Teleskop inkl. Ausstattung EAA & Visuell

  • Hallo Ihr Lieben,


    mein Name ist Joel und ich bin 32 Jahre alt.


    Gefühlt mein ganzes Leben hat mich der Blick in den Himmel schon immer fasziniert.


    Vor kurzem haben meine Freundin und ich uns ein erstes Teleskop gekauft:


    National Geographic Automatik Teleskop 90mm (https://www.bresser.de/Junior/…g5u6aai_RpOxoCJAUQAvD_BwE)


    Das hat bei uns total die Euphorie entfacht und wir haben schon einige Nächte die Jupiter beobachten, den Mond angeschaut sowie den Saturn in Mini Format betrachtet.


    Nun haben wir schnell übers Internet gemerkt, dass dort deutlich mehr geht und wir auch oft sehr unzufrieden mit dem oben genannten Teleskop sind. z.B. wackelt es wirklich sehr stark und auch das fokussieren ist sehr schwergängig und grob gekoppelt mit dem starken wackeln ist es oftmals sehr schwer. Auch Fotos konnten wir nicht wirklich machen.


    Daher möchten wir uns nun ein Teleskop inkl Ausstattung bis zu 3000 EUR zulegen. Daher würde ich gerne um euren Rat bitten, da uns die Begriffe und Möglichkeiten sehr überfordern wie:


    Plate Solving

    Autoguide etc.


    Erstmal zu unserer Lage:


    Größerer Südbalkon allerdings ohne direkte Sicht auf den Polarstern in Duisburg-Walsum. Lichtverschmutzung spielt also auch eine Rolle auch wenn wir etwas abgelegener sind.


    Kommt dann hier eine Parallaktische Montierung überhaupt in Frage wegen der Ausrichtung zum Nordstern? Wäre hier das Autoguiding oder Plate Solving eine Lösung?


    Zusammengefasst suchen wir folgendes:


    Teleskop mit GoTo Steuerung

    Astro Kamera die via USB an den Laptop angeschlossen werden kann

    3-4 Okulare


    Die Kamera muss keine Profifotos hervor bringen sollten aber schon ansehnlich als Erinnerungsfoto sein und es wäre toll wenn dadurch auch eine Live Beobachtung via Laptop möglich wäre. Haben zwei Kinder 7 und 9 Jahre die auch schon total begeistert sind. Oftmals fällt es den Kindern aber schwer vernünftig durch ein Okular zu sehen.


    Hauptsächlich wollen wir Planeten beobachten aber auch hellere DeepSky Objekte sollten möglich sein (Brauchen wir dazu Filter? ) Es wäre schön wenn man möglicherweise den Jupiter mit seinen Wolkenbändern erkennt und den Saturn schon etwas besser mit seinen Ringen sehen könnte.


    Würde mich sehr über Rückmeldungen freuen und wünsche bis dahin eine angenehme Restwoche


    Viele Grüße

  • Hallo Joel,


    auf Grund Deiner Beschreibung empfehle ich Dir mache Dich doch über EAA schlau. Damit beobachtet man mit Hilfe einer Kamera den Himmel und schaut in den Himmel mit Hilfe eines Bildschirms. Meine Frau und ich nutzen dazu unseren 50" Fernseher. Mit EAA braucht man überhaupt keine Okulare mehr und kann dann das Budget dafür für andere Ausstattung sparen. Neben dem Vorteil, dass man hier alles zusammen, gemeinsam macht, ist dass man alle DSO (DeepSkyObjekte) Glaxien, Nebel, Planetarische Nebel aber auch Kugelsternhaufen und Planeten in Farbe sieht. Die Steuerung der Ausrüstung erfolgt in der Regel Remote, also zum Beispiel aus dem Wohnzimmer heraus. Die aus kurzen Einzelbelichtungen ( 1, 2, 4 8 Sekunden ) werden laufend live zusammengerechnet und am Bildschirm angezeigt. Diese Bilder kann man sich auch als Souvenir, zur Dokumentation aber auch zum Teilen abspeichern. Aber das Ziel ist nicht die perfekte Astrofotografie sondern das Erlebnis der Beobachtung und die Entdeckung weiterer Objekte die man selbst noch nicht gesehen und beobachtet hat.


