Mars vom 12-12.2022

  • Hallo Forum,

    der 12.12. war ein ganz besonderer Tag für mich (siehe Sonne). Das Hauptziel am Abend war natürlich Mars.

    Meteoblue hatte mit dem Daumen nach unten gezeigt und auch meine eigene Vorhersage sah düster aus. Am Teleskop war es dann etwas anders. Das Seeing war zunächst nicht gut und sehr wechselhaft. Jetzt hatte ich ein Problem. Mars wird schon zunehmend kleiner und ich hatte meinen 16er an ihm noch nicht wirklich ausgereizt. Zumindest nicht während der Oppositionsphase. Sollte ich R(RGB) machen? Oder IR(RGB)? Definitiv wäre das zu Anfang die bessere Variante gewesen. Aber wirklich das Beste aus meinem Teleskop hätte ich nur mit der Farbkamera oder einem G(RGB) herausgeholt. Ich setzte also alles auf eine Karte und hoffte auf einen Moment mit besten "Farbkamera-Bedingungen". Insgesamt habe ich über 200 min. gefilmt. Selbst nach dem Stacken war ich noch nicht sicher, ob ich mein Ziel erreicht hatte. Aber nach einer allgemeinen Schärfung des ganzen Ordners sah ich 10 Minuten in bester Qualität. Innerhalb von 13 Min. gab es die 10 besten Einzelfilme des ganzen Abends. Und die seht ihr hier als Einzelbild. Auffällig finde ich den "beuligen" Rand. Aber der scheint real zu sein, zumindest haben auch andere Leute den so fotografiert. Ich denke, da sind die hohen Wolken für verantwortlich.

    Die Animation zeigt die Wechselhaftigkeit ganz gut, beschönigt sie sogar noch etwas.

    Viele Grüße

    ralf



    mars12-12.mp4

  • Hallo Ralf,


    Dein Bild ist auf hohem Niveau, keine Frage. Aber wie heißt es so schön: Das Bessere ist des Guten Feind. Wenn ich Dein Ergebnis von Dez. 12 mit dem von Uwe vergleiche, fällt mir auf, dass Deins überschärft ist, und zwar auf eine ganz eigentümliche Weise. Neben den hellen Kanten an den Hell-Dunkel-Übergängen zeigen sich in den dunklen Albedogebieten längliche dunkle Strukturen, die in erster Näherung konzentrisch verlaufen. Oberflächlich betrachtet erscheint das Bild dadurch schön detailreich. Die kontrastarme Tharsisregion zeigt zahlreiche zarte Strukturen und Abstufungen. Aber ist das wirklich real? Ich denke nicht. Wenn ich raten sollte, was dazu geführt hat, würde ich auf Deine spezielle Art des Schärfens tippen, bei der die Randartefakte unterdrückt werden. Aber bitte, das ist nur ein Verdacht, eine Vermutung, die möglicherweise haltlos ist. Sieh es einfach als Meckern auf hohem Niveau. Wenn Du‘s nicht hören willst, auch gut. Aber wenn Du der Sache nachgehst, könntest Du noch besser werden…


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,

    ich weiß nicht genau, was du meinst. Eine so spezielle Art des Schärfens habe ich auch gar nicht angewendet. Dies hier ist ein Einzelbild, gewonnen aus 60 s und nur mit unscharfer Maskierung und einem einzigen Radius in PS geschärft. Alle Details finden sich m.M.n. auch schon in diesem Bild, wenn auch verrauscht und an der Wahrnehmungsgrenze.



    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo Ralf,


    das neu gezeigte 60-Sekundenbild gefällt mir – abgesehen von dem schmalen, sehr dunklen Zwiebelring am hell beleuchteten Rand – besser. Das andere wirkt besonders in den dunkleren Tonwerten irgendwie abgeflacht, und das sorgt, zusammen mit den Schärfungskanten, für den in #3 beschriebenen, etwas unnatürlichen Eindruck. Besser kann ich es nicht erklären.


