Autoguiding während EAA

  • Hallo,


    ich glaube, das Thema Autoguiding während EAA-Sessions wurde noch gar nicht wirklich diskutiert, und ich würde auch andere durchaus dazu ermuntern, sich damit zu befassen. Manche entscheiden sich dagegen, weil es eine zusätzliche Ebene an Komplexität hinzufügt. Andere verwenden es auch während EAA-Sessions, weil alles vom Astrophotography-Rig schon verbunden, eingerichtet und eingeübt ist. Ich habe jetzt beides gemacht, und mich nach ca. einem Jahr EAA eindeutig für das Autoguiding entschieden.


    Von Anfang an hatte ich gelegentlich das Problem, dass die Montierung doch recht stark driftet, je nach Position und Pech so stark, dass sich schon nach 15-30 Sekunden runde in ovale Sterne verwandeln, und das bei 800mm Brennweite. Ich hatte dann erst das Newton-Teleskop "umgedreht", so dass die Kamera nach unten zeigt, um den Hebel zu verringern. Dadurch hat die Kamera dann dummerweise die iPolar-Kamera blockiert. Als Lösung für das Gesamtproblem habe ich im nächsten Schritt ein vorhandenes 60mm-Guiding-Teleskop an den Sucherschuh montiert und eine günstige Guiding-Kamera besorgt. Jetzt funktioniert iPolar wieder, und ich habe Autoguiding und damit recht runde Sterne, keinen großen Drift zwischen den Frames usw. Das Guiding schwankt zwischen 0.6 und 1.2 Bogensekunden (Gesamtabweichung). Richtung Süden, wo ich vormals besonders große Probleme hatte, funktioniert das Autoguiding besonders gut.


    Durch das Autoguiding hat sich beim Sterneschauen jetzt vor allem geändert, dass auch 1-Minuten-Frames und insgesamt längere Gesamtzeiten kein Problem darstellen, was die Einstellungsfreiheit erhöht. Auch zeigen feine Strukturen zusätzliche Details. Am wichtigsten ist, dass es einfach ziemlich gut und reibungslos funktioniert mit PHD Guiding 2. Ich habe das Gefühl, mich jetzt wirklich auf die Technik verlassen zu können, wodurch meine Aufmerksamkeit voll auf das Sehen gehen kann.


    Lange Rede, kurzer Sinn - wenn sich jemand beim EAA an seinen ovalen oder verschwommenen Sternen und Details stört, und das Problem nicht durch eine bessere Polausrichtung hinbekommt, demjenigen würde ich wirklich empfehlen, ein bisschen Zeit ins Autoguiding zu investieren. Sobald es eingerichtet ist, ist es wirklich einfach zu handeln.


    Wie macht ihr das?


    Viele Grüße!

  • Hallo Munro,


    Auch ich beschäftige mich seit kurzem mit dem Thema EAA. Nachdem meine LCM Montierung jetzt kein "Nachführwunder" ist, habe ich mir zunächst Platesolving eingrichtet und erfolgreich in der Praxis getestet. Abhängig von der Genauigkeit des Alignments sowie der Beobachtungsposition waren zuvor ca. 10 sec. Belichtungszeit möglich. Mit Platesolving hat sich die Belichtungszeit auf ca. 20 sec erhöht, bevor die Sterne wieder etwas eiförmig wurden.

    Durch das Autoguiding hat sich beim Sterneschauen jetzt vor allem geändert, dass auch 1-Minuten-Frames

    Mit meiner Alt AZ Montierung strebe ich jetzt auch keine Belichtungszeiten an, die deutlich jenseits 1 Minute sind, aber es darf ja immer "a bisserl mehr" sein. Deswegen habe ich mir PHD2 installiert und konnte mit Kamera und Montierung eine Verbindung herstellen. Jetzt warte ich auf mein Guiding Scope und bericht dann.


    cs


    Albert

  • Lange Rede, kurzer Sinn - wenn sich jemand beim EAA an seinen ovalen oder verschwommenen Sternen und Details stört, und das Problem nicht durch eine bessere Polausrichtung hinbekommt, demjenigen würde ich wirklich empfehlen, ein bisschen Zeit ins Autoguiding zu investieren.

    wer bei EAA ovale oder verschobene Sterne hat der macht hier etwas falsch und das ist nicht das Guiding.

