Wie ist die Abbildung vom TS 76 mm f/5.5 ohne Korrektor bei APS-c

  • Hallo,


    Der Titel sagt es eigentlich schon.

    Wie sieht die Abbildung denn so aus von diesem netten kleinen APO (und wie vergleciht sich derm mit anderen in dem Bereich ~75mm / F5.5):

    Teleskop-Express: TS-Optics 76 mm f/5,5 Triplet Apochromatischer Refraktor

    Camera DSLR APS-C. Ohne Korrektor! (Nein ich will auch keinen anderen Korrektor. Ja, ich weiss warum ich das so will)

    Ein paar Bildchen bei astrobin habe ich schon angeguckt.


    Clear Skies,

    Gert

  • Hallo Dietrich,


    Ich will keine internen Reflex haben. Das ganze ist eine langfristige Idee für die SoFi 2024. Da suche ich eine Optik, die vorne ein Objektiv hat und dann bis zum Sensor nichts mehr, was einen Reflex machen kann. Und dabei ein scharfes Bild auf dem ganzen Sensor macht, und nicht nur in der Mitte.


    Clear Skies,

    Gert

  • '24. Mexiko, USA, Kanada? Dann kann ich's verstehen.

    Auch ich hatte zur Sofi 2010 einen Zweilinser mit, den ich auch noch auf 50mm Objektivdurchmesser abgeblendet hatte um bessere Bildschärfe im Randbereich des APS-C-Formats zu bekommen. Vielleicht solltest du das auch in Erwägung ziehen.


    Ich kann die Furcht vor inneren Reflexen gut nachvollziehen und vermute auch eine Entspiegelung auf Korrektoren, die zwar Sternaufnahmen ermöglicht, bei so starken Kontrasten, wie sie besonders in den letzten Sekunden der partiellen Phasen um die Totalität herum auftreten, versagen.

    Trotzdem habe ich sehr gute Bilder bei Sonnenfinsternissen mit 15-linsigem Teleobjektiv und den bewährten Russentonnen 10/1000mm und 8/500mm gemacht, und alle diese Optiken haben Linsen bis in Höhe der Objektivfassung an der Kamera.


    Nimmst du eine motorisierte Montierung mit? Dann spielt die leichte Abblendung des Teleskop-Objektivs (eine Blende aus schwarzen Karton reicht und ist leicht wieder zu entfernen) kaum eine Rolle.

    Und nicht die Fokussierung vergessen! (Grad' habe ich eine ganze Serie Partielle Sonnenfinsternis deswegen in den Sand gesetzt.)


    Sofi 2010:


    (ED-Refraktor mit 66mm Öffnung, auf 50mm abgeblendet, 400mm Brennweite)


    Sofi 2006:



    Kameraobjektiv Canon 4/300 IS L


    Grüße

    Dietrich

  • Kann den niemand diese einfache Frage beantworten?

    Es gibt doch hier jede Menge Leute, die mit diesen oder ähnlichen Objektiven fotografieren?

    Ich denke, dass alle diese kurzen Optiken recht stake Bildfeldkrümmung haben müssten und APSC ist im Verhältnis zur Brennweite doch ein recht großes Format. Das ist aber eine reine Vermutung / Extrapolation aus anderen Systemen. Ok, für die Corona braucht man es vielleicht nicht ganz so scharf wie bei Sternen am Bildfeldrand?

  • Hallo Stathis


    Naja, wenn schon neben der Sonne ein Stern neben der Corona steht, will man den ja auch scharf abbilden. Ansonsten stimmt natürlich die Aussage, daß Bildfeldkrümmung nicht auffällt, denn die einzige hoch Kontrast Struktur ist der Mondrand als Kreis.


    2017 war das Canon 100-400 L (bei 400) ziemlich enttäuschend. Siehe meine Bilder von damals.


