Skywatcher EQ6 - Sternalignment ohne Polarstern

  • Ich danke Dir für den Link. In Stellarium kann man sowas glaub ich, auch durch rechnen. Warum bin ich da nicht eher drauf gekommen, habe ja Stellarium installiert. Da einfach mein 10er Newton eingegeben, die Parameter der Kameras und dann die Bildausschnitte miteinander verglichen. Die optische Theorie hinter der Sache ist auf jeden Fall angekommen. Ich bin komplexe und komplizierte Dinge gewohnt. In der IT-Branche schauen einem des öfteren Leute mit großen Fragezeichen in den Augen an, wenn man denen erklärt, was man machen wird / gemacht hat. Denen ist meist nur wichtig, das am Ende des Tages alles wieder läuft, bzw. läuft wie gewünscht. Nur in Sachen Optik bin ich bislang nicht so bewandert. Aber das wird sich astronomiebedingt zukünftig auch ändern ;) .


    Edit:

    Ich hab es mal durchgerechnet mit dem "Astronomischen Werkzeug". Großartige Unterscheide gibt es nicht. Nur das dass 4:3 Bild der SV205 höher aufgelöst ist, selbst wenn man den Jupiter aus dem Bild ausschneidet, da der Sensor eine höhere Auflösung bietet. Simuliert einmal nur mit den 1270mm Brennweite des 10er Newtons und einmal mit 5x Barlow. Richtig mies abschneiden tut die EOS 750d. Selbst mit 5x Barlow, ist Jupiter in der Simulation verschwindend winzig. Am besten schneidet meiner Meinung nach die SV205 von SVbony ab, da hier das Bild mit der 5x Barlow schön groß ist und dank der hohen Auflösung des IMX179 trotz digitalen reinzoomens noch immer gut Auflösung bietet.

  • Heute Abend wäre ich fast draußen gewesen... Aber so ein Regengebiet aus West ließ mich schon den ganzen Abend zögern. Also erst einmal mit Familie Wii gespielt und nun festgestellt, dass ich bis jetzt (22 Uhr) freie Sicht gehabt hätte (Zeitraffer 21 bis 22 Uhr Allsky-Webcam, umgesetzt mit Pi4 und der neuen Pi-Cam). Erst jetzt zieht so langsam Bewölkung aus West auf. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht schon in der Dämmerung raus bin und schon mal Zielfernrohr und Telekop aufeinander ausrichgerichtet und anhand der ersten sichtbaren Sterne eingenordet habe. Einige Minuten Planeten hätte ich auf jeden Fall sammeln können. Wer weiß, wann sich die nächste Gelegenheit bietet. Auf Garantie mitten in der Woche, wo ich mir arbeitsbedingt keine durchwachte Nacht leisten kann.


    Habt Ihr auch immer Ärger mit dem Wetter? Das sich immer dann ein "wettertechnisches Astrofenster" öffnet, wenn es abolut nicht passt?


    Gruß Stefan.

  • Guten Abend allerseits,


    ich war heute Abend mal mit meiner Lumix und ihrem 16mm/f1.4 Weitwinkelobjektiv draußen und habe ein wenig den Nachthimmel fotografiert. Die gute Nachricht, Polaris steht von der Terasse gesehen, knapp über dem Dachgiebel. Ist von der Terasse aus also gerade so sichtbar. Das erleichtert das Einnorden extrem, da ich so den Polsucher der EQ6 verwenden kann. Auch Saturn und Jupiter sind von der Terasse aus sichtbar. Das größte Blickfeld hat die Terasse Blickrichtung Ost bis Süd und ein kleineres freies Feld gen West. Blick nach Nord ist komplett durch das Haus versperrt.


    Im Bild "Markant" habe ich eine Sternenkonstellation gekennzeichnet, die ich in Stellarium nicht auf die Schnelle finden konnte. Daher Frage an Euch, was für ein Objekt habe ich da abgeleichtet? Scheint in Richtung offener Sternhaufen zu gehen. Die Kamera schaute hier über den Dachgiebel gen Nord-NordOst. Und mein Teleskop habe ich heute drin gelassen, da noch immer Schauer unterwegs sind, wie das Bild "Nachtlicht" zeigt. Da Meteoblue schon seit einigen Tagen konstant für Donnerstag Abend einen wolkenfreien Abend rechnet, ist die erste Teleskoprunde für Do-Abend geplant.


    Die Fotos wurden mit der Lumix G9 und dem F1.4/16mm Objektiv bei ISO 3200 frei Hand aufgenommen. Hier bin ich jedes mal erstaunt wie gut das mit der Lumix geht. Der doppelte Bildstabilistator (Kamera + Objektiv) macht sich hier bezahlt. Auch das Fokussieren klappt manuell bestens, da ich eine Fokussierhilfe eingeschaltet habe, welche starken Kontrast mit einem dünnen blauen Rahmen markiert. Damit leuchten die Sterne bei Erreichen des Fokus geradezu auf. Wie die Bilder zeigen, macht sich die Beleuchtung des Dorfes bemerkbar. Dennoch ist die Milchstraße sogar in meiner AllSky-Webcam einigermaßen erkenntlich. Laut http://www.lightpollutionmap.info habe ich einen Bortle Class 4 Himmel über mir. Mit einiger Fahrerei Richtung Lieberose wäre Bortle Class 3 erreichbar.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan


    Aufgrund der visuellen Grösse (Ausdehnung) am Himmel und der Anordnung der Sterne hätte ich spontan auf die Plejaden getippt. Bin aber ein wenig irritiert wegen der Himmelsrichtung bzw. nicht sicher, ob Nord-Nordost da wirklich dazu passen würde. Die Plejaden hätte ich mehr ostwärts vermutet. Bin gespannt auf andere Meinungen :)


    Gruss

    Filippo

  • Guten Morgen Filippo,


    die Plejaden würden passen. Ich hab Stellarium auf dem Handy noch mal konsultiert und laut dem befanden sich die Plejaden gestern Abend gegen 22 Uhr im NordOsten, was passen würde. Fasziniert mich, dass die Plejaden selbst auf einer Freihand-Weitwinkelaufnahme zu sehen sind.