    Dann hat man einfach zu lange Einzelbelichtungszeiten.

    EAA zeichnet sich dadurch aus das man nur kurz belichtet und das hier das Guidig sozusagen beim Stapeln der Bilder erfolgt.

    Bei EAA braucht man nicht mal ne gute Polausrichtung geschweige denn Guiding.

    Man kann hier auch mit azimutaler Montierung gute Ergebnisse erhalten, einziger Nachteil hier ist das durch die Bildfeldrotation das fertige Bild etwas beschnitten werden muss.

    Die Sterne sind aber auch hier exakt rund wenn man vernünftige Einzelbelichtungszeiten wählt

    Um eine entsprechende Gesamtbelichtungszeit zu erhalten muss man natürlich dann mehr Bilder stapeln.


    Wer Guiden muss weil er zu lange Einzelbelichtungszeiten gewählt hat der betreibt keine EAA mehr sondern klassische Astrofotografie.


    Grüße Gerd

  • Hallo!


    wer bei EAA ovale oder verschobene Sterne hat der macht hier etwas falsch und das ist nicht das Guiding.

    Gerd hat in diesem Punkt Recht!



    Hallo Albert! AstroSchaut


    meine LCM Montierung jetzt kein "Nachführwunder" ist,

    Nach Internet Recherche ist eine LCM Monierung eine AltAz Montierung! Richtig?


    Abhängig von der Genauigkeit des Alignments sowie der Beobachtungsposition waren zuvor ca. 10 sec. Belichtungszeit möglich. Mit Platesolving hat sich die Belichtungszeit auf ca. 20 sec erhöht, bevor die Sterne wieder etwas eiförmig wurden.


    Ich denke da irrst Du Dich. Mit einer AltAz Montierung bekommt man runde Sterne nur basierend wo das beobachtete Objekt liegt. In einem Fall sind Belichtungszeiten von maximal wenigen Sekunden oder aber Belichtungszeiten von Minuten möglich. Das hat nichts mit Guiding oder Plate Solving zu tun.

    • Liegt das beobachtete Objekt im Süden oder Norden und zusätzlich hoch über den Horizont sind Belichtungszeiten von nur wenigen Sekunden möglich.
    • Liegt das beobachtete Objekt im Westen oder Osten und zusätzlich nahe zum Horizont sind Belichtungszeiten im Bereich von Minuten möglich.

    Sowohl nach meinen eigenen Erfahrungen und auch nach Informationen aus anderen Quellen ( Hier ein Link zu einer Seite die dazu ausführliche Informationen bietet ) haben "Ei-förmige" Sterne bei einer AltAz-Montierung nichts mit genauen Alignement oder Platesolvingzu tun. Welche Belichtungszeiten verwendet werden können ohne dass es "längliche Sterne" gibt, hängt ausschließlich vom Ort des beobachteten Objekts und vom geographischen Standort des Beobachters/Teleskops ab. Bei einer AltAZ Montierung hat man immer eine laufende Drehung des beobachten Bildfelds. Diese Bildfeld-Drehung könnte man nur durch einen gegenläufige Drehung der Kamera mit einem elektrischen Rotator wie z.B. dem Falcon Rotator verhindern.


    Anders ist es bei EQ Montierung. Eine perfekt eingenordete EQ Montierung, was bedeutet dass die Drehachse der Montierung parallel zur Drehachse der Erde ist, kann falls sie zu schnell oder zu langsam rotiert durch entsprechenden Ausgleich der Rotations-Geschwindigkeit nachgeregelt werden. Wenn die Geschwindigkeit exakt die Erdrotation ausgleicht, kann man quasi "endlos" belichten und bekommt keine Strichsterne. Ob man Guiding bei EAA auf EQ Montierungen und den dabei üblichen kurzen Belichtungszeiten überhaupt benötigt, kann ich aus Ermangelung an Erfahrung mit EQ Montierung nicht beurteilen.



