Jupiter und Saturn am 2.9.2022 im 10"

  • Nach seehr langer Pause habe ich heute Nacht dank Urlaub, klarem Himmel und brauchbaren Bedingungen mal wieder etwas Zeit für mein 4. oder 5. Hobby übrig gehabt und ein paar Planetenfotos geschafft.


    Mein GSO 10" F5 auf meiner EQ 6 fristet sonst ein leider echt trauriges Dasein in der Scheune.


    Ich bin nicht wirklich begeistert von dem Ergebnis, weil ich immer das Gefühl habe, ich bekomme das nicht richtig scharf. Beim Fokussieren fehlt mir immer der Moment,wo man meint, ok, noch ein bisschen, dann ists scharf. Habe ich schon immer mit dem GSO gehabt und der Bresser 5x Barlow. Zusätzlich ärgerlich ist, das mein TS Crayford am ungefähren Fokuspunkt nicht mehr mit dem Feineinstellungsrad zu nach außen bewegen ist, sonder nur mit dem Großen.


    Dazu kam brauchbares Seeing was aber oft durch leichten Wnind getrübt wurde.


    Aufgenommen ist das mit ner Canon EOS 60D im 640x480p50 Video-Crop Modus (1:1 Ausschnitt aus der Sensormitte), Belichtung 1/60s ISO 2500 (Saturn) und 1/80s ISO 800 bei Jupi, jeweils ca. 4000 Bilder, bearbeitet von .mov --> .avi mit VirtualDub, 30% mit Autostakkert! 3 und Schärfen mit Registax 6.1


    jupiter_2022_09_02_0133.jpg

    Jupiter um 1.33h


    jupiter_2022_09_02_0233.jpg

    undum 2.33h


    saturn_2022_09_02_0001.jpg

    Saturn um 0.01h


    saturn_2022_09_02_0008.jpg

    und etwas anders bearbeitet um 0.08h.


    Entschuldigt die bunten Artefakte am Bildrand, muss ich noch mal wegretuschieren.


    Ich fürchte fast, das wird auch wieder auf längere Zeit das letzte Mal bleiben...

  • MrWoofa

    Hat den Titel des Themas von „Jupiter und Saturn am 2.9.2022“ zu „Jupiter und Saturn am 2.9.2022 im 10"“ geändert.
  • Hallo Woofa,

    Du hast ja mit Deiner Canon EOS einige Details festhalten können, aber leider bei starkem Rauschen und vermutlich mit weniger Details als wie es mit 10" möglich wäre. Bei Saturn gibt es noch den Effekt der athmosphärischen Dispersion. Ich kenne die Canon Kamera nicht und kann daher nicht abschätzen woher die Probleme mit dem massiven Rauschen und beim letzten Saturn kommt es zustzlich zu einer Art Zeilenmuster kommen. Ich kann mich erinnern, solche Muster schon mal bei geschärften Planetenbildern gesehen zu haben. Leider weiß ich nicht, durch was sie kommen.

    Ein Problem, dass Du beschreibst, ist das Fokusieren. Vielleicht kann man mit einer anderen Barlow und/oder anderen Kamera in einem besseren Bereich zum Fokusieren kommen?

    Vielleicht können da die anderen Planetenfilmer etwas aus ihrere Erfahrung schreiben, woher diese Rauschmuster und gerade dieses Zeilenmuster bei der Planetenaufnahme kommen und wie man sie wegbekommt.

    Servus,

    Roland

  • Bresser 5x Barlow.


    EOS 60D im 640x480p50 Video-Crop Modus (1:1 Ausschnitt aus der Sensormitte), Belichtung 1/60s ISO 2500 (Saturn) und 1/80s ISO 800 bei Jupi, jeweils ca. 4000 Bilder, ...

    Lieber MrWoofa,


    vielleicht könntest Du mit dem Einsatz einer 2x anstelle der 5x Barlow ein wenig Frust abbauen beim Fokussieren, und indem Du dann mit 6x kürzerer Belichtungszeit die seeingbedingte Unschärfe deutlich reduzierst ...


