Teleskop für Planetenfotografie

  • Hallo ihr lieben,


    Da ich mit meinem 8" (203/1200) Dobson fast nur visuell unterwegs bin, ich aber total gefallen an der Planetenfotografie gefunden habe (hab keine Nachführung) bin ich am überlegen mir für die Planeten noch ein "kleines" Teleskop zuzulegen.


    Also eines mit Nachführung mit dem ich die Planeten filmen und auch zusätzlich visuell betrachten (hab zwo Asi 120mc und 178mc) kann.


    Da ich mich mit Nachführung am Teleskop und so weiter noch nicht so richtig auskenne, wollte ich euch mal fragen:


    Mit welchem Teleskop habt ihr bei Planeten angefangen?

    Welches "Anfängerteleskop" könnt ihr empfehlen, welches für den Anfang erschwinglich ist, um zu sehen ob das überhaupt was für einen ist?


    Klar ich beobachte/Filme die Planeten mit meinem 8" Dobson. Das ist auch total schön und toll. Aber ich will quasi mehr 😄.


    Das Teleskop wird hauptsächlich zuhause im heimischen Garten (bortle 4) genutzt.


    PS. Ich hoffe ich hab alles erwähnt was Evtl wichtig sein könnte.

    Liebe Grüße und ganz viel CS,

    Christina

  • Klar ich beobachte/Filme die Planeten mit meinem 8" Dobson. Das ist auch total schön und toll. Aber ich will quasi mehr 😄.

    Hallo Christina,


    ich würde gerne helfen, aber bitte erkläre mir doch einmal zuerst, was Du "mehr" möchtest. "Mehr" Bequemlichkeit oder "mehr" (bessere) Auflösung?


    CS Bernd

  • Hallo Christina,

    Ich hätte gerne eine besser Auflösung.

    Eine bessere Auflösung, bzw. um kleinere Strukturen und Details erkennen zu können, braucht es eigentlich einen größeren Durchmesser vom Teleskop.

    Du nutzt einen 8" Newton als Dobson. Der bietet schon eine hohe Auflösung. Ein kleineres Teleskop wäre meiner Meinung nach ein Rückschritt in der Auflösung kleiner Strukturen in der Planetenbeobachtung.

    Das ist jetzt eine schwierig zu beantwortende Frage...


    Ich selbst habe mit einem 80mm Fernrohr mit der Planetenbeobachtung begonnen und beobachte jetzt mit einem 10" Cassegrain den ich parallaktisch montiert habe. Wichtig für mich in der Planetenbeobachtung ist ein nachgeführtes Teleskop mit Heckeinblick mit dem ich mich komplett auf die Beobachtung konzentrieren kann und nicht nachführen muss oder zum nachführen mein Teleskop berühren muss.

    Wichtig ist für mich auch ein guter Standort mit guter Luftruhe. Die Lichtverschmutzung ist in der Planetenbeobachtung nicht so wichtig, diese beeinflusst die Planetenbeobachtung kaum.


    Eventuell reicht es für dich schon mal, deinem Dobson auf eine Nachführplattform zu setzen, damit du nicht mehr so sehr nachführen musst und dich mehr auf die eigentliche Beobachtung konzentrieren kannst. Ich finde, das alleine macht schon viel aus.


    Ich meine:


    für die Planeten noch ein "kleines" Teleskop zuzulegen.

    Wenn du dir ein kleineres Teleskop zulegst, hast du einen Rückschritt gerade in der Auflösung kleiner Strukturen auf den Planeten.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Servus Christina,


    erst mal, mit 8" hast du für visuell schon mal reichlich Öffnung, um auch Planeten gut beobachten zu können. Mehr sehen oder anders, bisher nicht genug sehen können, kann mehrere Gründe haben.