    Gruß Stefan.

  • Guten Abend allerseits,


    heute Abend kann ich sagen, ich hatte das Teleskop erstmalig mit EQ6 im Garten aufgebaut. Gesehen habe ich allerdings nichts. Kurz gesagt: Schnellschüsse nach Feierabend gehen selten gut.


    Das ganze kam dadurch, dass ich den ganzen Familientrott mit gemacht habe und erst raus ging, als die ersten Sterne am Himmel erschienen. Ich habe die EQ6 aufgebaut, eingenordet, Teleskop drauf gesetzt, Laptop herunter geholt, die beiden Planetenkameras ans Zielfernrohr und OAZ gesteckt und habe Jupiter angefahren. Was sahen meine beiden Planetenkameras? Nichts. Ich kannte den Fokus der Kameras nicht, ich wusste nicht, ob das Teleskop genau dahin schaut, wohin es per EQ6 ausgerichtet wurde und .... um Unebenheiten des Gartenbodens auszugleichen, habe ich das Stativ der EQ6 etwas ausgefahren, mit dem Resultat das ich nicht mehr an den OAZ ran kam. Sonst hätte ich per Okular mir den Jupiter suchen und die EQ6 entsprechend korrigieren können. Letztlich habe ich nun wieder alles abgebaut und werde in Kürze ohne eine einzige Aufnahme, ins Bett gehen. Typischer Schnellschuss. Wenn etwas schnell gehen soll, weil man eigentlich garkeine Zeit für hat. Ich hoffe, dass es kommendes Wochenende nicht wieder durchgängig regnet, so dass ich mich dann mal in Ruhe mit all dem beschäftigen kann, was mir heute gefehlt hat, Kamerafokus ermitteln, Blickrichtung Teleskop mit Blickrichtung EQ6 und Zielfernrohr abgleichen...


    Immerhin habe ich nun den idealen Standort für meine EQ6 gefunden. Dort habe ich recht guten Blick nach überall. Ich denke, dort werde ich mir später auch eine Betonsäule gießen, so dass ich mir den Aufwand mit dem Einnorden zukünftig ersparen kann.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan!


    Ok, das ist doch klasse - Dann nehmen wir doch an, es waren effektiv die Plejaden :) Widersprochen hat ja auch niemand ^^


    Ja, das mit diesen Schnellschüssen… :saint: Ich kenne es auch, aber es ist noch nie gut rausgekommen. Bislang bewährt es sich für mich immer noch sehr, noch aufzubauen, wenn es hell ist. Oder maximal am Dämmern. Es braucht einfach Zeit und wenn man vermeintlich im Zeitdruck ist, passieren Fehler, die sonst sicher nicht passiert wären. Auch das Einnorden geht besser, wenn es erst gerade dämmert. Dann kann man schön auf Polaris warten, denn er wird in seiner Himmelsregion als einer der ersten Sterne sichtbar. Das macht es einfacher, als wenn schon dutzende andere Sterne „daneben“ sichtbar sind ;)


    Ich stand heute früh auf und als ich noch ein bisschen Zeit hatte, betrachtete ich draussen die Sterne: Dank klarer Nacht und fast Neumond konnte ich problemlos die Gürtelsterne des Orion sehen. In unmittelbarer Nähe davon war der Orionnebel zu erahnen. Dann weiter hoch am Himmel, Richtung Westen, Aldebaran, und in der Verlängerung davon: Die Plejaden :) Sie waren von blossem Auge als „Fleck“ bzw. Ansammlung von Licht gut zu erkennen :)


    Ich bin zwar erst ganz am Anfang, aber es macht Spass, sich mittel Sternkarte (Papier oder elektronisch) von Stern zu Stern zu Nebel zu hangeln :)


    Gruss

    Filippo

  • Hallo Filippo,


    dem kann ich nur zustimmen. Es macht schon Spaß sich auf dem Smartphone per Stellarium alles anzuschauen und die Objekte am Himmel zu suchen und zu finden. Gerade jetzt, wo der Mond fast zeitgleich mit der Sonne unter geht und einen dunklen Himmel hinterlässt, sieht man selbst an einem "Bortle 4" Himmel mehr, als wenn der Mond den Himmel erhellen würde.


    Mein Fehler war es definitiv gleich die Kameras verwenden zu wollen. Hätte ich das Stativ nicht so hoch aufgebaut und auch den Okularkoffer noch mit raus genommen, dann hätte ich visuell prüfen können, ob das angefahrene Objekt auch im Teleskop sichtbar ist. So hatte ich gleich 2 Probleme auf einmal: ich wusste nicht, ob das angefahrene Objekt im Teleskop zu sehen ist und die Kamera war nicht fokussiert. Ich kannte nicht mal den ungefähren Fokuspunkt der SVbony 205. Donnerstag soll laut Meteoblue wohl der nächste top Abend werden mit wolkenfreien Himmel. Da werde ich dann zeitiger raus und auch das Stativ nur so hoch ausfahren wie unbedingt notwendig ist, um Höhenunterschiede ausgleichen zu können.