    CS Jan


    P.S.: Da geht auch noch was mit Bildbearbeitung (Geschmackssache), z.B. :


    MrWoofa_sat-80.jpg

  • Hallo Jan,

    ja, eine 2x Barlow gerade bei schlechterem Seeing ist sicher eine gute Idee, wobei ich nicht weiß, wie groß die Pixel in der Kamera sind.

    Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, eine Planetenkamera zu kaufen. Da kann man dann sicher bei voller Auflösung mit 2x Barlow oder wie Du ganz ohne Barlow filmen...


    Grundsätzlich finde ich die Idee einer Bildverkleinerung und Farbanpassung gut. Für meine Geschmack sind die Kontraste jetzt zu stark, das Rauschen immer noch stark und es wirkt fast ein bisserl batzig gemalt. Meiner Meinung kann man außer einer Verkleinerung und Farbanpassung nicht viel machen. Dann hat man im Endeffekt ein ähliches Bild wie mit dem 5" Mak von der Seraphin. Das ist sehr schade. Manchmal geht es halt seeingbedingt (oder abhängig von der Kamera) nicht viel besser möglich. Es kann auch sein, dass man zwar bei der 2x Barlow die Belichtungszeit auf 1/6 verkürzen könnte, dies aber nicht von der Kamera unterstützt wird? ... Ich kenne die Kamera nicht, aber sie sind nicht für Planetenfilmen entwickelt worden. Daher könnten zu große Pixel und unflexible Belichtungszeiten einem das Leben erschweren.

    Servus,

    Roland

  • (1) ja, eine 2x Barlow gerade bei schlechterem Seeing ist sicher eine gute Idee, wobei ich nicht weiß, wie groß die Pixel in der Kamera sind.

    Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, eine Planetenkamera zu kaufen.


    (2) Für meine Geschmack sind die Kontraste jetzt zu stark, das Rauschen immer noch stark und es wirkt fast ein bisserl batzig gemalt.

    Hallo Roland,


    (1) Wenn ich richtig rechne, ist der Pixelabstand 4,3 µm. Mit einer 2x Barlow und f/10 kommt man locker an die Beugungsgrenze der Optik. Der Vorteil einer Planetenkamera wäre hauptsächlich, dass man schneller als mit 50 fps filmen kann. Ich weiß allerdings nicht, ob Serafins Interesse an der Planetenfotografie so weit geht, dass er sich dafür eine besser geeignete Kamera anschaffen will.


    (2) Meine Bildvariante ist schon aufgrund der vorausgegangenen Bearbeitung nicht optimal, d.h. unscharf und mit deutlichen Artefakten versehen, und soll eigentlich nur auf alternative Möglichkeiten der Farbgebung hinweisen.


    CS Jan

  • Hallo Jan,

    die alternative Farbgebung gefällt mir gut.

    Persönlich tue ich mir mit mehr Brennweite leichter, aber das hatten wir schon. Du kommst mit weniger Brennweite besser zurecht. Das wäre zumindest etwas, was der Woofa ausprobieren könnte. Persönlich würd ich eher bei f/5 eine 3x Barlow verwenden, aber vermutlich sind 2x, 2,5x und 3x alles im Rahmen wo man schon gute Ergebnisse erzielen kann. 5x zu viel und bei mittlerem oder schlechtem Seeing bekommt man dann leider solche Ergebnisse.

    Weniger ist oft mehr ;)

    Servus,

    Roland

  • Danke für eure Kommentare!


    Neues Equipment ist definitiv nicht geplant, die Überlegung war sogar schon mal den ganzen Bums zu verkaufen... Aber hin und wieder packts einen halt doch wieder :)


    Die 60D ist sicher nicht optimal, aber bei 24x18mm Sensor und 5184 x 3456 sinds pro Pixel in der Tat ca. 4,6 µm.


    Was mich halt wundert ist, das ich mit meinem alten Skywatcher 150/1200 mit 2x Barlow nicht nur vom Gefühl her schärfere Bilder gemacht habe.