    Ich habe einen ausführliche Beschreibung aus einzelnen Komponenten zusammengestellt und in diesem Beitrag vorgestellt. Dort findest Du auch Bildbeispiele. Mehr Bildmaterial mit diesem Link. Alle Bilder dort sind mit EAA-Technik aus dem heimischen Garten in einem Münchner Vorort erstellt worden. Anfang 2022 habe ich die Montierung geändert ( auf jetzt Skywtacher AZ-EQ5 GoTo ) und verwende inzwischen statt dem Skywatcher 130 PDS angepasst für das beobachtete Objekt entweder einen Skywatcher 200PDS ( 1.000 mm Brennweite | f/5 ) oder einen Skywatcher Quattro 150P (504 mm Brennweite | F/§,4) .


    Hier ein Bild von Andromeda von der letzten erfolgreichen Nacht. Meine Frau und ich konnten uns fast zwei und eine halbe Stunde nicht losreißen von dem Anblick der ab der ersten Minute bereits vielversprechend sich am Bildschirm bot und dann laufend schöner und besser wurde. Hier der Anblick wie er sich als wir in dieser Nacht aufgehört haben. Keine Nachbearbeitung oder weitere Verbesserung.



    Es gibt auch fertige EAA-Setups von Vaonis und Unistellar. Evscope, Vespera und Stellina sind einige Modelle von diesen.


    Viel Spaß beim Einlesen. Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Moin Joel,


    herzlich willkommen hier :-).

    Tja, den ersten "Reinfaller" hast Du schon, daher würde ich den folgenden Schritt gaaanz langsam angehen. So wie du die Frage stellst, kann man mit den 3000 Euros in sehr verschiedene Richtungen gehen und entsprechend vergallopieren. Ihr solltet euch also klar werden, in welche Richtung ihr wollt. Offenbar schon nicht einfach "nur visuell" so verstehe ich.


    Grunsätzlich ist zu entscheiden:

    1. primär Bildschirm, sekundär visuell - oder

    2. primär visuell, sekundär Bildschirm


    Wenn 1 (davon gehe ich jetzt aus, dann :

    A) live? (das wäre das EAA, Electronically Assisted Astronomy )

    B) Langzeitbilder wie Galaxien, Nebel (DSLR Kameras, super gute Nachführung, Bildbearbeitung im post processing)

    C) Planeten, Mond, Sonne(Filter!) - spezielle Planetenkameras (Astro Zubehör), Video Frame Stacking Nachbearbeitung, keine extreme Anforderungen an Nachführung


    Du solltest einfach ein Weilchen in den entsprechenden Unter Rubriken bei uns rum stöbern, dann kommen die Fragen spezifischer.

    Siehe Technik Unterforen, oder Bilder Forum Deepsky, oder Beobachterforum Sonnensystem (für Planetenfotos Threads)

    Jetzt wüsste ich nicht genau, wo wir Dich abholen können.


    EAA ist sicher eine Möglichkeit ... aber wenn es Planeten sind dann läuft es mit 1C sicher besser. Nur ein Beispiel.



    Viele Grüße,

    Walter


    Nachtrag: Quelle für spitzen Amateur Planeten Video-Fotos

    The Association of Lunar & Planetary Observers ALPO Home

  • Vielen Dank euch beiden!


    EAA war mir tatsächlich noch komplett neu und hört sich eigentlich sehr passend für mich/uns an.


    Auch dir großen Dank Ewald für deinen ausführlichen Bericht zu EAA.


    Das hört sich dennoch alles ein wenig "komplex" an bis man sich dort eingearbeitet hat, also werde ich wahrscheinlich noch ein wenig Zeit brauchen.


    Was allerdings interesannt sein könnte ist das Unistellar Teleskop. Klingt fast zu schön um wahr zu sein...aber bei den ganzen EAA sieht es für mich so aus, als wäre Planeten beobachten nicht so stark. Daher wahrscheinlich auch der Hinweis von Walter bezüglich Planeten und 1C.


    Generell schau ich auch gerne ins Teleskop aber EAA klingt wirklich verlockend.


    Jetzt bin ich total unschlüssig aber schonmal etwas besser informiert.


    Bis dahin schonmal vielen Dank!

  • Alle obigen Lösungen gehen auch visuell. Kamera raus, (ggf. Verlängerungsadapterhülse rein), Okular rein: Genießen ;) ... die Frage ist nur: wohin man optimiert. 1B schließt 1C nicht aus, ... etc. es geht bei der Vielfalt nur darum: was man optimiert und auf Kosten von was weniger optimal.