    Das mit der Betonsäule werde ich sogar recht zeitnah umsetzen. Der Punkt im Garten, wo ich gestern das Teleskop zu stehen hatte, ist ideal. Ich habe gute Sicht in alle Richtungen, besonders Ost, Süd und ein Teil West. Im Norden steht zwar das Haus, aber ich bin so weit vom Haus entfernt, dass Polaris ein ganzes Stück über dem Dach steht. Zu weit am Horizont soll man ja eh nicht beobachten, wegen Lichtbrechung durch die Atmosphäre. Die Säule bekommt dann ein selbstgebautes Gehäuse, welche sie vor Wind und Wetter schützt. Wenn dann beobachtet werden soll, muss ich zwar trotzdem die EQ6, das Teleskop und alles andere raus tragen und aufbauen, aber immerhin sollte dann die Einnordung noch passen. Alternativ kann ich auch einen Raspberry an der Säule installieren, der per LAN/WLAN erreichbar ist und dem die EQ6, sowie die Kameras angestöpselt werden. Das Stativ der EQ6 ist recht breitbeinig und man muss immer ganz schön drum herum laufen. So eine fest installierte Säule macht sich da besser. Den benötigten Betonsäulenadapter habe ich auch schon gefunden. Ist nur die Frage, was für ein Rohr wird benötigt? Welcher Durchmesser und wie tief in den Boden versenken?


    Gruß Stefan.


    Nachtrag:

    Dieser Baubericht inspiriert sehr. Ich denke, so ähnlich werde ich das auch machen. Nur das ich die EQ6 nicht dauerhaft unter einer Abdeckung im Garten lasse. Dafür war die EQ6 ein wenig zu teuer. Als Computer käme an Stelle eines Raspberry Pi, einfach ein Minicomputer zum Einsatz, der ebenfalls in einem transportablen Holzkasten untergebracht ist und per WLAN Verbindung zum Heimnetzwerk aufbaut. Mein Laptop zeigte mir gestern Abend, dass unsere Fritzbox am Beobachtungsstandort recht gut empfangbar ist. Dann ist das einzige Kabel, das ich an der Säule brauche, eine 230V Stromversorgung.

  • Hey,

    Polar Alignment ohne Sicht auf Polaris geht wunderbar mit der freien Software N.I.N.A. Nighttime Imaging 'n' Astronomy.

    Habe ich selbst so gemacht.

    Weiterer Vorteil dieser Methode: Das Alignment wird per Hauptrohr gemacht, also dafür kein Sucher oder GuidingScope erforderlich.

    Allerdings muss N.I.N.A. dafür eine Software zum Platesolven verwenden, was N.I.N.A. mit links macht, wenn man eine Platesolving-Software installiert (und getestet) hat. Z.B. ASTAP oder All Sky Plate Solving - ach so: dafür braucht man natürlich eine Kamera, die N.I.N.A. kennt.

    Ich persönlich kann an visueller Astronomie nicht viel finden. Bei mir fängt Astronomie mit Fotos an. Mein Grundsatz dabei ist, keine Probleme, sondern Lösungen.

    Wenn man eine gute Polausrichtung hinbekommen hat, sollten ungeguidete Belichtungszeiten von 30 bis 60 sec drin sein - vielleicht sogar mehr - muss man ausprobieren.

    Alles ausprobieren und machen. Bis man an Grenzen stößt. Innerhalb der Grenzen (die es immer gibt) die Astrofotografie voll ausschöpfen. Danach kommt vielleicht Stufe 2.

    Weiter so! Clear Skies

    Dietrich

  • Hallo Dietrich,


    vielen Dank für den Tipp mit N.I.N.A. Ich bin der Meinung, die Software gar bereits installiert zu haben, da ich nach "einnorden ohne Polarstern" bereits gesucht habe und dabei auf N.I.N.A. gestoßen bin. Kameras habe ich ja 2, die Bresser FHD Planetenkamera und die SVBony205. Mit beiden dürfte N.I.N.A. keine Probleme haben, da es Astrokameras sind. Nur die Platesolving-Software hat mir noch gefehlt. Da werde ich mir ASTAP und All Sky Plate Solving mal genauer anschauen und eines von beiden installieren.


    Ich persönlich kann an visueller Astronomie nicht viel finden. Bei mir fängt Astronomie mit Fotos an.

    Geht mir genauso. Jedes Bild, das ich nicht irgendwie speichern und anderen zugänglich machen kann, hat nie wirklich existiert. Was bringt mir ein toller Jupiter, Saturn, ... wenn nur ich diesen sehen kann und niemand sonst? Mindestens meiner 8 jährigen will ich auch ein paar schöne Bilder vom eigenen Teleskop zeigen, ohne das sie nachts um 23:59 Uhr mit mir am Teleskop steht, obwohl am kommenden Tag wieder Schule ist. Der Vorteil an fest installierter Säule und Betrieb über Mini-PC ist zudem, dass ich nach dem Aufbau, in die warme Wohnung gehen und alles von dort aus steuern kann. Wenn meine kleine da noch nicht im Bett liegt (was dank immer früher einbrechender Dunkelheit, immer unwahrscheinlicher wird), kann sie Papa über die Schulter schauen und die Astroaufnahmen live am PC-Bildschirm bestaunen. Und an Tagen mit schlechtem Wetter wird gestackt und nachbearbeitet.


    Gruß Stefan.

  • Hallo allerseits,


    ich sitze gerade gar noch mit Jacke hier. Meine Astrosession lief bis eben. Ist das ein Aufwand alles auf- und wieder abzubauen. Stativ raus, Wasserwaage drauf, beide Richtungen (O-W, N-S) in Waage bringen, Montierung holen, drauf setzen, fest schrauben, auch hier wieder mit Wasserwaage einmessen, Teleskop raus und auf Montierung gesetzt, Elektronik raus, angeschlossen, eingeschaltet, Okulare raus, Bäumchen in der Ferne gesucht dessen Spitze zum groben Vorfokussieren genutzt, sobald Polaris zu sehen ist, eingenordet und beim abbauen kommt alles wieder in den Keller. Daher der Wunsch nach der Säule. Dann erübrigt sich das Einwägen des Stativs.