    Hier mal eins vom 11.11.2012, gleiche Technik mit der EOS:


    jupiter_11_14_2230.jpg


    und das auf 50% verkleinerte (und farblich optimierte) von gestern:


    jupiter_2022_09_02_0233_50p.jpg


    Da sollte doch mit nem 10" einfach mehr gehen? Auch wenns nur nen GSO ist. Mit der 2x Barlow bin ich von der Bildgröße her ja noch kleiner als mit der 2x an meinem 150/1200?


    Auch wenns Seeing da noch reinpfuscht, der Schärfeeindruck im Liveview ist halt einfach: Nicht scharf. Hatte vorher schon ein 10" wo der Spiegel nicht passte, lange Geschichte, da wars noch extremer.


    Falls jemand Lust hat sich an meinen Rohdaten zu versuchen, das sind die .tif die Autostakkert rauswirft.


    300 Multiple Choices


    300 Multiple Choices


    300 Multiple Choices

  • Hallo Woofa,

    GSO ist zwar kein Premiumspiegelhersteller, aber bisher habe ich mehr Gutes wie Schlechtes gehört. Meine Erfahrung mit einem 152/1200 Spiegel von GSO waren eher sehr gut. Was waren denn Deine visuellen Erfahrungen mit diesem 10" Spiegel? Hast Du mal einen Sterntest gemacht?

    Es können verschiedene Effekte die Abbildung versauen. Das ist einerseits das normale Seeing, dann das Tubusseeing (da ist dann eher Saturn betroffen).

    Hast Du den 6" f/8 Newton noch? Wenn ja, dann würde ich einmal mit dem 6" schauen und dann kurz darauf mit dem 10". Was sind die visuellen Eindrücke. Ich gebe Dir recht, dass bei brauchbarem Seeing ein 6" mehr Details zeigen kann wie beim Video mit dem 10" herausgekommen ist.

    Hier mal ein Versuch mit Registax:




    Viel mehr ist auf meiner Sicht auf die Schnelle leider nicht herauszuholen.

    Ich muss aber auch sagen, dass ich z.B. bei schlechtem Seeing auch mit meinem 6" f/8 Newton sehr wenig herausholen kann, bei dem ich bei gutem Seeing schon sehr schöne Jupiterbeobachtungen und Aufnahmen gemacht habe.

    Von der Auskühlung ist ein "kleiner" 6" Spiegel auch schneller ausgekühlt, aber ich gehe davon aus, dass Du Deinem 10" schon ausreichend Zeit gegeben hast?

    Unabhängig von Barlow und Kamera ist auch der visuelle Anblick im Okular aufschlussreich.

    Wenn da nicht viel zu erkennen ist, dann ist in meiner Erfahrung auch mit Video und Bildverarbeitung nicht viel drin. Wie ist da der Vergleich mit dem kleinen 6" Newton?

    Wie stark war das Seeing?

    Wenn die Abbildung gut ist, dann würde ich einmal mit der 2x Barlow aufnehmen. Das sollte ähnlich groß werden wie im 6" Newton, aber bei gutem Seeing noch etwas feinere Details zeigen. Da geht definitiv auch mit 2x Barlow mehr. Die 5x Barlow halte ich für zu viel. Da bist Du bei f/25 und beim 6" Newton warst Du bei f/16.

    Wie schon geschrieben halte ich f/15 für gut aber auch f/10 hätte mehr Vorteile wie die f/25 vor allem bei nicht optimalen Bedingungen.

    Bei starkem Seeing und bei merklichem Tubusseeing kann man aus meiner Erfahrung leider wenig erreichen. Die zu lange Brennweite schlägt da aber nochmal ungünstig zu und zwar auch, wenn der 10" Spiegel gut wäre/ist.

    Bei schlechtem Anblick im Okular nehme ich meistens keine Videos auf.

    Die Justage muss passen, der Sterntest sollte grundsätzlich gut sein, die Auskühlung muss passen, das Seeing muss passen.

    Wenn das beim nächsten Mal passt und der Anblick im Okular besser wie beim 6" ist, dann werden auch die Aufnahmen besser werden.

    Nicht aufgeben und viel Glück, Erfolg und Freude beim nächsten Mal. Auf schlechte Abende kommen auch wieder gute Abende.

    Servus,

    Roland

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