    CS, Jörg

  • Hallo Ralf,

    Gratulation! Tolle Details. 16" ist schon nochmal andere Liga! Mach es mal gescheit groß und die Artefacte raus. Größe von Uwe oder noch größer. Details sind ja genügen da. Wenn es groß ist, siehst Du ja auch sofort, was nicht nicht paßt. Vergleichsbild z.B. Olivetti vom 02.12,2022 in alpo. 20" und wohl supertolles Seeing ziehen noch mal etwas besser. Man beachte seinen Blaukanal. Neid. Vor allem auch seine Temperaturen. Wie kalt ist es bei euch?


    LG

    Robert

  • Hallo Jörg,

    ich verstehe. Tatsächlich ist das so, dass wenn ich nur mit dem sinnvoll kleinsten Filterradius schärfe, dass dann das Bild sehr flach wird. Bei den Wavelets gibt es ja auch Filter mit sehr großen Radien. Ich habe jetzt hier noch einen größeren Radius, aber mit sehr geringer Intensität angewendet.

    Interessanterweise differenzieren sich auch die Farben etwas besser.

    Fertig ist man ja nie, aber Danke für den Hinweis, gefällt mir jetzt besser.

    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo Andé und Robert,

    hat sich ein wenig überschnitten, aber Danke, dass ihr euch gemeldet habt.

    Ich tendiere eher zu kleineren Darstellungen, aber das Bild hier im Beitrag ist ja auch nochmal verkleinert dargestellt.

    Was Artefakte sind und was nicht, das ist nicht einfach zu klären. Ich glaube, dass die Wolken hier für etwas Verwirrung sorgen.

    Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich eher Artefakte drin lassen, als Details zu vernichten. Beispielsweise der helle Rand rechts. Das ist mehr als nur ein Beugungsring und überschärfte Kontraste. Da spielen auch die Wolken eine Rolle. Es gibt hellere "Knubbel" und auch Unterbrechungen. Glattbügeln wollte ich das nicht. Auch oben links, da gibt es eine dunkle "Linie", sieht künstlich aus, ist aber real, da sie auf allen Bildern darauf ist und mit rotiert.

    Viele Grüße

    ralf

  • Artefakte fallen mir jetzt nicht wirklich auf. Der hellere Rand rechts kommt von Dunst, wir schauen von der Seite deutlich tiefer in die Atmosphäre.

    Die Darstellungsgröße gefällt mir und zeigt alle Details. Übervergrößerungen lassen die Bilder immer etwas unscharf aussehen. Ist natürlich auch Geschmackssache.

  • Hallo Ralf,

    Der Jörg ist aber auch streng. 😉

    Wenn ich unsere Aufnahmen vergleiche, sind beide auf gleichen Niveau und global gesehen an vorderer Front.

    Minimale Unterschiede sind der Bearbeitung zuzuschreiben.

    Ich hab mal die Aufnahme mit dem 20" von Tiziano Olivetti aus Bangkok vom 12.12. mit unserer zusammengestellt.

    Urteilen kann jetzt jeder selbst.



    Vg

    Uwe

  • Hallo Uwe und Ralf,


    ich geb‘s ja zu, ich bin ziemlich unerbittlich. Aber nur Sternchen geben und verbal applaudieren, das bringt doch niemanden weiter. Abgesehen davon, dass uneingeschränktes Lob runtergeht wie Öl. Ihr seid so gut, dass Eure noch mögliche Weiterentwicklung wirklich in den Feinheiten liegt. Dazu muss man die richtigen Fragen stellen. Zum Beispiel: Gibt es denn wirklich keine Schärfung, die nicht mit Artefakten bezahlt werden muss? Wenn man die momentanen Möglichkeiten nicht hinterfragt, werden die künftigen nicht besser sein.


