Probleme mit der Justage beim 10" Dobson

  • Hallo,

    Ich habe dieses runde Stück ausgemessen, die beiden Seiten sind dabei gleich lang.


    Ich erinnere mich auch nicht, dass ich mit dem Okularauszug irgendwann einmal irgendwo dran gestoßen bin.

    Gestern hat mich Herr Thurner von ICS zurückgeschrieben und gesagt, dass er nach einer Lösung des Problems sucht und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass das Problem die Ausleuchtung bei der Weitfeldbeobachtung nur minimal beeinflusst. Es könnte also noch ein paar Tage dauern.


    03sec

    Mir geht es um die Ausrichtung des FS auf den Okularauszug, bei der mir dieses kleine Stück fehlt, weil der Fangspiegelhalter an die Spinne anschlägt.

    Ich habe Papier in den Tubus gelegt um die Reflexionen auszublenden.


    Viele Grüße,

    Alex

  • Hallo


    wenn du wo gegengestoßen bist könnte sein das der Tubus sich HS seitig etwas eingedrückt hat???

    das wäre das am ehesten wahrscheinliche

    wenn du dir aus einer Pappe eine Leere mit Tubusradius schneidest kannst du das kontrollieren, müsste ja auf der HS Seite 2mm Luft haben um 10mm daneben zu gucken.

    ich weiß nicht ob man zur Tubusverstärkung von innen Blendringe zur Stabilisierung vor und nach dem OAZ einsetzen könnte, sollte zumStrahlengang ja noch wenigsten 5mm Luft bleiben, 5mm, eher 10mm oder was geht bei 1mm Dickesollte schon was bringen, könnte man sich passend Lasern Lassen, die müssen aber straff reinpassen, dann hast du auch nachhaltig weniger oft Justageprobleme. kannst du gleich noch über bessere Innenschwärzung nachdenken, ist ein Abwasch.

    Wenn das OAZ Rohr im OAZ schief stehen würde das bliebe nicht unbemerkt, dann meist Kugellager gebrochen, bewegt sich dann vermutlich eher nicht und ist auch zu sehen und instabiel


    Gruß Frank

  • Hallo Leute,

    ich denke so blöd ist Alex nicht, dass er eine Beule im Tubus übersieht.

    Man sollte hier etwas weiter vorne ansetzen. Zunächst einmal muss sichergestellt sein, dass Alex nicht ein grundlegendes Justageproblem hat. Ist das System erst einmal grob verstellt, so ist es auch gar nicht mehr so einfach, mit den üblichen Mitteln die Justage zu bewerkstelligen.

    Danach sollte man schauen, ob etwas falsch eingebaut wurde. Und danach der ganze Rest.

    Alex, wir können das so machen, wie im Film. Der Pilot und der Copilot haben vom vergifteten Hähnchen gegessen und du musst jetzt die Boing ganz alleine landen. Wir sitzen hier bereit und helfen dir dabei.

    Schritt 1: Stelle dein Teleskop schräg, schaue von vorne herein und entferne dich, bringe den FS und seine Spiegelung zur Deckung, indem sich die Spinnenbeine und deren Spiegelung decken. Ist alles symmetrisch? Wenn nicht, dann verstelle den HS so (hinten, an den 3 Schrauben), bis alles symmetrisch ist. Hintergrund: du kannst ein optisches System auch schräg in einem Tubus gut justieren, das wollen wir aber ausschließen.


    Gruß ralf

  • Hallo Leute,

    ich denke so blöd ist Alex nicht, dass er eine Beule im Tubus übersieht.

    Man sollte hier etwas weiter vorne ansetzen. Zunächst einmal muss sichergestellt sein, dass Alex nicht ein grundlegendes Justageproblem hat. Ist das System erst einmal grob verstellt, so ist es auch gar nicht mehr so einfach

    Du meinst nicht so blöd sonder anders blöd😉

    Ich weiß nicht ob man so 2mm flächig eingedrückt sieht.

    Ich tät den OAZ Mittelpunkt vom Tubusanfang messen Laser reinstecken und an der gegenüberliegenden Wand messen ob er auch da ankommt.... Dafür muss sehr wahrscheinlich der FS raus, zumindest so verdreht werden das es der Strahl vorbeischaft. Dann kan er auch gleich die Spinne umdrehen.


