Beobachtungsnacht vom 24. Juli im Steigerwald.

  • Eine Beobachtungsnacht im Steigerwald.


    Hallo,


    In der Nacht vom 24. auf dem 25. Juli 2022 konnte ich mit meinem 12"/f 4 Newton, der parallaktisch auf einer G11 montiert ist, im Steigerwald beobachten.


    In dieser Nacht hatte ich einen klaren Himmel. Die Milchstraße konnte ich fast bis zum Horizont sehen. Neben Saturn und Jupiter schaute ich mit Offene Sternhaufen sowie einen Planetarischen und einen Galaktischen Nebel an.

    Meine Objekte in dieser Nacht:


    SQM-L um 2315 Uhr MESZ: 20m96/□" Zenit.


    NGC 6469, ein Offener Sternhaufen im Sternbild Schütze. Beobachtet bei einer Vergrößerung von 136x.

    Der Offene Sternhaufen fällt im Feld gerade noch auf.

    Der Sternhaufen besteht aus wenigen locker angeordneten schwachen Sternen. Die hellsten Sterne bilden einen ovalen Ring. Der Sternhaufen ist voll aufgelöst.


    SQM-L um 2335 Uhr MESZ: 21m16/□" Zenit.


    Messier 23 (NGC 6494), ein Offener Sternhaufen im Sternbild Schütze. Beobachtet bei einer Vergrößerung von 86x.

    Großer Sternhaufen mit vielen hellen bläulichen Sternen.

    Der Sternhaufen fällt im Feld sofort auf. Im Zentrum vom des Sternhaufens steht ein schwacher orange Stern. Westlich am Sternhaufen steht ein heller bläulicher Stern.

    Die Sterne sind zu vielen Ketten angeordnet. Im Sternhaufen sind viele Lücken ohne Sterne.

    Der Sternhaufen ist aufgelöst. im 80mm Sucher kann ich den Sternhaufen gut sehen.


    SQM-L um 045 Uhr MESZ: 21m27/□" Zenit.


    NGC 6567, ein Planetarischer Nebel im Sternbild Schütze. Beobachtet bei einer Vergrößerung von 343x mit einem [OIII] Filter und einem Blaze-Gitter Spektroskop.

    Der Planetarische Nebel war sehr schwer im Feld zu finden.

    Mit dem Blaze-Gitter Spektroskop konnte ich den Planetarischen Nebel im Feld finden. Ohne den Blaze-Gitter Spektroskop unterschied sich der Planetarische Nebel nicht von den Sternen die in dieser Region sehr dicht beieinander stehen. Auch mit dem [OIII] Filter unterschied sich der Planetarische Nebel kaum von den Sternen.

    Erst bei hoher Vergrößerung und mit dem [OIII] Filter ist der Planetarische Nebel im Gegensatz zu den Sternen ein deutlich sichtbares kleines Scheibchen.


    SQM-L um 100 Uhr MESZ: 21m19/□" Zenit.


    Messier 16 (NGC 6611), ein Offener Sternhaufen und Galaktischer Nebel im Sternbild Schlange. Beobachtet bei einer Vergrößerung von 67x mit einem [OIII] Filter.

    Ohne dem [OIII] Filter ist der Offene Sternhaufen zu sehen. Der Hintergrund bleibt leicht neblig.

    Der Sternhaufen besteht aus nicht zu vielen hellen bläulichen Sternen die sehr unregelmäßig im Sternhaufen verteilt sind.

    Mit dem [OIII] Filter kann ich den Nebel sehr deutlich sehen.

    Der Nebel ist sehr strukturiert mit verschiedenen Helligkeiten im Nebel. Der Ostteil vom Nebel ist am hellsten und auch am größten. Nach Nordwest zieht sich ein schwacher Nebelfetzen.
    Im 80mm Refraktor kann ich den Sternhaufen und den Nebel sehen.


    SQM-L um 130 Uhr MESZ: 21m20/□" Zenit.


    Messier 18 (NGC 6613), ein Offener Sternhaufen im Sternbild Schütze. Beobachtet bei einer Vergrößerung von 67x.

    Messier 18 ist ein kleiner Sternhaufen mit wenigen mittelhellen Sternen.

    Ein großer Teil der Sterne ist in zwei parallele Ketten angeordnet. Der Sternhaufen ist voll aufgelöst und im 80mm Sucher zu sehen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Servus Gerd!

    Da ich Deine Beo-Berichte fast alle lese, gehe ich mal davon aus, dass die Milchstraße (soweit jahreszeitlich vorhanden ;) ) nicht immer so gut wie in dieser Nacht aus Deiner Region sichtbar ist. Sonst würden die Objekt dieser Nacht bei DE von -14° bis -22° nicht so gut beobachtbar sein.

    Gerade beim PN NGC 6567 mit 12" Durchmesser in der Milchstraße ist das eine gute Beobachtung.

    Zu M16 GN in der Schlange, ... da werden die "Säulen der Schöpfung" mit 12" vermutlich nur zu erahnen gewesen sein, oder :?:


    Es scheinen allerdings die meisten im "Sommerloch" zu stecken, kein Netz zu haben, oder von der Hitze geschlaucht zu sein. :saint:


    Ich persönlich bin gerade gerne mit dem Rad (inkl. Badezeugs) unterwegs, obwohl es am Mi/Do Nacht dieser Woche sehr gut aussah, hatte ich keine Energie mehr dafür unter der Arbeitswoche.

    Nun gut, danke für den kurzen Bericht mit scheinbar guten Bedingungen.


    Grüße aus dem Allgäu,

    Roland :) :)

  • Hallo Roland,


    Da ich Deine Beo-Berichte fast alle lese, gehe ich mal davon aus, dass die Milchstraße (soweit jahreszeitlich vorhanden ;) ) nicht immer so gut wie in dieser Nacht aus Deiner Region sichtbar ist.

    Es ist so:


    Bei mir Zuhause auf dem Land, in der Nähe der Städte Fürth/Nürnberg/Erlangen im Osten, Ansbach im Süden und diversen Beleuchtungen außen herum, kann ich die Milchstraße kaum noch sehen, bestenfalls erahnen.

    Anders an meinem Platz im Steigerwald: Hier sehe (!) ich die Milchstraße sehr strukturiert zumindest immer nahe bis zum Horizont oder im guten Nächten deutlich strukturierter bis zum Horizont. Es ist ein deutlicher Unterschied.

    Im Steigerwald kann ich die hellen Objekte im Schützen ganz einfach mit den freien Augen sehen, bei mir in der Nähe brauche ich nicht einmal daran zu denken, diese Objekte mit den freien Augen sehen zu können. Die Anfahrt von 45 Minuten nehme ich gerne in Kauf, ich war vergangene Nacht erst wieder im Steigerwald.


    Unter der Arbeitswoche ist es für mich auch nicht möglich beobachten zu gehen. Ich muss früh heraus und die Schicht dauert lange. Da muss ich leider so manche Nacht ungenutzt lassen, besonders im Sommer, wenn es so spät dunkel wird.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

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