    Total Solar Eclipse 2017 August 21


    Clear Skies,

    Gert

  • Nö, auch in der Korona will man scharfe Abbildung. Als Test kann man gut Mondaufnahmen mit der Optik nehmen. Gut ist die Optik, wenn der Mond auch noch in den Bildecken scharf und detailliert abgebildet wird.

    Ich hatte 2010 einen 66mm ED-Refraktor verwendet, den ich nach Mondaufnahmetest auf 50mm Öffnung abgeblendet hatte. Dann hat er bis in die Bildecken scharf abgebildet.

    Bei Optiken mit 76 oder 70mm Öffnung und 400mm Brennweite oder sogar weniger vermute ich viel kritischere Randabbildung und ähnliche Abblendung auf 1:8 um eine gute Abbildung zu erzielen. Aber noch ist ja Gelegenheit, das durch Mondfotos auszutesten.


    Aber so enttäuschend finde ich deine Bilder von 2017 gar nicht.

    Möchtest du die Korona bis in die äußere abbilden? Dann geht das mit Bildbearbeitung aus mehreren Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten (bis ca. 20 Sekunden), Maskierung und elektronischer Larson-Sekanina- Filterung.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Stathis


    Kann den niemand diese einfache Frage beantworten?

    Es gibt doch hier jede Menge Leute, die mit diesen oder ähnlichen Objektiven fotografieren?

    ich denke das liegt einfach daran das anscheinend kein einziger dieser Leute bei APS-C bei so kleiner Brennweite ohne Korrektor arbeitet.

    Und das ist auch sehr verständlich.

    Die Gründe hast du ja schon selbst genannt.


    Ich denke, dass alle diese kurzen Optiken recht stake Bildfeldkrümmung haben müssten und APSC ist im Verhältnis zur Brennweite doch ein recht großes Format

    Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.


    Hier mal ein ED Doublet 72F6 mit komafreier Feldkorrektur bei ebenem Feld mit 0,7° Feldwinkel (1,4° Durchmesser)



    Ich denke die rund 10,5mm im Durchmesser sind in etwa das was man bei der Sonne inklusive Korona bei der kleinen Brennweite so braucht.

    APS-C wird bei der kleinen Brennweite ja nun wirklich nicht benötigt.


    Man muss allerdings bedenken das man bei F6 und der bei APS-C Sensoren heute üblichen Pixelgröße weit davon entfernt ist das Beugungsbegrenzte Auflösungsvermögen überhaupt zu nutzen.

    Man benötigt etwa F = 3,6 x Pixelgröße also bei zb. 4ym Pixeln F14,4 und damit bei 72mm Öffnung rund 1000mm Brennweite um das volle Auflösungsvermögen nutzen zu können

    Dementsprechend kleiner sind die Anforderungen bei den hier angestrebten 400mm Brennweite.


    Man wird trotz des schlechten Strehl bei 0,7° Feldwinkel die Korona also durchaus scharf bekommen.

    Sterne in größerem Abstand oder gar in den Ecken von APS-C werden aber mit Sicherheit zu Ostereiern.


    Grüße Gerd

  • […] Ohne Korrektor! (Nein ich will auch keinen anderen Korrektor. Ja, ich weiss warum ich das so will) […]

    Hallo Gert,


    ein anderer Gedanke. Wenn du Objektive in Betracht ziehst, die von Hause aus, also konzeptionell für ebene Bildfläche gerechnet sind? Ich denke da an den Militärbereich, wo Objektive ebene Strichplatten oder Planfilme, Plansensoren bedienen können müssen.


    Das Zeiss Jena Triplett 100/600 „Kometenjäger“ war so ein Teil. Kameraobjektive aus der Luftaufklärung. Periskope. Pauschal gilt das nicht, du müsstest den Einzelfall betrachten. Da sind auch Objektive darunter, die taugen für deinen Zweck wegen der Auflösung überhaupt nicht. Nur so als Gedanke, bis 2024 ist ja noch etwas Zeit hin.



