Mein 10"/F5 TS Photon auf EQ6 mit Betonsäule - ein Erfahrungsbericht

  • Hallo allerseits,


    aktuell macht mein Teleskop Sommerpause. Die Nächte sind kurz und es fliegt viel Pollenstaub durch die Luft, weswegen das Teleskop derzeit im Keller lagert. Aber, ganz untätig bin ich dennoch nicht. So habe ich mir einen OffAxisGuider zugelegt. Durch einen speziellen Adapter von SVBony habe ich an beiden Anschlüssen des OffAxisGuider einen 1,25" Steckeinsatz, so dass Barlowlinsen verwendet werden können. Bei meinen bisherigen Beobachtungsnächten hat es mich stets gestört, dass ich für das Platesolving die Kamera ohne alles in den OAZ stecken musste und wollte ich dann Planeten filmen, so musste ich wieder raus und eine Barlowlinse vor setzen. Durch den OffAxisGuider kann ich mit der Guidingcam platesolven (ohne Barlow) und an der eigentlichen Cam kann bereits die Barlow montiert sein. Das spart dann das ewige rein/raus Rennen zum einsetzen/raus nehmen der Barlowlinsen. Nur wie ich es hinbekomme, dass beide Kameras stets im Fokus sind, da überlege ich noch. Ideal wäre, wenn zwischen OffAxisguider und Hauptkamera eine zweite Fokussiereinrichtung wäre, welche sich mit dem ZWO Fokusmotor steuern ließe. Die Guidingcam könnte mit einem manuellen Fokus dann einmalig fokussiert werden, welche danach fixiert wird und nachfolgend würde nur der Fokus der Hauptkamera noch verändert. Muss ich mir mal im Netz anschauen, wie andere dieses Problem gelöst haben.

  • Moin allerseits,


    es geht in Richtung Urlaub. Endlich. Die kommenden 3 Wochen sind Arbeitsfrei. Woche 1 und 3 sind wir auch daheim, so dass ich bei passendem Wetter auch mal wieder bissl was fotografieren werde. Inzwischen habe ich gemerkt, dass ich gänzlich elektronisch unterwegs bin. Alles was ich brauche, ist ne gute Kamera, für Planeten eine ordentliche Barlow und zum Guiden ein OffAxisGuider samt kleinerer Planetenkamera. Kameraseitig ist derzeit eine "Altair Hypercam 294C PRO Color" auf dem Weg zu mir. Eine Peltierelement gekühlte Cam mit SONY IMX294 4/3" CMOS-Sensor (4144x2822 Pixel max. Auflösung - ca. 11,4 Millionen Pixel) sowie 4GB RAM. Als GuidingCam will ich meine ASI585MC verwenden. Für Planetenaufnahme habe ich ebenfalls noch mal etwas tiefer in die Tasche gegriffen und eine Apochromatische 5x Barlow komen lassen. Verwendet wird das alles an meinem TS Photon 10"/F5 (250mm/1270mm) auf EQ6 per Remotesteuerung aus dem warmen Wohnzimmer. Der OffAxisGuider ist ebenfalls vorhanden. Hier stelle ich mir das recht bequem vor. Raus gehen, alles aufbauen, Heizungen, HS-Lüfter und MiniPC an werfen, Einnordung prüfen, gegebenfalls Fokussierung von Hauptkamera und Guidingkamera per Laptop prüfen und dann kann es wieder zurück in die Wohnung gehen. Die Guidingkamera kann auch fürs Platesolving verwendet werden. Vor der Hauptkamera wird bei Planetenfotografie noch die teure 5x Barlow platziert, ist DeepSky angesagt, fällt die Barlow natürlich weg. Der OffAxisGuider wird sehr interessant zur Nachführung bei längerer Belichtung von DeepSky. Da habe ich bislang noch keinerlei Erfahrung mit. Scheint diversen Youtubevideos mit PHD2 aber auch nicht ewig kompliziert zu sein.


    Da ich einst visuell angefangen habe, sind nun natürlich etliche Optiken als auch eine Bresser FullHD Astrocam über. Hier werde ich wohl mal einige Anzeigen im Marktplatz platzieren.


    Achso, da bei der Lagerung im Keller gerne mal Weberknechte ihre Netze im Teleskop aufspannen, macht sich eine solche Staubabdeckung richtig gut. Jetzt haben die Weberknechte schlechte Karten, ins Teleskop zu krabbeln. Alle anderen Öffnung sind bei der Lagerung verschlossen. Aber durch die Hauptspiegelzelle sind die immer gern ins Teleskop gekrabbelt. Da ist jetzt die Staubabdeckung vor. Spinnennetze im Newton sollten damit nun hoffentlich Vergangenheit sein.


