Planetenbeobachtung - Okulare und sonstiges Zubehör für erfolgreiche Marsbeobachtung

  • Hallo zusammen,


    nach monatelangem „Mitlesen“ und studieren von zahllosen spannenden Artikeln im Astrotreff traue ich mich endlich zu einem eigenen Forenbeitrag…


    Kurz zu mir, Janik, 28, angehender Papa… und klassischer Balkonbeobachter nach der Arbeit…


    Hatte bisher immer viel Freude mit einem uralten Revue 114/900er, mit dem ich Ausflüge ins Sonnensystem und hin und wieder zum Orionnebel unternommen habe.

    Jetzt habe ich mir doch endlich mein Wunschteleskop mit allerhand Zubehör gebraucht zulegen können: Ein Skywatcher Mak 127 / 1500 auf einer eq3. Da relativ kompakt, perfekt für einen Balkonastronomen wie mich…


    Neben den beiliegenden Standard-Okularen (z.b 20mm Superplössl) nutze ich vor allem ein Omegon Cronus 9mm.


    Wie das so ist mit einer Sucht — ich möchte mehr.


    Deep Sky kommt selten vor… Ich möchte neben unserem lieben Mond, Sonne, Jupiter und Saturn gerne als nächstes unseren Mars ansteuern.

    Ein Traum wäre es, mal die Polkappen sehen zu können.


    Weiß jemand von euch, ob das mit dem vorhandenen Teleskop überhaupt machbar ist, solche Details auf dem Mars zu sehen?

    Als der Mars noch sehr tief stand, konnte ich auch mit dem 9mm nicht viel erkennen, da das seeing kurz überm Horizont grottig war — jetzt wird es langsam besser in den Abendstunden.


    Welche Okulare könnt ihr für ein f/12 da empfehlen? (Falls ich mich nicht verrechnet habe…)

    Ich höre immer wieder, dass Orthos für die Planetenbeobachtung klasse sein sollen, was habt ihr da für Erfahrungen?

    Es werden auch sogenannte planetary Okulare beworben… ist das nur Marketing oder ist da was wahres dran?


    Achse… Budget… also in etwa der Höhe, dass meine Frau nicht schimpft… ;)


    Ich hoffe, dass es das Thema nicht schon mal irgendwo gab — ich hab vorher erstmal ausgiebig gesucht…



    Über etwas Hilfe und Tips freue ich mich sehr.


    Euer Janik

  • Du musst dich an der Augenpupille orientieren, ist weniger eine Frage der Okulare.


    AP= Öffnung Teleskop / Brennweite Teleskop * Brennweite Okular. 0.6mm ist im Allgemeinen das (untere) Limit, wo das Auge selbst noch mithalten kann, und selbst das setzt sehr gute Bedingungen was das Seeing angeht voraus. Darunter wirds nur noch ein zunehmend matschigeres Bild geben, wo garantiert kaum mehr zu erkennen ist. Mit deinem 9mm bist du schon recht nahe, viel mehr liegt einfach nicht drin mit dem genannten Mak. Mehr zu sehen gibt es nur mit grösserer Öffnung.


    Ein Filter ist beim Mars hilfreich, der das Ganze abdunkelt. Dann kannste bestenfalls eine Ahnung einer Andeutung eines dunkleren Gebiets hier oder da erhaschen.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Hallo Janik,


    willkommen im Astrotreff. :)


    Das 9mm Cronus mit 60º Gesichtsfeld dürfte ein Erfle-Design sein. Ein moderates Weitwinkeokular. Damit solltest Du bei 166x auf jeden Fall Details auf dem Mars erkennen können. Planetenbeobachtung ist auch Erfahrungssache, die Details sind visuell lange nicht so auffällig wie auf Bildern hier im Forum. Eventuell könntest Du noch auf ein 7mm oder 6mm gehen. Die zeigen zwar nicht mehr, aber machen Beobachter empfinden das größere Bild als angenehmer. Ist persönliche Vorliebe, müsstest Du ausprobieren.