    In 4 Wochen niemand zu finden der sich damit auskennt ist schon eine Leistung wenn man nicht auf einer Halig wohnt😘


    Wenn doch mit genug Abstand justierbar, oder do h der Tubus verformt, bliebe man auf den Kosten sitzen? Das müsste abgeklärt werden bevor man es zurückschickt.

    In 3 Wochen ist HTT, da wirst du geholfen.


    Gruß Frank

  • Wenn der Tubus sich eine Delle gezogen hat, könnte man das mit einer Taschenlampe im Streiflicht (Reflexion) sicher erkennen. Muss übrigens kein Anstoßen sein, können auch Materialverspannungen sein ... Es gibt ja genug Anbauteile, welche den Tubus in eine gewisse Form zwingen wollen.

  • Hallo,

    Die Analogie mit dem Flugzeug landen, finde ich gut und hoffe wir landen gemeinsam sicher. Danke nochmals für die Hilfe.

    Ich habe noch ein Paar Bilder vom Okularauszug gemacht, diesmal möglichst gerade.


    Außerdem habe ich den Bereich des Tubus der von oben gesehen unter dem Okularauszug ist nach Dellen abgesucht, dabei konnte ich nichts finden.


    03sec

    Schritt 1: Stelle dein Teleskop schräg, schaue von vorne herein und entferne dich, bringe den FS und seine Spiegelung zur Deckung, indem sich die Spinnenbeine und deren Spiegelung decken. Ist alles symmetrisch? Wenn nicht, dann verstelle den HS so (hinten, an den 3 Schrauben), bis alles symmetrisch ist. Hintergrund: du kannst ein optisches System auch schräg in einem Tubus gut justieren, das wollen wir aber ausschließen.


    Gruß ralf

    Das habe ich gemacht und beim reinschauen war alles ziemlich symmetrisch zu einander zu erkennen.

    Was wäre Schritt 2 für eine sichere Landung ?


    Ich möchte noch darauf hinweisen, dass das Teleskop gut justiert ist und am Himmel schon ganz gute Ergebnisse gezeigt hat. Es fehlt mir nur noch dieses bisschen an Höhe um den FS perfekt auf den Okularauszug auszurichten.


    Viele Grüße,

    Alex

  • Bodenkontrolle an Alex,

    sehr schön, dann können wir das schon mal ausschließen.

    Nun solltest du (Teleskop schräg gestellt) die Mittelschraube des FS lösen und einige Windungen (vielleicht 3) herausschrauben. Ich weiß, das ist gegen deinen Wunsch, aber ich gehe jetzt erst einmal davon aus, dass alles passen würde. Die 3 Justierschrauben hängen jetzt unnütz herum. Du greifst mit der linken Hand von hinten an die Basis des FS und drückst ihn bis zum Anschlag ins Teleskop hinein (vermutlich stoßen jetzt wieder die Justierschrauben an, sie sollten ungefähr alle gleich lang herausschauen. Nun guckst durch gleichzeitig durch den OAZ.

    Der FS kann wie ein Lämmerschwanz in alle Richtungen wackeln. Du kannst ihn drehen und du kannst ihn kippen und du kannst ihn vor und zurück schieben. Wenn du das alles im OAZ siehst, dann bekommst du ein Gefühl dafür, wo sich der FS gerade befindet, was zu ihm gehört und wo ganz grob die Mitte ist.

    Jetzt drehst du den Okularauszug heraus, so weit es geht, und wenn du Verlängerungshülsen hast, dann schraube diese auch noch drauf. Du kannst dich auch mit dem Auge noch weiter vom OAZ entfernen. Schaue durch die "Röhre" des OAZ möglichst symmetrisch und suche und beobachte den FS. Du kannst ihn (hoffentlich) mit der Hand so halten, dass er einigermaßen rund ist. Drehst du ihn, so wird er zum Oval. Kippst du ihn, so passiert das auch, ist aber weniger leicht zu erkennen. Immer leicht gegen die Haupf-Mittelschraube gedrückt.

    Die Seiten sind verschieden beleuchtet, das kann u.U. schon etwas verwirren. Schaue nur die spiegelnde Fläche an, ob die irgendwann rund ist.

