ZWO ASI EAF 5V am Raspberry Pi4 -> max. Strom beachten...

  • Mal als vorsichtige Warnung an alle, die sich den ZWO EAF in der 5V Version anschaffen und am Raspberry Pi betreiben wollen.


    Nachdem ich mir 3 Arduino basierte Fokusser (China Mini-Motor mit Getriebe) gebaut habe und diese problemlos laufen, hatte ich für einen 4. momentan keine Lust. ?(

    Also für meinen TS EDPH61 II mal einen ZWO EAF 5V bestellt, solange er noch zum alten Preis zu haben ist. :)


    Die Inbetriebnahme am Desktop PC unter WIN10 / ASISTUDIO und ASCOM (NINA) verlief einwandfrei an einer USB2.0 Schnittstelle.

    Das Backlash einzustellen, war eine Freude. :thumbup:


    Nun gings an die Montage an den EDPH. Die Teile sind ja alle hochwertig gefertigt, stabil und passgenau.


    Aber jetzt kamen die Probleme bei der Inbetriebnahme. Mein Netzteil liefert 5,1V an den Pi und schlimmstenfalls 12A. ^^

    Der Pi läuft seit über 1,5 Jahren einwandfrei mit einer veTEC533c, nun einer veTEC571c. Dazu gesellt sich ein ASI120MM-Mini über den Hub der 571.


    - Die 571 hängt am USB3.0 Port und wird noch mal mit 12V aus dem gleichen Netzteil versorgt (Kühlung)

    - 2.Port USB3.0: M.2 SSD mit dem OS (Astroberry -> Kstars/EKOS/INDI)

    - 3.Port USB2.0: Monti und normalerweise der Arduino Fokusser

    - 4.Port USB2.0: GPS-Dongle


    Nun den Fokusser mit an Port 3 gehängt. Zunächst lief es wunderbar; dann nach 3-4 Einstellungen war der Fokusser nicht mehr erreichbar.

    Trennen und verbinden brachte nichts.

    Pi gebootet und zunächst wieder alles i.O. Dann bin ich unvorsichtigerweise an den Anschlag des OAZ gefahren.

    Der Fokusser blieb stehen und meldete sich wieder ab. OK, da wurde wohl zu hoher Strom detektiert...(dachte ich).

    Neues booten und wieder wie gehabt... nach einigem hin- und herbewegen melde sich der Fokusser ab oder aber der ganze Pi stürtzte ab.

    Allerdings lief er im Hintergrund noch; ich kam nur nicht mehr auf die GUI und auch nicht per SSH drauf.

    Dann USB-Kabel 2 x getauscht, dann den Fokusser abgeschraubt und lastlos laufen lassen. Immer das gleiche Spiel.

    Alles noch mal über den HUB der Kamera laufen lassen,... dito.

    Nun mit an einen USB3.0 Port gehängt über einen einem separaten HUB-Dongle (passiv), aber an seinem USB2.0 Ausgang -> das gleiche Verhalten.


    Und nun die (Er)-Lösung...


    Ich habe an der Monti noch einen unbenutzten aktiven USB3.0 Hub mit externer 5V Versorgung. Dort nun den Fokusser USB-Anschluss drangehängt und voilà,... nun lief die Sache.

    Heute habe ich mal Wohnzimmerversuche gestartet mit aufnehmender Kamera, laufender Montierung den aktivierten weiteren Verbrauchern und während einer Aufnahme mal den EAF mehrfach laufen lassen.

    Das scheint stabil zu sein.


    Fazit:

    mit USB3.0 Kamera, Guiding-Cam, SSD, GPS und Monti sind die Ports des Pi4 so ausgelastet, dass eine kurzzeitige Überlast durch den ZWO EAF 5V nicht mehr toleriert wird.

    Es wundert mich ein bisschen, dass ASIAIR damit klarkommt, aber vermutlich habe ich mit der externen SSD (insbesondere dieser) und dem GPS-Dongle hier doch einen Sonderfall.

    Auf die externe SSD möchte ich aus Geschwindigkeitsgründen auf keinen Fall mehr verzichten.


    Aufgrund meiner Erfahrung kann ich derzeit nur sagen, sich entweder besser die 12V Version oder einen extern gespeissten USB Hub (ein USB 2.0 sollte reichen) zuzulegen, wenn ein Betrieb am RPi in einer ähnlichen Konfiguration geplant ist oder man ein wenig Reserve für später haben möchte.

    Soweit ich mich erinnern kann, ist der maximale Strom über alle USB-ports am Pi4 1,25A. Dafür möchte ich aber nicht meine Hand ins feuer legen. Hab das auf die Schnelle nicht ergooglen können.