    Man kann hier auch mit azimutaler Montierung gute Ergebnisse erhalten, einziger Nachteil hier ist das durch die Bildfeldrotation das fertige Bild etwas beschnitten werden muss.

    Ich beschäftige mich im Moment mit dem Problem des Beschnitts / schwarzen Rändern bei gestackten EAA Aufnahmen sehr intensiv.


    Ursprünglich dachte ich, dass die schwarzen Ränder in meinen Aufnahmen durch die Bildfelddrehung verursacht wurden. Allerdings habe ich mich immer gewundert warum fast immer "nur" zwei schwarze Randbereich aufgetreten sind, Einer in horizontaler und einer in vertikaler Ausrichtung.



    Ehrlich gesagt habe ich es sehr lange nicht verstanden warum die Ränder überhaupt und wo sie entstehen. Ich habe es zuerst immer mit der üblichen Erklärung abgetan, das ist halt die Bildfelddrehung.


    Da ich an meinem optischen Setup einen drehbaren Schwalbenschwanz hatte, habe ich versucht durch entsprechenden manuellen Zurückdreh-Ausgleich der Kamera die Felddrehung auszugleichen. Hat zwar Änderungen gebracht, aber wirklich schlauer bin ich nicht geworden.



    Da hat der danach erfolgte Umbau des Schwalbenschwanzes auf reproduzierbare, eingerastete Drehwinkel mit Hilfe eines internen Rast-Mechanismus mit Federn und Kugellager-Kugeln zwar war zu besser reproduzierbaren und genauerer Drehung der Kamera geführt, aber am Ende nicht wirklich zum Wegfall der schwarzen Ränder.


    ich habe dann viel im Internet recherchiert. Das Thema Derotation bei ALtAZ Montierung ist sehr interessant aber gar nicht so einfach umzusetzen. Es ist natürlich nicht so simpel, einfach um 15° pro Stunde gegen die Erddrehung zu drehen, wie ich zuerst dachte. Je nach Position des Objekts und ob vor oder nach der oberen Kulmination ändert sich der nötige Drehwinkel in einer bestimmten Zeit und kann sogar gegenläufig nötig sein.


    Hier zwei Links zu sehr interessanten Seiten die sich ausführlich damit auseinander gesetzt haben.

    Erst als ich mir den Pegasus Falcon Rotator gekauft habe und dessen AltAz-Derotations Funktion eingesetzt habe wurde mir klar, dass die Ränder überhaupt nichts mit der Bildfelddrehung zu tun haben.



    Der Falcon Roatator hat eine Alt-AZ-Derotations Funktion die sehr gut arbeitet. Aber trotzdem habe ich nach wie vor schwarze Ränder.


    Folgend ein extra lange abgewarteter Stack aus Sharpcap und ein Screenshot aus Sharpcap.






    Der linke, vergrößerte Guiding Graph zeigt ganz deutlich wie in horizontaler / vertikaler Richtung die Montierung Skywatcher AZ-EQ5 spazieren fährt. Also nicht genau genug nachführt. Hingegen die Drehrichtung, rechter Graph ist auf Grund der Derotation des Falcons gering.


    Ich habe dann versucht durch Veränderung der Guiding Geschwindigkeit der Montierung das Verhalten irgendwie zu kontrollieren und zu beeinflussen. Es ist mir in keiner Art und Weise gelungen damit zu irgendwelchen reproduzierbaren, nachvollziehbaren Ergebnissen zu kommen. Keine Chance.