    Wichtig zum Beobachten mit maximaler Vergrößerung ist, dass der Mak richtig ausgekühlt ist. Das kann aufgrund der geschlossenen Bauweise schon ein paar Stunden dauern. Deshalb das Teleskop am besten am Nachmittag schon auf den Balkon stellen. Dann spielt lokales Seeing eine Rolle. Wenn der Planet über einem aufgeheizten Häuserdach steht, wirst Du kein scharfes Bild bekommen. Warte also am besten die Kulminationszeit ab.

    Ja, zur Opposition ist das rund um Mitternacht.

    Willkommen beim besten Nachthobby der Welt. ;)


    Ansonsten noch mal überprüfen ob der Mak perfekt justiert ist, absolut unerlässlich für die Planetenbeobachtung. Wie das geht wurde schon -zig mal beschrieben, Google und die Forensuche helfen Dir da weiter.


    Viel Spaß und Erfolg:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Janik.


    Marcus war schneller als ich und hat schon alles wesentliche gesagt.


    Selbstverständlich kannst du mit deinem Teleskop die Polkappe(n) auf dem Mars sehen. Das Fernrohr muss an die Außentemperatur angepasst und gut justiert sein (was bei Skywatcher normalerweise passt) und die atmosphärischen Bedingungen müssen ebenfalls ausreichend gut sein. Natürlich ist der Mars bei 166 facher Vergrößerung ziemlich klein, sodass du genau hinschauen musst, um Details zu sehen. Du wirst sogar helle und dunkle Marsgebiete unterscheiden können. Das erfordert aber Geduld, etwas Übung und wie gesagt gute Bedingungen.


    Viel höher würde ich nicht vergrößern, maximal bis 200 fach in guten Nächten.


    Wenn dir die Beobachtung des Mondes und der Planeten Spaß macht, dann würde ich als nächstes einen Binoansatz anschaffen, mit dem du mit beiden Augen beobachten kannst und viel mehr Details auf den Planeten sehen wirst. Das kann ruhig ein einfacher und günstiger Binoansatz sein, den du manchmal im Gebrauchtmarkt findest. Als Okulare reichen einfache Plössl Okulare oder auch die Chronos Okulare, die du schon benutzt.

    Auch wäre ein 32mm Plössl Okular als Übersichtsokular und die Beobachtung flächiger Objekte eine Überlegung wert. Auch hier würde ich den Gebrauchtmarkt bemühen, auch im Nachbarforum astronomie.de suchen.


    Gruß Robert

  • Hallo Janik


    Viel wurde ja gesagt. Ich füge noch hinzu: Planeten, besonders Mars beobachtet man gerne hoch vergrößert. Mit Plössl, Orthos, muss man recht kurzperiodisch nachkurbeln.

    Das nimmt etwas Beobachtungsaufmerksamkeit. Du könntest mittelfristig über einen Nachchrüstsatz eine elektrischen Nachführung (kein GoTo, nur Nachführung und Verstellung) nachdenken.


    Skywatcher Schrittmotor Multispeed Steuerung EQ3


    Eerfles im unteren mm Bereich mag ich übrigens gar nicht (habe eines mit 10mm). Bei 9mm wäre mir ein Plössl oder Ortho viel lieber. "Planetary" übrigens: nicht. War nicht begeistert damals.

    Falls gebraucht einer auftaucht, kannst über ein Hyperion 8mm nachdenken. AP von 0,67. Mit AP 0,7 beobachte ich meistens Planeten mit meinem 4" FH Refraktor damit sehe ich alle Details die ich auch mit mehr Vergrößerung sehe. Kleiner, dafür schärfer/kontrastiger. Bin auch Balkonaut in dem Fall (Planeten) übrigens. Beim Mars stört mich aber der hohe Stand. Der Balkon/Loggia drüber stört und an der oberene Balkon/Etage-Kante ist immer Hauswand-Seeing. Da muss ich wohl aufs Feld die nächsten Wochen für die Mars Opposition.


    CS,

    Walter


    PS: Herzlich Willkommen hier und Toi Toi Toi zum :family: Papa Werden


    PPS: Cool, mit einem Revue 114/900 hab ich auch angefangen. Das war aber vor 2000...

