Theoretische Überlegung zu Marsfotografie mit 8" SC und 2x Barlow

  • Hallo Astrogemeinschaft,


    ich habe letzte Woche mal den Mars mit meinem 8" SC (f/10) und der ASI 462MC (2,9 µm Pixelgröße) mit einem UV/IR-cut Filter aufgenommen.

    So richtig zufrieden bin ich noch nicht mit dem Bild. Möglicherweise war das Seeing zu schlecht oder der Fokus nicht 100% getroffen.



    Fokussiert habe ich mit einer Bahtinov-Maske auf den Stern Vega. Dadurch konnte ich das eigentlich ganz gut einstellen.


    Ich möchte diese Woche noch einmal an den Mars ran und hatte nun überlegt, was ich anders machen könnte.

    Die Kombination Pixelgröße zu Brennweite passt eigentlich ganz gut. Da das aber eine Farbkamera mit Bayer-Matrix ist, sollte ich da vielleicht mal eine 2x Barlow einsetzen?


    Ich befürchte aber, dass ich mir dadurch nur das Seeing vergrößere, weil mehr Details werde ich nicht herausholen bei gleicher Öffnung.


    Was meint ihr dazu? Sollte ich die Barlow verwenden, oder mich in der nächsten Session lieber damit beschäftigen, den Fokus besser hinzubekommen und Mars möglichst hoch am Himmel zu erwischen?

    Vielleicht mal mit dem Okularauszug am Fokuspunkt hin und her spielen? Ich empfinde das durch das Seeingflimmern aber immer als etwas schwierig.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Hallo Sebastian,


    ich meine, dass das Ganze mit dem Seeing steht und fällt und das eine Barlow das Problem aufgrund der Brennweitenerhöhung natürlich verstärkt. Wenn das Seeing aber gut ist, kann die Barlow natürlich helfen.

    Ich versuche es nicht oft mit den Planeten - aber "immer mal wieder" und mir ist bisher (bei gleichbleibenden Einstellungen) nur ein wirklich guter Jupiter gelungen - ich behaupte, zu dem Zeitpunkt war das Seeing einfach gut.


    Einen interessanten Beitrag dazu hat Ralf / 03sec gerade zu diesem Thema verfasst.


    Gruß, Jochen

  • Hallo Jochen,


    hmm, dann werde ich mal versuchen den Mars mit Barlow zu filmen, wenn er sehr hoch steht, um weniger Atmosphäre im Weg zu haben.

    Meinst Du, dass die Details durch die Barlow und das dadurch entstehende Oversampling trotz gutem Seeing verwaschen aussehen könnte?

    Hab da so gar keine Vorstellung als "Planetenneuling". Spielt Oversampling eine große Rolle bei Planetenaufnahmen? Also vermutlich, wenn ich eine 5x Barlow nehme schon.

    Dann vergrößere ich ja nur die Details ohne mehr Details wegen gleichbleibender Öffnung zu erhalten.

    Naja, ich wage mich mal an die 2x Barlow und hoffe auf gutes Seeing. (Muss ja dann auch länger belichten.)


    Die Aufnahmen von Ralf sind ja mehr als beeindruckend.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Hi Sebstian,


    ohne Barlow arbeitest du mit einem Faktor von 2,31, das ist selbst für eine sw-Kamera schon niedrig, das Abbild belegt nur 71 × 71 Pixel. Für Farbkameras geht man bis zu Faktor 5.


    Mit einer 2x-Barlow würdest du auf 4,62 kommen, das Abbild wäre dann auch mit 142x142 Pixel deutlich gößer


    Gruß Stefan

  • Hallo Stefan,


    ja, deswegen überlege ich das. Ich hatte mir dann halt gedanklich die Frage gestellt, ob ich dadurch nicht ein viel unschärferes Bild bekomme,

    weil ich einerseits alles nur vergrößere, ohne mehr Details zu zeigen und andererseits die Seeingeffekte schlechter werden.


    Zusätzlich schwirrt mir da halt auch das Nyquist-Shannon-Abtasttheorem im Kopf mit rum.

    Ja, es sollte ungefähr beachtet werden, aber wieviel spielt das bei der Planetenfotografie mit rein?