    Mein erster Reflex war auch der Ruf nach Guiding. Es scheint auch so zu sein, das man PHD auf Guiding für AltAZ einstellen kann. Ein entsprechendes Guidingrohr für ein ASI120MC war auch schnell bestellt. Aber wie immer bei der Astronomie gibt es dann Stolpersteine. Zuerst natürlich das schlechte Wetter, dann dass die per Starsense Handkontroller betriebene AZ-EQ5 kein Pulse-Guiding unterstützt und bin aber auf Grund mangelnder Zeit nicht zur Umstellung auf reinen Skywatcher Betrieb und weiteren Versuchen zum Guiding bisher gekommen. Und ehrlich gesagt bin ich auch nicht sicher ob ich den ganzen Zusatz-Aufwand für Guiding bei EAA betreiben möchte.


    Ich bin aber über einen Beitrag im Sharpcap Forum auf eine noch andere interessante Möglichkeit gestoßen. Quasi ein Software Guiding mit Sharpcap. Mit Sharpcap kann man eine Art Batch schreiben:

    • Stacking starten für 3 Minuten
    • Stacking anhalten
    • Neu Zentrieren und Positionieren per Plate Solving
    • Und von vorne

    Es hat sich dann heraus gestellt, dass Sharpcap noch einen Fehler bei der Neupositionierung des begonnen Stacks macht. Das wurde inzwischen von Robin Glover behoben, aber ich konnte es wegen des schlechten Wetters noch nicht testen.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Vielen Dank für eure Antworten, und auch die Erweiterung auf AZ-Montierungen, mit denen ich wiederum gar keine Erfahrung beim Guiding habe. Ich hatte schon damit gerechnet, dass hierbei recht unterschiedliche Ansichten vorherrschen.


    Dann hat man einfach zu lange Einzelbelichtungszeiten.

    Ja, das stimmt prinzipiell schon - 15 Sekunden wären meistens auch kein Problem gewesen, 30 Sekunden schon, da hat es in vielleicht 25 % der Fälle noch Probleme gegeben. Meine Himmelsqualität ist auch einigermaßen in Ordnung, so dass längere Belichtungszeiten (ca. 15-30 Sekunden) schon eine Verbesserung zu 3-5 Sekunden zeigen bei identischen Gesamtzeiten und Newton mit Öffnungsverhältnis f4.


    Und dann gibt es noch die Möglichkeit, EAA mit Filtern, z.B. CLS-Filtern und selbst Schmalband-Filtern zu versuchen, was dann wohl doch die optimalen Belichtungszeiten zusätzlich verlängert. Also, ich könnte schon an Fälle denken, in denen 30-120 Sekunden wahrscheinlich die optimale Belichtungszeit für EAA wären, je nach Öffnungsverhältnis, Himmelsqualität und Objekt natürlich.


    Allgemein könnte man also auch wirklich empfehlen, einfach die Belichtungszeit auf 5-15 Sekunden zu reduzieren, und die Screenshots von MünchenBeiNacht zeigen es ja auch, dass das schön anzusehen ist und viel Details zeigt. Dann hätte man lediglich das Problem Bildfeldverschiebung, auch bei EQ-Montierungen, die nie perfekt laufen, wogegen dann regelmäßiges Platesolving helfen könnte, wenn man kein Autoguiding möchte?


    Viele Grüße!


    Fabio

  • Hallo Ewald,


    Erst als ich mir den Pegasus Falcon Rotator gekauft habe und dessen AltAz-Derotations Funktion eingesetzt habe wurde mir klar, dass die Ränder überhaupt nichts mit der Bildfelddrehung zu tun haben.



    Der Falcon Roatator hat eine Alt-AZ-Derotations Funktion die sehr gut arbeitet. Aber trotzdem habe ich nach wie vor schwarze Ränder.

    das eine schließt das Andere natürlich nicht aus.

    Schwarze Ränder entstehen immer dann wenn sich der im Gesichtsfeld der CAM dargestellte Himmelsabschnitt verändert.

    Es gib hier prinzipiell 2 Möglichkeiten.

    Möglichkeit 1 der Himmelsanschnitt verschiebt sich.

