Mars am 20.11.2022, 10min derotiertHallo

  • Hallo Ihr Nachtschwärmer,


    melde mich aus der Versenkung zurück.

    Nach meinem Telefonat heute Nachmittag mit Grischa Hahn von Winjupos hat mich der Ehrgeiz gepackt. Die ganze Mühe hat sich meines Erachtens gelohnt. 4 Sequenzen ( 10min ) mittels Registax leicht vorgeschärft. Danach derotiert in Winjupos. Vergleich der alten Variante unten im Kommentar.

    Zeiss Cassegrain 400 / 6635

    Zwo Asi 178mc

    ADC Gutekunst


    Vg

    Uwe


  • Scharfrechnen ist immer schön und gut, aber leider kommt hier schon die "Apfelsinenoberfläche" zum Vorschein, wo Artefakte im Beugungsbereich hervorgehoben werden. Die Farben gefallen mir, auch sonst gelungen.

  • Hallo Uwe,


    Deine Marsbilder sind von der Auflösung her wirklich Klasse. Aber warum zeigst Du sie um 45° verkippt? Das erschwert doch jedem, der den Mars ein bisschen kennt, die Orientierung. Da nützt es dann auch nichts, den Planeten alternativ nochmal um 180° gedreht zu zeigen, was ja nur dazu gedacht ist, dass sich auch Beobachter zurechtfinden, die Süden oben gewohnt sind (wie ich). Wenn die Rotationsachse senkrecht steht, lässt sich auch leichter auf die Natur der Wolken schließen: Kräftige NPH im Norden und ein schmaleres Wolkenband in der Südpolregion.


    CS, Jörg

  • Hallo Uwe,


    Deine Marsbilder sind von der Auflösung her wirklich Klasse. Aber warum zeigst Du sie um 45° verkippt? Das erschwert doch jedem, der den Mars ein bisschen kennt, die Orientierung. Da nützt es dann auch nichts, den Planeten alternativ nochmal um 180° gedreht zu zeigen, was ja nur dazu gedacht ist, dass sich auch Beobachter zurechtfinden, die Süden oben gewohnt sind (wie ich). Wenn die Rotationsachse senkrecht steht, lässt sich auch leichter auf die Natur der Wolken schließen: Kräftige NPH im Norden und ein schmaleres Wolkenband in der Südpolregion.


    CS, Jörg

    Hallo Jörg,

    Vielen Dank für deine Worte.

    Ja, warum mach ich das so? Da gibt's keine richtige Antwort. Meist ist die Kamera parallel zur Deklinationsachse ausgerichtet daher die Neigung des Planeten.

    Zur Orientierung ist die Achse senkrecht besser geeignet. Da geb ich dir recht.

    Werd ich mir beim nächsten mal merken.


    Vg

    Uwe

  • Hallo Uwe,


    das Derotieren mit WinJupos wird um so genauer, je besser man beim Einmessen des Referenzbildes die Rotationsachse des Planeten markiert. Bei einer sehr kleinen, nicht von Wolken verdeckten Eiskappe ist das leicht. Doch wenn die Pole – wie im Moment – unter Wolken verborgen sind, muss man sich zwangsläufig an markanten Albedomerkmalen orientieren. Im Fall Deines Bildes wäre das zum Beispiel der Nordrand von Sinus Sabaeus, der gegenüber dem Äquator um etwa 15° verkippt ist. In WinJupos kann man zwar die Maske für die Polorientierung so drehen, dass sie zur Originalorientierung des Videobildes passt. Doch es ist m. E. besser, wenn die Polmaske senkrecht steht und das Videobild gedreht wird. Das gilt vor allem dann, wenn Albedomerkmale als Orientierungshilfe dienen müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass dadurch das derotierte Ergebnisbild richtig ausgerichtet ist.


    Die vielen Befehle zum Steuern der Anpassung sind zwar gewöhnungsbedürftig, aber wenn man es erstmal drauf hat, zeigt sich, dass WinJupos wirklich exakt funktioniert und genau das macht, was man möchte. Bei mir ist es leider so, dass ich es nur mit größeren Pausen nutze und manches dann wieder neu lernen muss.


    CS, Jörg

  • Hallo Uwe,


    Danke, so ist das Bild einfach großartig! Das Verrückte ist, wenn die Orientierung stimmt, sehe ich gleich viel mehr Details. Das mag daran liegen, dass ich über die Jahre fünf Marskarten gebaut habe – zwei aus Zeichnungen und drei aus Videobildern. Dadurch habe ich die Albedomerkmale und ihre Lage zueinander weitgehend im Kopf und sehe aktuelle Veränderungen. Neu kommt mir zum Beispiel der schmale dunkle Auswuchs vor, der vom Nordrand des Sinus Sabaeus in den Krater Schiaparelli hinein verläuft. Eine Wanderdüne? Wenn ja, dann wäre sie riesig. Interessant ist auch die helle kreisförmige Struktur nördlich davon. Ich tippe auf den 344-km-Krater Tikhonravov.