    Bei der Bearbeitung habe ich aber schon festgestellt, wie wenige Pixel überhaupt ein Detail zeigen, weil der Mars so klein auf dem Chip ist und dann noch die Bayer Matrix dazukommt.


    Könnte man aber sagen, dass man nun auch nicht gerade mit einer Barlow übertreiben sollte?

    Oder könnte ich z.B. auch eine 5x verwenden und das Bild am PC dann wieder etwas verkleinern, um verwaschene Details nicht mehr so zu zeigen?

    Klar, das ist jetzt natürlich ein hin und her. Ich könnte vermutlich auch die 2x Barlow nehmen und einen Tick am PC vergrößern.


    Im Endeffekt hilft da nur ein größeres Teleskop. 8o


    Mein Jupiterbild am gleichen Abend war noch ganz zufriedenstellend für das erste Mal Planetenfotografie.


    P.S. Woraus erhälst Du den Faktor, oder worauf ist er bzogen?


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Hallo Sebastian,

    ich habe letzte Woche mal den Mars mit meinem 8" SC (f/10) und der ASI 462MC (2,9 µm Pixelgröße) mit einem UV/IR-cut Filter aufgenommen.

    ich kann Dir nur mit meinen Erfahrungen ausgehend vom einem Newton 8" | 1.000 mm | f/5 = Skywatcher 200 PDS berichten. Ich habe mit einer Barlow 2,7x gearbeitet, was dann 2.700 mm Brennweite | f/13,5 entspricht. Als Kamera habe ich eine ASI183 MC mit 2,1 µm Pixel verwendet.



    Ich bin jetzt nicht der Planeten Guru - Planeten gehören nicht so zu meiner Kernkompetenz - viele Kolleginnen und Kollegen können das sicher viel besser.


    Ich bin ehrlich gesagt überzeugt, dass auch eine 3x bis 5x Barlow möglich sein sollte. Umgerechnet auf meinen 1.000 mm Newton entspricht das dann im Maximum einer Brennweite von 5 m | f/25 - also vergleichbar mit Deinem SC von 2 m | f/10 und Barlow 2,5x - ich würde es einfach probieren! Was soll schief gehen?


    Servus - MünchenBeiNacht - ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo Sebastian,

    ich würde dir definitiv von einer 5x Barlow abraten. Du willst ja nicht nur Mars machen, sondern vielleicht auch mal Saturn, und dann fehlt dir das Licht.

    Selbst eine 2x Barlow brauchst du aus meiner Sicht nicht unbedingt, aber man hat damit sicher ein besseres Gefühl.

    Das Nyquist-Kriterium darfst du ruhig ein wenig unterschreiten. Mittlerweile gibt es einige, die das so sehen.

    Mach doch mal einen Versuch: Nimm ein ganz tolles Marsbild von der NASA. Dieses verkleinerst du auf z.B. 50x50 Pixel, speicherst das ab, aber als Tiff, nicht JPG. Dann vergrößerst du es wieder auf eine angenehme Darstellungsgröße. Du wirst feststellen, dass auch bei nur 50x50 Pixel unglaublich viel noch enthalten ist.

    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo Ralf,


    stimmt, die Belichtungszeit habe ich bei 5x schon wieder vergessen. Das war auch erst einmal nur eine theoretische Überlegung.

    Na dann werde ich mich mal mit der 2x Barlow arrangieren.

    Und bezogen auf die Frage, was soll schief gehen: Nichts, aber ich wollte kurz mal abklären, ob das überhaupt sinnvoll ist, ehe ich eine der seltenen klaren Nächte vergeude. ;)


    Viele Grüße und vielen Dank für die Antworten. Ich poste dann Ende der Woche mal das Ergebnis hier im Beitrag. Übermorgen sagen sie eine klare Nacht voraus. Na mal sehen...


    Sebastian

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  • Hi Sebastian,

    P.S. Woraus erhälst Du den Faktor, oder worauf ist er bezogen?

    Das Tool https://astrofotografie.hohman…lagen/optik.berechnen.php hilft, die Anpassung Teleskop zu Pixelgröße zu finden. Der von mir erwähnte Faktor ist die Abtastrate, also wie das Beugungsscheibchen sich im Verhältnis zu der Pixelgröße verhält.