    Möglichkeit 2 der Himmelsanschnitt dreht sich.

    Selbstverständlich ist auch eine Kombination von Beiden möglich.


    Wenn du die Rotation kompensierst heißt das natürlich nicht das die Verschiebung damit auch beseitigt wäre.

    Und umgedreht wenn du die Verschiebung kompensierst heißt das natürlich nicht das damit auch die Rotation beseitigt wäre.

    Welches Problem vorliegt erkennt man doch aber ganz simpel an der Art der schwarzen Ränder.


    Hat man Dreiecke in den Ecken wie in deinem Bild von IC410 l erkennt man doch das es sich um eine Rotation handelt.


    Hat man gerade Streifen auf einer oder 2 Seiten des Bildes wie bei deinem Bild von M27 erkennt man das es sich um eine Verschiebung handelt.


    Die Verschiebung kann man bei einer AZ Montierung mit einem korrekten Alignment vermeiden.

    Die Rotation halt mit entsprechender Dertrotation.

    Macht man das Alignment über Plate Solving oder über nur 1 Stern ist es das nicht so genau da es hier ja nur über 1 Position erfolgt ist.

    Wichtig ist hier dann denke ich die Montierung in Wage aufzustellen.

    Zumindest wenn die Montierung hier keinen oder einen nicht korrekt funktionierenden Lagesensor hat.

    Wenn du hier Probleme mit der Genauigkeit hast würde ich mal ein 3 Sterne Alignment probieren und schauen ob die Montierung in Wage steht.

    Auch mal schauen ob die eingegebenen Koordinaten stimmen bzw. ob das GPS falls vorhanden korrekt funktioniert.


    Grüße Gerd

  • Hallo Fabio,


    Meine Himmelsqualität ist auch einigermaßen in Ordnung, so dass längere Belichtungszeiten (ca. 15-30 Sekunden) schon eine Verbesserung zu 3-5 Sekunden zeigen bei identischen Gesamtzeiten und Newton mit Öffnungsverhältnis f4.

    das mag durchaus sein, natürlich kann es auch jeder so machen wie er gerne möchte.

    Allerdings sollte man dann doch etwas auf die Begriffe achten.

    Wenn du so lange Einzelbelichtungen machst das du Guiding brauchst dann hat das mit der Philosophie die hinter EAA steht halt nicht mehr viel zu tun.

    Du machst dann nämlich genau das gleiche wie bei klassischer Astrofotografie und darum sollte man das hier dann auch so nennen und nicht mehr EAA.


    Bei EAA geht es um einen live oder zumindest live nahen Charakter mit kurzen Einzelbelichtungen und das vermeiden des ganzen bei der klassischen Astrofotografie nötigen Aufwandes wie exakte Polausrichtung und Guiding.

    EAA soll vom Handling her der visuellen Beobachtung nahe kommen. Und visuell braucht man ja auch kein Guiding.


    Dann hätte man lediglich das Problem Bildfeldverschiebung, auch bei EQ-Montierungen, die nie perfekt laufen, wogegen dann regelmäßiges Platesolving helfen könnte, wenn man kein Autoguiding möchte?

    Das einfachste ist es im Falle einer Verschiebung oder Rotation das Bild entsprechend zu beschneiden so dass die dadurch entstandenen schwarzen Ränder nicht mehr zu sehen sind und gut ist.

    Und genau so macht man es üblicherweise ja auch bei EAA.

    Die Sterne sind bei nicht zu langen Einzelbelichtungszeiten ja trotzdem schön rund.


    Wenn man Platesolving zum permanenten nach korrigieren verwendet ist das dann ja letztlich auch nichts anderes wie Guiding.

    Platesolving ist ja eigentlich dazu da Himmelsobjekte auf Bildern zu identifizieren.

    Auch das Alignment mit Hilfe von Platesolving ist ja nur eine nette Nebenanwendung.

    Das ist letztlich ähnlich wie 1 Stern Alignment nur erkennt hier das Teleskop dank Platesolving selber um welchen Stern bzw. welche Sterne es sich da im Bild handelt.