    Viele Grüße, Pardon

  • Das Zeiss Jena Triplett 100/600 „Kometenjäger“ war so ein Teil. Kameraobjektive aus der Luftaufklärung. Periskope.


    der Zeiss 100/600 Kometenjäger ist meines Wissens ein klassisches Triplet ohne Feldebnung.

    Es ist bei einem Triplet in einer Gruppe nicht möglich eine Feldebnung zu realisieren.

    Wenn sowas visuell notwendig wird kann man die Feldebnung auch über das Okular realisieren.

    Auch ein Okular hat normalerweise Bildfeldwölbung

    Diese kann der Bildfeldwölbung des Objektivs entgegenstehen und im Idealfall hebt sie die Bildfeldwölbung des Objektivs auf.


    Es bedarf zur Korrektur der Bildfeldwölbung bei einem Objektiv immer einer weiter hinten liegenden Linse oder Linsengruppe also mindestens 2 Gruppen.

    Ein Triplet mit Feldebnung besteht daher aus mindestens 2 Gruppen und genau das wollte Gert ja gerade nicht.

    Wobei ich seine Angst vor internen Reflexionen deswegen nicht unbedingt nachvollziehen kann.


    Die einfachste Lösung dürfte wie von Dietrich schon vorgeschlagen ein Abblenden und damit bei gegebener Brennweite das Erhöhen der Wellenoptischen Schärfentiefe sein.

    Dazu muss man wissen das die Wellenoptischen Schärfentiefe mit dem Quadrat der Öffnungszahl steigt.

    Ein moderates Abblenden hat also schon einen erheblichen Effekt.

    Als 2. kann man ja auch auf das Feld fokussieren und nicht stur auf die Achse.

    Würde man in der Praxis vermutlich intuitiv ohnehin so machen.

    Man nimmt also auf der Achse bewusst einen geringfügigen Defokus in kauf um im Feld noch eine gute Abbildung zu haben.

    Bei entsprechender wellenoptischer Schärfentiefe würde man das auf der Achse nicht oder zumindest kaum merken.


    Der oben gezeigte 72F6 abgeblendet auf 50F8,6 und bei Fokus auf das Feld sieht bei 0,7° Feldwinkel dann so aus.



    Auf der Achse wegen geringfügigem Defokus „ nur“ Strehl 0,917 aber dafür hat man auch bei 0,7° Feldwinkel einen ähnlichen Strehl.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    ich kann zu dem BW-Optik 100/600 kaum noch Informationen im web finden. Es ist jedenfalls in einer für binokulare (Militär?) Ferngläser justierbaren Fassung und hat den folgenden von mir skizzierten Aufbau.


    Der Aufbau wurde zeitgenössisch als ungewöhnlich diskutiert. In einer französischsprachigen Zeitschrift wurde das Bildfeld des reinen Objektiv - ohne Prismen - als „bien plan“ getestet. Was immer das bedeutet. Kopie des Artikel liegt mir vor. Kein Geschwätz.


    Ob eine Ebenheit des Bildfeldes planerische Absicht des Konstrukteurs war, dürfte in der Rückschau schwierig herauszufinden sein. Wie auch immer, wenn möglichst wenig Linsen auf dem Weg zum Sensor im Spiel sein sollen, könnten solch ungewöhnlichen Objektive eine erneute Betrachtung wert sein.



    Grüße Pardon

  • Zitat von Gert

    […] Ich will keine internen Reflex haben. Das ganze ist eine langfristige Idee für die SoFi 2024. Da suche ich eine Optik, die vorne ein Objektiv hat und dann bis zum Sensor nichts mehr, was einen Reflex machen kann. Und dabei ein scharfes Bild auf dem ganzen Sensor macht, und nicht nur in der Mitte. […]

    Hallo Gert,


    stimmt, die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, dass Reflexe in beliebigen Variationen auftreten können. Nicht nur das, es ist praktisch kaum vorherbestimmbar, welche Linsenkombination zu Reflexen führt und welche eher nicht.