    Das Teleskop sollte gut ausgekühlt, also an die Umgebungstemperaturen angepasst sein und auch die Justage sollte passen. Dazu braucht es gute Beobachtungsbedingungen, klare und nicht zu stark verwirbelte Luft, also gutes Seeing. Und auch halbwegs brauchbare Okulare mit passender Brennweite. Ein Okular 7mm für ca. 170-fach oder 6mm für 200-fach sollte dazu vorhanden sein, für die weniger oft richtig guten Nächte mit auch richtig guten Seeingbedingungen könnte dann auch ein Okular mit 4,5mm oder 5mm Details noch etwas besser zeigen.


    Also eines mit Nachführung mit dem ich die Planeten filmen und auch zusätzlich visuell betrachten (hab zwo Asi 120mc und 178mc) kann.

    Da musst du jetzt unterscheiden. Für besser visuell wäre mehr Öffnung nötig, aber 10" oder gar 12" wäre bezahlbar wieder ein Dobson und damit hättest du bezüglich Nachführung für Fotografie. Für Planetenfilmerei kannst du aber auch mit einer kleineren Optik gute Ergebnisse erzielen, dabei wird mit einer Barlow die Kombination Teleskop-Kamerachip auf die optimal mögliche Auflösung angepasst.


    Das bei visueller Beobachtung störende Seeing führt ja zu einem sich ständig im Blickfeld mehr oder weniger leicht bewegenden/zappelnden Planeten und mit den kurzen Belichtungszeiten und der Nachverarbeitung der erstellten Videos wird das weitgehend vermieden. Allerdings wirst du mit der kleineren Optik für Videos dann visuell weniger sehen als mit dem 200mm Dobson.


    Gruß

    Stefan

  • Hallo Christina,


    Dann wäre eine Nachführung für meinen Dobson besser?

    Das wäre jetzt meine persönliche Meinung. Ich hoffe es äußern sich noch mehr zu diesem Thema.

    Ich meine schon eine Nachführplattform auf der der Dobson gestellt wird.


    oder Nachführung in Form eines Statives?

    Du wirst hier eine parallaktische Montierung meinen?

    Für ein großes Teleskop würde das schnell schwer und sperrig und vor allem teuer werden. Eine Alternative wären zum Beispiel Alt/Azimutale Montierungen wie die AYO, aber auch die benötigt dann ein wirklich stabiles Stativ.


    Da würde es Evtl mehr Sinn machen irgendwann einen größeren Dobson (12" oder so) sich zuzulegen

    Ich würde erst einmal das vorhandene Teleskop ausreizen, eventuell mit einer Nachführplattform um sich besser auf die Planeten konzentrieren zu können. Darauf kann dann auch ein größerer Dobson gestellt werden.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Ich hätte gerne eine besser Auflösung.

    Das habe ich mir schon gedacht... dann wird es mit einem Refraktor schwierig :/

    Ich habe einen uralten Meade Newton mit einem 8" Spiegel. Der Spiegel ist echt klasse- steckt aber in einem Papp-Tubus.


    Einen von dieser Sorte:


    Wenn ich mir jetzt überlegen sollte, mit welchem meiner Refraktoren ich den vergleichen sollte... In erster Linie ist die Auflösung abhängig von der Öffnung .

    Ich kann z.B. nur mittelmäßige Planetenaufnahmen machen, weil ich genau von Ost nach West Häuser vor der Nase habe. Würde ich mal ein paar Meter vor die Tür gehen, könnte ich auch mehr von diesen "Hochglanzfotos" machen. Mir reicht aber die Qualität aus. Vor knapp 50 Jahren habe ich mit meiner Familie auf einem Berg gewohnt, Südhang ohne Häuser im Umkreis von 1km. Die Bilder, die ich damals mit meinem selbstgebauten 4" Refraktor gemacht habe, könnte ich heute immer noch hier einstellen (jedenfalls vom Mond). ^^


