Hallo Planetarier,
in der Nacht vom 23. auf den 24.8. sollte es gute Seeingbedingungen geben (so meine eigene "Recherche"). Einziges Problem: Wolken
Diese sollten sich zwar im Laufe der Nacht auflösen, aber wenn man darauf wartet, dann kann das sehr nervig werden. Zwischen den Zirren gab es immer mal wieder Lücken, sodass ich Juppi sehen konnte, aber das Seeing war (vor und nach den Wolken) eher mies. Schließlich wurde meine Ausdauer belohnt und um 2:30 MESZ klarte es auf und .... wunderbar ruhige Luft.
Ich beschloss nur die Farbkamera zu nutzen und hielt einfach nur drauf, fast 3 Std. lang und es wäre sogar noch länger gegangen.
Ich wusste, dass tolle Bilder dabei waren, nur, welche Sequenz sollte ich aussuchen? Am Anfang gab es sehr scharfe 15 Bilder. Zwischendrin immer mal wieder 3 oder 5 oder 7. Der GRF drehte sich herein, das war natürlich auch attraktiv. Nachdem ich schon 3 Sequenzen eingelesen hatte, stellte ich fest, dass gar nicht mehr viel fehlte, um alle Bilder zu vermessen und zu derotieren. Gesagt, getan, und so entstanden 230 ims-Dateien. Später habe ich dann die schlechteren Bilder aussortiert und die besten höher gewichtet. Als Nächstes musste ich sehr sorgfältig den RV-Wert ermitteln. Normalerweise liegt der so bei 0,85 bei mir, hier näherte er sich immer weiter der 1,0 an. So gelang es mir fast 2 Std. zu derotieren und der Planetenrand sah trotzdem sauber aus.
Einen Schärfegewinn gegenüber 20 oder 40 Bildern konnte ich zwar nicht feststellen, aber, dass die Technik doch so gut funktioniert, hätte ich nicht gedacht. Besonders hilfreich war Europa, die ich zur sorgfältigen Kalibrierung der Maske verwenden konnte.
Gegen Ende bewegt sich Io auf Jupiter zu, irgendwo da musste der Schatten sein und ich wartete bis der Mond immer dunkler wurde und dann ganz verschwand. In den gestackten Bilder sah man den Jupiterschatten wie eine Schwarze Wand. Das hätte ich so nicht erwartet. Um es euch besser zu zeigen, habe ich die entsprechenden Filme gdrittelt, ein Bild ist nun ein Stack von 10 s, und man kann jetzt schön verfolgen, wie Io verschwindet.
Ich hoffe, ihr findet das genau so faszinieren wie ich.
Viele Grüße
ralf