    Ich habe lange Zeit und sehr viel Geld in Objektivkäufe gesteckt, um eine geeignete Kombi für mich zu finden. Antireflexbeschichtungen haben in Extremsituationen kaum erwähnenswerte Wirkung. Es ist die Kunst des Optikkonstrukteurs, durch geeignete Linsenformen nicht nur den Strahlengang wie gewünscht zu formen, sondern auch die Reflexinteraktionen zwischen Sensorvorfilterpaket und Linsensätzen in den harmonischen Griff zu bekommen.


    In der Nähe des Sensors keine Linsen haben zu wollen, wie etwa die eines Ebners, kann ein Lösungsansatz sein, muß aber nicht. Experimente und Tests werden schnell teuer. Ein Zutun im Freundeskreis, wie etwa hier, kann auch Grenzen haben.


    Kurz: Die Corona und die grellen Spitzlichter sind für den Sensor kein Astromotiv, was meines Erachtens den Ruf nach einer klassischen Refraktorkonstruktion rechtfertigen könnte. Da müssen Ästhetiker ran, die wissen, wie man tonal anspruchsvolle Motive auf einen planen Sensor oder Film bringt. Das gibt es nicht für kleines Geld. Bevorzugte Adressen sind für mich Schneider, Zeiss, Rodenstock und allgemein der Militärbereich.


    mal von meiner Seite konkret: Schneider Symmar bis ~400mm. Mit Zentralverschluss. Idealerweise elektrisch auslösend. Die sind teilbar. Die Verstellblende, die Beugungserscheinungen auslösen kann, kann derart für den entscheidenden Tag durch eine exakte runde Inlay-Blende ergänzt werden. Der Zentralverschluss könnte auch die Funktion eines Global-Shutter übernehmen. Zentralverschlüsse arbeiten tendenziell erschütterungsfreier als die DSLR-Mimiken.


    Die genannten Hersteller liefern MTFs. Da kannst du dich vorab orientieren, wo die Qualität im Feld so hinläuft. Mit etwas Glück gibts die als Schnäppchen. Qualität kostet und kommt nicht von ungefähr.



    Clear skies,

    Pardon

  • Hallo Pardon


    Ja der Aufbau des BW100/600 ist wirklich sehr ungewöhnlich.

    Dennoch bleibt es ein einfacher Achromat ohne Sondergläser und die Farbkorrektur insbesondere bei 100F6 ist bei einem Achromat nun mal nicht mehr zeitgemäß.

    Bezüglich interne Reflexe sind die beiden gegenüberliegenden Planflächen auch problematisch so dass dieser Aufbau nicht zu empfehlen ist wenn man wegen interner Reflexe bedenken hat.


    Wie auch immer, wenn möglichst wenig Linsen auf dem Weg zum Sensor im Spiel sein sollen, könnten solch ungewöhnlichen Objektive eine erneute Betrachtung wert sein.

    Es ist bezüglich interner Reflexe weniger die Anzahl der Linsen sondern mehr der Aufbau relevant.

    Planflächen sollten vermeiden werden.

    Stark gewölbte Flächen wie bei einem Meniskus sind von besonderem Vorteil.

    Ein Flattener aus Menisken wie zb. der Ricardi sollte bezüglich interner Reflexe wegen der stark gewölbten Flächen also keine Probleme machen.


    https://www.teleskop-express.de/shop/Bilder/shop/apm-telescopes/flattener/apm-riccardi-flattener-drawing-1000.jpg


    Grüße Gerd

  • Es ist bezüglich interner Reflexe weniger die Anzahl der Linsen sondern mehr der Aufbau relevant.

    Planflächen sollten vermeiden werden.

    Stark gewölbte Flächen wie bei einem Meniskus sind von besonderem Vorteil.

