Stacking vieler Bilder

  • Moin Jungs und Mädels,

    durch mein aktuell eher bescheidenes Setup habe ich einen gewissen "workaround" zu meiner schlechten Nachführung; Ich mache einfach mehr Bilder.


    So schaffe ich eine Gesamtbelichtung von über einer Stunde zu erreichen. Das kann inklusive Korrekturaufnahmen aber schnell mal 700 Bilder und mehr bedeuten.


    Nun Stacke ich das mit DSS. Mein PC hat 32RB RAM und einen AMD Ryzen 5, 2600.


    Ab einer gewissen Zahl (im Bereich zwischen 400 und 700 schätze ich) wird die Stackingzeit unvorstellbar hoch.


    Am Beispiel meines letzten Stacks von M13 habe ich dann von Hand alle Satelliten aussortiert und dann noch mal 20% Ausschuss durch DSS. Dann war die Dauer überschaubar mit rund 3 Stunden "Berechnung des Bildes"

    Gestackt wurde mit drizzling.


    Ist das ein gängiger Effekt, dass ab einer gewissen Zahl von Bildern die Zeit exponentiell steigt? Gibts hier überhaupt jemanden, der das Problem schlechter Nachführung so mit der Brechstange umgeht?


    Grüße!

  • Hi Marv


    Ich habe lange mit einer unterdimensionierten Montierung gearbeitet. Ich konnte zwar lange Belichten, hatte aber zwischendurch sprünge in der Montierung. Da habe ich auch einfach aussortiert. Die Ausschussrate hat ca. 20% betragen.


    DSS habe ich nur ganz kurz verwendet, weil es langsam ist und mir die Ergebnisse nicht wirklich gefallen haben. Ich stacke mitlerweile nur noch mit siril, das ist kostenlos, bietet mehr Funktionen als DSS und wenn man Skripte verwendet, ist es auch nicht komplizierter. Neben dem Stacking nutze ich noch die photometrische Farbkalibrierung, die ist in meinen Augen Gold wert, weil die Farben schon einigermassen passen wenn man mit der Bearbeitung startet. Auch stackt siril deutlich schneller (zum Beispiel heute morgen den L Kanal: 220 frames / 30 flats / 30 Darkflats / 30 Darks dauerte gerade mal 5min)


    Deine Strategie passt schon, man muss halt das beste rausholen aus dem Material was man hag.


    CS, Seraphin

  • Hmm guter Hinweis astrophin !


    Ich nutze zum ebnen derzeit fitswork. Das stürzt zwar dauernd ab, damit komme ich aber zurecht.

    Ich habe Siril auch, habe es auch schon ausprobiert aber meine Ergebnisse waren auffallend schlechter und ich hatte deutlich weniger Gefühl, zu wissen was ich tu. Das liegt vermutlich an der Arbeit mit Scripten statt mit Menüpunkten.

    Vielleicht muss ich mich damit einfach noch mal auseinandersetzen.

  • Wie gesagt, in Siril stacke ich und führe eine photometrische Farbkalibrierung durch. Strecken und eigentliche Bildbearbeitung mache ich auch nicht in Siril. In meinen Testdaten hat Siril deutlich besser abgeschnitten was die Qualität und vorallem die Farben angeht. Man kann in Siril selbstverständlich auch ohne Skripte arbeiten, was ich auch manchmal mache, ist eigentlich auch zu empfehlen da man so genau lernt wie die Daten verarbeitet werden.


    Ps: Satelitenspuren musst du nicht aussortieren, die Spuren verschwinden durch Sigma Clipping.


    CS, Seraphin

  • […] Das liegt vermutlich an der Arbeit mit Scripten statt mit Menüpunkten. […]

    Moin,


    sicher, dass Du wirklich Siril meist? :/ Ich habe bei Siril noch nie mit Skripten gearbeitet.


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    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Ich habe bei Siril noch nie mit Skripten gearbeitet.

    Ich arbeite fast ausschliesslich mit Skripten 😊 Habe mir sogar für die LRGB Daten ein Skript geschrieben, als resultat bekommt man dan jeden Stack auffeinander Registriert. Klar geht das auch manuell, aber ein Mehrwert generiert es meines Erachtens nicht wirklich.


