OdM September 2022 – Der silberne Splitter

Servus beinand,

in der Nacht vom 22. auf den 23.9.2022 habe ich eine visuelle Session gemacht (die Nacht davor habe ich fotografiert, muss die Bilder aber erst noch bearbeiten). Primär hatte ich Offene Sternhaufen in der Cassiopeia als Ziel, aber da in der Nöhe und OdM war es selbstredend, dass ich auch NGC 891 angestuert habe.

Die Nacht war o.k., fst lag zwar nur bei 6m0, aber dafür, dass es zu Beginn um die 75% Luftfeuchtigkeit waren, fand ich die Transparenz wirklich o.k. Mit 3° war es noch lauschig warm (in der Nacht davor ging es rasch auf unter Null, jetzt brauchte ich aber nichtmal Handschuhe) und sehr angenehm. Aus Neugierde habe ich den Silbersplitter als erstes angesteuert. Folgendes habe ich notiert:

Bei 43× noch nicht zu erkennen, hebt sich aber bei 81× deutlich vom Hintergrund ab. Erstaunlich großer, länglicher Nebelfleck mit zwei Vordergrundsternen vor dem Nebel; insgesamt aber sehr diffus, nicht sehr flächenhell. Staubband meist nicht zu erkennen, nur ab und zu indirekt betrachtet kurz zu erkennen (nur als schmale Linie)

Die Augen waren aber sicher noch nicht perfekt dunkalangepasst, da ich ja vorher mit Laptop einnorde (usw.). Jedenfalls habe ich dann erstmal meine Sternhaufen in aller Ruhe beobachtet, um danngegen halb 1 Uhr morgens (ich musste früh raus, daher war Einpacken angesagt) nochmal zu NGC 891 zurückzukehren. Der Mond war natürlich noch unter dem Horizont, es war sehr dunkel, aber noch feuchter, Die Okulare musste ich immer wieder einpacken, damit sie nicht beschlagen, was aber gut klappte.

Also nochmal hin zu NGC 891:

Bei 43× jetzt zu erahnen (durch Bewegen des Blickfelds verifizierbar), aber sehr undeutlich. Bei 81× jetzt aber sehr präsent und auffällig (aber noch immer sehr diffus). Beim indirekten Beobachten fällt jetzt immer wieder eine schmale, schwarze Linie im diffusen Nebelfleck auf, die aber immer noch nicht zu halten ist. Ich sehe das Band aber als verifiziert an, da mehrfach beobachtet und repoduzierbar. Ich bin erstaunt, wie groß und lang die Galaxie erscheint. fst imer noch bei nur 6m0, Seeing aber gut.

Ich habe Werners Skizze genutzt, um dort über seine Galaxienabbildung das einzuzeichnen, was ich meine, gesehen zu haben. Die Vordergrundsterne haben hier sehr geholfen:

Die Skizze ist nur grob als Orientierung. Ich habe nicht die komplette Länge ausmachen können, die Werner gesehen hat. Trotzdem fand ich die Galaxie auffallend groß (und daher eben nicht sehr fhlächenhell). Hier ist der Kontrast natürlich stark überhöht. Man müsste die Galaxie kontrastmäßig stark runterfahren, um den Anblick im Okular zu simulieren. Ich denke aber, dass ich die Ausmaße gut erwischt habe, da die Sterne als Markierung dienen. Der Stern nahe des Zentrums ist ja immerhin 11m9 hell und nicht zu übersehen und auch die beiden anderen waren erkennbar. Ich habe aber keine zentrale Verdickung der Galaxie gesehen und auch keine Strukturen im Staubband. Es war nur diese dünne, dunkle Linie zu sehen.

Ich habe NGC 891 bisher noch nie besucht (eine Bildungslücke). Dank dieses OdMs habe ich diese nette Galaxie schätzen gelernt. Ich bin gespannt, ob ich sie bei einem richtig dunklen Himmel, wenn ich fst 6m4 oder 6m7 habe, nochmal beobachten kann (im Herbst ist da ja nicht so einfach).

Es hat auf alle Fälle Spaß gemacht

Liebe Grüße,

Christoph

P.S.: ich habe mit meinen 8" RC f/8 beobachtet

Hallo,

auch diese OdM habe ich am 02. Oktober beobachtet.

NGC 891 02.10.2022 22:40Uhr MESZ

32mm (~94x): Sehr zarter, schwacher Nebelhauch aber direkt zu sehen und zu halten. In der Form länglich ohne Struktur.

25mm (120x): Jetzt deutlicher als langgezogener Nebel sichtbar der sich zur Mitte hin verddickt.

17mm (~176x): Mittenverdickung jetzt deutlicher, Staubband nur in diesem Zeltralbereich indireckt sichtbar, direcht nicht zu halten.

Die Beobachtung habe ich von meinem Graten aus mit dem VMC 260/3000 f/11,5 10,5'' gemacht.

Die Bedingungen an dem Abend waren durchwachen. immer wieder sind Wolkenfelder durchgezogen, so das ich Zeitweise unterbrechen musste. In den Wolkenlücken war es klar, die Milchstraße gut und mit leichten Strukturen zu sehen. Mit freiem Auge war M 31 indirekt gut zu halten und direkt Blickweise zu sehen. Die Luftfeuchte lag bei 70%, die Temperatur bei +10°C, es wehte ein böiger Wind um etwa 15km/h. Dennoch kaum Sterne flackern, Himmel um Bortle 4 oder 5 (bin da nicht gans sicher).

An dieser Stelle möchte ich noch eine Notiz aus einer etwas früheren Beobachtung anfügen.

NGC 981 22.09.2022 (HTT)

Im VMC mit 15mm ( 200x): Langgezogene Galaxi zur Mitte verdickt das Staubband ist im Zentralbereich sichtbar.

Im 33'' Dobson: Große Galaxi mit deutlichem Staubband, dieses ist bis in die Ausläufer der GX zu sehen.

Viele Grüße, Bianka

Zitat Stathis:

"Meine bisher eindrücklichste Beobachtung war im Okt 2001 aus den Voralpen in 1.200 m Höhe mit einem Nebeldeckel über den Ortschaften in den Tälern, der als natürlicher Lichtsmog- Filter wirkte,...."

Genau sowas hatte ich auch schon auf der schwäb. Alb ! Sieht dann von oben am nächsten Tag so aus:

Hallo Werner,

NGC 891 beobachtete ich schon mal im Herbst 2021 mit 20", musste dann aber wegen aufkommenden Nebels schnell abbrechen. Neulich konnte ich das endlich nachholen.

Bei 256x-419x Vergrößerung sehr lange dünne Galaxie in Kantenlage und zentralem Bulge. Dunkles Band in der Mitte über fast die gesamte Länge der Galaxie erkennbar. Groß schmal, aber geringe Flächenhelligkeit.

Uwe Glahn beschreibt auf seiner Website zwei Hintergrundgalaxien. Die hellere davon (2MASS02223046+4221370) konnte ich beobachten. Sie blitzte bei 419x Vergößerung als stellar wirkendes Objekt immer wieder mal auf. Schwierig aber machbar.

Clear skies

Robin