  • […] Ich höre immer wieder, dass Orthos für die Planetenbeobachtung klasse sein sollen, was habt ihr da für Erfahrungen? […]

    Hallo Janik,


    „Ortho“ was ist das? So gehts schon los. Ortho nach Abbe oder nach Plössl? Klassische Designs oder mit aktuellen Glassorten? Welcher Hersteller? …. und so weiter und so weiter … am Ende?


    Wenn 60€ dich finanziell nicht aus der Bahn werfen, würde ich mir ein Zoom-Okular der Touristenklasse 7-21mm oder so ähnlich zulegen, gibt es gebraucht auch schon mal geschenkt oder für nen Zehner gegen Versandkosten.


    Mit Hilfe solch einer „Gurke“ kannst du das Vergrößerungspotential deines Teleskops an deinem Standort und deine persönliches Bedürfnisse einordnen und justieren. Was würde es dir helfen, wenn ich dir erzählte, dass mein Vixen Ortho 12,5mm nach Abbe aus den Siebziger-Jahren „nicht zu toppen“ ist, und wenn doch, dann nur noch durch das APM UFF 10mm nach Markus? ;)


    Grüße, Pardon

  • Hallo Janik,


    ich besitze für Mond und Planeten das gleiche Teleskop auf einer alten Vixen SP Montierung; diese Kombination nutze ich ebenfall im Wesentlichen auf meinem Balkon :) Gerade im Winter muss ich auf meinem kleinen Balkon immer darauf achten, dass die Balkontüre richtig geschlossen bleibt, weil es sonst eine Menge Turbulenz aus der Wohnung heraus gibt!


    An Jupiter und Saturn hat mir das Instrument schon viel Freude bereitet; mit Mars habe ich noch nicht so viel Erfahrung aber die Polkappen und auch größere Details gehen in jedem Fall. Braucht aber grundsätzlich eine Menge Geduld, um die Momente mit ruhiger Luft abzupassen.


    Als Okulare nutze ich von Vixen die NPL 25, 15 und 8 mm, ausserdem ein 20mm SLV von Vixen (zwei davon waren bei meinem Bino dabei) und das 10 mm Billigplössel, das mit dem Skywatcher mitgeliefert wurde. Letzteres möchte ich gegen was anderes austauschen: zwischen 15 und 8 mm fehlt mir sonst eine Stufe dazwischen. Mit den NPL und dem SLV bin ich zufrieden.


    Für 8 mm müssen die Bedingungen wirklich gut sein und zum Nachführen muss man dann eine ruhige Hand besitzen, wie bereits geschrieben.


    Empfehlenswert ist - auch auf dem Balkon im Winter - eine Taukappe, damit die Korrekturlinse vorne nicht beschlägt. Ausserdem hat dies den Vorteil, dass im städtischen Umfeld ggf vorhandenes Streulicht von der Seite besser abgeschirmt wird.


    Sowas muss nicht teuer sein, schwarzer Fotokarton um den Tubus gedreht und zusammengeklebt kostet ein paar Cent und tut es auch ;)


    Viel Spaß und CS und alles Gute für den Nachwuchs!

    Klaus

  • Hallo zusammen,


    Zunächst einmal: vielen, vielen Dank, dass ihr euch Zeit für meinen Thread genommen habt :) Und auch für die lieben Wünsche… kommen gerade aus dem Krankenhaus… wie das so ist… falscher Alarm ;)


    Eure Tips helfen mir wirklich sehr weiter, genau nach so etwas (eurer Beratung) hatte ich gesucht, auch dafür vielen Dank! :) :)


    60€ pro Okular sind von meiner Frau abgesegnet, auch das ist schon mal gut! Bestimmt „darf“ es auch ein bisschen mehr sein ;)


    Ich werde bestimmt einiges von euren Ratschlägen beherzigen — freue mich hier zu sein.


    Achja zu dem Revue… ein klasse Gerät für den Mond und die Big Player im Sonnensystem… ich hatte wirklich meine Freude daran; jetzt darf mein Paps sich daran ausprobieren.