    Ein Flattener aus Menisken wie zb. der Ricardi sollte bezüglich interner Reflexe wegen der stark gewölbten Flächen also keine Probleme machen.

    … das für unsereins ärgerliche ist, du kannst nichts wirklich vorhersagen, müsste, könnte, sollte, dürfte … Schwammiges gibts hier vor dem Kauf.



    Glückssache, man muss die jeweilige Konstellation austesten oder drauf hoffen, dass ein anderer Astrofreund eine Konstellation bereits getestet und vor allem kommuniziert hat oder auf eine Anfrage hin anspringt und dann kommuniziert. In diesem Faden sieht man es deutlich, Gert geht, bezogen auf diesen einen Refraktor, leider leer aus.


    … ich habe hier zwei Objektive, beides moderne Konstruktionen, eine sogar telezentrisch auf den Sensor abbildend. Die telezentrische Konstruktion bildet rattenscharf ab, hat aber einen ausgepägten einfarbigen Sensorreflex. Die andere Konstruktion hat ein Linsenpaket von bestimmt fünf Linsen mehr, exakt habe ich es gerade nicht parat, ist nicht ganz so scharf abbildend, dafür sehr harmonisch und ohne Reflex. Beides war nicht erwartbar. Du kannst tatsächlich nichts vorhersagen. Der Anwender muss testen, ob die Kombination für den jeweiligen Anwendungsfall taugt oder eben nicht.


    Und davor die Grundinfo: Ist die DSLR astromodifiziert, ja, nein, und wenn ja, wie … so gehts schon los.


    Ich habe versucht, die Gläser in der Kamera schräg zu stellen, um Reflexe seitlich auszuspiegeln. Unglaublich, was da in einer Kamera alles an Licht so rumvagabundieren kann. Wer Langeweile hat, kann da Doktorarbeiten hinlegen … ohne Ende.


    Wenn ich einen Wunsch an die optische Industrie frei hätte, dann den nach einer 1x Telezentrik im Stile der APM 1,5x Telezentrik, die leider kommakorrigierend ist und so für Newtons vorherbestimmt und damit eingeschränkt ist.

  • das für unsereins ärgerliche ist, du kannst nichts wirklich vorhersagen, müsste, könnte, sollte, dürfte … Schwammiges gibts hier vor dem Kauf.

    Wenn man den Aufbau nicht kennt und das Ganze für einen einfach nur eine Blackbox ist dann kann man natürlich auch nichts vorhersagen logisch.

    In dem Fall hilft nur ausprobieren.


    Wenn man den Aufbau aber kennt kann man durchaus ganz gut abschätzen ob es mit internen Reflexen ein Problem geben könnte.


    Grüße Gerd

  • Hallo Beisammen,


    Für die Kategorie 'Lange Brennweite' hatte ich bei der 2017 SoFI den Tak FS102. Genial. Vorne zwei Stücken Glas und dann bis zum Sensor nichts außer Tubus. Die am Rand raus kriechende Photosphäre ist tausende mal heller als die Korona. Und null Reflexe. Bild siehe unten.


    Für 2024 weiß ich noch nicht, ob ich den selben Tak wieder nehme, oder versuche die Öffnung & Brennweite etwas zu steigern. Vielleicht ein 130mm oder 150mm F7 bis F8. Es gibt den Tak FS128. Die größeren TOA sind schon wieder Petzval ählich.


    Meine Frage geht aber zur Kategorie 'kurze Brennweite'. So vielleicht 300mm bis 400mm für Huckepack oben drauf. Ich hatte z.B. das Canon 300mm F4 L probiert. Totaler Ausfall! Damit kann man nicht mal eine Mondsichel mit Erdlicht fotografieren, ohne das eine zweite grüne Mondsichel irgendwo im Bild rumgeistert.