    Soweit hat heute schon vieles besser geklappt, als letztes Mal. Ich konnte Jupiter über mehrere Minuten mit der SVBony205 aufzeichnen. Das Staken mache ich dann Morgen in Ruhe am Videoschnittrechner. Der hat ordentlich Power und sollte das Staken ganz gut packen. Jupiter blieb nach einschalten des Trackings auch über viele Minuten unverändert im Bildausschnitt. Von daher muss das Polaralignment gepasst haben. Was mich aber störte waren 2 Dinge:

    - Objekte werden mit Versatz angefahren (Daher war Objektsuche angesagt)

    - sobald die EQ6 mit der Handsteuerung bedient wird, endet das Tracking


    Eigentlich wollte ich auch Saturn noch mit ablichten. So blöd es klingt, aber den hab ich zwar am Himmel gefunden, aber nicht im Teleskop. Ich hab da bestimmt ne Stunde zugebracht, den ins Bildfeld der SV205 zu bekommen.... Chancenlos. Sobald ich ihn mal im Okular hatte, musste ich erst an Laptop um das Tracking wieder zu aktivieren und ehe ich das aktiviert hatte, war Saturn vermutlich auch schon wieder aus dem Bildfeld raus. Da Saturn den Meridian bereits überschritten hatte, fuhr die EQ6 ihn mit einem großen Bogen an und der OAZ kam unten zu liegen. Das war bequem, unters Teleskop zu kriechen und dort mit Okular Saturn zu suchen. Mein Rücken dank es mir derzeit noch immer.


    Wie bekomme ich es hin, das die EQ6 Objekte so an fährt, dass diese auch im Okular zu sehen sind und ich die Objekte nicht noch suchen muss? Wie geschrieben, ich habe Stativ und EQ6 mit Wasserwaage eingewogen und Polaralignment muss auch gestimmt haben, sonst wäre mir Jupiter abgedriftet. Und gibt es eine Taste an der SynScan-Steuerung, die das Tracking/Nachführung einschaltet?


    Gruß Stefan


    Nachtrag:

    Inzwischen habe ich eine Idee, warum es gestern nicht geklappt hat, mit Objekt anfahren. Ich denke, ich hätte per SynScan-Handcontroller ein Star-Alignment durchführen müssen, so das die EQ6 sich hätte kalibrieren können. Ich denke, das mache ich aber erst, wenn die Säule steht. Wäre sonst noch ein weiterer Prozess, der Abends Zeit kostet. Ist so schon zeitaufwendig, ehe ich startbereit bin.

  • Hallo Stefan


    Nur kurz: Ohne Sternalignement kann deine Montierung das Ziel nicht treffen oder nur ungefähr. Je höher die Brennweite desto genauer muss deine Einnordung sein und desto schwieriger das Sternalignement.


    Für das Sternalignement benutze ich einen Rotpunktsucher, den ich bei Tag auf grosse Distanz parallel zum Teleskop bzw. Kamera ausrichte.


    Gruss

    Filippo

  • Hallo Filippo,


    ich denke, das war bisher mein Problem. Ich hab die EQ6 noch nie nicht kalibriert. Daher weiß die nicht, ob sie wirklich das anvisierte Objekt trifft. Aber die Kalibrierung mache ich erst, wenn die Säule fertig ist. Sonst kann ich das jeden Abend aufs neue machen, da das Stativ jeden Abend wieder eine Kleinigkeit anders steht. Und so wie das Wetter vorhergesagt ist, war gestern Nacht ohnehin die vorerst letzte wirklich sternklare Nacht. Heute haben wir schon wieder hohe Eiswolken am Himmel und Wochenende soll es gar regnen. Ich seh zu, das ich das DN200 Rohr noch bekomme´, Säulendapter ist heute eingetroffen und sobald das Wetter passt, wird die Säule gemacht.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan


    Vielleicht komme ich später heute dazu, dir ausführlicher (am Pc statt am Handy) zu antworten. Wenn ich dich recht verstanden habe, willst du den Kopf der Montierung - wenn die Säule mal steht - jedesmal wieder abbauen und dann neu aufbauen. Ich nehme an, dass dadurch dann auch jedes Mal ein neues Sternealignement nötig sein wird - das könnte aber sowieso der Fall sein. Ich nehme an, die Montierung merkt sich das Ergebnis des Alignements nicht, wenn man sie ausschaltet und danach wieder einschaltet. Vielleicht können sich das gewisse Montierungen merken. Allerdings würde ich mich nicht darauf verlassen, selbst wenn dies der Fall wäre. Durch eine Demontage und neue Montage bzw. auch bei Wechsel des Equipments können leichte Abweichungen entstehen, welche die Ausrichtung leicht beeinflussen.


    Mit der Übung - vor allem aber bei genauer Einnordung - geht so ein Sternealignement relativ schnell.


    Gruss

    Filippo

  • Hallo Filippo,


    genau, der Kopf kommt stets zurück in den Keller und wird dort vor Wind und Wetter geschützt gelagert. Wenn ich so darüber nach denke, hast Du Recht. Beim Transport besteht immer die Möglichkeit, dass sich etwas verstellt. Die Einnordung dürfte dabei noch das geringste Problem sein. Da meine EQ6 leider keinen Tragegriff hat, besteht beim Tragen eine gute Wahrscheinlichkeit, dass sich die Achsen verstellen. Die sind ja nur per Klemmschraube an der Achse geklemmt. Wenn eine ausreichend große Kraft darauf wirkt, verrutscht die Achse trotz Klemmung. Und solche Kräfte halte ich beim Transport für gut möglich. Auch wenn die Montierung danach wieder mit der Wasserwaage eingemessen wird, hat sich die Stellung des Antriebs dennoch eventuell verstellt, was in einer Abweichung der tatsächlichen Ausrichtung von der Soll-Ausrichtung resultiert.