    Wünsche euch einen schönen Abend und CS,


    Euer Janik

  • Hallo Janik,

    die Polkappen und auch größere Details gehen in jedem Fall. Braucht aber grundsätzlich eine Menge Geduld, um die Momente mit ruhiger Luft abzupassen.

    dieser Hinweis ist nicht zu unterschätzen!! Tipps für die Okulare gabs ja schon.

    Viel Spaß beim Spechteln und in wenigen Jahren dem Kind den Himmel erklären :)


    CS

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo Janik,


    Das wichtigste ist ja bereits gesagt. Leider wird die Marskugel die nächsten Jahre immer kleiner und erst 2033 wieder die Größe von 2020 erreichen. Totzdem ist natürlich eine erfolgreiche Beobachtung möglich. Die Polkappen sollten auf jeden Fall zu sehen sein und mit etwas Glück auch die Große Syrte.


    https://nimax-img.de/wp-content/uploads/2018/06/as-marsopposition-planet-size-2018-2035-en-1024x576.jpg


    Güße


    Albert

  • Vielen Dank auch euch zweien! :)


    Nach euren ganzen Tips kann ich es kaum erwarten den Mars anzusteuern … der bewölkte Himmel macht einem da aber einen Strich durch die Rechnung…auch das gehört zu diesem wunderbaren Hobby dazu …

    Aber es soll ja besser werden. :)


    Hoffentlich gelingt es mir irgendwann den Nachwuchs zu begeistern ;) :)


    Viele Grüße

    Janik

  • Hallo Janik,


    ich komme gerade vom Mars zurück ... seit heute Morgen 2:30 Uhr am Teleskop. Mein erfolgreichstes Setup ist dabei folgendes:


    - Graufilter ND 0,3; ND 0,6; ND 0,9

    - leichtes Gelbfilter

    - leichtes Blaufilter


    Das wichtigste am Mars sind die Graufilter. Du brauchst das ganze Set, um jeweils nach Okularbrennweite und der Filterung im Übrigen die Helligkeit so einregeln zu können, daß die Details, die man sehen will, nicht überstrahlt werden. Da kann bei Mars ein sehr enger Grad zwischen Sieg und Niederlage liegen. Auch bei den Farbfiltern kombiniere ich immer mit einem oder zwei der Graufilter. Ich hatte heute mein bestes Bild mit 2 x ND 0,6 also ND 1,2 an einem 130 mm Refraktor und einem 7,5 mm Okular. Das ist schon ziemlich heftig gedämpft, aber das Resultat ist, was zählt.


    Also: Graufilter, Graufilter, Graufilter ... und dann immer wieder ausprobieren, was gerade gut passt. Es ist nie die Kombination, die beim letzten Mal die beste war, die stimmt, das muß man immer wieder neu zusammenstellen.


    Mars ist übrigends das schwierigste Objekt unter den Planeten, das man beobachten kann. Nur wenn man sich hier richtig hineinkniet, sieht man auch, was man sehen möchte.


    Viel Erfolg und lass hören, wie es Dir ergangen ist.


    Beste Grüße


    Dietmar

  • Hallo,


    wegen Marsgröße und 2033. Ich fand ihn gar nicht soo toll als er 2018(?) so schön groß war. Erstens stand er tief im Siff, Zweitens war Mars Sommer und dementsprechend Staubstürme, so daß es im wesentlichen nur eine schöne große Kugel war. Jetzt wo er hoch steht, aber kleiner ist - finde ich ihn viel besser. Polkappen schmelzen übrigens zeitweise ab, so daß man sie kaum sieht.