    Ist der FS nun einigermaßen rund, dann merke dir die Stelle. Befindet er sich eher rechts in der Röhre (zum HS hin) oder eher links, zur Hand hin.

    Über die Mittelschraube des FS kannst du nun die Position einigermaßen mittig einstellen.

    Wenn du das hinbekommst, dann kannst du alle Termine absagen, dann ist nichts kaputt, und kein Chinese ist schuld.

    Danach geht es aber noch weiter ...

    Gruß,

    ralf

  • Hallo Ralf,

    Neues Meldung aus dem Cockpit. Ich habe es heute versucht und konnte den FS grob rund und mittig einstellen. Er ist aber immer noch ziemlich nah an der Spinne, weil ich die drei äußeren Schrauben nicht weiter reingedreht habe. Als der FS lose war konnte ich ihn gut kippen und drehen, nur das vor und zurückschieben ging nicht ganz so gut.

    Wie geht es weiter?


    Viele Grüße,

    Alex

  • Wenn er jetzt vorm OAZ halbwegs passt, muss der FS auf den HS ausgerichtet werden, so dass du ihn via FS im OAZ komplett siehst.


    Nebenbei wirkt der FS dann im OAZ auch selbst rund, wenn er die richtige Neigung hat.


    Konzentrier dich dabei auf die Kreisränder vom HS im FS und vom FS selbst im Vehältnis zum OAZ-Innenrand. Und ignoriere alles, was im HS gespiegelt erscheint, der ist zu diesem Zeitpunkt "offiziell" noch nicht justiert.


    Halt zur Not mal einen Finger direkt hinter den OAZ im Tubus (noch vor dem FS) und/oder einen Gegenstand zwischen FS und HS, um zu sehen, was sich worin spiegelt.


    Damit der FS seine Lage nicht mehr verändert, sondern nur noch seine Neigung, muss man die äußeren Schrauben ganz leicht soweit schrauben, dass sie die zentrale Schrauben kontern. Dann wackelt der FS nicht mehr so.

    Und beim Justieren dreht man immer nur an einer äußeren Schraube eine halbe Drehung und gleicht das durch je eine Vierteldrehung in Gegenrichtung der anderen beiden äußeren aus oder durch eine halbe Drehung einer der beiden anderen äußeren Schrauben. Die Summe an Drehung muss null bleiben.

  • Links neben dem Haupspiegel ist ein roter Knopf, da steht EXIT drauf, den nicht drücken .... ist die Selbstzerstörung. :D

    Nein, im Ernst:

    du schreibst:


    Er ist aber immer noch ziemlich nah an der Spinne, weil ich die drei äußeren Schrauben nicht weiter reingedreht habe.

    Ich hatte das dann wohl falsch in meinem Kopf, dachte, der FS wäre zu weit zum Hauptspiegel platziert.

    Was hindert dich daran, die Mittelschraube noch weiter herauszudrehen und die 3 Justierschrauben weiter hereinzudrehen? Beim Herausdrehen der Mittelschraube wird der Abstand zum FS ja länger.

    Die Genauigkeit sollte so gut wie möglich sein. Vielleicht +/- 1-2 mm. Beim Einstellen kannst du auch durchaus den FS immer ein wenig drehen und dabei nur den Abstand links und rechts beobachten. Bis du da mittig bist, solltest du auch immer die Justierschrauben nachdrehen oder ggf. wenn du wieder zurück musst, herausdrehen. Die sollten nicht fest sein, aber so nah an der Oberfläche, dass nicht mehr viel Platz ist. Und wichtig dann, dass alle 3 immer um etwa den gleichen Betrag bewegt werden. Ich meine auch, dass es da so kleine Dellen im Gegenstück gibt, die solltest du auch nutzen, bzw. die Justierschrauben rutschen da vermutlich sowieso hinein. Damit wäre dann auch die Drehung schon justiert.