    Der von Uwe eingestellte Vergleich macht ganz deutlich, was ich meine. Tizianos Bild (rechts) ist ganz offensichtlich klassisch geschärft. Dadurch haben dunkle Strukturen auf hellem Grund diesen unnatürlichen hellen Saum. Für die Differenzierung der dunklen Töne scheint diese Schärfung dagegen besser zu sein.

    Bei Ralf (Mitte) sind zwar die hellen Säume bei starken Kontrastübergängen weniger ausgeprägt, dafür treten sie etwas stärker in den dunklen Albedogebieten auf.

    In Uwes Bild sind die kleinen dunklen Flecken in den südlichen Albedogebieten weniger offensichtlich. Sie sind aber fast alle da, nur eben nicht so betont. Das finde ich am natürlichsten.


    In dem sehr kleinen Getüpfel auf diesen generell guten Bildern ist bei stärkerer Schärfung schwer zu sagen, was Artefakt ist und was echtes Detail. Man müsste wahrscheinlich die hellen Gebiete und die Areale mit starkem Kontrast anders schärfen als die dunklen. Und beide Schärfungen dann reproduzierbar verheiraten. Oder generell was Neues entwickeln.


    – Wenn ich Euch auf den Geist gehe, lasst es mich bitte wissen…


    CS, Jörg

  • hallo lieber Jörg,

    Genau das ist es, was ein Forum ausmacht.

    Deine feine Kritik kommt ja nicht irgendwo her. Ich versuch das auch irgendwie umzusetzen.

    Jeder Bildbearbeiter hat seine eingefahrene Linie. Da wird man schnell Betriebsblind.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, besonders um schwarzen Forum, dass manche Kollegen bei gerechtfertigter Kritik förmlich eingeschnappt sind und sich abwenden.

    Also mach dir darüber keine Gedanken, dass du uns nervst 🤗


    Vg

    Uwe

  • So sehr es reizen mag, mit schärfen kann man ein wenig die Erkennbarkeit von Details hervorheben, jedoch das Seeing nicht "wegrechnen".

    Möglichst rauscharm aufnehmen, so wenig Einzelbilder wie möglich nehmen und selbstkritisch auf das ständige Grenzenverschieben verzichten können. Dann geht das einfacher und schneller. Auch die RGB-Technik finde ich bei Planeten zu aufwändig. Die Farbchips sind gerade bei Planeten nicht schlechter, bei Deep Sky kann man diskutieren, besonders bei Non-RGB-Filterung.


    Mir gefallen hier meistens die frühen, wenig strapazierten Bilder besser als die meisten Endresultate. Eben deshalb fordere ich immer wieder, visuell erfahrener Beobachter zu sein, zumindest wenn es die Sehkraft hergibt. Das ist zumindest bei mir immer der Maßstab. Hat man einen Blick für die Natürlichkeit entwickelt, kann man das auf den Anblick auf dem Bildschirm ableiten.


    Desweiteren vermisse ich zunehmend überall (auch bei den vermeintlichen "Planetenbeobachtern") die inhaltliche Auseinandersetzung, was auf dem Planeten zu beobachten ist, was dort passiert, was sich verändert hat. Da sind die schönsten Bilder nicht das Wichtige. Heute geht es nur noch um die leistungssportliche Übrung, DAS Superduperplanetenbild zu machen, welches so kein anderer hinbekommt und erst dann fühlen sich viele damit zufrieden, wenn sie das erreicht haben. Ich meine damit nicht, das gelungene Aufnahmen unnötig oder daneben wären, im Gegenteil. Aber es wirkt so, als wäre bei einem Geschenk die hübsche Verpackung bereits der Inhalt. Auch auf der VdS-Planetenliste geht es nur noch um das absolut tolle Planetenfoto. Vielleicht hilft es schon, auf das Erklimmen des Siegertreppchens verzichten zu können und sich mit weniger zufrieden zu geben, was am Ende leicht ein "mehr" werden kann.