    Also, um besser oder genau so gut wie mit Deinem Newton zu werden, müsstest Du schon bei 6" Refraktoren anfangen. Bei mir ist es nur die Bequemlichkeit: Wenn die Bedingungen mal gut sind stelle ich die Montierung auf die Säule, den passenden Refraktor darauf und filme eine Stunde oder zwei. Abgebaut ist das alles dann auch wieder in 5 Minuten. Alle Refraktoren haben einen Autofokus mit Temperatursensor. Der genaue Fokus ist für die verschiedenen Cam's und Zubehör schon eingespeichert. Ich kann also immer gleich loslegen. Die Refraktoren haben ja einen geschlossenen Tubus und das Licht muss da auch nur einmal durch. Zum Unterschied ist ein Newton offen und das Licht muss zum Spiegel und auch wieder zurück. Das waren bei mir damals die Überlegungen.

    Vielleicht läuft Dir mal eine stabile Montierung für den Newton über den Weg, dann sind auch längere Filme mit Deinen ASI's möglich.


    CS Bernd

  • Servus Christina,


    ich selber fotografiere / filme keine Planeten und ich habe (im Moment) auch keinen eigenen Dobson. Wenn du aber eh schon einen 8" Dobson hast und damit auch schon fotografiert hast, dann würde ich auch (weil die einfachste und recht günstige Lösung) auch zu einer EQ-Plattform raten. Damit kannst du deinen Dobson nachführen. Und da du eh filmst, sind Nachführfehler ja kein Problem und besser als gar nicht nchzuführen bzw. immer wieder zu stupsen.


    Mit einem refraktor hättest du einen besseren Kontrast, da du keine Obstruktion hast. Ein 150mm-Refraktor wäre daher durchaus eine Alternative. Das ist aber teuer und eine Montierung willst du dafür ja auch noch haben, was dann noch teurer wäre. Eine motorisierte EQ-Plattform kostet im Vergleich weniger und du wirst sicher einfacher beobachten und fotografieren können. Ich würde erst dann über mehr Öffnung nachdenken, wenn du die 8 Zoll ausgereizt hast. Die Alternative wäre ein größerer Dobson auf einer EQ-Plattform. Aber auch da ist natürlich die Plattform alleine ohne den größeren Dobson einfacher und günstiger ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christina,


    dachte mir nur dass es noch besser gehen könnte

    Um es mal mit einem Dobson auf die Spitze zu treiben, sehe dir mal die Bilder von Ralf (03sec) an, zB. den Mars.

    Ich denke, mit einem (oder deinem) nachgeführten Dobson kannst du noch einiges erreichen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Mit meinem jetzigen Bildern bin ich auch ganz zufrieden 😊

    Da fällt mir ein Spruch aus meiner Kindheit ein :)

    Zufrieden sein ist große Kunst,

    Zufrieden scheinen bloßer Dunst,

    Zufrieden werden großes Glück,

    Zufrieden bleiben Meisterstück.


    Bei mir ist es andersherum: Wenn ich wesentlich bessere Bilder machen möchte, müsste ich mir einen (großen) Spiegel kaufen.


    CS Bernd

  • Hallo Chistina,

    Ich werde mir mal so eine Nachführungsplatte genauer ansehen. Vllt bringt mir das ja doch mehr als ich denke.

    ich habe mir für meinen 10" f/5 Dobson eine Astrothingy EQ Plattform geholt.



    Für visuelle beobachtungen ist eine EQ ein echter Quantensprung. Gerade um Planeten zu beobachten. Endlich hat man minutenlang Ruhe um zu beobachten und ist nicht "ADHS-mäßig" ständig am nachschubsen. Also nimmt man natürlich das nächst größere, höher vergrößernde Okular, welches dann natürlich einen kleineren Ausschnitt zeigt, der dann natürlich auch wieder schneller den Planeten aus der Mitte auswandern lässt.