    Das Ganze beobachtest du ja durch den OAZ. Du merkst sicher schon, dass es einen Unterschied macht, ob du schräg hineinschaust oder mittig. Aus diesem Grund machen wir uns oft eine kleine Blende. Wir kleben den OAZ Stutzen zu und lassen nur ein mittiges Loch. Früher konnte man Filmdosen da hineinstecken, hat aber heute keiner mehr. Ich selber habe eine kleine Schutzkappe, in der ich mit heißer Nadel ein mittiges Loch geschmolzen habe. Wenn du da jetzt durch guckst, ist alles dunkler, aber hoffentlich immer noch alles zentriert. Ansonsten solltest du noch etwas Feinarbeit leisten. Damit sie nicht verwirrt werden, kleben sich viele Leute ein Blatt Papier in den Tubus. Du kennst jetzt aber ja die Ränder deines FS.

    Und jetzt komm das, was Kalle sagt. (sorry, für den Fall, dass meine Erklärungen zu lang und zu detailreich sind, ich will nur ganz sicher gehen, dass du auch alles nachmachen kannst).

    Nun also suchst du den HS im Fangspiegel. Halteklammern sind, wenn vorhanden, eine gute Orientierung. Schaue am besten weiter durch das kleine Löchlein deiner Blende und falls du ein Blatt Papier in den Tubus geklebt hast, bitte vorher entfernen, ;) dieses Bild des Hauptspiegels ist vermutlich verschoben. Das musst du nun mit den 3 Justierschrauben des Fangspiegels bewegen. Da hilft nur Versuch und Irrtum und wichtig dabei ist das, was Kalle im letzten Absatz schreibt.

    Kriegst du das hin, dann hast du schon gewonnen.

    Auf bald,

    Gruß

    ralf

  • Hallo,

    Ich habe das Teleskop jetzt wie beschrieben eingestellt und damit wie gefordert den Landeanflug begonnen.

    Leider ist der kleine Betrag, der fehlt, um den FS perfekt mittig zu bekommen geblieben. Ich habe also immer noch das Problem das der Fangspiegelhalter an die Spinne kommt.

    Hier ein Bild der Ausrichtung des Fangspiegels auf den Okularauszug:

    Ich habe die Achsen markiert: Grün ist die Höhe des FS bei senkrecht ausgerichtetem Tubus und rot die „Breite“ des Fangspiegels.


    Ansonsten hat alles gut funktioniert und das Teleskop ist justiert.

    Hier zwei Bilder des Justage-Ergebnisses:


    Vielen Dank für all die Hilfe und viele Grüße,

    Alex

  • Hallo Alex,

    nein, nein, du bist noch nicht fertig. Das Fahrwerk musst du noch ausfahren, bevor du landest.

    Das, was du bis jetzt gemacht hast, brauchst du nicht immer neu zu machen. Ich selber justiere mein Teleskop jedes Mal neu, sogar 2-mal in einer Nacht. Aber der FS und die grobe Justage, also die Positionen zueinander, die bleiben seit 1 1/2 Jahren gleich. Der HS aber muss jedes Mal neu justiert werden, zumindest kontrolliert. Allerdings wird mein Teleskop auch immer neu aufgebaut. Wenn du nichts Wesentliches damit machst, dann kann eine Feinjustierung aber auch 1/2 Jahr lang halten. Die brauchen wir aber noch.

    Dazu melde ich mich morgen nochmals. Die eigentliche Fläche deines FS, also die, die reflektiert, ist so rund und schön wie es sein soll, prima.

    Gruß

    ralf

  • Hallo Alex,

    so, jetzt wird endlich gelandet.

    Du hast alle Komponenten zueinander justiert. Du guckst mittig und sauber auf den HS. NUR, der Hauptspiegel selber guckt gerade noch hin, wo er will. Aber keine Sorge, du bist schon ganz nah dran.

    Es gibt dazu Hilfsmittel, Laser (den lasse ich hier weg, den hast du ja nicht) und dieses Justierokular, das du hast. Es geht aber auch ganz ohne, wenn du einen Stern siehst. Zum Verständnis ist das sogar die bessere Methode am Stern zu justieren, und genauer ist sie auch.

    Du stellst den Stern nun unscharf und siehst dann in der Mitte den Fangspiegel als dunkle Stelle. Diese muss möglichst mittig sein. Viele Leute sind danach schon zufrieden, aber für Mond und Planeten ist das noch nicht ausreichend. Du stellst nun immer schärfer und schaust, wie sich das Bild verändert. Der Schatten des Fangspiegels verschwindet irgendwann und du siehst ungefähr das:



    Auf den ersten Blick sieht das rund und symmetrisch aus, ist es aber nicht. Das mittlere Pünktchen ist zu weit links oben.