    Es ist doch unser Hobby. Das soll Spaß machen, keinen Streß und keinen falschen Ehrgeiz. Oder wie oben erwähnt, kein Leistungssport, immer der beste sein zu wollen. Ich freue mich hier über Bildbeiträge und wer sich Mühge gemacht hat und hier sein Ergebnis vorstellt, bekommt von mir ein Sternchen. Auch wenn es nicht das "beste" aller Bilder ist. Ich schätze die Rahmenbedingungen mit ein. So bekommen auch Anfängerbilder von mir ein Sternchen und nicht nur die "Profis". Auch Anfänger machen das aus Spaß an der Freude und sollen hier ihre Freude teilen können. Besonders gelunge Aufnahmen nehme ich als Vorbild und Motivation es nachzutun, ohne mich dabei aber unter Druck zu setzen, es unbedingt besser machen zu müssen.


    Also, werden mehr Hobbyisten und weniger die Sportler, dann geht das alles viel leichter und lernen tut man dann auch besser. ;)

  • Hallo zusammen,

    ich greife einfach mal ein paar Punkte auf und freue mich auch sehr, dass wir hier ernsthaft miteinander reden.

    Kritik ist die höchste und komplizierteste Form der Kommunikation. Hier wird i.d.R. auch Gestik und Mimik eingesetzt und es gibt auch noch kulturelle Unterschiede. In reiner Sprachform, wie hier, kommt Kritik daher manchmal in den falschen Hals, das habe ich auch hier schon sehr oft erlebt. In einem Forum kann man also nicht so reden, wie man das bei einem Stammtisch machen würde.

    Das hat allerdings mit uns, jetzt und hier, nichts zu tun. Ich sehe nicht mal ernsthafte Kritik.


    Ich bin erstaunt, wie ähnlich Uwes und mein Bild ist. Im ersten Moment wusste ich nicht mal, welches meines ist. Dann habe ich die leicht überschärften dunklen Details gefunden, die ich gerne mal in meinen Bildern habe. Meine Farbe orientiert sich an den 12 besten Astrofotos, die ich so auf die Schnelle gefunden habe. Deren Farbe habe ich gemittelt und die Referenzfarbe liegt auf meinem Desktop. Die Olivetti-Farben sind weit verbreitet, sie entstehen, wenn man alle Farbkanäle gleich gewichtet und entspricht einem automatischen Weißabgleich.


    Die hellen Kanten, die zu sehen sind (Olivelli), kann man als Artefakte fehl-interpretieren. In Wirklichkeit sind die Regionen tatsächlich heller. Man kann das auch auf Raumsondenbildern sehen, z.B. in Roberts Beitrag. Im Allgemeinen entstehen auch beim Schärfen gar nicht viele neue Artefakte, es werden nur schon vorhandene Fehler betont. Hier ist vor allem die Beugung am Planetenrand zu nennen. Gleichwohl gibt es eine Möglichkeit, die kontrastreicheren Regionen weniger stark zu schärfen, um so die Gewichtung etwas zu verringern. Leider kann ich hier keine PDFs einstellen. Vielleicht fällt mir noch was dazu ein.


    Was die Leistungsbereitschaft und "Leistungssucht" angeht, so ist das Hobby ja immer auch ein Spiegel von dem, was da draußen abgeht. "The Winner takes it all". Wir werden es nicht ändern. Aber wenn der Kreis klein genug ist, dann können wir im Hobby nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten, Tipps geben und Lob verteilen. Gerade jetzt und hier machen wir das ja und in der VdS-Liste ist das auch weitgehend der Fall.

    Als ich vom 11er zum 16er wechselte, gab es für mich persönlich einen fahlen Beigeschmack. So nach dem Motto: ich kaufe mir das Monster, damit ich besser dastehen kann. Aber selbst, wenn das nicht so wäre, dann würden andere sagen: Der kauft sich dieses Monster, damit der ...

    Ich habe mir deshalb das Ziel gesetzt, dieses Teleskop auch ausreizen zu müssen, was wirklich nicht immer einfach ist.


