Hallo zusammen,
das war dieses Mal keine einfache Geburt. Die Nacht vom 4. auf den 5. sollte einigermaßen klar werden (Zirren). Wenn das so ist, und ich Zeit habe, dann schaue ich auf die Windanimation bei Meteoblue. Das sah sehr vielversprechend aus, fast absolute Windstille, das ist auch fast immer ein Garant für gutes Seeing. Um 23:00 kam Saturn ums Haus. Das sah aber gar nicht gut aus. Zwar gab es immer mal wieder kurze gute Momente, aber 95 % der Zeit war Saturn unbrauchbar. Ich filmte trotzdem. Dann kamen die Zirren verstärkt. Die Belichtungszeit ging in die Knie. Visuell war Saturn kaum mehr zu sehen. Da war nichts mehr zu holen. Umgeschwenkt auf Jupiter, der war noch heller, stand aber über unserem Haus. Das Seeing ähnlich und auch er wurde immer dunkler. Ich belichtet Mono mit Rotfilter. Ein Testfilm gestackt, ach, es hatte alles keinen Sinn. Mittlerweile war es schon 1:00 Uhr. Sollte ich warten, bis die Zirren weg waren? Gehen die überhaupt noch weg? Das Seeing sollte (ungewöhnlicherweise) in der weiteren Nachthälfte schlechter werden, so meine Prognose. Ich sah dann den Zirren bei Ziehen zu, viel zu langsam änderte sich etwas. Ich löschte alle bisherigen Daten und nahm mir vor, bis 2:00 Uhr zu warten. Die Zirren waren endlich weg und das Seeing war manchmal ganz gut. Ich setzte alles auf eine Karte, belichtete mit Farbkamera und machte hin und wieder einen Teststack. Ein einziger war so, dass ich sagen würde "gut". Einer reicht schon fast, noch 2 oder 3 dazu und ich kann ein Bild draus machen, das war meine Hoffnung. Das Livebild war um Dimensionen schlechter als an guten Tagen, aber auch nicht wirklich schlecht, und ich hatte ja schon zumindest 30 gute Sekunden. So ging es weiter, wirklich Spaß hat das nicht gemacht und als das Seeing nun wirklich sichtbar mieser wurde, brach ich ab. Ob das nun was geworden war oder nicht, das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. An nächsten Morgen dann alles stacken lassen und im Batch geschärft. Alle Einzelbilder wieder in den Player von AS!3 geladen und angeschaut. nix, nix, nix, oh, da ist einer scharf, nix, nix, oh, da wieder .... Es war wirklich verrückt, auf dem Bildschirm konnte ich keine großen Unterschiede feststellen, aber jetzt sah ich, dass einzelne gute Minuten dabei waren und ich freute mich durchgehalten zu haben.
Nun kam meine Erfahrung vom letzten Experiment zum Tragen, es gibt bei der Derotation bei mir kein Zeitlimit mehr. Über fast 1 1/2 Std. habe ich 77 gute bzw. brauchbare Filme gefunden, nahezu wahllos in der Zeit verteilt.
Das viele Material half beim Schärfen und siehe da, ich konnte erneut meinen 16er an seine Grenzen treiben.
Viele Grüße
ralf