TS 102 mm f/11 ED Refraktor

  • Hallo,


    Könnte einen guten Rat brauchen,,, Auch aufgrund einiger recht begeisterter Aussagen in Foren kommt bei mir das sicherlich allseits bekannte "Haben will"-Gefühl angesichts des langen 102 mm f/11 ED-Refraktors von TS auf. Da ich schon einen Drei- und einen Vierzöller von WO (ZS 81 und ZS 103, beide f7) sowie einen Klassiker Vixen NP80L habe, frage ich mich, ob diese Anschaffung Sinn machen würde oder einfach nur der Refi-Sammelwut geschuldet wäre. Hm...

    Immerhin sind "lange" EDs ja Raritäten und so ein Planetenspezialist ist ja auch was Schönes. Bin sowohl für Kopf- als auch Herz-gesteuerte Ratschläge dankbar, was meint ihr? :)


    Freundliche Grüße,

    Roland

  • Hierzu der Hinweis darauf: https://forum.astronomie.de/th…sigen-f8-triplets.327142/


    Gesehen hat den glaub ich noch niemand, verspricht aber zumindest dem Geschriebenen nach, ein kleines Wunderding zu sein/werden? fürn 102mm f11 Refraktor Doublet.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

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    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Genau, darum der Hinweis auf dessen Update. ;)


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

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  • Wieso hat den noch niemand gesehen ?



  • Hallo,


    Es gab einige sehr begeisterte Nutzer dieses Geräts auf Cloudy Nights. Braucht halt eine ordentliche Montierung wegen der schieren Länge. Wiederholt wurde darauf verwiesen, dass die entspante Brennweite auch weniger teure Okulare begünstigt.

    Freundliche Grüße

    Roland

  • Ich konnte dieses Jahr bei einem Sternfreund durch das Gerät kurz beobachten; Mond und Doppelsterne, leider keinen Planeten. Insgesamt sehr gut, wenig Farbe, sehr scharf, sehr guter Sterntest, schwierige Doppelsterne sauber getrennt.

    Ich denke, das ist ein guter 4"-Refraktor für Mond, Planeten und Doppelsterne, etc.. Relativ großer Hebel, also stabile Montierung erforderlich.

  • Hallo Roland,


    schau mal hier, hab da was zusammen geschrieben. Mittlerweile habe ich auch Planeten damit beobachten können. Im Bino schweben Jupiter und Mars so schön als Kugeln bzw. bei Mars als kleine Kugel.

    Traumhafter Anblick - bei Mars sogar Polkappe und klare Oberflächenstrukturen. Saturn war leider schon aus meinem Blickfeld.


    Ob du ihn dir nun kaufen möchtest, ist dir überlassen (zumal du ja schon vergleichbare Teleskope hast). Ich habe den Kauf bisher jedenfalls nicht bereut.


    VG

    Frank

    VG Frank

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    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

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  • Hallo Frank,


    Vielen Dank für Deine freundliche Einschätzung und Beschreibung. Das macht durchaus Lust auf diesen Refraktor :)

    Auch bei mir stünde die Nutzung mit Bino im Vordergrund. Bin ernsthaft am Überlegen :)


    freundliche Grüße,

    Roland

  • Servus Roland,


    du schreibst, dass du schon einen Zenitstar 103 f/7 hast, das dürfte ja wie mein ZS 105 f/7 ein Triplet sein. Ich kenne meinen ZS 105 APO als durchaus farbrein und würde keinerlei Vorteil in dem 102 ED sehen. Eher den Nachteil, dass du ein kleineres Sichtfeld hast und auf keine wirklich große AP bei Übersicht bzw. für größere Nebelstrukturen kommst


    Dazu ist das Dingens sehr lang und für höher stehende Objekte gehst du entweder auf die Knie oder das Stativ muss viel weiter ausgezogen werden und das führt zu größerer Schwingungsanfälligkeit.


    Gruß

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    da er überwiegend mit Bino beobachten möchte, wird der Tubus durch entfernen des Teilstückes um gut 12cm kürzer, was für etwas mehr Stabilität sorgt und das Stativ muss auch nicht mehr so weit ausgezogen werden.

    Ein weiterer Pluspunkt ist das absolut okularunkritische Verhalten bei f/11 und mit einem 6 mm Okular erreicht man schon ca. 187 x Vergrösserung bei noch weitgehend ( je nach Okulartyp und Geldbeutel...) gutem Einblickverhalten

    Beim f/7 ist man hier erst bei 119x, um 187x zu erreichen, wäre man schon unter 4 mm mit entsprechendem Einblick, klar Barlow geht dann natürlich auch.


    Nicht zu unterschätzen ist auch der grössere Fokussierbereich beim f/11 um sauber scharfzustellen.


    Mit meinem 102 f/11 war ich absolut zufrieden.


    CS, Wolfgang

  • Hallo Roland,


    da mein Bino hier schon erwähnt wurde - ja, ich hab zwei von denen als Doppelrefraktor im Einsatz. Die Farbkorrektur ist für visuell auf jeden Fall völlig ausreichend, wenn eine passende Montierung vorhanden ist, wäre das durchaus eine Alternative zum Williams mit dem Vorteil des schnelleren Auskühlens und der einfachen Möglichkeit, durch Herausnehmen des Tubusstücks mit dem Bino ohne Wegausgleich in den Fokus zu kommen. Das sind im Wesentliche die Argumente dafür. Zur Abbildungsqualität etc. ist schon alles gesagt.


    Ich persönlich würde dafür den großen WO und den 80L verkaufen... ein kleineres Weitfeld-/Reisegerät und der "große" Refraktor erscheinen mir schlüssig.