    Mit betrachten würde ich auch: soll es nur vom Balkon aus sein? oder mal raus 100km in dunkle Gebiete in der Region, im Camper nach Sizilien (Stück vom Südhimmel), oder gar mit Eurowings nach Namibia ...

  • Also Balkon wird vermutlich der Ort sein den ich/wir am meisten nutzen werden aber sicherlich würden wir auch mal die 100km in die Dunkelheit fahren.


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Hobby schnell "eskaliert" :D

  • Hi Ihr Lieben 😊,


    ich hab mich jetzt tatsächlich an den Equipment von Ewald orientiert, da es mich schon überzeugt hat.


    Folgendes ist bestellt:


    Montierung :

    Skywatcher Montierung AZ-EQ5-GT SynScan GoTo


    Teleskop:

    Skywatcher Teleskop N 200/1000 PDS Explorer BD OTA


    Zusätzlich:


    Electronic Automatic Focuser EAF Advanced (5V)


    StarSense AutoAlign Modul für Skywatcher


    ZWO Kamera ASI 294 MC Color


    MPCC Mark III - Multi Purpose Newton Coma Correktor


    APM Telekonverter 1,5x 2"


    Artesky Twist Lock 2"


    Omegon Variable Polarsing Filter 2"


    Omegon Olll Filter 2"


    EAA sollte damit dann machbar sein.


    Jetzt würde ich gerne noch wissen welche Okulare Ihr empfehlen könntet für die Visuelle Beobachtung vor allem im Bezug auf Jupiter und Saturn um einige Details sehen zu können.


    Lieben Dank und viele Grüße


    Joel

  • Hi Joel,


    mit Verlaub - aber ich glaube, die

    "Skywatcher Montierung AZ-EQ5-GT SynScan GoTo"


    ist zu schwach für alles was drauf soll. Ich habe eine HEQ5 für mein rein visuell betriebenen Skywatcher 200P Newton (200/1000), und habe den Eindruck - das fängt gerade an, gut zu werden.


    Noch kannst Du ja umtauschen.

    Zu den anderen Foto Sachen kann ich nicht viel beitragen als rein Visueller - aber wenn es von Ewald ist, wirds schon passen. Nur beim Unterbau bin ich etwas ma zweifeln, jedenfalls wenn das der klassischen EQ5 entspricht in der Massivität.


    CS,

    Walter


    Nachtrag: Der omegon OIII Filter, den kannst Du Dir schenken. Entweder Lumicon/Astronomic/Baader - oder keinen.

  • Hi noch mal,

    Nachtrag 2, weil du nach Okularen fragst und ich ein ähnliches Teleskop hab:


    eine Frage: willst Du Dich eher auf Planeten konzentrieren, oder allround? Weil davon hängt ab, (wenn Du Dich auf 4 Okulare beschränken willst, statt z.B 7) welche Unterteilung Du nimmst.


    Annahme: Planeten und 200/1000 Newton.


    ca. 3mm (330x) wenn wirklich mal Bomben Seeing ist ein mal im Jahr.

    ca. 4,5mm (220x) bei gutem Seeing, mehrmals im Jahr (nutze ich sehr gerne diesen Vergrößerungsbereich, jede Menge Details knackscharf wenn das Seeing passt)

    ca. 7mm (140x) bei durchschnittlichem Seeing, hier ist schon ein Grau Filter bei Jupiter und Mars nötig (hast Du ja mit dem var. pol Filter)

    ca. 9mm (110x) beim Mond für Übersichten, oder alle Jupiter Monde im Feld


    (Ich habe bei mir folgende bezahlbare Lösung mit dem nachgeführten Teleskop: HD Orthos (ca. 100€, damals) 5mm 6mm 7mm 9mm und eine 2x Barlow. Eng im Feld, aber bei Planeten und mit Nachführung egal, dafür optisch astrein. Das 5mm könnt ich mir geschenkt haben. Gebarlowte 9mm sind viel bequemer in Einsicht (aka 4,5mm) und 2,5mm (5mm+Barlow) hab ich nur ein einziges mal ausprobiert, war zwecklos (400x) - zu matschiges Bild wg. Seeing (wir sind hier ja im 0,5" Bereich Auflösung und das bei nur 0,5mm AP = dunkel).