    Grüße ins Forum, Stefan.

  • Hallo Simon,


    ich verwende diesen Mini-PC: NiPoGi Mini PC, 8GB DDR3 256GB Rom Mini Desktop PC mit Intel Celeron J3455,Mini Computer Unterstützt Dual Displays, 2,4/5G WiFi,Vesa-Halterung,Keiner PC für Büro und Home Office: Amazon.de: Computer & Zubehör. Kannst natürlich auch jeden anderen Mini-PC verwenden. Bei mir kommt inzwischen einiges zusammen, was zeitgleich am laufen ist:

    - Stellarium zum anfahren der Zielobjekte

    - ASCOM Treiber für die EQ6

    - Sharpcap

    - PHD2 fürs Guiding


    von daher sollte der Mini-PC nicht der schwächste sein. Zumal 2 Kameras am laufen sind. Einmal in Sharpcap die Hauptkamera und PHD2 die Guidingkamera zum Nachführen. Stellarium stellt auch nicht zu wenig Ansprüche an die Hardware.


    Gruß, Stefan.

  • Weiter gehts in diesem Thread,


    bei meiner letzten Astrosession in der Nacht vom 08.09 zum 09.09.2023 war ich das erste mal mit PHD2 per ASI585MC am Guidingscope und meiner neuen, gekühlten "Altair Hypercam 294C ProTec" mit Micro4/3 Sensor unterwegs. Es haben sich 2 wesentliche Probleme gezeigt:

    - der bisherige Astro-MiniPC ist für 2 Kameras zeigleich (1x Guiding per PHD2 + 1x Aufnahme per SharpCap) + Stellarium zu schwach

    - die Brennweite von 1279mm ist für die Andromedagalaxie deutlich zu hoch


    Für beide Probleme habe ich Lösungen finden können:


    Astro-PC zu schwach:

    Ich hab meinen Heim-PC erst kürzlich auf einen neuen Hochleistungs-Mini-PC mit "AMD Ryzen 9 6900HX" und 32GB RAM getauscht. Dabei wurde der bisherige Mini-PC mit 2,6GHz Quadcore-CPU und 12GB RAM frei und kann den bisherigen Astro-Mini-PC mit max. 1,5GHz Quadcore CPU und 8GB RAM ersetzen. Da SSD Festplatten derzeit extremst günstig sind, hab ich eine 2,5" 512GB große SSD bestellt, welche ich in den 12GB Mini-PC einbauen und darauf Win11 + Astrosoftware installieren werde. Dies wird der neue Astro-Mini-PC. Dieser hat 2x USB3 und 1x USB2.0 Anschlüsse. Die beiden USB3 Ports werde ich für die beiden Kameras nutzen + einen von beiden, für meinen SVBony Objektivwärmer (fürs Guidingscope). Der USB2 Port kommt zur Steuerung des ZWO Fokussierer und der EQ6 zur Verwendung. Ich denke, so aufgeteilt, sollten auch die Datenraten passen, so dass es nicht zu schwarzen Bildern kommt, wie ich sie in der letzten Astrosession immer wieder mal hatte.


    Brennweite für Andromeda zu groß:

    Vor längerer Zeit hatte ich bereits eine 0.5er Barlowlinse bestellt. Im Detail eine Apochromatische 0.5er Barlow von SVBony. Diese wollte ich in der letzten Session nutzen. Allerdings zeigte sich, dass der Fokuspunkt innerhalb des Okularauszugs liegt. Selbst komplett eingefahren, war ich noch immer nicht im Fouks. Aber auch dafür habe ich mir dank eines mit der ZWO ASI 585MC mitgelieferten M42 -> M48 Adapterrings, eine Lösung basteln können.

    Alles fertig zusammen geschraubt, sieht es aus wie auf dem ersten Bild. Bestehen tut es einer 2" Einsteckhülse mit M48 Innengewinde und T2/M42 Anschlussgewinde. Dieses passt genau auf das Innengewinde des Kameraanschlusses. Dank des M42/M48 Adapterrings, ist es möglich die 1,25" Einsteckhülse mit T2/M42 Anschlussgewinde und 1,25" Filtergewinde in das M48 Innengewinde der 2" Steckhülse zu schrauben. Auf das Filtergewinde wird dann noch die 0.5er Barlow geschraubt und fertig ist das Konstrukt. Wird nun die 2" Einsteckhülse mit Kamera dran, in den Okularauszug gesteckt, so ragt die 0.5er Barlow tief in den Okularauszug. So komme ich ganz sicher in den Fokus der 0.5er Barlow (2" Verlängerungshülse ist vorhanden, sollte der Fokus zu weit innen liegen). Damit wird mein 10"/F5 Newton, ein 10"/F2.5 Newton. Nicht nur das Andromeda dann komplett auf den Sensor passt, auch wird mein Teleskop damit sehr lichtstark. In Verbindung mit den 4,6um großen Pixeln der "Altair Hypercam 294C ProTec" sollte die Deepsky-Fotografie damit richtig Spaß machen (was sie auch so schon tut).