    Also wenn ich so darüber nachdenke und es hier nieder schreibe, dann macht es Sinn, dass die einzige Möglichkeit die Montierung ohne Einjustieren und Kalibrieren nutzen zu können, die ist, sie zwischen den Astrosessions nicht zu bewegen und beim Sessionende auch stets in die HomePosition zurück zu fahren. Sobald die Montierung anders bewegt wird, als von ihren eigenen Antrieben, besteht stets die Möglichkeit, dass sie sich verstellt und neu kalibriert werden muss.


    Am Ende der Astrosession in die HomePosition zurück zu fahren sehe ich deswegen als sinnvoll an, da auch ich nicht weiß, ob die EQ6 ihre aktuelle Ausrichtung beim abschalten speichert oder verliert. Da sie aber stets aus der HomePosition heraus gestartet werden soll (laut der vielen Youtubevideos die ich dazu bereits geschaut habe), spricht dafür, das sie bei jedem Abschalten ihre letzte Position verliert.


    Soweit meine Theorie. Entweder die Praxis bestätigt meine Theorie, oder die Theorie muss der Praxis angepasst werden :) .


    Eine Frage ist aber noch offen:

    Gibt es eine Möglichkeit die EQ6 dauerhaft im Nachführmodus laufen zu lassen? Wenn nicht, gibt es auf dem Handcontroller eine Taste, welche die Nachführung ein schaltet? Das Einschalten am Laptop ist was nervig, wenn man gerade unter dem Teleskop kniet, das Zielobjekt endlich ins Okular bekommen hat und ehe man am Laptop die Nachführung eingeschaltet hat, ist das Zielobjekt längst wieder aus dem Okular heraus gewandert.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan


    Ok. Ja, dann ist es durchaus möglich oder sogar wahrscheinlich, dass du die EQ6 - bzw. wohl jede andere Montierung auch - jeweils neu kalibrieren muss. Damit meine ich Einnorden und ein Sternealignement durchführen. Ich lasse mich aber gerne eines anderen belehren und bin gespannt, was du dann diesbezüglich zu berichten hast ;)


    Ich versuche dir relativ knapp möglichst zutreffend weiterzuhelfen. Meine Ausgangslage (damit du dir etwa vorstellen und mit deiner Situation vergleichen kannst):


    Montierung: iOptron CEM25P

    Bedienung Montierung: via Handcontroller (kein Laptop)

    Kamera / Teleskop / Brennweite Teleskop: Nikon D7500 (DSLR) / William Optics RedCat / 250 mm

    Autoguiding: Ja, mittels Lacerta MGEN3 (via separates Guiding-Leitrohr, 260mm Brennweite)


    Zu deiner Frage wegen dem Tracking: Deine Montierung dürfte sehr ähnlich funktionieren wie meine. Via Handsteuerbox - wenn alles vorbereitet ist (siehe nachfolgende Auflistung) - aus dem Verzeichnis auswählen, was man anfahren möchte (z.B. Sonnensystem / Planeten oder Ziele aus dem Messier-Katalog, Ziele aus dem NGC-Katalog, usw.). Das Ziel mit Enter bestätigen und die Montierung fährt zum Ziel. Je nach dem wie gut du zuvor die nachfolgenden Punkte der Auflistung abgearbeitet hast, und je nach eingesetzter Brennweite, trifft deine Montierung das Ziel dann mehr oder weniger (punkt)genau. Je grösser die Brennweite, die du einsetzt, desto genauer musst du die nachfolgenden Punkte abarbeiten bzw. desto weniger "Toleranz" kannst du dir leisten, damit deine Montierung das Ziel auch wirklich im ersten Anlauf trifft :)


    Anleitung Einnorden und Sterne-Alignement

    Wenn du dein Material bereit hast, stellst du mal deine Montierung auf. Damit meine ich: Platz aussuchen, Stativ korrekt aufstellen. Nur das Stativ - ohne Montierung, also ohne "Motor"! Dann Folgendes in der aufgeführten Reihenfolge (!):



    • Stativ ungefähr nach Norden ausrichten

    Ich lege dafür ganz simpel mein iPhone auf die flache Fläche / Verbindungsplatte meiner Montierung, worauf ich später den Motor, also die eigentliche Montierung, platziere. Mittels Kompass des iPhone richte ich die Montierung nach Norden aus. Dafür orientiere ich mich am "Verbindungszapfen", der aus der Verbindungsplatte nach oben heraussteht (dieser verbindet später die Montierung mit dem Stativ).

    • Stativ ins Lot bringen

    Noch immer mit dem iPhone auf der flachen Fläche / Verbindungsplatte meiner Montierung starte ich die iPhone-App "Wasserwaage". Damit bringe ich die Montierung ins Lot, stelle sie also waagerecht hin. Wenn ich das Stativ in der einen Ausrichtung des iPhone im Lot habe (z.B. Nord-Süd), drehe ich das iPhone 90 Grad nach rechts, so dass es quer statt längs auf der Fläche liegt. Dann bringe ich das Stativ erneut ins Lot. Das mache ich, bis das Stativ in beiden Achsen des iPhone (also längs und quer) im Lot ist.


    • Montierung auf Stativ aufsetzen

    Jetzt kommt der "Kopf", also die Montierung / der Motor auf das Stativ. Wenn man nicht gerade Matsch als Untergrund hat, sollte dies weder die grobe Einnordung verändern noch das Stativ aus dem Lot bringen. Sicherheitshalber bei der EQ6 einen Blick auf die eingebaute Wasserwaage richten (ich glaube, die hat sowas?).


