Verblüffende Ähnlichkeit bei Okularen von 32mm 2" und 18mm 1,25"

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich aus einer Laune heraus ein vergessenes 32mm 2“ 70° TSWA am 200/1000 Newton auf Jupiter gerichtet.
    Dieses Okular zeigt ein für mein Empfinden enttäuschend kleines Sichtfeld (für ein 32er) ähnlich wie ein 18mm1,25“ 60°, und habe es auch wegen dem Aufbau mit nötiger Verlängerung daher selten bis gar nicht in Gebrauch.


    So, und jetzt meine Überraschung:
    Sichtfeld und Vergrößerung sind nicht nur gefühlt ähnlich wie beim kleinen 18mm, sie sind ziemlich genau gleich. Jetzt ist mir klar, warum mich das Okular nicht für den eigentlichen Zweck umgehauen hat und ich es im Schrank vergessen habe.

    Kann es sein dass das Okular anders aufgebaut ist als draufsteht, oder habe ich irgendwo einen Denkfehler was die Berechnung der Vergrößerung betrifft? Jupiter hätte nur annähernd halb so groß sein dürfen - bei weit größerem Sichtfeld.


    Gruß Gerrit

  • Du musst die Austrittspupille bei beiden Okularen messen


    Vergrößerung ist Eintrittspupille geteilt durch Austrittspupille (V=EP/AP)

    Vergrößerung ist Brennweite (Newton) / Brennweite Okular

    Somit ergeben sich für das 32mm Okular eine Vergrößerung von V= 1000/32 = 31,25

    und für das 18mm Okular 1000/18 = 55,6


    Öffnungsverhältnis (Newton) ist 1000/200 F=5

    AP = Brennweite Okular / Öffnungsverhältnis (F)

    Die Austrittspupille beim 32mm Okular ist 32/5 = 6,4mm, beim 18mm Okular 18/5 = 3,6mm


    Die AP kann man sehr einfach auf 0,1mm messen und mit etwas mehr Mühe auf 0,05mm.


    CS Bernd

  • Stimmt, ans Messen der AP hatte ich tatsächlich nicht gedacht.


    Die theoretischen Berechnungen sind klar, daher bin ich ja so irritiert.

    Bleibt wohl tatsächlich nur übrig, dass das Okular nicht die Werte liefert welche aufgedruckt sind. Das wäre ja ein Ding.


    Die tatsächliche AP muss ich dann heute Abend nachmessen.


    Gerrit

  • Hi Bernd,


    ich habe mit Lichtquelle auf Millimeterpapier gemessen, aber ich bezweifle dass das besonders genau oder verwertbar war.


    Du machst es ja schon spannend.

    Wie das "sehr einfach auf 0,1 - 0,05 mm genau" gehen soll würde mich echt interessieren. Meine Messungen schätze ich auf 1,0 - 2,0 mm Genauigkeit, und das nur weil ich die theoretischen Ergebnisse kenne. Auf jeden Fall zu ungenau, um irgendwas damit zu berechnen.


    Gruß Gerrit

  • Ich habe dazu verschiedene Meßmittel, Vergrößerung zwischen 20x und 30x

    Die haben alle eine Strichplatte eingebaut mit einer Ablesegenauigkeit zwischen 0,1 und 0,05 pro Teilstrich.

    Das Meßmikroskop mit der Mikrometerschraube kommt auf 0,01mm (setze ich aber nur auf meiner optischen Bank ein).



    CS Bernd

  • Was steht denn drauf, auf dem Okular?

    Den Blickwinkel kannst du ziemlich einfach mit zwei Zollstöcken abschätzen. Und die Vergrößerung mit dem zweiten Auge. Also ein Objekt angucken, z.B. Jupiter (90° Prisma erforderlich) und mit dem anderen Auge einen Tennisball am Boden so weit entfernen, dass er genau so groß erscheint. Aus den Daten kannst du die tatsächliche Vergrößerung ermitteln. Das ist genauer als 1 mm AP mit Lineal zu messen. Diese Messlupen sind übrigens sehr nützlich, und damit kann man nicht nur APs messen.


    Das soll es geben, 2 Zoll Okus mit den selben Linsen wie ein 1,25 in einem größeren Gehäuse. Bei dem 32 mm, wie groß und schwer ist das? würde mich das wundern.

    Frag doch mal bei TS :) viel Erfolg!


    Ich habe z.B. den Verdacht, dass mein ES 26 mm 62° ein Erfle-Typ ist. Das wäre das einzige, das ich kenne in 1,25 Zoll.


    PS hab gerad gekugelt, das SWA sieht tatsächlich ziemlich klein aus. Winkelvergleich noch einfacher: Mach unten bei beiden Okus diese transparente PE-Hülse drauf und guck mit dem einen Auge durchs 18 mm mit dem anderen durchs andere, dann siehst du sofort einen Unterschied im Gesichtsfeld- oder eben nicht. So kann man ganz easy den Guckwinkel vergleichen, abschätzen oder messen bei bekanntem Winkel in einem Auge.

  • Es steht schon 32mm drauf, und die Linsen gehen über den gesamten Durchmesser, also nicht nur in 2" verpackt.

    Gewicht waren etwa 350g, aber das habe ich nicht gewogen.


    Dein Vorschlag mit dem Tennisball hört sich interessant an, da Messen bei mir völlig an der technischen Möglichkeit vorbeigehen würde. Allerdings habe ich das Okular nicht mehr. Ein Arbeitskollege hat es mir förmlich aus der Hand gerissen und ich habe mir ein 31mm Aspheric gekauft.


    Gruß Gerrit

  • Ja, ging schnell.

    Das 2" ist beim TS gerade "im Angebot".

    Qualitativ in Ordnung, aber die Augenmuschel ist etwas ungeschickt konstruiert. Man muss sehr aufpassen, dass man beim Umstülpen nicht auf die Linse kommt. Das war beim TS besser, da hat auch die Kappe ausgeklappt noch gepasst.


    Aber es ist ein Adapter auf 1,25" dabei.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!