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo Hartmut,

    vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!

    Dass der PI extrem "krüsch" (wie wir hier im Norden sagen) in Punkto Eingangsspannung ist, das wusste ich schon.

    Den PI, der oben am Mast in meinem AllSky-Gehäuse sitzt beschicke ich z.B. mit 12V/5A, die dann mit einem Spannungswandler auf 5V heruntergeschraubt werden.

    Dass darüber hinaus aber die USB-Anschlüsse scheinbar nicht so richtig strombegrenzt sind ist schon heftig. 8|


    Gut zu wissen, auch für andere Anwendungen! :thumbup:


    CS, Jochen


    PS: in der Stellina steckt meiner Vermutung nach auch ein PI. Wenn ich die mit einem 1,8m USB-C-Kabel betreibe ist alles gut. Wenn ich da aber ein 3m Kabel gleicher Qualität anbaue, dann funktioniert das Platesolving nicht mehr oder es wird nichts mehr auf dem Stick gepeichert.

    Der PI ist scheinbar sowas wie die Prinzession unter den Einplatinen-Computern! :crown:

  • Hi Jochen,


    jep, bisher habe ich immer darauf geachtet, dass er auch brav seine 5,1V bekommt und nicht nur 5V. Da kann er schon mit LED-blinken rumzicken.

    Das Verhalten gestern habe ich zunächst auf eine schlechte INDI-Treiber-Implementierung geschoben.


    Wie ich oben sagte, hatte ich ja am Anfang meiner Tests mal irrtümlicherweise einen Anschlag am OAZ. :rolleyes:

    Das zieht natürlich mächtig Strom, die Spannungsversorgung knickt einen Augenblick ein und der Pi quittiert das mit einem etwas irren Eigenleben.

    Entweder er läuft weiter und meldet nur den EAF ab oder er hängt sich ganz auf. Am Anfang dachte ich noch, schön, Überstromabschaltung in der EAF-SW.

    Dann aber im Manual den Hinweis gefunden, dass der EAF enorme Kraft hat und einfach weitermachen will. Also keine schön Abschalt-Feature implementiert... ?(


    DIe Suche hat mich 3h gekostet, weil ich immer wieder booten und neue Ideen (Ports, Kabel, Einstellungen) ausprobiert habe und das Verhalten sich ab und zu änderte.


    Eben dann noch mal alles unter Last geprüft und nicht einen Ausfall gehabt. Für heuet Abend und die ganze Nacht ist CS angesagt.

    Denke, ich werde mal meine neue 571c und den EAF an die nun kalte Luft (5-7°C :cold_face: ) bringen.


    Grüße

    Hartmut

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  • der Pi quittiert das mit einem etwas irren Eigenleben.

    Genau - es ja nicht so, dass er gar nicht läuft, er zeigt einfach nur "Prinzessinnen"-Behaviour! :face_with_monocle:

  • Stromintensives Zubehör würde ich nie über USB versorgen. Selbst kleine Motörchen können bei Überlast mehrere Ampére ziehen, da macht jede USB-Versorgung dann die Grätsche. Schon Festplatten und Brennerlaufwerke brauchen einen besonderen USB-Port, der Strom liefern kann. Da wird ein Rasberry wohl passen müssen.

  • Stromintensives Zubehör würde ich nie über USB versorgen.

    Hallo André !

    Ja - da ist was dran, aber der neue ZWO 5V EAF hat keinen extra Stromanschluß mehr. Da bleibt dann nur die Versorgung über einen aktiven Hub.


    Gruß, Jochen

  • Hallo André !

    Ja - da ist was dran, aber der neue ZWO 5V EAF hat keinen extra Stromanschluß mehr. Da bleibt dann nur die Versorgung über einen aktiven Hub.


    Gruß, Jochen

    jep, zumindest in meinem Fall brauche ich den aktiven Hub, weil offensichtlich die Gesamtstromaufnahme kurzzeitig überschritten wird.


    Maximum Power Output

    As with all computers, the USB ports on the Raspberry Pi supply a limited amount of power. Often problems with USB devices are caused by power issues. To rule out insufficient power as the cause of the problem, connect your USB devices to the Raspberry Pi using a powered hub.

    Model Max power output of USB ports

    Pi Zero, 1

    500mA per port1

    Pi 2, 3, 4

    1200mA total across all ports

    1. For the original Raspberry Pi 1 Model B the limit is 100mA per port.

    ( https://www.raspberrypi.com/do…html#maximum-power-output )

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