    Nun gehst du an die Schrauben des HS. Da sind i.d.R. 6 Stück. 3 davon dienen nur dem Festhalten der Einstellungen der 3 Justageschrauben. Diese kannst du recht weit herausdrehen, aber nicht entfernen. Die 3 Justierschrauben haben i.d.R. Federn. Welche das sind, musst du evtl. noch herausfinden. Wenn du eine Justierschraube bewegst, dann bewegt sich auch das unscharfe Sternchen im Okular.

    Du stellst nun den Stern in die Mitte deines Bildfeldes (das ist wichtig), ein Okular mit kurzer Brennweite ist da wohl angebracht, um die Details besser sehen zu können. Du entscheidest jetzt, in welche Richtung die Sternscheibe versetzt wirkt. In unserem Fall oben links. Mit den 3 HS-Schrauben musst du jetzt das Abbild des Sterns entgegengesetzt nach unten rechts bewegen. Danach stellst du den Stern wieder in die Mitte deines Bildfeldes (das ist wichtig) und kontrollierst, ob es besser geworden ist und schätzt ab, um wie viel. Bist du einigermaßen mittig, dann stellst du noch schärfer, solange, bist du tatsächlich den Stern scharf siehst und die Lichtausbrüche in alle Richtungen ungefähr gleich oft geschehen.

    Nochmal zur Richtung, in die du mit den Justierschrauben den Stern bewegen musst. Egal ob vor dem richtigen Schärfepunkt oder danach, du musst den Stern immer in die Richtung bewegen, wo es am wenigsten Licht gibt, bzw. wo es am wenigsten dicht ist. Und nicht vergessen, der Stern muss bei Beurteilung der Justage immer in der Mitte stehen. Die 3 Feststellschrauben kannst du danach wieder leicht anziehen und gut iss.

    Nun hat man aber nicht immer einen Stern zu Verfügung und dafür ist dein Justierokular gedacht.

    Ich habe mal dein Bild oben vergrößert und markiert.



    Ganz im Zentrum siehst du einen Kringel. Und noch darin einen dunklen Punkt. Dieser Punkt muss in die Mitte des Kringels. Alles andere haben wir schon justiert und da müssen wir nicht mehr drauf achten. Das ganze Gebilde, Kringel und Punkt, muss auch in der Verlängerung der Fangspiegelstreben stehen, sollt aber automatisch so sein, wenn wir vorher keinen Fehler gemacht haben. Der dunkle dicke Rand ist der Fangspiegel selber, der ist asymmetrisch aufgeklebt und deshalb sieht der hier "verschoben" aus, das hat aber seine Richtigkeit.

    Du wirst feststellen, dass die Justage sich geringfügig ändert, wenn du das Justierokular drehst oder anklemmst, so muss es sein, wenn du diese minimalen Veränderungen wahrnimmst, dann bist du auf einen Bruchteil der Lichtwellenlänge justiert und alle Photonen fallen auf einen Punkt.


    Nun bist du gelandet, öffne die Türen, lasse deine Passagiere heraus und genieße das Blitzlichtgewitter der Presse, die nun einen neuen Helden feiert. ;)


    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo Ralf,

    Danke für diese ausführliche Beschreibung. Ich werde das Fahrgestell ausfahren wenn es wieder klare Sicht gibt.


    Außerdem gibt es neue Nachrichten von ISC: Herr Thurner hat sich ein paar Galaxy Dobson D10 mit Quarzspiegel angeschaut und hat festgestellt, dass da tatsächlich 1mm Verstellweg an Höhe für den Fangspiegel fehlt. Er hat mich auch nochmals darauf hingewiesen, dass diese Abweichungen bei der visuellen Beobachtung nicht zu erkennen ist. Trotzdem hat er mir angeboten mir eine modifizierte Spinne anfertigen zu lassen und mich gefragt, ob ich mir zutrauen würde, die alte Spinne aus und die neue wieder einzubauen.

    Deshalb wollte ich hier fragen, ob es schwer ist eine FS-Spinne auszubauen, da ich das noch nie gemacht habe.