    Ich bin gespannt, was die geplanten Upgrades bei der nächsten Astrosession für Resultate liefern.


    Grüße ins Forum, Stefan.

  • Hallo allerseits,


    derzeit steht das Teleskop fertig aufgebaut im Garten und wartet auf seinen Einsatz. Mit dem Reducer wird nichts. Totale Vignetierung und extremer Helligkeitsverlauf vom Rand zur Mitte. Während am Rand kaum etwas zu sehen ist, weil unterbelichtet, ist die Mitte nahe an der Überbelichtung. Dafür habe ich heute erstmalig meinen Chomakorrektor in Verwendung. Lag die ganze Zeit im Keller ungenutzt herum. Heute habe ich ihn mal mit rein gesteckt. Der soll ja dafür sorgen, dass die Sterne bis in die Randbereiche rund bleiben. Des weiteren lief die "Altair Hypercam 294C ProTec" bisher zwar unter SharpCap, allerdings mit stockender Bildübertragung. Also habe ich mal nach Treiber geschaut. Gibt es auch. Hab ich mir herunter geladen. Treiber liegt als *.ms_ Datei vor. Ich kenne das MSI-Format, Windows-InstallerPaket. Hab die Datei dann mal eben in *.msi umbenannt und siehe da, es startete ein Treiber-Setup. Nachdem ich in SharpCap noch die USB-Geschwindigkeit auf 0 gesetzt habe, läuft die Kamera unter SharpCap flüssig. Und es gab noch ein Update: Ich habe jetzt mein Tablet mit einer Remote-Desktop-App ausgestattet. Damit kann ich raus zum Teleskop gehen und mich mit dem Tablet aufs Teleskop aufschalten. Macht sich gut beim Wechsel der Barlowlinse für Planetenbeobachtung. Notfalls kann ich so direkt am Teleskop selbiges auf den gewünschten Planeten ausrichten. Spart einiges an Rennerei, wenn man das gleich am Teleskop sich anschauen kann.


    Im Anhang einige Bilder von gerade eben. So sieht es im Garten aus, wenn das Teleskop aufgebaut ist.


    Nachtrag:

    Inzwischen ist alles am laufen. War ich wieder oft unten am Teleskop... Erst Komakorrektor entnommen, da die Sterne am Rand kleine Regenbogen waren, statt weißer Lichtpunkte... Dann zeigte sich, dass die Polarausrichtung nicht exakt war, zuletzt hatte ich Sorgen mit SharpCap und dem Livestacking welches am laufenden Band Bilder ignoriert hat. Aber inzwischen habe ich für alles Lösungen gefunden. Das Polaralignment war in der tat nicht exakt. Da ich die Korrekturschrauben am Hinterteil der Montierung nicht gekontert hatte, hat sich beim Schwenken vermutlich die Montierung auch etwas in O-W Richtung gedreht. Dadurch stand Polaris ein wenig neben dem Kreis im Polarsucher. Und ich hatte die ASI585 entnommen und nicht in ekxakt gleicher Ausrichtung wieder rein gesteckt. Dadurch stimmte die kalibrierung bei PHD2 nicht mehr. Eine neue Kalibrierung löste das Problem. Aktuell steht PHD2 bei mir bei "Tot 0.48 (1,19")" was, so denke ich, ok ist. Bei Sharpcap habe ich die Aligment-Parameter soweit möglich herunter gefahren. Nun läuft auch das Stacking problemlos. Inzwischen bin ich bei 29*32 Sekunden = 15:28 Gesamtbelichtung, 12,9 Bit Farbtiefe.


    Bezüglich TIFs entwickeln, Frage in die Runde: Welche Software ist zu empfehlen, um die von SharpCap erzeugten 32 Bit TIFs zu entwickeln. Photoshop Elements fällt ja leider weg, da PSE keine 32 Bit TIF-Dateien lesen kann. Ansonsten wäre dies, das Programm meiner Wahl.

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