    CS, Jörg



  • Hallo Uwe,

    das ist schon das "High End" der Planetenfotografie. Ich schaue auch des Öfteren mal im schwarzen Forum die Galerie an, deshalb sind mir deine Bilder ein wenig bekannt.

    Zu WinJupos. Du kannst dir die Oberflächendetails bei Mars als Maske anzeigen lassen und danach ist die Orientierung vereinfacht. Bei mir hat das nur mäßig funktioniert, weil ich auch noch eine Bildfelddrehung am Dobson habe.

    Um die Rotationsachse festzulegen, kannst du aber auch, wenn du mehrere kurze Filme hast und diese gestackt sind, diese Einzelbilder wieder in AS3 laden (müssen alle die gleiche Größe haben) und mit dem Playknopf abspielen lassen. Sieht auch noch cool aus.

    Ich selber nutze WinJupos nur bei längerer Rotationszeit. 10 Min. derotiere ich in AS3. Dazu muss ich die Ausrichtungskästchen manuell setzen und der Rand darf nicht selber in den Kästchen enthalten sein. Hier mal ein Beispiel, das sich sehr bewährt hat.


    Und dann möchte ich noch auf unser Seeing-Projekt aufmerksam machen. Bzw. versuchen, dich zu gewinnen.

    Der aktuelle Stand ist schon deutlich weiter als beschrieben und wir haben sogar professionelle Hilfe.

    Neben den "Seeingreports" benötigen wir nun auch von großen Teleskopen, bei eher guten Bedingungen, Stern PSFs zum ähnlichen Zeitpunkt der Aufnahme. Diese brauchen wir, um eine Software zu kalibrieren. Es reichen einige wenige Beispiele von verschiedenen Gräten, und da die 40 cm Klasse jetzt nicht so groß ist ....

    Deine Bilder sind auf jeden Fall allererste Klasse,

    VG ralf

  • Hallo Ralf ,

    besten Dank für deinen Kommentar

    Die Bedienung in Winjupos werde ich auf alle Fälle verinnerlichen und besser studieren.

    Ich werde auch des öfteren den Grischa Hahn kontaktieren.

    Er ist sehr hilfsbereit, wenn es um Tipps geht.


    Zu deinem Seeing Projekt, einfach echt super Idee. Ich bin 100% mit dabei. 👍👍👍

    Wenn da ein gutes System gebastelt werden kann, übermittle ich gern meine Daten.


    Vg

    Uwe

  • hallo liebe mitmenschen,

    hab mich nochmals an meine letzte session ran gemacht. das farbrauschen war mir dann doch zu heftig. manchmal ist man einfach betriebsblind.

    der stakk erfolgte nach berechnung der bilder nicht via winjupos sondern durch AS3. kontraste sind auch nicht so hart ohne verlust an details.

    ich hoffe, es gefällt.



    vg

    uwe

  • Hallo Uwe,

    sehr detailreich! Ein paar Kleinigkeiten sind für meinen Geschmack noch etwas überschärft, aber es ist klar, was zu sehen ist. Hast Du das wirklich in AS3 zusammenrotiert? Im Bild steht ja noch 10 min winjupos. Wie hast Du da die Kästchen gesetzt, dass das so gut klappt? So wie Ralf?


    LG

    Robert

  • Hallo Uwe,

    sehr detailreich! Ein paar Kleinigkeiten sind für meinen Geschmack noch etwas überschärft, aber es ist klar, was zu sehen ist. Hast Du das wirklich in AS3 zusammenrotiert? Im Bild steht ja noch 10 min winjupos. Wie hast Du da die Kästchen gesetzt, dass das so gut klappt? So wie Ralf?


    LG

    Robert

    Hallo Robert,

    nicht mit As3 derotiert. Ich hab die derotierten Einzelbilder von winjupos mit As3 gestakkt.

    Bg

    Uwe

  • Hallo Uwe,

    kannst Du das noch im Detail erläutern? Hattest Du in .ser aufgenommen? Ist jedenfalls erhebliche Steigerung!


    LG

    Robert

    Hi Robert,

    sorry für das lange warten.

    Meine Sequenzen nehme ich grundsätzlich in SER auf.

    Nach der Bildausmessung in WJ kannst du ja im Tool "Derotation von Bilder" die Häkchen für Speicherung Einzelbilder setzen.



    Diese hab ich dann mittels AS3 gestakkt.

    Weiterbearbeitung dann wie gehabt.

    Im Grunde keine Zauberei.


    Vg

    Uwe

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