    Für Deep Sky und Allround ist die 4er Lösung anders, vor allem Weitwinkel okulare 68° oder besser mehr:


    30mm Bereich, 2" bis 82 Grad. Könnte am Balkon aber viel zu hell sein. Mach Sinn nur mit gescheitem OIII und Emmissionsnebeln.

    13mm Bereich für KS, Gx(fraglich am Balkon), OS

    8mm Bereich für KS, PN, Gx(?), Zentralbereich von M42, Überlappt sich mit Planeten Anforderung

    5mm Bereich in der Tat für Planeten und PN.

    (Ich habe da: ein Televue Panoptic 27mm, ein Televue Nagler 12mm, ein 8mm Delos - sie waren mal bezahlbar, also <300€)


    Nur so als Hausadresse. Welchen Pfad möchtest Du nehmen? Und welches Budget stellst Du Dir für die Okulare vor? Das teuerste wird das 30mm sein.

    Dafür können die unteren Größen etwas preiswerter sein (im Allround Zweig).


    CS,

    Walter

  • Hallo Walter,


    besten Dank für deine ausführliche Hilfestellung, die ich sehr zu schätzen weiß!


    Ich denke visuell würde ich mich eher auf die Planetenbeobachtung konzentrieren (für die erste Investition in Okulare :D ), da ich vermute das ich die Deep Sky Objekte sehr über die EAA Technik genießen kann.


    Daher danke für die Empfehlung, mache mich gleich mal ran mit dem bestellen. :)


    Bezüglich der Montierung noch eine Rückfrage:


    Habe diese hier bestellt:



    Folgende Aussage steht bei dem Artikel mit bei: "Das Stahlstativ ist identisch mit dem Stativ der größeren EQ6-Montierung. Das garantiert einen stabilen Stand!"


    Denkst du das es trotzdem eng wird und ich eine andere Montierung benötige?


    Viele Grüße


    Joel

  • Hallo Joel,


    tatsächlich halte ich das Stativ bei mir für zu schwach, das sind 1,75" meine ich. Die EQ6 hat 2" Rohre. Die Beine sind zwar eingezogen beim Newton, aber trotzdem. Etwas mehr Beef hätt ich gern gehabt. Aber die Montierung braucht auch Beef und EQ5 zumindest ist schwächer auf den Rippen als die HEQ5. Auf dem Foto sieht die AZEQ5 ja etwas massiver aus als die EQ5, aber ich bin da trotzdem am hadern.


    Ich denke es wird vielleicht grad mal so gehen visuell, auf dem Balkon, wenn nicht zu viel Wind ist und die Füße einen festen Halt haben am Boden. Ich habe da leider Holzschindeln, das schwimmt etwas. Aber ich bin ja auch auf dem Feld (Asphalt) und ich habe auch bei guter Unterlage den Eindruck das Gewicht vom Newton plus Gegengewicht (alles zusammen 22kg) lastet schon schwer auf der geneigten RA Achse und den Polneigungs-Schrauben/Mechanik. Dann ist so ein 8" Newton immer unwuchtig egal wie Du es anstellst, nach Lageänderung, besonders mit schwerem Okular. Das müssen Lager und Klemmung ab können. Auch da meine ich, müht sich meine E-Kuh redlich ab, auch der Antriebsmotor.


    Und bei Dir kommt ja noch Foto Optik drauf? OK, bei rein EAA vielleicht weit nicht so viel wie bei den Deepsky Fotografen mit DSLR, Guiding, etc.


    Ich hab mal die Daten angeschaut der AZEQ5 angeschaut. Komisch, 18kg soll man zuladen können? Aber nur 2x 3,5kg Gegengewichte sind dabei?! Ich nutze aber mit dem 8" Newton die 2x5kg die der HEQ5 beilagen. Das Achskreuz der AZEQ5 ist 7,5kg schwer. Bei mir sind es ca. 11kg. Große Frage also: 18kg Tubus plus Gegengewichte? Denn ich kann mir wirklich, wirklich schwer vorstellen, daß dieses Achsenkreuz und der Zahngummi(?)riemen 18+18 kg wuchten können. Also nehme ich eher an und beantworte die Frage so: Es darf Teleskop plus Gedöns nur 18/2 = 9kg wiegen. Was wiegt Dein 8" Teleskop ohne Okular, ohne Fotoapparate, ohne Guiding Fernrohr.