    Ohne Barlow liegt die Größe des Beugungsscheibchens FWHM-Wert bei 6.7 µm, die Pixelgröße deiner Kamera liegt bei 2,9µm und 6,7 durch 2,9 ergibt das Verhältnis 2,31. Mit einer 2x Barlow wird das Beugungsscheibchen doppelt so groß und entsprechend auf mehr Pixel verteilt, die Kamera kann damit unterschiedliche Bildpunkte besser voneinander trennen und das führt zu einer verbesserte Auflösung


    Gruß Stefan

  • Hallo Stefan,


    ah, Abtastrate war das Wort, was den Groschen fallen ließ. Ja, dann wäre das Theorem sozusagen "übererfüllt".

    Na ich bin gespannt, wie sich das alles auswirkt.

    Morgen Abend soll es wolkenlos sein. Ich richte dann auch gleich noch einmal auf Jupiter mit der Barlow, um dort auch einen Vergleich zu haben.

    Ich stelle dann die Vergleichsergebnisse hier ein.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • So, hier nun mal meine Auswertung zu der Fotografie mit der Barlowlinse und UV/IR-Cut-Filter.

    Verwendet habe ich diese hier: Barlow


    Fotografisch macht sie anscheinend eine 2,5x Vergrößerung, aber ich weiß nicht, ob diese so geeignet ist.


    Durch die Verwendung eines Okularauszugs, war ich auch noch ein Stück weiter hinter dem Ausgang des Teleskops, wodurch sich die Brennweite auch noch einmal etwas vergrößert (jeder mm dahinter erhöht die Brennweite um ca. 3 mm). Mit ca. 100 mm Okularauszug kommen zu meinen 2032 mm als noch 300 mm dazu, so dass ich im Endeffekt mit der Barlow bei ca. 5830 mm liege.

    So komme ich auf ein Öffnungsverhältnis von F28,7, was ich schon als ziemlich zu viel empfinde.


    Zusammenfassend muss ich sagen, die Vergrößerung funktioniert, aber das Seeing wird unglaublich verstärkt. Vielleicht war ich mit F28,7 auch etwas drüber?

    Ich musste unglaublich viel nachbearbeiten um halbwegs gut Ergebnisse zu erhalten.


    Aus Mars konnte ich das rausholen: (links nach dem Stacken mit AS!3)

         


    Ich denke, dass ist besser als das davor, jedoch sind irgendwie keine Details zu erkennen.


    Aus dem Jupiter ist das geworden: (links nach dem Stacken mit AS!3)

         


    Er ist größer, doch finde ich, dass er an Detailtiefe doch stark verloren hat. Hier würde ich ohne Barlow empfehlen und dann lieber etwas ranzoomen.


    Ganz kurz schaute auch noch Saturn zwischen einer Baumlücke vor: (links nach dem Stacken mit AS!3)

         


    Hier ist von der Größe her die Barlow ganz gut, jedoch sind die Aufnahmen unglaublich verschwommen gewesen, und ich musste RegiStax ordentlich quälen, was natürlich die Bildqualität verschlechterte.

    Saturn werde ich noch einmal ohne Barlow probieren. Vielleicht steht er momentan auch einfach zu tief, was das Seeing noch mehr verschlechtert.


    An Uranus hab ich mich auch mal gewagt. Puh, war das eine Herausforderung den zu finden. Die anderen Planeten springen einem ja direkt in den Sucher, aber Uranus hätte ich ohne eine geöffnete Sternkarte von Stellarium vermutlich nicht gefunden. (links nach dem Stacken mit AS!3)

         


    Neptun wollte ich aus Spaß auch mal anvisieren, auch wenn der vermutlich nur 3 Pixel groß wäre. Aber an der Position war knapp daneben die ganze Zeit der Mond. Ich konnte durch den Sucher nur eine graue Suppe erkennen. Da war nichts zu machen.


    Also mein Fazit: So richtig überzeugt bin ich bei meiner Teleskop-Kamera-Kombination nicht von einer Barlow.

    Vielleicht war das Seeing auch gerade unheimlich schlecht oder die Barlow ist nicht unbedingt geeignet. Aber für eine entspanntere Nachbearbeitung (und somit bessere Ergbenisse) ist es ohne Barlow definitiv besser, finde ich.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • sollte ich da vielleicht mal eine 2x Barlow einsetzen?