    Den erhofften Effekt, Jupiter ein Mal eingestellt und dann sechzig Minuten lang nichts mehr tun müssen, den konnte ich nicht erreichen. Dazu müsste man sicher zuerst die Plattform viel exakter nach Norden ausgerichtet hinstellen, einscheinern und ich weiß nicht was noch alles tun. Dazu gibt es hier und im schwarzen Forum endlose Beiträge. Es gibt auch KollegInnen die EQ-Plattformen sogar mit Guiding versehen haben um final eine perfekte Nachführung für Astro-Fotografie zu bekommen.


    Ich bin für mich zu dem Entschluss gekommen, dass selbst für EAA Anwendungen, also kurze Belichtungszeiten für Einzelbelichtungen mit 2s, 4s, 8s oder vielleicht 16s gestackt zu einem Minuten- oder Stundenlangen Stackergebnis eine Kombi aus Newton auf EQ-Plattform mit Dobson nicht passt.


    Im Vergleich zwischen meinem 10" |f/5 Newton/Dobson auf EQ Plattform und meinem EAA-Setup 8" | f/5 Newton/AZ-EQ5 Montierung gewinnt in der Handhabung und Anwendung eindeutig die AZ-EQ5 Montierung. Vor allem auch da ich mit dem zusätzlich beschafften Celestron Starsense Auto-Allignment eine komfortableste und vollautomatische Einrichtung binnen kürzester Zeit habe. Ergebnis-technisch würde natürlich ein 10" großer Spiegel eindeutig bessere Ergebnisse als ein 8" Spiegel liefern. Aber um die zusätzlichen zwei Zoll Spiegel Durchmesser entweder per konventioneller oder EQ Dobson Montierung zu bewegen, nachführen etc. zu können, braucht es mindestens im Vergleich zu der 8" Variante doppelten Aufwand. Doppelten Aufwand an Budget, an Gewicht, an Zeit um alles zum Laufen zu bringen und am Laufen zu halten.


    Spätestens wenn ich meine farbigen EAA Beobachtungen von Galaxien und Nebeln per EAA Stacking mit 8" Newton und visuellen S/W Beobachtungen von mausgrauen, diffusen Galaxie Fleckchen auf mittelgrauen Hintergrund mit 10" Newton vergleiche, weiß ich genau dass ich 8" EAA eindeutig bevorzuge.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo Christina,

    - eine EQ-Plattform wäre sicher im Moment das beste für dich.

    - Eine parallaktische Montierung ist nicht billig, für einen 8"er sicher so um die 700-1000 €. Dann aber würde es auch Sinn machen, nur ein Teleskop zu haben, d.h. du könntest den jetzigen Dobson verkaufen. Eine parallaktische M. ist aber sperrig und schwer, das solltest du auch noch bedenken.

    - möglicherweise wäre aber dies hier für dich interessant:

    Das ist ein Dobson, aber mit "Montierung" bzw. Nachführung. (ich selber habe den großen Bruder)

    Die Technik ist sehr einfach und gut.

    Es gibt einen gewissen Nachteil bei dem Teleskop, und zwar dreht sich im Laufe der Belichtungen das Bild im Okular bzw. auf dem Kamerachip. Für Planeten ist das aber kaum wichtig, bzw. nur dann, wenn man wirklich bis an die Grenzen des Machbaren geht. Dann aber hast du lägst die Fähigkeiten erlernt, das in der Bildbearbeitung zu kompensieren.

    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo Ralf,


    Vielen Dank für deinen Input.

    Ja das dachte ich mir auch schon dass so eine parallaktische Nachführung bestimmt schwer sein wird und billig ist die auch nicht.


    So eine Goto Rockerbox hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Das wäre Evtl auch eine interessante Möglichkeit.

    Muss ich mich mal einlesen. Vielleicht gibt es die ja auch einzeln zu kaufen, so dass ich da meinen Tubus einfach rein stellen kann?


    Viele Grüße

    Christina

  • Hallo Christina,


    Vielleicht gibt es die ja auch einzeln zu kaufen, so dass ich da meinen Tubus einfach rein stellen kann?

    Gibt es bei Lacerta Upgrade Kit.


    Servus MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

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