    • Montierung ungefähr einnorden

    Wichtig: Bis jetzt ist noch keine Kamera und kein Teleskop auf dem Stativ montiert! (das macht es ggf. einfacher)

    Der Nordstern "Polaris" sollte jetzt bereits im Polsucher sichtbar sein.


    Wenn er dies nicht ist: Polhöhe kontrollieren (einzustellende Grad sind = Breitengrad des eigenen Standorts; ggf. ist die angezeichnete Skala an der Montierung nicht ganz korrekt - sich also wegen der Skala nicht verrückt machen lassen!)


    Wenn Polaris aufgrund seitlicher Abweichung nicht im Polsucher ist: Zuerst versuchen, mittels Stellschrauben an der Montierung die Montierung seitlich zu "verschieben" bzw. mechanisch mittels den Schrauben seitlich korrekt auszurichten, bis Polaris im Polsucher erscheint (dabei wird das Stativ nicht bewegt). Reicht die seitliche Toleranz der Stellschrauben nicht aus, um Polaris in den Polsucher zu bringen, muss die Montierung inkl. Stativ manuell verstellt werden. Dann ist aber zu prüfen, ob sich Stativ und Montierung noch immer im Lot befinden!


    • Kamera, Teleskop und sonstiges Equipment montieren

    Jetzt kommt das Teleskop, die Kamera und das restliche Equipment auf die Montierung. Alles anschliessen, inkl. Kabel.

    Kamera und Teleskop mit dem / den Gegengewicht(en) austarieren, so dass keine einseitige Kraft herrscht.


    • Montierung genau einnorden

    Jetzt wird Polaris innerhalb des Polsuchers an seine korrekte Position gebracht: Mittels Zuhilfenahme des Handbuchs oder - einfacher! - einer App fürs Smartphone findet man heraus, wie die Montierung in Höhe und seitlicher bzw. horizontaler Ausrichtung mittels vorgenannter Stellschrauben fein ausgerichtet werden muss, damit Polaris innerhalb des Polsuchers genau auf die aktuell nötige Position zu liegen kommt. Ich benutze dafür die iPhone App "PS Align Pro" in der "Pro Version", weil ich damit - abhängig von meinem exakten Standort und der Uhrzeit - ganz einfach und für genau meinen Polsucher korrekt angezeigt bekomme, wo im Polsucher Polaris genau stehen muss - also auf welchem Kreis (falls dein Polsucher mehrere Kreise eingezeichnet hat) und darauf auf welcher Uhrenposition (z.B. 5 Uhr oder 10 Uhr).

    Es ist wichtig, Polaris genau auf die aktuell gültige Position im Polsucher zu bekommen!


    • Sternealignement durchführen

    Ich führe dann ein 3-Sterne-Alignement durch. Wenn ich vorher alles korrekt gemacht habe, stellt dies kaum ein Problem dar: Meine Montierung schlägt mir - via Handsteuerbox - jeweils mehrere Sterne vor. Sie weiss aber nicht, wie mein Horizont aussieht, also ob z.B. hinter mir ein hohes Haus / Berg steht oder ob vielleicht links von mir der Himmel leider von Wolken verdeckt ist. Bevor ich also einen der vorgeschlagenen Sterne auswähle und die MOntierung diesen anfährt, überprüfe ich mit einer Handy-App (z.B. "SkyView Lite" oder "Stellarium"), ob der vorgeschlagene Stern auch effektiv für mich an meinem Standort sichtbar ist. Wenn ja, bestätige ich den Stern und die Montierung fährt den Stern an. Beim ersten Stern dürfte die Montierung trotzdem noch ein wenig danebenliegen. Das heisst, ich orientiere mich am Nachthimmel (ggf. wieder unter Zuhilfenahme der vorgenannten Apps) wo der zuvor ausgewählte Stern am Himmel ist und wohin meine Montierung (Teleskop) effektiv zeigt. Mittels Handsteuerbox -> Pfeiltasten korrigiere ich die Ausrichtung der Montierung, bis der Stern auf dem Bildschirm meiner Kamera exakt in der Mitte ist (bei der DSLR: LiveView einschalten und - wenn möglich - Gitternetzlinien der Kamera einblenden und den Stern damit exakt in der Mitte positionieren). Dann an der Handsteuerbox das Alignement der Montierung auf den 1. Stern mit OK bestätigen. Dann schlägt die Kamera eine Auswahl von Sternen für den 2. Alignement-Stern vor. Das Vorgehen wiederholen (zuerst schauen, ob der vorgeschlagene Stern am eigenen Standort sichtbar ist), dann mit OK bestätigen, usw.

    Die Abweichugn beim ersten Stern und ggf. auch beim zweiten Stern dürfte noch mehr oder weniger gross sein. Spätestens den dritten Stern sollte die Montierung aber auf Anhieb ziemlich gut treffen.


    • Ziel auswählen, Tracking starten

    Jetzt über die Handsteuerbox das Ziel auswählen, welches man beobachten bzw. fotografieren will. Dafür stehen in der Regel eben über die Handsteuerbox verschiedene Kataloge zur Auswahl (Sonnensystem, Messier-Katalog, NGC, usw.). Ziel auswählen und mit OK bestätigen. War die zuvor getätigte Arbeit gut bis sehr gut, müsste die Montierung nun das Ziel genau treffen. Sobald dies der Fall ist, starte ich das Tracking auf das Ziel mit erneuter Bestätigung an der Handsteuerbox (ich glaube, es heisst was mit Tracking).