    Zur Referenz was grad da ist (Polkappe, Staubsturm) gehe ich immer auf diese japanische Seite (beachte: die Fotos sind teilweise mit Großgerät gemacht und sehr professionell):

    ALPO-Japan - Association of Lunar and Planetary Observers in Japan

    **


    Bei 60 Euro Budget, würde ich fast Baader Classic Orthos (made in China) empfehlen (was den sonst so in dem Preisbereich?!!; Frage an die Anderen) Leider haben die für Deinen MAK eine etwas ungünstige Sortierung: 6mm, 10mm, 18mm. Bei 1500mm Brennweite und Vmax = 125*1,5 = 190:


    6mm = 250x (zu viel)

    *8mm = 188x (perfekt, aber nicht im Sortiment)

    10mm = 150x (sollte ein schön kontrastiges Bild geben, leider ein Hauch zu klein für die Möglichkeiten des MAK

    18mm = 83x (nett für mittelgroße Deepsky wie KS etc., Mond)


    Und das mit den Filtern, naja ich habe Blau und Gelb, aber wenn ich ehrlich bin, so richtig was rausreißen - erwarte besser nicht zu viel. Die kämen bei mir nach den Okularen.

    Liste doch bitte genau auf, was Du da hast? oder ein Familienfoto aller Okulare ...

    CS,

    Walter


    ** Jetzt wo ich die Bilder betrachtet habe: Polkappe sollte auf jeden Fall mit dem MAK zu sehen sein, dunkle Groß Strukturen auch, da kein planetarer Staubsturm aktiv.

  • Hallo Janik,


    willkommen im Forum und viel Spaß beim Planeten beobachten. Ich habe u.a. auch einen MAK 127/1500 - der ist ideal für Planeten. Mein Okularset für den MAK besteht aus:


    Explore Scientific f=30 mm (52°)

    Explore Scientific f=16 mm (68°)

    Explore Scientific f=10 mm (52°)

    Omegon Super LE f=7 mm (68°)

    Baader Ortho f=6 mm (52°)


    Die Okulare von Explore Scientific haben ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis.


    Liebe Grüße,


    Christian

  • Hallo nochmal an alle,


    Nur zur Info… die „Zitierfunktion“ hab ich noch nicht raus, deshalb beziehe ich mich bei meinen Kommentaren so gut es geht auf die Vorredner… bitte entschuldigt das - Übung macht den Meister.


    An Dietmar: Danke für die Tips mit den Filtern, hier werde ich mich nochmal reinlesen, hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt. :)


    An Walter: Lieben Dank! Tatsächlich hatte ich wirklich die Orthos von Baader im Sinn! Und mir ist auch aufgefallen, dass es leider das 8mm nicht gibt.

    Würde es „Sinn“ machen hier das 10mm am Mars einzusetzen? Für Jupiter, Saturn und Mond sind die 10mm ja in Ordnung.


    Zum Budget: ich würde auch bis zu 100€ pro Okular ausgeben. Mehr aber (erstmal) nicht.

    Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss einfach stimmen :)


    Zu meiner Okularfamilie:

    Omegon Cronus 9mm (das benutze ich am liebsten)

    10mm Plössl von Skywatcher

    20mm Superplössl, auch von Skywatcher, hab ich als erste Vergrößerung bisher genutzt.

    Zur Zeit also noch ein Drei-Personenhaushalt..


    Des Weiteren noch eine 2x Barlow, die nicht schlecht und auch nicht billig war… aber naja… ich mag lieber direkt durchs Okular gucken, sagen wir‘s mal so. :)


    An Christian: Danke für deinen Impuls! Da wir das gleiche Teleskop nutzen - wie schlägt sich denn rein interessehalber das 6mm Ortho in der Praxis am MAK? Ich denke mir ist es auch zu „viel“, aber du hast es ja im Einsatz. :) Ich liebäugel tatsächlich wie gesagt mit dem 10mm Ortho von Baader. Und die Scientific fand ich auch interessant. :)

    Unter 8mm wollte ich eigentlich nicht gehen.


    Viele Grüße an alle


    Janik

  • Servus Janik,

    Tatsächlich hatte ich wirklich die Orthos von Baader im Sinn! Und mir ist auch aufgefallen, dass es leider das 8mm nicht gibt.

    Würde es „Sinn“ machen hier das 10mm am Mars einzusetzen? Für Jupiter, Saturn und Mond sind die 10mm ja in Ordnung.