    CS, Seraphin

  • Das tut schaue ich mir auch grade an, da ich bisher nur mit der 0.9.(?) gearbeitet habe. Aber ja, Siril ist eigentlich drauf ausgelegt viel mit scripten umzusetzen

  • Das coole ist ja, das man beides kann, man kann alle funktionen nutzen und kontrollieren, oder eben per script arbeiten. Nachteil an den Skripten ist natürlich, dass man nicht mehr die Volle Kontrolle hat..

  • Hallo,

    Ist das ein gängiger Effekt, dass ab einer gewissen Zahl von Bildern die Zeit exponentiell steigt?

    Liegt wahrscheinlich am Arbeitsspeicher, der dann voll läuft und Daten auf die Festplatte ausgelagert werden müssen. Je nach Festplatte kann das schon sehr stark ausbremsen. Um das zu umgehen kannst du auch einfach nur die Hälfte stacken und die zwei Summenbilder dann anschließend addieren, z.b. in Fitswork.

    Mache ich auch so, da ich immer kurzbelichte und so zehntausende Bilder habe.

    Abgesehen davon skalieren die gängigen Programme leider nicht so gut mit der Anzahl der CPU Kerne.


    Gibts hier überhaupt jemanden, der das Problem schlechter Nachführung so mit der Brechstange umgeht?

    Hat auch seine Vorteile. So umgeht man, je nach dem wie kurz die Belichtung ist, ein wenig das Seeing und die Bilder können schärfer werden. Und Guiding braucht man auch nicht.


    Viele Grüße

    Mira

  • Hallo Marv

    Wenn du bei DSS die Bilder beim Starken drizzelst is es klar das das ewig dauert.

    Die Frage ist...warum drizzelst du ?

    Auch die größe der Einzelbilder spielt eine Rolle.

    Es ist ein Unterschied ob ich 8Mb oder 20Mb Frames verarbeite.

    Man sollte auch bei der Bildverarbeitung erst mal die Standartabläufe nutzen , dazu ist DSS gut geeignet.

    Siril auch klaro, aber da ist die Einarbeitung etwas länger.

    MfG

    Andreas

  • Mahlzeit woddy !

    Ich habe eine Pentax K30/K50. 16,5 Megapixel sind im Allgemeinen ausreichend.

    Bei einem Stack der Andomedagalaxie habe ich gedrizzled weil ich darauf ausgesprochen stolz war, schon mit meinen Mitteln die Dunkelnebel zu erkennen und wollte es Drucken. Habe ich dann auch in A2 sehr erfolgreich.


    Mein letzter Stack der M13 wurde gedrizzled, weil ich relativ weit reingecroppt habe. Dadurch kann ich den Versatz meiner bescheidenen Nachführung, wie auch die fehlende Brennweite in Einem etwas kompensieren.


    Ich sitze grade an einem sequenzierten Stack mit Siril nach dem Tutorial, über das Ergebnis im Vergleich werde ich gern berichten!

  • Moin Zusammen,

    mein erster Versuch des sequenziellen Stackings ohne Script mit Siril ist 💩


    Es läuft jetzt noch Mal eine Variante mit Script runter, mal sehen ob das besser ist als ich.

    Ist das ein bekanntes Fehlerbild? etwas Vergleichbares war bei DSS nicht im Ansatz zu sehen, die Grundlage an Bildern ist die Selbe.

  • Hi Marv


    Ohne zu wissen welche Daten du hast und welche Stacking Einstellungen du für die jeweiligen Kalibrierstacks verwendest hast, wird es wohl schwierig da eine Diagnose zu machen.


    Beschreibe doch mal wie du die Darks und die Bias gestackt hast und wie du die flats kalibriert und gestackt hast. Und das gleiche für die lights.


    Ich könnte mir vorstellen, dass da etwas überkorrigiert wurde? (Zb. Normalisierung / CFA Einstellungen / doppelte Anwendung von Kalibrierdaten..).


    Siril bringt ja einige Skripte mit. Das OSC Preprocessing sollte da eigentlich gute Dienste leisten.


    EDIT: ist das angehängte bild der Rohstack oder hast du da noch weitere Aktionen durchgeführt?


    CS, Seraphin

  • Hey Seraphin,

    ganz vergessen.. Das Ergibnis ist an der Stelle nur leicht gestrecht.


    Ich habe jetzt noch ein Ergebnis mit Script:


    Im Vergleich zu der Variante mit DSS:

    Was sehr Positiv auf der Seite von SiriL steht: Ich habe nicht diese komischen, vertikalen Gradienten im Hintergrund. ABER es sind auch sowohl im Stacking als auch im Processing einige unterscheidende Vorzeichen zu beachten.

