Hallo Forum,
als ich mit dem Laptop in der Hand die Wohnung verließ, da sagte meine Frau "viel Erfolg". Ich daraufhin: Erfolg werde ich nicht haben, das Seeing ist mies, aber vielleicht habe ich Spaß.
Den hatte ich, aber das Seeing war wirklich mies. Fast bis zum Zenit hin funkelten die Sterne und ich konnte nur sehr wenige Oberflächendetails sehen. Die Teleskopsteuerung sagte, dass ich seit 2 Wochen nicht einmal versucht hatte ein Bild zu machen. Also habe ich es doch in Angriff genommen. Meine Idee bzw. mein Experiment: Viel bringt viel, und ich belichtete 2 Std. komplett durch. 10 ms bei 100 fps. , kein Photon ging verloren.
Ich habe dann das ganze Material bearbeitet und derotiert und habe versch. Möglichkeiten ausprobiert. Am Ende gab es dann doch tatsächlich ein einigermaßen brauchbares Ergebnis.(wohlgemerkt, das ist für 16" nicht wirklich gut) also galt meine Aussage zunächst, "viel bringt viel". Dann sah ich mir die Einzelstacks genauer an, da gab es 10 brauchbare Minuten. Diese dann separat bearbeitet, und siehe da, das Ergebnis war kaum zu unterscheiden. Viel bringt also doch nicht viel. Ich habe dann noch einige weitere Experimente bzgl. Derotation gemacht. Als ich dann die 120 min. in einzelnen Stacks alle vor mir liegen sah und die guten 10 min. sofort herausstachen, da wurde mir klar, viel bringt doch viel, man kann nur auch viel entsorgen, aber diese 10 min. hätte ich womöglich verpasst, wenn ich nicht so lange belichtet hätte.
Viele Grüße
ralf