    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd, Gerd-2 ,

    Wichtig ist hier dann denke ich die Montierung in Wage aufzustellen.

    Zumindest wenn die Montierung hier keinen oder einen nicht korrekt funktionierenden Lagesensor hat.

    Wenn du hier Probleme mit der Genauigkeit hast würde ich mal ein 3 Sterne Alignment probieren und schauen ob die Montierung in Wage steht.

    Auch mal schauen ob die eingegebenen Koordinaten stimmen bzw. ob das GPS falls vorhanden korrekt funktioniert.

    Die AZ-EQ5 wird mit Celestron Starsense und Autoalignement gestartet. Dabei wird vollautomatisch ein mehrfaches Stern Alignement per Plate-Solving mit der Celestron eigenen Starsense Kamera durchgeführt. Nach dem abgeschlossenen Starsense Alignement trifft meine Montierung alle per Stellarium oder Hand-Kontroller angegebenen Objekte Punkt genau. Daher bin ich sicher, dass weder Fehler in der Angabe zum geographischen Standort, der korrekten Zeit noch in der darauf aufbauenden Genauigkeit des Alignments vorliegen.


    Aber ich denke ein erfolgreiches GoTo aus einer bekannten per Plate Solving (Sharpcap/Starsense) gesyncten und bekannten Position an eine andere neue Position, die dann wieder per Sharpcap Plate Solving an die Montierung gesynct wird, ist die eine Sache. Nur dann aus dieser Position heraus eine genaue Nachführung über lange Zeiträume auszuführen ist eine ganz andere Sache, ein anderer technischer Vorgang. Da während der Nachführung keinerlei Rückmeldung oder Rückkopplung an die Steuerung der Montierung erfolgt, hangelt die Montierung sich quasi blind aus der zuvor bekannten "perfekten" Position weiter aber ist dabei angewiesen, dass die entsprechenden Bewegungsbefehle an die beiden Motoren (zwei Achsen) perfekt ausgeführt und umgesetzt werden. Da dies schon bei EQ-Montierung, die nur in einer Achse nachführen muss ohne Rückkopplung, sprich ohne Guiding unmöglich ist, wundert es mich in keiner Art und Weise, dass im AltAz Mode in dem günstigen drei-stelligen Preissegment einer Skywatcher AZ-EQ5 die sogar zwei Achsen für die Nachführung ansteuern muss genau so wenig bzw. genau so schlecht funktioniert.


    Vielleicht gelingt eine ausreichend exakte Nachführung ohne Rückkopplung - ohne Guiding! mit einer Montierung im fünf-stelligen Preissegment einer 10-Micron oder mit den neuen Harmonic Drives.


    Danke für Deine Rückmeldung und Zeit. - Servus MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo Ewald,


    Die AZ-EQ5 wird mit Celestron Starsense und Autoalignement gestartet. Dabei wird vollautomatisch ein mehrfaches Stern Alignement per Plate-Solving mit der Celestron eigenen Starsense Kamera durchgeführt. Nach dem abgeschlossenen Starsense Alignement trifft meine Montierung alle per Stellarium oder Hand-Kontroller angegebenen Objekte Punkt genau. Daher bin ich sicher, dass weder Fehler in der Angabe zum geographischen Standort, der korrekten Zeit noch in der darauf aufbauenden Genauigkeit des Alignments vorliegen.


    ok dann sollte das Alignement natürlich exakt sein.

    Als mögliche Ursache für ein wegdriften während der Nachführung fällt mir jetzt nur noch eine falsche Geschwindigkeit ein.

    Die AZ-EQ5 unterstützt hier ja solar, lunar, siderial.

    Kann es sein das nicht auf siderial eingestellt ist?


