Servus beinand,
in der Nacht von 4. auf den 5. Septmeber 2022 hatte ich, bevor ich NGC 7814 aufgenommen habe – NGC 7814, die "Kleine Sombrerogalaxie" und weitere Hintergrundgalaxien im Pegasus – noch schnell M 29 aufs Korn genommen. Der Mond war noch am Untergehen, störte aber kaum.
M 29 fehlt mir noch in der Sammlung der Messier-Objekte (bin ja noch nicht lange dabei, was Astrofotografie angeht). Die Region direkt südwestlich mit IC 1496, Berkeley 85, Dolidze 40, 41, 42, Feibelman 1 (und weiteren Offenen Sternhaufen) ist zwar eigentlichg interessanter (finde ich – es ist der Wahnsinn, wie viele Sternhaufen hier auf engstem Raum anzutreffen sind), aber M 29 ist natürlich ein Eyecatcher. Der Name "Kleine Plejaden" trifft perfekt. Die hellsten Sterne erinnern an das Siebengestirn und auch M 29 liegt im Bereich einer Nebelwolke (LBN 224, allerdings H-alpha und kein Reflexionsnebel und daher auf meinem Foto nicht zu sehen).
Ich hatte erst mit Tubusseeing zu kämpfen, da es doch sehr warm war und nachts dann schnell stark abgekühlt hatte, was auch dazu führte, dass ich dem Bodennebel ausweichen musste. Die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch und nach Monduntergang lag fst nur bei 6m2, in Horizontnähe ging sogar sehr wenig.
M 29 ist natürlich ein Standardobjekt und wurde schon zigmal gezeigt. Ich zeige es dennoch nochmals vor, da es eben mein erstes Foto dieses Sternhaufens per Teleskop ist:
Daten zum Foto:
4.9.–5.9.2022, 23:32 – 00:29 Uhr MESZ
93 × 30 s = 46 min 30 s Belichtungszeit
Optik: mein RC 8" f/8
Montierung: iOptron CEM40g (nicht geguidet)
Kamera: Canon EOS 6D Mark II (unmodifiziert) bei Iso 1600
Ort: nahe Dettenschwang
Software: Stacking und erste Bearbeitung mit APP, dann mit PS nahcbeafrbeitet
Wie üblich suche icha auf den Fotos dann auch nach Dingen wie variabeln Sternen. Eigentlich sollten zwei Mira-Sterne zu sehen sein, V1655 Cyg und V1657 Cyg. Beide sollten auchg im Minimum auf dem Foto klar zu sehen sein. Allerdings finde ich an dem Ort, an dem Aladin, Sternkarten und auch die AAVSO den Ort von V1655 Cyg plottet, keinen Stern.
V1657 hingegen ist per Pretty Deep Maps zuzuordnen, aber die AAVSO gibt auch hier einen anderen Ort an (an dem aber ein Stern zu sehen ist).
La Rocca et al. (2021) – siehe https://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/2101/2101.06487.pdf – geben für V1657 Cygni an, dass er zwischen 13m0 und 15m1 mit d = 310 d variiert.
Hier nochmal M 29, aber mit V1657 Cygni und Helligkeiten von ein paar Umgebungssternen:
Die AAVSO nennt den schwachen Stern oberhalb des linken Markierungsbalken im Foto (linker Rand des Balkens, dann nach oben gehen) als V1657 Cygni. Schaut man aber andere Fotos der Region an, dann sollte die Markierung hier aber passen, denn der Stern, den ich markiert habe, erscheint auf anderen Fotos heller bzw. dunkler. Da meine Kamera nicht modifiziert ist, machen ihr tief rote Sterne Mühe. Die Helligkeit kann ich daher nicht genau angeben/ausmessen. Sie dürfte hier aber unter 14m liegen.
V1655 Cygni konnte ich gar nicht zuordnen. Aladin gibt einen Ort an, an dem von Aladin auch kein Stern zu sehen ist. Die AAVSO zeigt den gleichen Ort. Auf meinem Foto ist da auch kein Stern zu sehen, weshalb ich nichts markiert habe. Ich muss auch hier mal andere Fotos durchsehen/prüfen oder selber ab und zu M 29 und Umgebung knipsen. Vielleicht ist die Ortsangabe ja ungenau und es ist ein anderer, der roten Sterne, die auf dem Foto zu sehen sind. Mit 12m0–14m8 sollte er hell genug sein, um leicht gesehen zu werden. Die Periode soll bei 462 Tagen liegen.
Liebe Grüße,
Christoph