    Zur Finsternis hatte ich dann das 100-400mm Zoom probiert. War aber instabil im Fokus und nach weg-wandern der vorab Fokussierung waren die SoFi Aufnahmen dann unscharf.


    Was ist nun die Idee bei so 300mm bis 400mm ??


    Clear Skies,

    Gert



  • Wie ich schon schrieb: zweilinsigen ED Refraktor abblenden auf Blende 8.

    Mit Mondbildern die Bildschärfe am Bildfeldrand prüfen.

    Eine derartige Optik kann ich als möglichst reflexfreie empfehlen. Eine solche Optik würde ich auch für die Fotografie der Korona mit nachgeführter Kamera zur Aufnahme der äußeren Bereiche der Korona empfehlen. Dazu sollte die Belichtung mehrerer abgestufter Belichtungszeiten mit dem " Eclipse Orchestrator " gesteuert werden.


    Das Canon EF 4/300L Is ist zwar, leicht abgeblendet, sehr schön scharf, hat aber als Frontelement ein Planglas (muß sein, weil das zweite Element aus nicht wetterfestem Material besteht) , sodaß zentrumsnahe Bilder der Sonne von einem doofen Geisterbild verfolgt werden. Außerdem ist dieses Objektiv thermisch nicht fokusstabil.

    Dennoch sind mir mit genau diesem Objektiv sehr schöne Aufnahmen bei Sonnenfinsternissen gelungen. Auch, und gerade von der Korona.


    Immer wieder überraschend gute, sehr scharfe Bilder habe ich mit den Russentonnen 10/1000 und 8/500 machen können. Und diese Optiken haben letzte Linsenelemente in der Anschlußfassung an die Kamera.


    Zwischen 1995 (Indien) und 2010 (Französisch Polynesien) habe ich totale und ringförmige Sonnenfinsternise beobachtet und fotografiert.


    Grüße

    Dietrich

  • […] Was ist nun die Idee bei so 300mm bis 400mm ??

    Antwort: Großformatobjektive renommierter Hersteller, zum Beispiel Schneider Symmar … 360mm. Variante je nach Investmentlaune. Auf feinverstellbarem Schlitten montiert. Variante je nach Investmentlaune. Oder auf altem, entkernten Teleobjektiv aufgesetzt. Die Phantasie kennt keine Grenzen.


    Bemerkung: Reflexe aller Art wirken sich mehr oder weniger negativ auf die Kontrastübertragungsfunktion aus. Ich kann die Aufmerksamkeit auf diesen Aspekt sehr gut nachvollziehen. Ein zentraler Störfaktor sind dabei die Plangläser unmittelbar vor dem (nahezu unvermeidbaren) Sensorfenster. Meine Erfahrungen mit Sony NEX-7 und Sony A7 kann ich weitergeben:


    Eine Astromodifikation, die diese Plangläser entfernt, und zwar einschließlich des „Ultraschallreinigungsfensters“ eröffnet neue Chancen. Reflektionen beschränken sich dann auf das (unvermeidbare) Sensorfenster.


    Unschärfen, die durch Wellenlängen eingeführt werden können, für die das Objektiv nicht gerechnet wurde, können oder müssen durch leicht schräg gestellte Filter beseitigt werden. Die Schrägstellung vermeidet die Wiedereinführung von Reflektionen. Der Grad der Schrägstellung wird durch praktische Versuche ermittelt.


    Im einfachsten Fall genügt für die Sonne (Korona) ein KG3-Filter. Dieser Filter filtert in der Glasmasse. Interferenzfilter funktionieren auch, die Filterwirkung hängt dabei von der Schrägstellung ab. Bei milder Schrägstellung und langbrennweitigen Objektiven grösser 50mm erfahre ich die Verwendung von Interferenzfiltern völlig unkritisch.

    Kurz: eine vollständige Astromodifikation bis hinunter auf das Sensorfenster kann in der Reflektionsthematik sehr hilfreich sein.


    Grüße, Pardon

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