    Viele Grüße,

    Alex

  • Deshalb wollte ich hier fragen, ob es schwer ist eine FS-Spinne auszubauen, da ich das noch nie gemacht habe.

    Das ist nicht weiter tragisch.


    Zieh Einmalhandschuhe an um Fingerabdrücke auf dem FS zu vermeiden und schraub erstmal den Fangspiegel ab und nimm ihn zwischen den Streben raus. Das ganze bei liegendem Tubus, damit nichts auf den Hauptspiegel fallen kann.


    Die FS-Spinne ist mit i.d.R. silbernen Rändelschrauben befestigt. Schraub diese ab und dann kannst du die Spinne nach vorne entfernen.


    Beim Einbau wieder genau umgedreht vorgehen.


    Grüße,

    Alex

  • Hallo,

    Ich habe das Angebot angenommen. Der Händler wird mir eine modifizierte Spinne zuschicken und ich muss die alte ausbauen und durch die neue ersetzen.

    Ich werde mich dann nochmals melden, wenn alles gemacht ist bzw. falls ich noch fragen habe.


    Vielen Dank und viele Grüße,

    Alex

  • Hallo,

    Die Fluglandung geht noch ein bisschen weiter. Ich habe die neue Spinne samt neuen Fangspiegel zugesandt bekommen und montiert. Das Aus- und Einbauen verlief ziemlich reibungslos und ich habe die Chance gleich wahrgenommen, den neuen Fangspiegel mit Schultafellack zu schwärzen und die Tubusseite gegenüber vom Okularauszug mit Velourfolie auszukleiden.

    Beim erneuten Justieren des Teleskops bin ich dann aber auf ein kleines Problem gestoßen. Den Justage-Schritt 1, die Ausrichtung des Fangspiegels auf den Okularauszug, konnte ich noch gut durchführen. Der FS war rund und mittig im Okularauszug erkennbar:

    Jetzt habe ich den 2. Justage-Schritt, die Ausrichtung des Fangspiegels auf den Hauptspiegel, durchgeführt und bemerkt, dass sich dadurch die Ausrichtung des Fangspiegels auf den Okularauszug recht stark verstellt hat:

    Als ich den Fangspiegel wieder auf den Okularauszug ausgerichtet habe war allerdings die Ausrichtung auf den Hauptspiegel stark verstellt:

    Ich habe mehrere Stunden lang probiert, es aber nicht geschafft den Fangspiegel gleichzeitig auf den Okularauszug und auf den Hauptspiegel auszurichten.

    Was kann ich machen, dass der Fangspiegel beim Ausrichten auf den Hauptspiegel seine gute Position zum Okularauszug beibehält?

    Ich würde mich über Antworten freuen.

    Viele Grüße,

    Alex

  • Hallo Alex,

    wenn der neue FS stark verstellt ist, dann musst du evtl. den Prozess 2 mal hintereinander machen.

    Wichtiger aber noch, dass du die Reihenfolge einhältst. Den FS zum OAZ ausrichten ist Nr 1. das muss auch nicht auf 1/100 mm korrekt sein.

    FS zum HS ist schon wichtiger. Dabei ändert sich geringfügig die Ausrichtung zum OAZ, aber das kannst du erst einmal ignorieren. Dein Bild Nr. 2 sieht schon sehr gut aus, da musst du nur an den FS Schrauben drehen (rechts unten), bis das Kreuz des Justierokulars genau in die Mittenmarkierung trifft. Tipp: Dein Justieroku hat ein Fadenkreuz und dein Teleskop hat die FS-Spinne. Bringe beide übereinander; indem du das JustierOku drehst. Danach kannst du Asymmetrien besser erkennen.) Ist manchmal alles schwer zu sehen, weil sehr, sehr klein. Die äußeren Asymmetrien kannst du dabei auch erst einmal ignorieren. Dann den HS justieren bis die Ränder alle gut symmetrisch sind. Dabei verändert sich die FS-Justierung wieder etwas.

    Nun, wenn alles grob passt, dann noch mal von vorne. Bei FS zu OAZ dürfte es nur minimale Unterschiede geben. Da würde ich möglicherweise gar nicht mehr ran gehen und wie gesagt, hier ist der Maßstab 1/2 mm und nicht 1/1000. Dann wieder FS zu HS. usw.

    Gruß

    ralf

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