    Herzliche Grüße, Holger


    Edit: grad gesehen, der Zenithstar 103 ist ja auch ein Doublet. Da hat sich das Argument mit dem Auskühlen erledigt. Stefan, du lagst da falsch. Wie sich die Farbe im Vergleich verhält, hängt von der genauen Glaskombination ab.

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    2 Mal editiert, zuletzt von Cleo ()

  • Das ist sicherlich ein toller Refraktor.


    Nur die auf der Seite angegebene EQ5 würde ich da nicht drunter setzen.

    Die technischen Daten verraten, dass das Teleskop 1 Meter lang ist bei eingezogener Taukappe. Ich schätze mal, das werden 1,2 Meter bei ausgezogener Taukappe. Nun gut, Taukappen sind jetzt nicht sonderlich schwer.


    Da es mir selbst auch immer schwer fällt, astronomische Instrumente größentechnisch richtig einzuordnen, leg ich mir gerne nen Zollstock auf den Boden und schau es mir an. Hierbei komme ich zu dem Schluss, dass diese Länge für eine EQ5 definitiv zu lang ist. Klar, gehen tut alles irgendwie, also sicherlich auch dieses Teleskop auf einer EQ5 - nur wir sprechen ja über einen Refraktor, der für Hochvergrößerung ausgelegt ist und dann auch so verwendet werden will.

    Die gute Gewichtsklasse wird also zunichte gemacht durch eine Heavy Duty Montierung, die da drunter muss, sonst wird das die reinste Zitterpartie. Ich würd mich sogar aus dem Fenster lehnen und behaupten, das macht selbst mit HEQ5 keinen Spaß, zumindest mit mitgeliefertem Stativ. Die Beinchen sind nämlich etwas dünn und neigen zu Schwingungen. HEQ5 mit Berlebach, das funktioniert.


    Mein Geschreibsel kurz:

    Diesen Refraktor am besten nur kaufen, wenn eine gewisse Montierungsperformance und die Bereitschaft das zu schleppen da ist.


    Kurzer Abschweif:

    Sammeln kann man immer ^^ 8) 8) 8)

  • Hallo,


    Ja, die Montierung ist für den langen Kerl sicherlich ein Thema, zumal, wenn auch noch ein Binovorsatz dranhängt. Ich habe eine HEQ5 Pro und eine AZEQ5 GT, beide auf Berlebach. Die HEQ5 trug auch meinen ersten Refraktor, einen SW Evostar 120/1000, visuell brauchbar. Die AZEQ5 GT ist weit weniger stabil, eigentlich mit dem WO ZS 103 (f7) auch visuell bereits überfordert. Da man bei der parallaktischen HEQ5 den Binovorsatz immer neu hindrehen muss, na ja, vielleicht nervig, aber auf der AZEQ5 sehe ich den 102/f11 eher nicht.

    Ich gucke meist mit Binovorsatz, da ich zu denen gehöre, die mit nur einem Auge nicht gut schauen können, nach einer halben Stunde ist da bei mir Schluss mit lustig.

    An sich wäre der Vernunftplan das, was Cleo meinte, den WO-Vierzöller verkaufen, den 102/f11 anschaffen und fertig... Ich hab noch einen einfachen Achro SW Startravel 100 / f5, dem ich einen anderen Auszug verpasst habe, für Weitfeld, bin was das angeht, eigentlich zufrieden. Dann müste ich es nur noch fertigbringen, mich von dem ZS 103 zu trennen... ;(

    Danke Euch allen für die Ratschläge,

    Viele Grüße,

    Roland

  • So unterschiedlich sind die Ansichten : den WO ZS 103 würde ich nie gegen den f/11er ED vertauschen !

  • Hallo Roland,


    zu den Montierungen mag ich wenig schreiben, da weiß fast jeder andere hier besser Bescheid als ich. Meine Teleskope stehen auf den Montierungen, mit denen sie damals ausgeliefert worden sind. Aber das war ja auch in den 1960er Jahren. Nur mein Vixen 80L steht auf einer Great Polaris vom selben Hersteller.


    Aber zu den Okularen kann ich Deine Ansicht bestätigen:


    Für ein 4" f/11 wären aus meiner Sicht orthoskopische Okulare ideal. Leider gefallen mir die derzeitigen Angebote gar nicht. Meine erste Wahl waren die Baader Genuine Orthos, ich bin auch froh, damals die gesamte Serie gekauft zu haben. Gebraucht als Angebot sehe ich die leider nur selten bis gar nicht. Eventuell mal bei "Cloudy Nights".


    Kellner bzw. Reversed Kellner sind für f/11 sicher eine gute Wahl. Erstklassig gefertigte Plössls sind es vermutlich auch, nur mit Plössels kenne ich mich ebenfalls gar nicht aus.


    Dann habe ich für solche Öffnungsverhältnisse noch vier TS WA Okulare: 20, 17, 12 und 8mm. Die Bauart ist Typ Erfle. Die sind auch nicht schlecht, großer Bildkreis, aber Kontrast und Schärfe gefallen mir weniger gut.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Michael,


    100 gegenüber 80 mm Öffnung ist für Planeten ein Sprung, der sich immer lohnt, finde ich. Ich würde dafür auf ganz perfekte Farbkorrektur verzichten, das musst Du aber selbst wissen, wieviel Du da haben willst.

    Habe bei meinem aber das letzte schmalere Tubusstück abgeschraubt, zwecks Bino-Beobachtung.

    Ich auch ;):



    Aber man kann ja mal mit einem anfangen.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

    Einmal editiert, zuletzt von Cleo ()

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