    Hallo Sebastian,


    bei der Astrofotografie am Beugungslimit einer Teleskopoptik wird vielfach nicht die störende Wirkung des Bildschirmrasters bei der Wiedergabe berücksichtigt. Um diese zu überwinden, sollte man die gestackte Bilddatei vor der Kontrastbearbeitung mindestens um den Faktor 2 vergrößern, dann kann man sich eine 2x Barlow sparen, die ja unnötigerweise zu 4-fach längeren Belichtiungszeiten und damit zu einer deutlichen Verstärkung des Seeingeinflusses führt. Bei hochauflösenden Astrofotos, insbesondere am Mars, arbeite ich mit bis zu 4-facher datentechnischer Nachvergrößerung, aber kameraseitig nur mit 2p < f/D < 3p, wobei p die Pixelweite in µm bedeutet und f/D die Blendenzahl der Optik.


    CS Jan

  • Hallo! Sebastian!

    So, hier nun mal meine Auswertung zu der Fotografie mit der Barlowlinse und UV/IR-Cut-Filter.

    Da hast Du Dir viel Arbeit gemacht! War's bei Euch bei Berlin klar? Ich wollte mit meiner 2,7x Barlow auch den in den letzten Tagen Mars festhalten, hatte schon zwei mal zwischen 4 und 5 Uhr aufgebaut um dann unverrichteter Ding wegen kurz danach aufziehenden Hochnebeln wieder reinzuräumen und ins Bett zu gehen!


    Ich finde die Ergebnisse nicht schlecht. Ja es sind keine Farben auf Ganimed zu erkennen und den Sandsturm auf dem Mars, kann ich auch nicht sehen. Trotzdem ich find es nicht verkehrt!

    Neptun wollte ich aus Spaß auch mal anvisieren, auch wenn der vermutlich nur 3 Pixel groß wäre.

    Rechnerisch sollte Neptun mit Deiner Barlow Kombination 17x17 Pixel sein. Ohne wären es in der Tat nur 6x6 Pixel.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

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  • bei der Astrofotografie am Beugungslimit einer Teleskopoptik wird vielfach nicht die störende Wirkung des Bildschirmrasters bei der Wiedergabe berücksichtigt. Um diese zu überwinden, sollte man die gestackte Bilddatei vor der Kontrastbearbeitung mindestens um den Faktor 2 vergrößern, dann kann man sich eine 2x Barlow sparen

    Wieder einmal dieser Unsinn? Welches Bildschirmrasters soll man denn berücksichtigen, das des eigenen Displays oder das von jemand anderem, der das Bild auch mal anschaut? Und bei welcher Ansicht am Monitor? Vollbild oder dieses noch etwas vergrößert angezeigt?


    Und vor dem Stack um Faktor 2 vergrößern ändert einzig die Größe, führt aber keinesfalls zu irgendwelchen Gewinnen an Auflösung. :evil1:

  • Hallo Ewald,


    ja, ich habe in Berlin gerade ziemlich Glück mit den Nächten.

    Wo Hast Du Ganymed gesehene? Bei dem Bild in meiner Galerie, wo ich die vier Monde von Jupiter mit auf dem Bild habe?


    Ich werde morgen noch einmal Saturn ohne Barlow aufnehmen. Auch wenn Saturn bei mir gerade sehr tief steht, und das Seeing dadurch echt mies ist.

    (Das ist vermutlich auch der Grund, warum die Barlow bei Saturn so schlechte Ergebnisse geliefert hat.)

    Das poste ich dann wieder hier.


    Der nächste Schritt wäre dann noch die Investition in einen ADC. Vermutlich der von Pierro Astro, weil der auch für UV geignet ist, wenn ich mich mal an die Venus wage.


    Tja, und bei Mars würde mir noch einfallen, dass ich einen Rotfilter verwende und auch einmal einen IR-pass-Filter als Luminanz anwende.

    Und ich werde auch mal einen Zeitpunkt wählen, wo Mars wirklich den höchsten Punkt am Himmel hat. In den den nächsten zwei Monaten steht er ja ganz gut da.

    Momentan hatte ich ihn so bei 40° über dem Horizont aufgenommen. 60° schafft er aber auch noch.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • (1) Welches Bildschirmrasters soll man denn berücksichtigen ... ?

    (2) ... führt aber keinesfalls zu irgendwelchen Gewinnen an Auflösung.