    So.... ^^ Das hört sich jetzt nach viiiiieeeel Vorarbeit an. Aber es liest sich mit der Zeit langsamer, als man es ausführt :D



    Meine Fehlerquellen

    Wenn das Sterne-Alignement fehlschlägt, d.h., die Abweichung zum 1. Stern ist (normal) gross, beim zweiten Stern immer noch gross und wenn ich beim 2. Stern "meine" Korrektur der Montierung vorschlage, bricht das Sterne-Alignement mit "fehlgeschlagen" ab, dann waren dies jeweils die Ursachen:

    • Ungenaue Einnordung: Polaris muss sich im Polsucher an der korrekten Stelle befinden! Wenn du nicht gerade nur mit Weitwinkelobjektiv (20 - 30 Millimeter) fotografierst, reicht es nicht aus, wenn sich Polaris einfach irgendwo im Polsucher befindet.
    • falsche GPS-Daten: Die Montierung muss genau wissen, wo sie sich befindet. Ein eingebautes GPS-Modul kann sich täuschen. Es lohnt sich, die genauen GPS-Daten zu ermitteln und diese korrekt einzugeben (Format beachten, es gibt unterschiedliche Darstellungen / Format!). Hilfsmittel: Smartphone App (Genauigkeit der Ortung anzeigen lassen), zuhause ggf. mittels Kartenmaterial / Google Maps die Koordinaten notieren
    • Falsche Uhrzeit: Die Uhrzeit muss an der Handsteuerbox exakt eingegeben werden! Die Montierung nimmt sonst an, die Sterne würden sich an einer anderen Position befinden.
    • Falsche Zeitzone: Du musst korrekt eingeben, in welcher Zeitzone du dich aktuell befindest (UTC+X).
    • Sommerzeit / Winterzeit: Die Einstellung an der Handsteuerbox muss auch diesbezüglich stimmen. Sonst weicht deine Montierung bzw. ihre Ausrichtung um eine Stunde ab. Und in einer Stunde stehen die Sterne ganz woanders! In meiner Montierung heisst diese Einstellung übrigens "DST", was für mich zuerst unklar war. Kommt aber von "Daylight Saving Time" und kennt zwei Werte: Y (yes) oder N (no), also entweder es herrscht jetzt Sommerzeit oder Winterzeit.

    Ich hoffe, das hat geholfen. Wenn du bis hierher gelesen hast, hast du dir eine Mütze Schlaf verdient ^^


    Gruss

    Filippo


    p.s.: Ich hoffe, es hat sich in meiner Schilderung kein Fehler eingeschlichen. Zudem wäre es interessant, Feedback eines Nutzers einer EQ6 zu erhalten, ob das Beschriebene auch für EQ6-Nutzer funktioniert.

  • Moin Filippo,


    da hast Du aber Fleißarbeit geleistet, respekt. Ich schreibe auch gern viel, aber hier bist Du richtig ins Detail gegangen und hast es auch gut verständlich geschrieben. Ich wüsste auch kein Detail, welches in der Anleitung fehlt. Wenn es in diesem Forum eine Rubrik "Anleitungen für Einsteiger, Tipps und Tricks, FAQ" oder sowas gibt, dann sollte Dein Beitrag dort auf jeden Fall nicht fehlen. Vielen Dank für Deine Fleißarbeit.


    Mit der EQ6 ist alles, wie Du es beschrieben hast, ebenfalls genau so umsetzbar. Gerade auch der Menüpunkt "Daylight Saving Time" heißt bei der EQ6 ebenfalls so. Da hab ich mich erst gefragt, was das heißen soll. "Tageslicht spart Zeit"? Muss man erst drauf kommen, das hier nach Sommer/Winterzeit gefragt wird. Ja = Sommerzeit, Nein = Winterzeit. Entsprechend ist die Zeitkorrektur für Deutschland auch mit UTC +01:00h anzugeben.


    Ich pack mir Deine Anleitung in eine Word-Datei und beauftrage den Drucker mit einem Ausdruck. Bei der nächsten Astrosession ist sie mit dabei.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan!


    Vielen herzlichen Dank für dein Lob! Das ist natürlich sehr erfreulich, wenn du meine Anleitung verständlich und nützlich findest :)


    Als „fortgeschrittener Anfänger“ ging es mir ganz zu Beginn dieses Hobbys hin und wieder so, dass ich Anleitungen las und dachte „ja toll, ich soll dies oder jenes tun, aber wie das genau geht, steht mal wieder nicht… X/^^


    Bin gespannt, wie sehr sich meine Auflistung dann in der Praxis bewährt ;)


    Übrigens kommen mit den tieferen Temperaturen nun auch wieder vermehrt Situationen, in den Linsen gern beschlagen. Also ab in den Einsatz mit den Heizbändern, lieber einmal zuviel / zu früh einsetzen als zu wenig / zu spät! Nichts ärgerlicher, als wenn man erst nach einer Stunde oder nach noch längerer Zeit merkt, dass alles läuft — aber die Linse beschlagen ist! :cursing: ;)


    Deshalb komtrolliere ich alle 15, maximal alle 30 Minuten eine aktuelle Aufnahme auf ihre Qualität (Sterne rund? Linsen taufrei?). Auch ein „kaputtes“ Guiding wäre ärgerlich. Oder ein verpasster Meridian Flip (Meine Montierung bleibt dann einfach stehen).