    Was das inhaltliche angeht, neben der Technik, so ist der Mars für mich eher langweilig. Ich muss die Regionen nicht mit Namen kennen und Infos gibt es ja genug, was da abgeht. Ich lese fast schon täglich in neuen Veröffentlichungen zum Thema Mars. Mit meinen Bildern hat das aber nichts zu tun.

    Gleichwohl gibt es da auch Projekte. Auch in der VdS-Liste gibt es eine handvoll Leute, die sich bestimmten Themen widmen. Z.Z. sind es natürlich die NPHs. Ich selber bringe mich da aber auch eher weniger ein.


    So Jungs, mein Stack von heute ist gleich durch, und ich muss Schluss machen ;)


    LG ralf

  • Hallo Ihr Mars-Künstler!


    Ganz tolle Ergebnisse veröffentlicht Ihr hier - ich lese immer ebenso interessiert wie erstaunt mit und würde mir solche Ergebnisse auch wünschen.

    Ich liebäugele schon länger mit so einem "Monster"-Dobson und habe mich deswegen schonmal mit Ralf ausgetauscht.

    Momentan stehen jedoch noch andere "Baustellen" im Vordergrund - eins nach dem anderen... ;)


    Jedoch muss ich mal (leicht OT) auf das geschriebene reagieren:

    Als ich vom 11er zum 16er wechselte, gab es für mich persönlich einen fahlen Beigeschmack. So nach dem Motto: ich kaufe mir das Monster, damit ich besser dastehen kann. Aber selbst, wenn das nicht so wäre, dann würden andere sagen: Der kauft sich dieses Monster, damit der ...

    Ralf - ich glaube, da machst Du Dir zu viele Gedanken. Ist doch super, wenn man in der "oberen Liga" angekommen ist. Wer tolle Bilder macht, verdient Respekt - aber ich sehe das hier in keinster Weise als Wettbewerb. Zum Wettbewerb gehört m.E. auch Neid. Ich glaube, neidisch ist hier niemand - zumindest nicht im negativen Sinne. ;)

    Was die Leistungsbereitschaft und "Leistungssucht" angeht, so ist das Hobby ja immer auch ein Spiegel von dem, was da draußen abgeht. "The Winner takes it all".

    Das sehe ich auch anders. Meine Perspektive: "Leisten" muss ich beruflich den ganzen Tag - was ich hier im Forum treibe, das ist ein Hobby und soll mich entspannen. Und das tut es auch - würde das anders sein, dann würde ich mir ganz bestimmt schleunigst ein anderes Hobby suchen. Hätte ich - zusätzlich zum nicht geringen beruflichen Stress - auch noch "Hobby-Stress", dann würde mich das deutlich überfordern.

    Natürlich möchte ich eines Tages mal in Eurer Liga ankommen. Aber nur für mich persönlich, nicht für den Applaus und schon gar nicht aus "Wettbewerbsgründen".


    Es ist doch unser Hobby. Das soll Spaß machen, keinen Streß und keinen falschen Ehrgeiz. Oder wie oben erwähnt, kein Leistungssport, immer der beste sein zu wollen. Ich freue mich hier über Bildbeiträge und wer sich Mühge gemacht hat und hier sein Ergebnis vorstellt, bekommt von mir ein Sternchen. Auch wenn es nicht das "beste" aller Bilder ist. Ich schätze die Rahmenbedingungen mit ein. So bekommen auch Anfängerbilder von mir ein Sternchen und nicht nur die "Profis". Auch Anfänger machen das aus Spaß an der Freude und sollen hier ihre Freude teilen können. Besonders gelunge Aufnahmen nehme ich als Vorbild und Motivation es nachzutun, ohne mich dabei aber unter Druck zu setzen, es unbedingt besser machen zu müssen.

    Ich hätte es nicht besser formulieren könne - exakt das ist auch mein "Credo".