    Ohne die AZEQ5 wirklich zu kennen - ich bin skeptisch.


    Normal würd ich sagen, probiere es ja aus, Rücksendefrist, aber Du wirst vermutlich Schrammen ziehen und Schraub Dellen, ist ja schon Schwerbau. Das ist blöd zum dann Zurückschicken. Und eigentlich fällt was zu schwaches erst mittelfristig durch Benutzung, negativ auf, insbesondere Sachen wie Klemm/Lagerschäden, Beine Verbiegen (jawoll, eines meiner Auszugsrohre hat sich etwas verbogen!).


    CS,

    Walter


    PS: wäre nett, wenn sich jemand mit AZEQ5 GoTo hier äußert aus der Praxis ;)

  • Hey Walter,


    ich danke dir für die Rückmeldung.


    Hatte fix den Shop angeschrieben und auf Skywatcher Montierung EQ6-R Pro SynScan GoTo umgestellt.


    Dadurch ist die Bestellung sogar direkt Versandbereit.


    Zum Glück hast du mich rechtzeitig darauf hingewiesen.


    Großen Dank!

  • Hallo Joel,


    gute Entscheidung und von Walter ein guter Ratschlag. Ich habe auch einen 8" Newton auf der EQ6-R Pro. Nach einigem Tuning (neuer OAZ, Blendenring, Fangspiegelheizung usw.) ist das Teleskop schon etwas schwerer geworden. Für Astrofotografie kommen bei mir noch die ASI 178MC, die ASI 2600MC, die ASIAIR+ und die Verkabelung dazu. Dafür benötige ich dann schon zusätzlich zu den 2 x 5kg Gegengewichten noch ein 3,5kg Gewicht auf der RA-Achse. Kurz: die EQ6-R Pro ist schon bis an die Grenze ausgelastet. Mit der EQ5 hättest du nicht viel Freude gehabt.


    Alles Gute und liebe Grüße,


    Christian

  • Prima Joel , wirst Du nicht bereuen (außer wenn Du schleppen musst auf der Wiese/Feld ;-), aber es muss sein.


    Und mit 8" plus EAA wirst Du vieles machen können, mit Fotografie vielleicht noch viel mehr. Die Optionen stehen so alle offen.

    Mit ASI kannst Du auch sehr tolle Planetenfotos machen. Da geht dann viel mehr als visuell - schau Dir nur die tollen Planetenfotos an die in den Netzen rum kursieren und mit 8" Öffnung gemacht wurden...


    Wenn Du ein Gesamt Paket bestellst, achte vielleicht auf die zusätzlichen Gewichtsscheiben, wie Christian es sagt. Am Ende wirst Du vermutlich 12-13kg Gegengewichte brauchen. Also eine dünne 2-3 kg Scheibe (oder 2x 1,5kg) würd ich mir noch ins Paket legen lassen. Bei mir wiegt das Teleskop etwa 11kg und mit Okular dann 11,5kg. Die 10 kg Gegengewicht reichen nicht ganz aus, um Gleichgewicht zu erzeugen, ich häng da oft noch so ein ca. 200gr Magneten (mehr Gewichte hab ich nicht) dran. Manchmal häng ich den Magneten auch an den Tubus. Als Gegengewicht zum Okular (also am Hauptspiegelende und gegenüber dem OAZ). Kleines Problem ist ja: Meine leichtesten Okulare wiegen vielleicht 60gr und das schwerste ca. 600gr. Wenn ich wechsle, verlager ich den Magneten. So Aquariumsmagneten sind da ganz nett (umhüllt von mir mit Leder für Antikratz).


    Welche Okulare hast Du mit bestellt? Nur das was dem Teleskop beigelegt ist? Aber das kann man getrennt diskutieren. Mit HD orthos meine ich übrigens diese. Ich habe die Vorläufer, anders gelabelt: "Baader Genuine Ortho"...


    Teleskop-Express: Fujiyama 1,25" HD Ortho Okular 7 mm - made in Japan


    Und als Barlow:

    Teleskop-Express: TeleVue BLW2125 - 2x Barlowlinse mit 1,25" SteckhÃŒlse


    OMG, ist das alles teuer geworden =O (Okulare kosteten bei mir neu 95 Euro und die Barlow gebraucht 70 Euro - neu, glaub ich damals 120 Euro).