    Wenn du damit meinst, ein 10mm Baader Ortho dafür anzuschaffen, dann macht das keinen Sinn. Es wird dir nicht mehr zeigen als das vorhandene 10mm Plössl, lediglich die zum Bildrand hin zunehmende Unschärfe wird bei dem Baader Classic Ortho größer

    Unter 8mm wollte ich eigentlich nicht gehen.

    8mm bringt dich auf 187x und das bei einer AP von noch knapp 0,7mm Größe. Mehr vergrößern wird dir kaum mehr Details zeigen, daher wäre ein 8mm auch durchaus passend. Plössl oder Ortho bieten da aber mit nur ca. nur 5-6mm einen sehr kurzen Augenabstand, du klebst also schon fast an der augenseitigen Linse. Preisgünstig käme da z.B. das TS-Optics 8 mm 1,25" - 70° in Frage, bei dem ist der Augenabstand mit 9mm etwas größer. Alternativ wäre ein Plössl 15mm multicoated, 1,25", 50° mit der vorhandenen Barlow zusammen gut nutzbar.


    Gruß Stefan

  • Hallo Janik,


    zum Thema Filter noch folgendes:


    Bitte nicht die bunten Scheiben in rot/grün/blau/... die bei den Händlern auch als Set angeboten werden.


    Was Du am Mars brauchst, ist ein KB3/82B-Filter (blaues Konversionsfilter) und ein KR3/81B-Filter (oranges Konversionsfilter). Es gab sie früher bei B&W auch in 28,5 mm, aber das ist vorbei. Du bekommst Sie aber mit dem für 2´´ passenden Filtergewinde E 48 im Photobedarf von unterschiedlichen Herstellern für wenig Geld. Es gibt sie auch gebraucht bei e-bay, das ist egal. Wenn Du also die Möglichkeit hast, ein 2´´ Filter bei Dir irgendwo in den Strahlengang einzuschrauben, passt das.


    Konversionsfilter lassen immer auch etwas von der Kompelmentärfarbe durch, d.h. das KB3 lässt noch etwas Orange und Rot durch und beim KR3 eben etwas Blau. Dies bringt im ersten Fall die atmosphärischen Details und die Eiskappe am Mars sehr schön zur Geltung, im anderen Fall sieht man sehr schön die roten und grauen Oberflächenstrukturen. Beides sind meine unverzichtbaren Mars-Filter.


    Viel Erfolg,


    Dietmar

  • Hallo Klaus,


    und ich hab was mit der Zitier Funktion gelern ;-). Bisher hab ich immer das " benutzt und damit immer den gesamten Beitrag zitiert und dann immer zusammengestrichen. Dadurch konnte ich immer nur ein mal zitieren.


    Probe:

    Zu meiner Okularfamilie:

    Omegon Cronus 9mm (das benutze ich am liebsten)

    10mm Plössl von Skywatcher

    20mm Superplössl, auch von Skywatcher, hab ich als erste Vergrößerung bisher genutzt.

    Ja super klappt das , Hurra!


    Also Janik,


    Das 9mm Cronus ist ja eher ein "Planetary" Typ, typisch ein 5 Linser oder 6 Linser. Kein Erfle! Damit finde ich es völlig OK. Zwei Linsen davon sind übrigens eine Barlow.

    Ich denke, dann kannst Du Dir eigentlich das 8mm schenken. Lieber Filter.


    10mm Plössl. Wie Stefan schrieb, eigentlich fast so gut wie ein gutes Ortho, vermutlich würdest Du keinen Unterschied zum Baader 10mm Ortho merken. Leider sehr nache am 9mm.


    20mm Plössl, eigentlich auch OK.


    Zwischen 20mm und 10mm würde ich auch nix mehr reinstecken.


    Ein 32mm Plössl für maximale Übersicht wäre noch gut. (Mit 2x Barlow sind das 16mm)


    Wenn Du mal ins Extreme willst, dann probier einfach 2x und 10mm Plössl aus. Macht 5mm. Du hast es ja - Augenkrebs bekommst Du davon nicht und umsonst ist es auch.


