NGC 1514 am 16-Zoll RC mit EMCCD

  • Hallo liebe Community,


    Carsten Dosche (JuniorCCD) hatte sich letztes Wochenende wieder einmal auf den Weg von Oldenburg zu mir nach WIttmund (Ostfriesland) gemacht. Mit im Gepäck wie immer die EMCCD Andor DL 604 M, der 16er RC wartete schon frisch gereinigt in seiner Kuppel auf die Ankunft....


    Dann ging es los und das kam dabei heraus:


    NGC 1514, Kristallkugelnebel


    Bilddaten nochmal:


    Datum: 26.11.2022 in der Zeit von 20.30 h bis 0.30 h

    LRGB (L:1500x2s mitUHC, RGB je 3x 1000x3s)

    Kamera: Andor DL 604 M

    Teleskop: GSO-RC 16 Zoll 406 mm, F/8 auf ALT-7


    Wir hoffen, das Ergebnis gefällt.... :)


    Viele Grüße von


    Carsten und René

  • Servus René und Carsten,


    ein starkes Ergebnis. Die Auflösung ist grandios. Danke für's Zeigen!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo,


    erst mal vielen Dank für Eure Kommentare!

    Hat nach unserer letzten Sitzung im Frühjahr ja lange genug gedauert bis wir mal wieder Output generieren konnten.


    NGC 1514 habe ich gleich mal auf meine visuelle ToDo- Liste gepackt.


    Visuell ist NGC 1514 eine Herausforderung weil der "Zentral"-Stern recht hell ist. Mit ein wenig Tau auf der Optik oder der kleinsten Spur Dunst ist vom Nebel wie bei den Plejaden nicht mehr viel zu sehen. Immerhin kann man mit einem OIII-Filter etwas nachhelfen.


    Viele Grüße,

    Carsten

  • Visuell ist NGC 1514 eine Herausforderung weil der "Zentral"-Stern recht hell ist. Mit ein wenig Tau auf der Optik oder der kleinsten Spur Dunst ist vom Nebel wie bei den Plejaden nicht mehr viel zu sehen.

    Servus Carsten,


    auch von mir: visuelle Herausforderung angenommen! Ich sehe mit meinem 8-Zöller die Nebel der Plejaden in einer guten Nacht sowas von deutlich, dann müsste NGC 1514 ja auch gehen. Ich probiere es bei Gelegenheit (und als Fotoobjekt ist er eh schon länger notiert).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo,

    Visuell ist NGC 1514 eine Herausforderung

    NGC 1514 konnte ich mit einem 8"/f4 Newton, parallaktisch montiert, recht gut beobachten. Eine Beobachtung mit 12" steht noch aus.

    In meinem Aufzeichnungen habe ich notiert:


    Zitat

    8"/f 4 Newton.
    Vergrößerung 91x.
    Filter: [O III].


    Ohne Filter sehe ich nur den hellen Zentralstern. Erst mit Filter und mittlerer Vergrößerung kann ich um den Zentralstern eine fast kreisförmige Aufhellung erkennen. Indirekt etwas oval und deutlich heller. Reicht nicht ganz bis zum Zentralstern, der Eindruck einer ringförmigen Struktur entsteht. Die Ränder heben sich deutlich vom Hintergrund ab. Bei zu hoher Vergrößerung erkenne ich wieder den Zentralstern.

    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Sehr schöne und hoch aufgelöste Aufnahme, danke fürs zeigen.

    Visuell ist NGC 1514 eine Herausforderung weil der "Zentral"-Stern recht hell ist.

    Das ist eine der eher leichteren visuellen Herausforderungen. Sogar bei Vorstadtbedingungen (fst = 5,6 mag, Milchstraße nur im Ansatz sichtbar) sah ich bereits im 6 Zoll Reisedobson bei 36- fach + UHC Filter einen "Zentralstern mit eindeutigem Halo"(*). Bei 67- fach notierte ich:

    "Sehr großer schöner Planetary. Mittelhelle Scheibe, nach außen zunächst langsam, dann schneller schwächer werdend".


    Im 17,5 Zoll Dobson unter besseren Voralpenbedingungen (fst = 6,3 mag), aber mäßigem Seeing schrieb ich:

    "Heller Zentralstern(*), an den sich eine große Scheibe anschließt, die nach außen immer schwächer wird. Außenrand sehr diffus auslaufend. Nach WNW stärker abfallend, daher leicht ovale Gesamtansicht".


    (*): Dass du Zentralstern in Anführungszeichen schreibst, hat mich aufhorchen lassen, zumal dieser "Zentralstern" ja wirklich ungewöhnlich hell erscheint, ähnlich wie bei LoTr5. Ich fand folgendes heraus:


    Bereits 1968 hat L. Kohoutek erforscht, dass der Stern HD 281679 im Zentrum des Nebels mit 9,5 mag und Spektralklasse A0III nicht der echte Zentrastern sein könne, da er viel zu hell sei und die Spektralklasse nicht passe. Er postulierte, dass es sich bei dem sichtbaren Stern um ein die hellere Komponente eines Doppelsternsystems handeln muss und der echte Zentrastern 60.000 K heiß sein muss (Original Quelle The binary- star hypothesis for the nucleus of NGC 1514).

    Untersuchungen von 2016 zeigen wiederum, dass sich die Radialgeschwindigkeit der beiden Komponenten binnen 500 Tage nicht änderte und sie postulierten, dass der 9,5 helle A0III Stern nichts mit dem echten Zentralstern und Planetary zu tun hat (Original Quelle The two central stars of NGC 1514: can they actually be related?).

    Gerade 1 Jahr später fand man heraus, dass doch ein Doppelstern ist, jedoch mit einer sehr langen Umlaufzeit von 9 Jahren und einer hoch exzentrischen Bahn (Original Quelle The long-period binary central stars of the planetary nebulae NGC 1514 and LoTr 5)


    Schönes Beispiel, wie die Astrophysik immer genauere Ergebnisse liefert und Modelle immer wieder verfeinert bzw. auch mal revidiert werden müssen.

  • Hallo miteinander,


    ich habe NGC 1514 im 9,5-Zoll Fünfling - bei guten Bedingungen im Ammergebirge - auch ohne Filter als deutlich erkennbare Aufhellung erkennen können. Ich denke, dass die Dunkelheit des Himmels hier ganz entscheidend ist, damit sich der visuell insgesamt 10,9 mag helle Nebel im Lichthof des 9,5 mag hellen zentralen Sternes auch ohne Filter bemerkbar machen kann.


    Servus

    Ben

  • Hallo Carsten und René,


    das ist wirklich eine feine Aufnahme von dem Planetarischen Nebel NGC 1514.


    Es gibt auch noch eine interessante Sicht auf diesen eindrucksvollen Planetary durch die Infrarot-Brille, so wie NASA's Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) den Nebel geehen hat: https://www.nasa.gov/mission_p…dia/gallery/pia13346.html


    Wäre vielleicht auch für Amateur-Astrophotographen interessant, ihn im Infrarotlicht zu beobachten.


    Grüße, Rolf

  • Hallo,


    Infrarotbilder an sich wären schon mal interessant, allerdings ist mit meiner Ausrüstung bei 2 Mikrometer Schluss. Die 12 bzw. 22 Mikrometer, die notwendig sind um diesen Doppelkringel aufzunehmen, sind weit außerhalb unserer Möglichkeiten. Die üblichen CMOS-Kameras kommen mit viel Quälen gerade mal bis 1 Mikrometer. Wellenlängen über 2 Mikrometer kommen auch nicht mehr gut durch die Atmosphäre.


    Viele Grüße,

    Carsten

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