    CS,

    Walter

  • Hallo KollegInnen!


    Ich selbst habe mit der Nerrone Kombination Skywatcher AZ-EQ5 und Skywatcher 200PDS mit großen "Geschirr" auf dem Teleskop bestehend aus:

    • ASI183MC oder ASI294MC jeweils ungekühlt
    • Starsense Kamera
    • ASI120MC
    • Arteksky Filterschublade
    • Pegasus Falcon Rotator
    • ZWO EAF
    • Baader Komakorrektor Mark II im 3D-Druck Abstandsadapter


    keine Probleme. Allerdings betreibe ich das ganze Setup ausschließlich im AltAZ-Modus und verwende dann 2 x 5kg Gegengewichte.



    Ob es sich im EQ-Betrieb anders darstellt, kann ich nicht beurteilen. Viele Beurteilungen im Netz, ich glaube sogar auch vom Hersteller Skywatcher unterscheiden bei der Belastbarkeit der AZ-EQ-Reihe immer mit höheren Angaben für AZ-Mode und geringeren Werten für EQ-Mode.


    Ich habe mal versucht auf der AZ-EQ5 meinen großen 10" Galaxy Dobson (fast 15 kg) zu betreiben, das war zwar spektakulär vom Äußern aber auch spektakulär vom Wackeldackel. Aber mit dem kleinen 8" Bruder flutscht es ohne Probleme.


    An der Montierung fest angebaut ist zusätzlich die Stromversorgung per 2x Powerbank, USB-HUB, Skywatcher-Hub, Handkontroller, GPS-Empfänger, Filterschubladen Regal und Windows PAD mit Rammount Halter. Diese ganze fixe Station ist zentral an der Montierung mittig angebaut und dreht mit der Montierung. Eine der Powerbanks ( 14 V) ist unten am Stativ angebaut und per Y-Kabel wird von dort aus die Montierung (fest) und der USB-HUB/Falcon Rotator oben (drehbar) versorgt. Es gehen somit zwei Kabel vom Stativ unten zum drehbaren Teil oben und muss bei Drehungen ausreichend lang und flexibel sein. 360° und im Notfall fast 720° sind kein Probelm. Eines der beiden Kabel ist die Montierungs interne Verkabelung vom festen zum drehbaren Teil der Montierung. Das hat die AZ-EQ6 intern gelöst und daher gibt es bei der AZ-EQ6 dieses Kabel nicht. Was ich als klaren Vorteil für die AZ-EQ6 sehe. Die zweite Powerbank ist direkt am Windows PAD und versorgt den PC zusammen mit dem internen Akku für ca. sieben Stunden Betrieb.


    Da ich jede Nacht im Garten auf und abbaue ist mir wichtig eine tragbare und portable EAA-Ausrüstung zu haben ohne 240V Netzanschluss und mit WLAN. Mein ursprüngliches Setup aus Nexstar und Skywatcher 130PDS konnte ich in einem Stück aus dem Wohnzimmer in den Garten tragen. Mit der AZ-EQ5 geht das nur noch getrennt und auf drei Mal - also:

    • Stativ mit montierter AZ-EQ5 mit ca. 13 kg ( 5,3 + 7,7 ) zuzüglich fest angebautes Zubehör, ( ca. 3 - 5 kg )
    • Teleskop mit komplett montiertem Aufbau wie oben gezeigt und dann
    • die Gegengewichte.

    Ich muss im Dunkeln nur das Teleskop mit Schiene an der Montierung befestigen und die USB-Kabel und Powerbanks, Starsense Kamera am Skywatcher Hub anstecken. Gegengewichte dran. Einschalten und ich kann starten.


    Die AZ-EQ6 mit fast 23 kg ( 7,5 + 15,4 ) plus fixe Anbauten würde ich nicht am Stück in den Garten schleppen wollen und auch nicht können. Also müsste ich im Dunkeln Stativ und Montierungskopf jeweils alleine tragen und vor Ort zusammenbauen. Das war für mich das klare NO-GO. Die AZ-EQ5 hat zwei robuste Befestigungs Löcher an denen normalerweise der Polsucher angeschraubt wird. Diese verwende ich zum befestigen meiner Plattform die die fest angebauten Teile trägt. Bei der AZ-EQ6 ist der Polsucher elegant intern liegend realisiert und am ganzen Montierungskopf sehe ich keine Möglichkeit für einen Anbau ähnlich wie ich es mit meiner Plattform realisiert habe. Ein weiters NO-GO für mich!