    Aber ich denke ein erfolgreiches GoTo aus einer bekannten per Plate Solving (Sharpcap/Starsense) gesyncten und bekannten Position an eine andere neue Position, die dann wieder per Sharpcap Plate Solving an die Montierung gesynct wird, ist die eine Sache. Nur dann aus dieser Position heraus eine genaue Nachführung über lange Zeiträume auszuführen ist eine ganz andere Sache, ein anderer technischer Vorgang.

    Warum sollte das ein anderer technischer Vorgang sein?

    Die neue Himmelskoordinaten werden doch auch in beiden Achsen gleichzeitig angefahren oder?


    Da während der Nachführung keinerlei Rückmeldung oder Rückkopplung an die Steuerung der Montierung erfolgt, hangelt die Montierung sich quasi blind aus der zuvor bekannten "perfekten" Position weiter aber ist dabei angewiesen, dass die entsprechenden Bewegungsbefehle an die beiden Motoren (zwei Achsen) perfekt ausgeführt und umgesetzt werden.

    Warum soll hier keine Rückmeldung erfolgen?

    Deine Montierung hat doch Encoder und darüber bekommt die Steuerung natürlich eine Rückmeldung ob die Befehle der Steuerung von den Motoren korrekt umgesetzt wurden.

    Die verbauten Encoder mögen zwar nicht genau genug sein um für perfekt runde Sterne ohne Guiding bei einer Langzeitbelichtung zu sorgen.

    Aber einen derartigen Drift das bei EAA schwarze Balken an einer oder 2 Seiten entstehen kann man denke ich zu 100% ausschließen.

    Es gibt übrigens auch Encoder mit denen wird ein Guiding sogar bei Langzeitbelichtung unnötig.


    Bresser | EXPLORE SCIENTIFIC TDM Nachführeinheit mit Drehgeber | Expand Your Horizon
    Expand Your Horizon! Kaufen Sie ✚Explore Scientific direkt vom Hersteller! ✓Optik-Kompetenz seit 1957! ☎Exzellenter Service ★Preis-Leistungs-Sieger ᐅKategorie:…
    www.bresser.de


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd!

    Die AZ-EQ5 unterstützt hier ja solar, lunar, siderial.

    Kann es sein das nicht auf siderial eingestellt ist?

    Gut mitgedacht. Es ist sideral eingestellt! Mehrfach überprüft und gegengeprüft.


    Warum soll hier keine Rückmeldung erfolgen?

    Deine Montierung hat doch Encoder ....

    Ja das weiß ich, dass Die Montierung Encoder hat. Nur ...


    darüber bekommt die Steuerung natürlich eine Rückmeldung ob die Befehle der Steuerung von den Motoren korrekt umgesetzt wurden.

    ... dass diese verwendet werden um Bewegungen in die Nachführung zurückgekoppelt werden, will ich auf Grund meiner Erfahrungen nicht glauben. Du hast natürlich recht, dass man mit entsprechend genauen Encoder genau bestimmen könnte ob die angeforderte Bewegung über die Motoren auch passend ausgeführt wurde. Ich kenne weder technische Details, z.B. Auflösung und Genauigkeit der Encoder noch die Details der Firmware was wie verwendet und eingesetzt wird.


    Auf der anderen Seite habe ich noch nie irgendwo gehört / gelesen, dass die AZ-EQ5 so genau ist, dass man kein Guiding braucht, weil die Rückkopplung durch die eingebauten Encoder so perfekt funktioniert und umgesetzt wurde.


    Hast Du persönliche Erfahrung mit einer AZ-EQ5 oder genaue Kenntnisse über Hard- und Software der Montierung die helfen könnten, mein Problem zu qualifizieren und einzukreisen? Ich bin offen für jeden Rat und Tipp!


    Aber ich werde einfach mal Skywatcher anschreiben und mein Problem schildern und konkret Fragen stellen zu GoTo, Nachführung, Encoder und Rückkopplung.


    Danke noch Mal - Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo Ewald,


    Auf der anderen Seite habe ich noch nie irgendwo gehört / gelesen, dass die AZ-EQ5 so genau ist, dass man kein Guiding braucht, weil die Rückkopplung durch die eingebauten Encoder so perfekt funktioniert und umgesetzt wurde.

    klar um bei Langzeitbelichtung ohne Guiding auszukommen sind die verbauten Encoder zu ungenau.

