Nachteile einer Dobson Montierung?

  • Hallo,


    ich habe mir einige verschiedene Montierungen angesehen, wenn ich das jetzt richtig erfasst habe, dann gibt es drei Grundtypen, die Aquatoriale Montierung (Deutsche Montierung), die Azimutale Montierung und die Dobson Montierung.

    Die AZ-Montierung ist vermutlich die leichteste und am einfachsten zu transportierende.

    Die EQ-Montierung ist vermutlich die Montierung mit der man per Hand am einfachsten nachstellen kann.

    Die Dobson Montierung ist die Montierung die man am einfachsten selbst stabil bauen kann.


    Folglich würde ich jetzt sagen, die Nachteile der Dobson Montierung sind, dass sie im Vergleich zur AZ relativ schwer ist und man bei großen Vergrößerungen immer sehr beschäftigt ist Nachzustellen bzw. das Nachstellen nicht so einfach ist wie bei der EQ-Montierung.

    Gibt es da sonst noch andere Nachteile?


    Viele Grüße

    Chris

  • Hallo Chris,


    nur zur richtigen Einordnung: Eine Dobson Montierung ist auch eine Alt/Az- Montierung: Altitude: Hoch-runter vertikal Bewegung, Azimut: Links-rechts horizontal Bewegung.

    Ob sie im Vergleich schwerer zu anderen ist, hängt von der Bauweise ab. Amateur Dobson Teleskop Bauer fertigen zum Teil extrem leicht und trotzdem stabil, da kann vor allem bei größeren Teleskopen keine andere Bauweise mithalten.

    Ob und im welchem Maße man bei der Dobson Montierung mit Nachführen beschäftigt ist, hängt davon ab, ob sie motorisiert ist. Ist sie rein manuell, ist für die Nachführpräzision entscheidend, wie gut sie gebaut ist, vor allem, wie klever die Lagergeometrie und die Lagerpaarungen gewählt sind.


    p.s. Eine Deutsche Montierung ist nur eine Art der äquatorialen Montierungen. Es gibt auch andere, z.B. äquatoriale Gabelmontierung, Springfield, Hufeisen, EQ Plattform für Dobsons...

  • Hi.

    Gut gleitende Dobson-Montierungen lassen sich auch bei hohen Vergrößerungen recht feinfühlig nachführen.

    Es ist halt die Frage ob man drauf steht den Tubus rumzuschubsen.

    Persönlich bin ich ein Freund von AZ Montierungen wie Giro, Ayo, Skytee oder auch gute Neigeköpfe stativgetragen. Da kann ich einfacher die Höhe über das Stativ variieren, je nachdem ob ich stehend oder sitzend beobachte.

    Zudem hat man dann halt eine Montierung für gegebenenfalls mehrere Teleskope.

    Ich sehe da nur zwei Pluspunkte: günstig und stabil.

  • Hallo Chris,


    zum rein visuellen Beobachten gibt es aus meiner persönlichen Sicht nichts Besseres und Einfacheres als die Dobson-Montierung. Sie ist schnell hingestellt, funktioniert IMMER, ist stabil. Das mit dem Gewicht kann ich so nicht unterschreiben, denn wer schon mal eine massivere EQ-Montierung aufgebaut hat, weiß, was man da zu schleppen hat... Eine EQ-Montierung, die mein 14,5" Dobson einigermaßen stabil halten würde, könnte ich wohl weder bezahlen noch überhaupt alleine aufheben...


    Der größte Nachteil der klassischen Dobson-Montierung, selbst wenn sie motorisiert nachgeführt wird, ist wohl die Bildfeldrotation. D.h., ein Objekt rotiert im Gesichtsfeld während der Nachführung, was visuell wenig stört, für die (Langzeit-)Fotografie aber unbrauchbar ist. Dies ist generell das Problem von azimutalen Montierungen (also vertikale u. horizontale Achse).

    Nun wird man sich als Fotograf wahrscheinlich eher nicht primär für einen Dobson interessieren. Aber auch hier gibt Abhilfe durch sogenannte EQ-Plattformen - quasi eine "schiefe Ebene", auf die man einfach das ganze Dobson-Teleskop stellt und damit eine Nachführung wie bei der EQ-Montierung hinkriegt.


    Viele Grüße,

    Peter

  • Dobsons: Günstig, stabil und leicht, außerdem leicht aufstell-/bedienbar ... für Röhrchen => 8"; Nachteil: Eher nur für visuell, aber große Öffnungen möglich. Bei großen Öffnungen und Newton noch erträgliche Einblickposition, wenn niedrig gelagert (Stehhilfe).


    Ich habe/hatte auch am Dobson einen Computer, wobei mir Martin B. ziemlich abgeraten hatte. Sein 'Doppel' hatte dann allerdings auch einen. Meinen habe ich rege benutzt, der hat ihn vermutlich üblicherweise nicht mal angeschaltet. Für Doofies wie mich und viele Anfänger schon besser. *find*


    Gruß

    Stephan

  • Servus Chris,

    Die EQ-Montierung ist vermutlich die Montierung mit der man per Hand am einfachsten nachstellen kann.

    Das gilt aber nur, wenn die Montierung halbwegs eingenordet aufgestellt wird. Und selbst dann ist es bei manueller Bedienung unschön, von einem Objekt zu einem anderen zu wechseln, da auch da beide Achsen bewegt werden müssen und die Bewegung eben nur entsprechend der jeweiligen Achsrotation erfolgt.


    Bei einem Dobson bewegt man ja nicht die Achsen einzeln, man kann auch einfach diagonal, also beide Achsen zugleich bewegen. Geht bei einer parallaktischen prinzipiell auch, wenn bei beide Achsen die Klemmung gelöst ist. Von meinem Gefühl her geht das beim Dobson aber viel einfacher, intuitiver. Und bei einem Wechsel von Ost nach West musst man bei einer parallaktischen das Achskreuz umschlagen, das fällt bei Dobson völlig weg. Die anderen AZ-Montierungen verhalten sich ähnlich dem Dobson.


    Der größte Vorteil eines Dobson- es gibt keine günstigere Montierungsart, mit der ein Newton stabil und wackelfrei genutzt werden kann. Das gilt auch noch für die kleineren wie einen 150/900, erst Recht so ab 12" aufwärts


    Gruß Stefan

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