    Gruss

    Filippo

  • Hallo Filippo,

    Übrigens kommen mit den tieferen Temperaturen nun auch wieder vermehrt Situationen, in den Linsen gern beschlagen. Also ab in den Einsatz mit den Heizbändern, lieber einmal zuviel / zu früh einsetzen als zu wenig / zu spät! Nichts ärgerlicher, als wenn man erst nach einer Stunde oder nach noch längerer Zeit merkt, dass alles läuft — aber die Linse beschlagen ist! :cursing: ;)


    Deshalb komtrolliere ich alle 15, maximal alle 30 Minuten eine aktuelle Aufnahme auf ihre Qualität (Sterne rund? Linsen taufrei?). Auch ein „kaputtes“ Guiding wäre ärgerlich. Oder ein verpasster Meridian Flip (Meine Montierung bleibt dann einfach stehen).


    das war Donnerstag Abend seltam. Alles, wirklich alles alles wurde mit der Zeit nass. Selbst mein Laptop wurde mit der Zeit immer nasser. Da hatte ich schon Angst, dass der irgendwann einen kurzen kriegt und defekt ist. Aber er hat tapfer durch gehalten. Was wurde nicht nass? Richtig, Haupt- und Fangspiegel. Hab ich aber schon mehrfach hier im Forum von gelesen, dass die Spiegel bei Newtons irgendwie nie betauen. In den Beiträgen wurde vermutet, dass die Alubeschichtung der Spiegel ein zu starkes Auskühlen der Spiegel verhindert, wodurch die Spiegel immer etwas wärmer sind, als die Umgebung. Und wenn es nur zehntel Grad sind, solange sie eine Winzigkeit über dem Taupunkt liegen, betauen sie nicht.


    Eben habe ich noch einen Vergleich meiner beiden Kameras gemacht. SVBony205 vs Bresser FullHD. Klarer Sieger ist die Bresser FullHD. Es geht schon damit los, dass die SVBony immer so ein leicht milchiges Bild bei mir liefert. Direkt vor dem Sensor scheint auch noch mal ein klares Glassplätchen zu sein, welches eventuell für das leicht milchige Bild verantwortlich sein könnte. Wenn ich die SVBony205 in mein Sucherfernrohr stecke und versuche zu fokussieren, dann bekomme ich keinen perfekten Fokus. Bei der Bresser hingegen sieht es deutlich besser aus. Hier kann ich bei Büschen und Bäumen in der Ferne selbst feinste Zweige und Äste erkennen. Bei der Bresser greift zudem der Ascom-Treiber und ich kann wählen, ob ich mit 8Bit Farbtiefe aufzeichne, oder mit 12Bit. Nutze ich unter Verwendung des Ascomtreibers zudem nicht die volle Auflösung, beschleunigt sich die Bildwiederholrate und ich kann den Bildausschnitt wählen. Gestaltet ist es derart, dass ich ein schwarzes Rechteck auf einem größeren, grauen Rechteck verschieben kann. Das graue Rechteck ist der Bildsensor, das kleinere schwarze Rechteck, ist der Bildausschnitt welcher aufgezeichnet wird. Also wenn die verwendete Kamera von den Ascom-Treibern unterstützt wird, dann definitv die Ascom-Treiber nutzen.


    Wie werden standardmäßig Planeten aufgenommen? Mit UV/IR-Filter, oder ohne? Eventuell kommt mein milchiges Jupiterbild auch zum Teil davon, dass ich ohne UV/IR-Filter gearbeitet habe und zudem mit einer 2x Barlowlinse. Da die Barlowlinse aus Glas besteht, kommt es hier ebenfalls zur chromatischen Lichtstreuung, so dass jede Farbe einen leicht anderen Fokuspunkt hat. Moment, das trifft doch eigentlich auch auf Filter zu, da auch hier 2 Übergangsflächen, nämlich Luft->Glas und Glas->Luft existieren. Oder tritt Farbstreuung nur bei Gläsern mit Lichtbrechung auf, nicht aber bei planen Glasflächen? Meine Überlegung geht in die Richtung, in wie fern Gläser im Strahlengang die Abbildungseigenschaften eines Reflektors reduzieren. Das schärfste Bild sollte es geben, wenn keinerlei Glasflächen im Strahlengang vorkommen, sondern das Licht direkt vom Fangspiegel auf den Bildsensor trifft.


    Gruß Stefan.

  • Hallo Stefan


    Sorry für die späte Antwort!


    Ich kenne mich leider weder mit Newtons noch der Planetenfotografie praktisch aus und zu deinen beiden Kameras kann ich auch nichts sagen. Ich hoffe, dass sich da noch Leute mit Erfahrung in diesen Bereichen melden ;)


    Hattest du zwischenzeitlich noch mehr klare Nächte, die du nutzen und geniessen konntest? :)


    Gruss

    Filippo


    p.s.: Übrigens gibt es bei manchen Montierungen die Möglichkeit, den Montierungskopf (also die Steuereinheit) um 180 Grad anders auf das Stativ aufzusetzen. Soweit ich auf deinem ersten Foto sehe, könnte dir beim Einnorden bzw. Blick durch den Polsucher (falls du das noch so machst) das Stativbein in die Quere kommen. Ich hatte das Problem und bemerkte dann, dass ich auf der Stativplatte den „Verbindungszapfen“ zur Montierung herausnehmen und auf der gegenüberliegenden Seite der Stativplatte einsetzen kann, wo es dieselbe Öffnung in der Stativplatte hat. So kann ich zum Einnorden nun auf der Seite des Stativs hinknien, auf der sich die Stativbeine links und rechts von mir befinden :)

  • Moin Filippo,


    inzwischen habe ich mir eine Säule in den Garten gesetzt. Gestern war erster Test. Letzte Woche Dienstag hatte ich abends schon mal die EQ6 drauf zum einnorden, da zu dieser Zeit aber der Beton noch keine Woche zum Aushärten hatte, hab ich es da noch gelassen mit Teleskop drauf setzen. Gestern Abend war dann "First Light" auf Säule. Macht sich um Ecken besser, wenn alles stabil steht, nichts wackelt, keine Stativbeine im Weg sind usw... Und die EInnordung hat auch auf Anhieb gepasst. Nur Taubildung und Platesolving haben mir Probleme bereitet. Mehr dazu werde ich gleich im Thread EQ6 mit 10"/F5 Newton auf Säule nieder schreiben.


    Gruß Stefan.

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