    Das Ganze ist evolutionär nach und nach, Schritt um Schritt entstanden und gibt es so natürlich nicht zu kaufen.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo Ewald,


    vielen Dank für Deinen Bericht aus der Praxis. Finde ich für mich lehrreich, daß man mit so einem Setup zurecht kommen kann. Meine Grenze ist übrigens die HEQ5. Nachdem ich die Gewichte hantiere, kommt eine EQ6 Basis für mich auch nicht mehr in Frage. Auch kein Tubus über 8". Das macht mein Rücken nicht mit beim Aufbau und Rasuhebeln und Reinlegen , sogar ins Auto. Das muss jeder selber einschätzen können.


    Eine interessante Randfrage hätt ich. Joel schreibt, die AZEQ5 wird mit Stativ beworben wie bei der EQ6. Aber Du schreibst dieses wiegt 7,5kg. Und die der AZEQ5 nur 5,3kg. Das ist eigentlich ca. das Gewicht meines HEQ5 Stativs...


    CS,

    Walter

  • Hallo Walter,

    die AZEQ5 wird mit Stativ beworben wie bei der EQ6. Aber Du schreibst dieses wiegt 7,5kg. Und die der AZEQ5 nur 5,3kg.

    ich habe es nie nachgewogen. Diese Gewichtsangaben stammen aus den Datenblättern. Aber man hat es ja irgendwie im Gefühl. Ich war kürzlich bei den Parsdorfern und die haben in der Ausstellung eine AZ-EQ6 stehen. Als ich versucht habe die mit meiner "AZ-EQ5-Gefühls-Erfahrung" hochzuheben, war die AZ-EQ6 quasi am Boden angeschraubt! Bei meiner AZ-EQ5 weiß ich natürlich wie und wo ich diese anfasse damit sie mir nicht aus den Händen fällt. Natürlich will man dann mit dem ausgestellten Gerät keine Trage-Experimente machen und vor allem auch nichts daneben umwerfen, so nach dem Motto - Fullstrike - alle Neune! Außer ein Mal hochwuchten und etwas versetzen, habe ich mich nicht getraut. Dann wusste ich das brauche ich sicher nicht als portable Montierung.


    Auch kein Tubus über 8".

    Für mich ganz ähnlich. Der Umstieg vom 5" Spiegel zum 8" Spiegel war von der Auflösung in den Bildern dramatisch besser. Im Kleinen habe ich jetzt den 6" Spiegel vom Skywatcher Quattro auch eine Dimension besser wie 5" Skywatcher 130PDS. Mit den beiden Teleskopen 8" und 6" bin ich rundum zufrieden. 10", 12" nur wenn es mal eine fest installierte Montierung geben sollte. Dann von mir aus auch gerne EQ-Modus. Mit 8" kann ich sehr gut die ASI183MC mit 2,4 µm großen Pixeln betreiben, diese Kamera war mit 5" ein Flop. Die ASI294MC mit 4,6µm Pixel ist sehr fein mit dem 6" Spiegel einsetzbar. Da könnte eventuell noch die auch ungekühlt erhältliche ASI533 mit 3,6 µm eine Ergänzung für mich sein, Da ist dann aber das Bildfeld kleiner als mit der ASI294MC, sollte aber deutlich feinere Details und kleinere Sterne bringen. Das werde ich bei Gelegenheit sicher ausprobieren. Die 3,6µm Pixel ASI2600MC die es leider nur gekühlt gibt, dass ist mir einfach ein zu großer Klotz! Man kann nicht alles haben und braucht nicht alles machen.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

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  • Danke nochmals für eure ganze Unterstützung!


    Preislich ist natürlich jetzt alles sehr schnell eskaliert umso mehr ich erfahren habe was möglich ist und was möglicherweise noch eine schöne Ergänzung ist.


    Jedenfalls habe ich mir dann gedacht, dass ich auch gleich entsprechende Okulare kaufen kann.