    Mein Post Process ist wirklich nicht so schön, ich werde da definitiv noch mal ran gehen und das komplett neu machen.


    Prinzipiell hat sich gezeigt:

    DSS ist nich schneller oder langsamer als Siril. Das Ergebnis mit Script ist definitiv gut! Ich müsste mir jetzt noch ein Script OSC_Prepricessing inklusive Drizzling suchen, da mich das bei zu kurzer Brennweite hier etwas Details am Sternhaufen gekostet hat.

  • Ja ich arbeite mit einer NEQ-3 - Montierung ohne Guiding. Aber vorläufig bleibt diese mal im Einsatz bis eine neue mir zulegen kann. Vieles hängt auch von der Qualität der Montierung ab, wie die Grenze an maximaler Belichtung möglich ist, das die Sterne noch punktförmig bleiben. Auch zählt eine sehr genaue Ausrichtung auf den Himmelspol als Voraussetzung dass das Ganze dann auch optimal funktioniert. Eine Ausrichtung durch den Polsucher kann auch zu Fehlern führen, wenn dieser nicht gut justiert ist. Auch die Einstellung der Montierung dann auf den Himmelspol kann nicht garantieren, ob der Himmelspol auch sehr genau erwischt worden ist. Wer möchte auch immer darunter knien und hier entstehen auch durch den Blick durch den Polsucher dann auch Fehler.


    In diesem Jahr hatte ich das ganze Setup auf dem Balkon gehabt, da hier die Ausrichtung noch schwieriger wird, da man keine Sicht auf den Polarstern hat, und über eine andere Methode dies erreicht hatte. Leider ist dieses Verfahren auch recht Zeit intensiv bis dann alles soweit passt. Da war dann schon Belichtungszeiten bis zu 1,5 Min pro Bild möglich. DSS verwende ich seit längeren nicht mehr, da ich auch mit dem Ergebnis unzufrieden war, und nun alles mit Siril per Scripte stacke.

    Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist, dass das Programm bei 100 Aufnahmen nun deutlich schneller die Bilder verarbeitet, wo bei über 300 bei früheren Version deutlich länger gebraucht hatte. Auch der Rechner ist hier entscheidend, da das Programm sehr viel Systemressourcen beansprucht. Aber so viele Bilder mache ich nicht, eher pro Bild länger belichten. Wie gesagt, wenn ich länger belichten möchte, muss alles genau passen, wie oben erwähnt. Wenn Gradienten entstehen, verwende ich nun auch GraXpert das den Gradienten gut entfernt. Erst wenn dieser entfernt ist, kann ich das Bild dann auch weiter bearbeiten.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Nabend Manfred,


    das Thema habe ich in nem anderen Beitrag schon nebenbei erwähnt.

    Bisher habe ich auf einer LX3 fotografiert - die Eieruhr.

    Das Problem ist, dass die Halterung des Polsuchers ne Katastrophe ist. Noch so genau ausgerichtet, hast du ganz schnell mehr als problemlos 2° spiel in dem ganzen gerappel.
    Ich denke, die will wirklich nur kurze Brennweiten nachführen.

    Glücklicherweise ist jetzt eine gebrauchte Star Adventurer auf dem Weg zu mir. Nächste Woche geht's in den Urlaub, da werde ich wohl die Zeit nehmen, damit Belichtung in den Apparat zu bekommen.

    Damit ist es ganz schnell problemlos möglich, bei doppelter Gesamtbelichtung die einzelframes zu halbieren. Ich freue mich enorm drauf!

  • Ich stacke auch hohe Bildzahlen > 500 und sehe den starken Anstieg der Berechnungszeit ebenfalls. Das hängt wahrscheinlich eher am Algorithmus (bei mir Sigma Clipping), als an der Software. Da hilft nur ein potenter Rechner oder wie bei meinem Intel i5 (2C/4T) aus der Intel-Monopolzeit nur Geduld. Wenn die Berechnungszeit nicht-linear ansteigt, ist dann aber einfach irgendwann Schluss.

  • Moin Aludobson!


    Na gut, dann bin ich nicht der Einzige.

    Da wird dann ab nem gewissen Stand auch ein erheblich schnellerer Rechner nicht mehr viel ausmachen. Ich hatte nämlich auch das Gefühl, dass DSS sich dann selbst mehr überfordert, als die Hardware dahinter.

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