    Ich verteile viele Sterne - auch für technisch nicht perfekte Sachen - wenn ich die Mühe, den Aufwand und das Herzblut dahinter erkennen kann.

    Schöne Bilder mit dem Tschibo-Torpedo faszinieren mich ebenso wie der Output vom "Monster-Dobson".


    Eure Diskussionen, Verbesserungen und Kritiken (Jörg) finde ich im übrigen äußerst anregend. Ich kann da nur von lernen!


    CS, jochen

  • Guten Morgen Zusammen


    Eigentlich versuche ich mich im Moment zurückzuhalten, hier möchte ich aber dennoch etwas schreiben.


    Es gibt sicher Leute die eine Art Wettbewerb betreiben. Es gibt sicher auch Leute die neidisch sind. Was ich schade finde, ist dass jeder der weiter geht als die meisten (mehr Belichtungszeit, grössere Optik, Bearbeitungsskills etc.) oft gleich als , Wettbewerbler etc. bezeichnet wird. Meist weiss man aber nichts über die Motive der Person. Ja vielleicht gehts um Wettbewerb, vielleicht um den eigenen Anspruch, vielleicht einfach weils spass macht... Ich finds schade wenn man sich schon fast rechtfertigen muss für ein grosses Teleskop, lange Aufnahmen usw. Nicht jeder will aufs Siegertreppchen steigen, manche wollen einfach schöne Bilder machen und haben einfach Spass dabei, und genau darum sollte es ja eigentlich gehen. Wer "der Beste" sein will aus sportlichen Motiven, wird dabei auch Spass haben. Jeder darf sein Hobby so ausleben wie er will und kann, was Spass macht ist erlaubt und dafür sollte man sich nicht rechtfertigen müssen.


    CS, Seraphin

  • Moin Seraphin,


    ich hoffe der Thread gleitet nicht ins OT ab - es ging ja eigentlich um den Mars... :saint:

    Nur kurz:

    Ich finds schade wenn man sich schon fast rechtfertigen muss für ein grosses Teleskop, lange Aufnahmen

    Ich habe so etwas hier im Forum noch nicht gefunden, von daher ist mein Eindruck ein anderer. Allerdings kenne ich natürlich nicht ALLE Beiträge (max. 99% :P ).

    Ich habe noch nicht gelesen, das hier jemand Schimpfe bekommen hat, weil er einen 16" Dobson besitzt! ;)


    CS, Jochen

  • Hallo zusammen,

    ich habe nie etwas Negatives zum Wechsel zum 16er gehört, das mit dem fahlen Beigeschmack bezog sich nur auf mich und meine Herangehensweise, und zwar deshalb, weil ich mich immer selber überprüfen muss, warum ich das mache und was eigentlich meine Ziele dabei sind.

    Mit einem 3 Zöller versucht man erst gar nicht diese Details zu zeigen, die ein 16er zeigt, das ist in gewisser Weise auch entspannend. Aber, wenn man dann zu hören bekommt: "Endlich gibt es ein paar gute Planetenfotografen in Deutschland und wir können endlich mithalten in der Welt und wir sollen Deutschland repräsentieren", da wird mir ganz anders.

    Ich habe im Laufe der Zeit mindestens 4 Leute erlebt, die an solchen Ansprüchen gescheitert sind. Manche habe ihre Bilder gefaked, manche habe andere öffentlich angegriffen, es seien Fakes. Zwei habe ich kennengelernt, die in psychiatrische Betreuung mussten, nicht wegen der Astronomie, sondern, weil sie mit ihren Ansprüchen, Zielen und fehlender Anerkennung nicht zurechtkamen. Deswegen lege ich auch großen Wert darauf, dass hier niemals Menschen kritisiert werden, sondern nur Farben und Kontraste. Und so OT finde ich das Thema gar nicht.

    Ich bin jetzt übrigens 3 Tage weg, nicht wundern, wenn ich hier nichts mehr schreibe.