    Hallo Stefan:


    (1) Es geht um das Größenverhältnis des darzustellenden Bilddetails zum Raster der Bilddatei.

    (2) Richtig! Das tut aber oftmals auch die Barlow nicht.


    Wenn Du mal in die verlinkte Diskussion schaust, wird Dir auffallen, dass der dortige Mars um ein Vielfaches größer erscheint als der von Sebastian am Anfang der Diskussion hier, obwohl letzterer mit einer deutlich längeren Kameraanpassung (2,9 µm bei f/10 gegenüber 2,4 µm bei f/5) aufgenommen wurde.


    CS Jan

  • Ich finde es beeindruckend was manche aus einem 6" mit kleinerer Brennweite als mein SC aus dem Mars raus holen.

    Ist mir irgendwie schleierhaft. Da muss ich wohl noch eine ganze Menge üben. Und es zeigt mir, dass ich mit einem 8" mir 2000mm Brennweite

    eigentlich auch einmal etwas besseres hinbekommen sollte.


    Klar, mit einer größeren Öffnung könnte ich noch mehr Details holen, aber die steht momentan noch nicht bereit.

    Habe aber bald einen Newton mit 254mm Öffnung. Vielleicht geht es damit dann noch einen Tick besser.

    Bis dahin probiere ich mich mit meinem SC zu verbessern. Die sind ja eigentlich sehr gut dafür geeignet. Und macht auch irgendwie Spaß sich ranzutasten.

    Schritt für Schritt halt.


    Ich konnte durch eine bessere Bearbeitung noch aus meinem aller ersten Jupiterbild ohne Barlow ein wenig mehr raus holen. Damit bin ich erst mal ganz zufrieden.



    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Wenn Du mal in die verlinkte Diskussion schaust, wird Dir auffallen, dass der dortige Mars um ein Vielfaches größer erscheint als der von Sebastian am Anfang der Diskussion hier

    Das Bild von Sebastian aus dem Eröffnungsbeitrag, nur ein bisserl vergrößert und etwas unnötigen Bildbereich um den Mars herum weggeschnitten



    (1) Es geht um das Größenverhältnis des darzustellenden Bilddetails zum Raster der Bilddatei.

    Das kann man am Rechner durch stufenloses Vergrößern des dargestellten Bildes machen

  • Das kann man am Rechner durch stufenloses Vergrößern des dargestellten Bildes machen

    Sehr schön, Stefan ! Noch besser, wenn man eine interpolierende Vergrößerung vor der Kontrastbearbeitung des Bildes einschaltet, dann kann man die entsprechenden Tools optimal einsetzen. Aber selbst mit Deiner nachträglichen Vergrößerung des fertigen Bildes hier kommen deutlich mehr Bilddetails zum Vorschein, die ja tatsächlich in der Bilddatei enthalten sind, und es erübrigt sich offenbar im vorliegenden Fall der teleskopseitige Einsatz einer 2x Barlow mit 4-fach längeren Belichtungszeiten.


    CS Jan

  • Ein kleines Update. Ich habe noch von vier verschiedenen Videos ohne Barlow die Bilder übereinandergelegt und dann erst bearbeitet.

    Ein klein wenig besser ist es geworden.


    Viele Grüße


    Sebastian

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  • Bilder übereinandergelegt und dann erst bearbeitet.

    Hallo Sebastian,

    dabei werden wohl wegen der Rotation des Planeten die Oberflächendetails verwischt. Kannst Du uns denn bitte mal die aus dem Stackprozess mit AS!3 gewonnene 16-Bit TIF-Datei des ganz oben gezeigten Mars-Bilds verlinken?

    CS Jan

  • Jan,

    Aber selbst mit Deiner nachträglichen Vergrößerung des fertigen Bildes hier kommen deutlich mehr Bilddetails zum Vorschein, die ja tatsächlich in der Bilddatei enthalten sind, und es erübrigt sich offenbar im vorliegenden Fall der teleskopseitige Einsatz einer 2x Barlow mit 4-fach längeren Belichtungszeiten.

    Die nachträgliche Vergrößerung zeigt nur, was bereits in den Bilddaten enthalten ist. Mit einer Barlow Teleskop zu Kamerapixelgröße anpassen führt dagegen zu einer besseren Auflösung, man versucht dabei, die Abtastrate optimal einzustellen. Auch wenn du das immer wieder abstreitest, es ist schlichtweg Physik und funktioniert, für eine sw-Kamera liegt derFaktor bei ca. 3, für Farbkameras geht man bis zu 5.