    Das hatte ich ja schon geschrieben.

    Hier geht es ja aber primär um ein eher irreguläres „Gezappel“ im Bereiche weniger Bogensekunden das dann halt zu vergrößerten oder etwas eirigen Sternen führt.

    Das zu vermeiden können die in der AZ-EQ5 verbauten Encoder natürlich nicht leisten.

    Das müssen sie bei EAA ja auch nicht weil sowas hier ja beim Stapeln korrigiert wird.


    Eine kontinuierliche Drift in eine Richtung die im Bereich von Bogenminuten liegt und die dann nach dem Stapeln zu deutlich sichtbaren schwarzen Balken an einer oder zwei Seiten führt sollte aber in jedem Fall auch von den in der AZ-EQ5 verbauten Encodern erkannt werden.

    Wäre das nicht so könnte die AZ-EQ5 auch keine Position genau anfahren.

    Die AZ-EQ5 behält ja auch nach manueller Verstellung das Alignment.

    Das bedeutet das die angezeigten Koordinaten in jedem Fall von den Encodern kommen müssen.

    Und diese müssen dann auch so genau sein das die angefahrene Position hinreichend stimmt.

    Du schreibst ja aber selber das sie da recht genau ist.

    Nach dem abgeschlossenen Starsense Alignement trifft meine Montierung alle per Stellarium oder Hand-Kontroller angegebenen Objekte Punkt genau.



    Hast Du persönliche Erfahrung mit einer AZ-EQ5 oder genaue Kenntnisse über Hard- und Software der Montierung die helfen könnten, mein Problem zu qualifizieren und einzukreisen? Ich bin offen für jeden Rat und Tipp!


    Nein die AZ-EQ5 habe ich nicht, ich habe eine alte Celestron CAM.

    Die hat zwar auch Encoder aber die sitzen hier nicht direkt an den Achsen sondern am Getriebe.

    Sie verliert darum auch das Alignment wenn dich die Klemmung löse und manuell verstelle.

    Das Getriebespiel und der periodischer Schneckenfehler werden so natürlich auch nicht von den Encodern erfasst.

    Bei der AZ-EQ5 muss das aber definitiv anders sein denn diese behält ja das Alignment auch nach manueller Verstellung.

    Hier müssen die Encoder daher direkt an den Achsen sitzen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd! Gerd-2


    inzwischen bin ich weiter und ich habe mein Problem gefunden. Die letzten Tage habe ich mich an NGC6914 mehrfach versucht. Dabei habe ich heraus gefunden, dass das per Starsense Kamera erzeugte Allignment doch nicht so perfekt war wie ich ursprünglich angenommen habe. Der technische Grund lag darin, dass ich mich einfach nicht darum gekümmert habe die Starsense Kamera ausreichend exakt mit dem Teleskop in der Ausrichtung zu synchronisieren.


    Nachdem ich dies sorgfältig ausgeführt habe, stimmt das Alignment jetzt sehr gut. Danach konnte ich im AltAZ Mode mit der SW AZ-EQ5 bis zu 75 Minuten stacken ohne nennenswerte schwarze Streifen und Dank des Falcon Rotators auch so gut wie ohne Bildfelddrehung.


    Das ist die komplette Sensorfläche ohne Zuschnitt der ASI183MC.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo Ewald,


    na ist doch schön das es nun doch klappt.

    Manchmal braucht man eben ein Weilchen bis alles klappt.

    Ich finde der Falcon Rotator ist eine sehr interessante Sache.

    Damit wäre ja letztlich das einzige Argument das bei EAA noch gegen eine AZ Aufstellung gesprochen hatte die Bildfelddrehung und damit schwarze Dreiecke in den Ecken bei längeren Gesamtbelichtungszeiten auch hinfällig.


    Grüße Gerd

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!