Hallo Zusammen,
heute zeigt sich der Sternhimmel über Ulm nach einem Regenband ungewöhnlich klar. Und da die Montierung zur zeit streikt, schnappte ich mir mein Schnellspechtelgerät, ein Tordalk 11x80 Fernglas. Der Himmel zeigte sich kurz nach 18 Uhr in ganzer Pracht. Die Milchstraße war sogar mit Dunkelband im Schwan und bis zur Kassiopeia sichtbar, was hier in der Lichtglocke der Großstadt kaum jemals vorkommt.
Im Osten der aufgehende Mars, im Süden Jupiter. Beide lassen im 11x80 gut als Scheibchen auflösen, natürlich ohne Oberflächendetails.
Die Plejaden liegen wie Edelsteine im Bildfeld des Tordalk, wunderschön ! Das kommt mit meinen Teleskopen sonst kaum rüber. Die Sternhaufen im Fuhrmann sind sanfte Wattewölkchen.
In der Kassiopeia sind die vielen Sternhaufen wunderbar zu sehen: M103, NGC663,... bis rüber zur Karloine Herschels wunderbarem Haufen NGC7789. In der anderen Richtung h+Chi wie Diamantsplitter auf dem Samtbett der Milchstraßensterne, immer wieder atemberaubend.
Im der Gegend des Sommerdreiecks folgten dann noch M27, M13 und M92 als Nebelwölckchen. So langsam wurde das Fernglas freihändig doch schwer. Es sollte eine Schultermontierung für so ein Glas geben.
Zum Abschluss noch einmal ein Schwenk zu Jupiter und Saturn. Letzter war als nichtstellar erkennbar.
Beim Blick aus Jupiter bewunderte ich direkt neben dem Riesenplaneten ein schönes, sehr gleichmäßiges Sterndreieck. Hä ? Da ist doch kein Sternbild ? Und richtig, die langsame Bewegung des Dreiecks mit ca. 2° Durchmesser wies diese als Satelliten aus. Es war ein perfekt gleichschenkliges Dreieck und alle drei waren exakt gleich hell. Uhrzeit war 18.29 Uhr und die Flugrichtung ca. SSO direkt östlich an Jupiter vorbei.
Weiss jemand was das gewesen sein könnte ? Starlink-Satelliten ?
Insgesamt ein kurzer Ausflug zu den Schönheiten des Himmels, aber nach 1 Jahr fast nur Fotografie doch sehr befriedigend.
CS, Erik