    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo,



    Vielleicht sollte noch ergänzt werden, dass hier zwei verschiedene Aufnahmetechniken miteinander verglichen werden. Olivetti nimmt mit SW-Kamera auf, Uwe und Ralf mit Farbkamera.

    Im Roten erscheinen bei Ralf und Tiziano Olivetti ähnliche Artefakte, z.B. die schwarzen Flecken in Nilokeras (Ralf; hier auch sehr deutlich im Blau-Kanal!) bzw. ähnliche schwarze Flecken bei Olivetti südlich von Oxia-Palus (genau im ZM). Wegen der vermutlich größeren Schärfungsradien in Uwes Aufnahme, fehlen die schwarzen Flecken in Uwes Bild.


    Besonders eindrücklich finde ich den Unterschied im Blaukanal! Hier ist deutlich zu erkennen, dass Olivettis Bild mit einer SW-Kamera aufgenommen wurde.

    Möchte man also untersuchen, wie sich das Wetter, die Wolken, der Dunst, auf Mars verhalten, so sind die Farbkamera-Bilder (sicher im geschärften Zustand) hierfür unbrauchbar.



    VergleichMeilingBurkartOlivetti.jpg



    Grüße

    Torsten

  • Aber, wenn man dann zu hören bekommt: "Endlich gibt es ein paar gute Planetenfotografen in Deutschland und wir können endlich mithalten in der Welt und wir sollen Deutschland repräsentieren", da wird mir ganz anders.

    Aber ist es nicht eigentlich super, wenn man etwas wirklich gut kann? Gabe es eine WM für sowas - ich würde Dich hinschicken! Und zur Galaxien WM auch! 8o

  • Der Kreis von Planetenbeobachtern ist in Deutschland zu klein geworden. Ich versuchte mal hier eine Jupitergruppe aufzubauen, waren einfach zu wenig Leute. Aber daraus was "bestes" zu machen, hatte ich nie im Sinn. So schließe ich mich internationalen Gruppen an, da ist die Basis sogar global gerade mal groß genug. Bei Jupiter ist es die BAA mit John Rogers und bei Mars die JAA in Japan. Aber jetzt sind wir wirklich schon weit ab, aber wir können das gern mal in einem eigenen Thema weiter diskutieren.

  • Hallo in diese kleine Runde,


    das Thema „Artefaktvermeidung beim Schärfen“ hat mir keine Ruhe gelassen. Vor Jahren hatte ich mich schon mal damit befasst, damals ging es um Mondaufnahmen. Um herauszufinden, ob das Verfahren auch mit Planetenbildern funktioniert, hab ich mir von Ralf ein ungeschärftes und ein geschärftes Summenbild schicken lassen. Das war das Ausgangsmaterial:




    Das Grundprinzip der Bearbeitung unter Photoshop beruht darauf, das geschärfte Summenbild als Ebene über das ungeschärfte zu legen und mit Füllmethode Abdunkeln zu addieren. Die Deckkraft wurde dabei auf 33% gesetzt. Durch das Abdunkeln werden die hellen Kantenartefakte dunkler gemacht, wodurch das Bild natürlicher wirkt. Weitere Schritte waren die Optimierung der Tonwerte, eine leichte Farbkorrektur und die Schwärzung des Himmelshintergrundes. So sieht dann das Ergebnis aus:



    Alle Schritte wurden auf das gesamte Planetenbild angewendet. Es fanden keine selektiven Retuschen statt.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,

    Wenn ich das lese, klingt es sehr plausibel.

    Ein einfacher Schritt, aber man muss erstmal drauf kommen.

    Das werde ich jedenfalls probieren.

    Wie ist es jedoch bei Rohbilder, welche für das derotieren leicht vorgeschärft werden.

    Da müsste man wahrscheinlich das ursprüngliche Rohbild verwenden, welches auf den gedrehten Zeit Zielpunkt in Winjupos passt.

    Der Rand sieht jedenfalls sauber aus.

    Vg

    Uwe

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