    Hab mich jetzt für folgende Varianten entschieden:


    2"


    70° 22mm (Omegon Redline)


    70° 32mm (Omegon Redline)


    1,25"


    55° 3mm (Omegon LE Planetary)


    55° 6mm (Omegon LE Planetary)


    55° 9mm (Omegon LE Planetary)


    55° 12,5mm (Omegon LE Planetary)


    Zusätzlich hab ich mir noch einen Höhenverstellbaren "Beobachtungsstuhl" bestellt, da ich dachte das es ganz praktisch sein könnte. Mal schauen ob dem so ist.


    Gerade frage ich mich ob ich auch noch eine "Tauschutzkappe" benötige. Haltet Ihr das für sinnvoll?


    Viele Grüße


    Joel

  • BadGroll

    Hat den Titel des Themas von „Teleskop inkl. Ausstattung bis 3000 EUR“ zu „Teleskop inkl. Ausstattung EAA & Visuell“ geändert.
  • Hallo Zusammen,


    die ersten Teile sind bereits hier eingetroffen.


    So neugierig wie ich bin, habe ich natürlich schonmal probeweise im Wohnzimmer aufgebaut.


    Ein paar Sachen fehlen noch, daher sind die Kabel noch etwas Chaotisch.


    Freue mich auf den nächsten klaren Himmel.


    Viele Grüße


    Joel

  • Servus Joel,


    zu deiner Okularauswahl- das 22mm könntest du dir schenken, bringt nur wenig mehr Vergrößerung gegenüber dem 32mm. Und statt dem 3mm für 330x wäre ein 5mm für 200x sinnvoller oder eben nur das 6mm für 167x ausreichend. Die 330x kannst du sehr selten nutzen und es wird auch bei gutem Seeing nicht wirklich mehr Details zeigen, als du mit einem 5mm sehen würdest.


    Eine Tauschutzkappe ist bei einem Newton eher nicht nötig.


    Gruß Stefan

  • Hey Stefan :),


    danke dir für die Rückmeldung. Ich denke dann werde ich mir nochmal ein 5mm Okular anschaffen.


    Hab auch mein erstes kleines Update:


    Vorgestern war es soweit und der Nachthimmel bei uns war klar... und was soll ich sagen?


    Ich war beeindruckt und enttäuscht zu gleich.


    Warum enttäuscht?


    EAA damit hat überhaupt nichts geklappt. Es ist soviel Software und verschiedene Treiber und und und von Nöten, dass ich es nicht hinbekommen habe überhaupt was zu belichten.


    ASI Studio hat mir nach vielen probieren ein Live Bild gezeigt und ich konnte dann den EAF Autofokus erfolgreich nutzen, so dass ich ein scharfes Bild erhalten habe. Anschließend wollte ich dann mit SharpCap Pro weiter machen und sehe erneut kein Live Bild in der Kamera. Auch wieder nach unzähligen Einstellungen dann ein Live Bild.


    Wollte dann Plane Solvang ausprobieren und sehe ich brauch erneut eine weitere Software für SharpCap Pro.. dann endlich eine Software davon zum laufen bekommen aber SharpCap gibt an, das Plate Solving nicht erfolgreich war, weil möglicherweise zu wenige Sterne gefunden hat (Obwohl ich viele Sterne auf dem Live Bild sehen konnte)


    Dann dachte ich mir, nicht so wichtig ich mach erstmal weiter, da das Celestron AutoAlign ja bereits wusste, wo dass Teleskop sich befindet.


    Einige Stunden später hab ich dann auch geschafft die Montierung mit Stellarium zu verbinden, aber auch hier zeigt Stellarium mein Teleskop an ganz anderer Stelle an, so dass es auch völlig falsch ist, wenn ich dort ein Ziel eingebe.


    Gestartet hatte ich um 18 Uhr und mittlerweile war 1:00 Uhr nachts und noch nicht gesehen...


    Ich sah dann auch, dass die Powerbank des Surfaces bei 1% stand und habe dann einfach die Kamera entfernt und auf den Jupiter geschwenkt. Anschließend dann 6mm Okular eingesetzt und fokussiert...und ich war BEGEISTERT! :) Den Jupiter konnte ich in wirklich tollen Details sehen und bin davon immer noch sehr sehr beeindruckt wie magisch das wirkt.. total unecht.


    Was EAA angeht werde ich mich wohl oder übel noch einige Nächte mit beschäftigen müssen wenn es der Himmel zu lässt.


    Viele Grüße


    Joel

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