    Ist die Abtastrate mit 2,3 für eine Farbkamera noch zu niedrig, so wie mit dem 200/2000 und den 2,9µm großen Pixel, erreicht man schlichtweg nicht die mögliche Auflösung. Und alles, was du nach der Aufnahme mit den Bilddaten anstellst, ist schlichtweg nur Kosmetik, mehr Auflösung kannst du nur erreichen, wenn du vor der Aufnahme etwas änderst oder optimierst- mehr Öffnung oder eine andere Kamera benutzen oder eben per Barlow das vorhandene Setup optimal anpassen

  • Hallo Sebastian,


    Ich möchte diese Woche noch einmal an den Mars ran und hatte nun überlegt, was ich anders machen könnte.

    Die Kombination Pixelgröße zu Brennweite passt eigentlich ganz gut. Da das aber eine Farbkamera mit Bayer-Matrix ist, sollte ich da vielleicht mal eine 2x Barlow einsetzen?


    dein Gedankengang ist schon völlig richtig.

    Es gibt eine ganz einfache Beziehung zwischen Öffnungszahl und Pixelgröße.

    Die Öffnungszahl sollte bei SW Sensoren mindestens 3,6x Pixelgröße betragen.

    Dann ist das Nyquist-Kriterium also eine Abtastrate von 2 erfüllt.

    In deinem Fall also 2,9x 3,6 = 10,44.

    Also F10,44 aber das gilt wie gesagt für SW Sensoren.

    Für Farbsensoren wird wegen der Bayer Matrix Faktor 5 empfohlen.

    Also 2,9x 5 = 14,5.

    Die Abtastrate ist dann also mit 2,77 etwas größer.


    Leider arbeiten viele bei der Auflösung mit dem falschen Kriterium.

    Da sich die Abtastrate auf das Auflösungsvermögen bezieht erhält man bei Zugrundelegung einer falschen Auflösung natürlich auch falsche Abtastraten.

    Für die Abtastrate entscheidend ist hier weder der Durchmesser des Beugungsscheibchens noch dessen Radius also Rayleigh sondern die Grenzfrequenz der MTF.

    Es bietet sich an diese in die in Linien/mm anzugeben.


    SL = 1/(F x Lambda)

    Bei F10 also 1/(10x0,00055mm) = 181,8 l/mm.

    Eine Linie ist also 1/181,8 = 0,0055mm = 5,5ym breit.

    Um das aufzulösen ist eine Abtastrate von 2 nötig also 5,5ym/2 = 2,75ym Pixel.

    Die Beziehung von Öffnungszahl und Pixelgröße ist also 10/2,75 = 3,63 oder rund 3,6.

    Damit ist das Zustandekommen dieses Faktors auch gleich noch erklärt.

    Ich befürchte aber, dass ich mir dadurch nur das Seeing vergrößere, weil mehr Details werde ich nicht herausholen bei gleicher Öffnung.

    Es wird ja alles vergrößert, auch die Details, am Verhältnis Seeing zu Details ändert sich also Garnichts.

    Du musst also keine Verschlechterung befürchten.

    Es kann aber sein das das Bild in voller Größe dann nicht mehr scharf aussieht.

    Dann verkleinerst du es ganz einfach je nach Geschmack bis es dir scharf genug erscheint.

    Du verliest zu also keine Details wenn du eine etwas höhere Abtastrate als 2 verwendest.

    Du verlierst aber Details wenn eine kleinere Abtestate als 2 verwendest.

    Es ist im Zweifel daher immer besser eine etwas höhere Abtastrate zu verwenden als eine zu kleine.

    Nur allzu sehr übertreiben sollte man es nach oben natürlich auch nicht da sonst die Belichtungszeiten unnötig lang werden was auch wieder von Nachteil sein kann.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für eine so ausführliche Antwort genommen hast.

    dann wäre für mich eine 1,5x Barlow mit der ASI 462MC und dem 2000mm SC ganz angebracht.

    Oder ich gehe auf eine SW Kamera. Das muss ich mal überlegen.


    Viele Grüße


    Sebastian

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