    Der nächste Schritt wäre tatsächlich so ein Panaorama Okular, aber keine Erfle (SWA oder TSWA), eher besagte Explore Scientific 82 Grad oder 68 Grad(billiger), oder Hyperion 68 Grad. Aber das würde ich in die Zukunft schieben. Versuche mit dem was Du hast, ein Optimum durch Erfahrung und Rauskitzeln eines Super Seeing Abends durch viele, viele Beobachtunggsversuche auszureizen. Das bringt mehr als Unsummen für ein Okular mit 50 oder 60 Grad Feld - so eine Nacht oder Stunden zu erwischen mit Super Seeing - die sind sehr selten.. Wirklich!


    Ideal für die Okulare Next Generation wäre, wenn Du im nächsten Jahr mal ein Teleskop Treffen besuchst und ein paar Weitwinkelokulare ausleihst zum Probieren. ...und dann erst kaufst.


    Filter sind tatsächlich das was vielleicht am ehesten was bringt on top zu jetzt.


    CS,

    Walter

  • Hallo zusammen,

    Preisgünstig käme da z.B. das TS-Optics 8 mm 1,25" - 70° in Frage, bei dem ist der Augenabstand mit 9mm etwas größer.

    Danke für deinen Rat, Stefan.

    Ich werde es mir mal in Ruhe anschauen. :)

    Bitte nicht die bunten Scheiben in rot/grün/blau/... die bei den Händlern auch als Set angeboten werden.

    Hier hätte ich als nächstes angesetzt, Dietmar. Danke! Lt. Astroshop, Teleskopexpress versprechen diese Filterköfferchen ja einiges… Auf deine Empfehlung hin habe ich ein bisschen nach den erwähnten Filtern gestöbert, aber du hast es ja anklingen lassen, so richtig was gefunden hab ich nicht, eher das besagte Photozubehör. Ich wüsste allerdings nicht wie ich die zwischen Okular und Teleskop bekomme… die sind ja nicht zum einfach aufs Okular schrauben, wenn ich mich nicht irre … gibt es da einen Trick oder muss man da handwerklich tätig werden? :)


    Oder gibts diese Filter oder etwas qualitativ vergleichbares auch zum vors Okular schrauben?


    Ich denke, dann kannst Du Dir eigentlich das 8mm schenken. Lieber Filter.

    Danke für deine Tips, Walter. Mit vorhandenem Inventar komme ich just von einer Marsreise zurück… Der Mars steht ja bekanntlich sehr nah zum Mond heute… und es ist leicht neblig…aber für einen kurzen Moment… wirklich einen kurzen Moment war die Sicht klar; ich behaupte dass ich zum ersten Mal nicht nur eine orangene Kugel sehen konnte, sondern den Hauch einer Struktur… es hat auf jeden Fall Spaß gemacht… gleich gehe ich wieder raus ;)


    Wünsche euch einen schönen Abend!


    Und danke an alle für den ganzen Input… hätte ich mal früher hier angemeldet… :)


    Janik

  • Hallo Janik,


    Du kannst alternativ auch den Neodymium (Mond-& Skyglow)-Filter von Baader nehmen, die Farben und Strukturen auf Mars komme damit farbig sehr kräftig; aber das ist auch eine Preisfrage.


    Das wichtigste sind aber im ersten Schritt die ND-Filter 0,3/0,6/0,9, ohne die geht gar nichts. Die von TS sind günstig und qualitativ völlig in Ordnung.


    Beste Grüße


    Dietmar

  • wie schlägt sich denn rein interessehalber das 6mm Ortho in der Praxis am MAK?

    Hallo Janik,


    das Baader 6mm Ortho finde ich grundsätzlich sehr gut. Vorteile: klein, leicht, preiswert (kostete damals €65,-), sehr gute Abbildungsqualität. Nachteile: der sehr geringer Augenabstand von 5mm ist gewöhnungsbedürftig und erfordert Übung. Die Austrittspupille liegt bei diesem Okular am MAK 127/1500 dann bei 0,5mm. Ich setze das Okular eigentlich nur für Planeten-Beobachtungen und Doppelsterne ein.


    LG Christian

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