Teleskop-Tipps für Anfänger

  • Moinsen, :waving_hand:


    vor genau einer Woche habe ich mir mein erstes Teleskop (ein Omegon N150/750 EQ-3) zugelegt und bereits ein paar schöne Beobachtungen (Mond, Saturn, Mars) machen können. Ich versuche mich auch schon öfters am Jupiter und dazu habe ich noch ein paar Fragen: Ich sehe den Jupiter als relativ hellen Punkt mit kaum Kontrast. Man kann zwar leicht die großen Wolkenbänder (SEB, NEB) erkennen aber das wars dann auch. Ich bin mir unsicher, ob es einfach das Limit vom Teleskop ist, es die fehlende Erfahrung ist, oder ob ich noch etwas falsch mache. Neben dem Teleskop besitze ich noch folgendes:

    -2x & 3x Barlowlinse

    -PL6,5mm & PL25mm Okular

    -Omegon LE Planetary Okular 12,5mm

    -Omegon Mondfilter

    -Omegon Variabler Polfilter

    -Baader Moon & Skyglow Filter

    (das 25mm und 6,5mm Okular und die 2xBarlowlinse waren Teil vom Teleskop-Set)

    Bisher habe ich das Teleskop immer in meinem Garten genutzt (in einem Dorf so ca. 5km von der Stadt entfernt). Wie sieht das dabei mit der Lichtverschmutzung aus? Habe bereits gehört/gesehen, dass die auch nen starken Einfluss hat und wollte daher auch fragen, ob es sich doch etwas lohnen würde, demnächst mal etwas weiter vom Dorf/der Stadt wegzufahren.


    Sonstige Tipps und Ratschläge sind natürlich auch gern gesehen

  • Moin,


    Ich sehe den Jupiter als relativ hellen Punkt mit kaum Kontrast. Man kann zwar leicht die großen Wolkenbänder (SEB, NEB) erkennen aber das wars dann auch. Ich bin mir unsicher, ob es einfach das Limit vom Teleskop ist, oder ob ich noch etwas falsch mache.

    Jupiter ist mit seinen kleinen Strukturen und geringen Kontrasten schon auch mal schwierig in der Beobachtung. Es braucht für Jupiter schon etwas Erfahrung und Geduld am Okular, um die kleinen Strukturen sehen zu können. Mit dem 150mm Teleskop sollten aber auch weitere Strukturen auf Jupiter zu sehen sein.

    Der helle Punkt kann aber auch auf eine ungenügende Luftruhe (das Seeing) hinweisen, wodurch die Strukturen auf Jupiter verschmiert werden. Planetenbeobachtung erfordert eine ruhige Luft.

    Um welche Zeit hast du Jupiter beobachtet?


    Bisher habe ich das Teleskop immer in meinem Garten genutzt (in einem Dorf so ca. 5km von der Stadt entfernt). Wie sieht das dabei mit der Lichtverschmutzung aus? Habe bereits gehört/gesehen, dass die auch nen starken Einfluss hat und wollte daher auch fragen, ob es sich doch etwas lohnen würde, demnächst mal etwas weiter vom Dorf/der Stadt wegzufahren.

    Speziell bei der Planetenbeobachtung ist die Lichtverschmutzung nicht tragisch. Planeten können auch gut bei Vollmond oder auch schon in der Dämmerung beobachtet werden. Wichtig ist bei der Beobachtung der Planeten ein hoher Stand über dem Horizont und eine ruhige Luft am Beobachtungsort.

    Eine Beobachtung über z.B. Hausdächer oder versiegelten Flächen ist im Okular zu sehen. Die Wärme die in der Nacht von Gebäuden abgestrahlt wird, trägt dazu bei, das die dadurch unruhige Luft die Strukturen verschmiert. Es macht schon Sinn etwas vom Dorf wegzufahren um einen abgelegenen Platz zu finden, der gute Bedingungen bietet.


    Die gleiche Situation habe auch ich:

    Ich bin mitten im Dorf. Das ist bei der Beobachtung zu sehen. Ich fahre zur Planetenbeobachtung ein paar Kilometer in die freie Natur, Dort habe ich deutlich bessere Bedingungen.


    Bei der Beobachtung:

    Vergrößere am Anfang nicht gleich zu hoch. Erst mal mit dem 12,5mm Okular, dann mit dem 6,5mm Okular. Die Barlowlinsen lasse am besten ganz weg. Und Geduld am Okular. Für die Strukturen auf Jupiter musst du dich ein wenig "einsehen" und Erfahrung gewinnen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Salve,


    die Kollimation des Newton ist oftmals sehr nützlich bei hohen Vergrößerungen.

    Da die Optik letztendlich eine lange Reise mit so manchen Rütteleien hinter sich hat, kann man davon ausgehen das die Justage von Hauptspiegel sowie Fangspiegel nicht optimal sein könnte.

    Des weiteren ist das Seeing, trotz vermeintlichen klaren Himmels, oftmals nicht optimal bei den recht hellen Planeten (wabbern).



    saluti Giovanni

  • Okay danke für den Hinweis! Ich werd's nachher mal machen :thumbs_up:

  • Hallo,

    In den letzten Tagen war es immer so um ca. 22/23 Uhr. Bei nächster Gelegenheit wollte ich es aber mal was später probieren, wenn der Jupiter was höher steht.

    So recht viel höher kommt Jupiter nicht mehr. Die Opposition von Jupiter war am 26. September 2022. Jupiter steht derzeit gegen Mitternacht am höchsten über dem Horizont. In den nächsten Wochen geht Jupiter immer früher unter und verliert leicht an Höhe über dem Horizont.

    Da Jupiter seine tiefste Stelle auf der Ekliptik aber schon hinter sich hat, ist Jupiter in den nächsten Jahren immer besser zu beobachten, da er zu seiner Opposition höher über dem Horizont steht.


    Was eben wirklich in der Planetenbeobachtung hilft, ist ein Standort mit guter Luftruhe.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Es braucht für Jupiter schon etwas Erfahrung und Geduld am Okular, um die kleinen Strukturen sehen zu können.

    Das möchte ich nochmal unterstreichen. Als Beobachtungsneuling ist es einem u.U. nicht gegenwärtig, wie schnell sich Seeing verändert. Immer wieder hat man ruhige Momente und kann dann Details wahrnehmen, die dann wieder nicht sichtbar sind. Was man sieht und die Vertrauen in die eigene Fähigkeiten kommen mit dem "Tun".

    Vielleicht hilft es, ein Skizze zu machen und später diese mit Fotos im Forum und/oder www zu vergleichen. Dann wirst Du zwischen "Gesehen" und "Getäuscht" unterscheiden können.


    Viele Erfolg und dran bleiben

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

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