Astrophysik an bayerischen Gymnasien

  • Hallo,


    jetzt wurde der Lehrplan für die Astrophysik im Rahmen der 13. Klasse des (wieder) 9-jährigen Gymnasiums in Bayern veröffentlicht:

    Lehrplan Astrophysik

    Er unterscheidet sich nur sehr wenig vom vorherigen Lehrplan des G8, der aber meiner Meinung nach schon sehr gut war.

    Das praktische Arbeiten mit der drehbaren Sternkarte war im damaligen 9-jährigen Gymnasium noch drin, ist im G8 aber schon rausgefallen. Dafür wurden damals eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse reingenommen (Urknall, Kosmologie, ...).

    Das Fach wird 3-stündig unterrichtet, wenn was neues reingenommen wird, muss an anderer Stelle leider gekürzt werden.

    Im nächsten Schuljahr beginnt die 10. Klasse des 9-jährigen Gymnasiums, es dauert also noch ein bisschen ....

    Die Astrophysik in der Schule (jedenfalls am Gymnasium) lebt also weiter!


    Servus, Stephan

  • Stephan,

    eine drehbare Sternkarte ist im Grunde nur eine Sonderform eines Rechenschiebers, zum Addieren von Uhrzeiten und Datumsangaben zu Sternzeiten. In Zeiten, wo man sich passende Apps auf das Smartphone ziehen kann, nicht mehr ganz so spannend. Das Ganze wird durch Sommer-/Winterzeit unnötig ad absurdum getrieben. Wenn die Schüler wüssten (besser kapierten), dass man ihnen im Sommer faktisch per Jugendschutzgesetz eine Abendstunde klaut ...


    Die Arbeitsweise von Rechenschiebern im Matheunterricht wird ja auch nicht mehr gelehrt. Wiewohl Rechenschieber zur Veranschaulichung der Formeln für den Logarithmus sicher hilfreich sind. Auch das Thema "signifikante Stellen" lässt sich mit einem Rechenschieber perfekt erklären.


    Nebenbei: Für Sinus und Cosinus fände ich runde Rechenschieber durchaus hilfreich, da damit die Kreis-Periode viel besser veranschaulicht werden kann. Gleiches gilt für den Logarithmus mit seiner Selbstähnlichkeit abhängig von der Basis. Im Grunde fehlt nur ein passendes Rechenschiebermodell, das innen noch die Sternkarte abbildet.

    Auf der anderen Seite beneide ich die Schulbehörde nicht, wenn sie Lehrpläne entwickeln und deshalb alte Zöpfe abschneiden müssen. Da gibt es so viel Neues, was man im Lehrplan unterbringen muss, ganz vorne die Informationsverarbeitung. Ohne Computer geht schließlich heute gar nichts mehr.

  • Servus Stephan,


    im G8 hatte man 2 Schuljahre für den Stoff, jetzt nur eines bzw. ein verkürztens Jahr wegen des frühen Abitermins. Also noch mehr durch den Stoff hetzen.


    Beispiel Orienierung am Himmel. Das in sechs Stunden, sprich zwei Unterrichtswochen bzw. zwei Doppelstunden und zwei Einzelstunden. Sportlich.


    Ich fand den G8-Lehrplan schon sportlich und man musste immer wieder aufs Gas drücken. Hier ist es wohl noch heftiger. Aber die Praxis wird es zeigen...


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Stephan,


    danke für den Hinweis auf den aktuellen Lehrplan Astrophysik. Ich habe ihn aufmerksam durchgelesen und muss sagen: Respekt! Wenn die dort formulierten Kompetenzerwartungen auch nur annähernd erfüllt werden, brauchen wir uns um qualifizierten Nachwuchs keine Sorgen zu machen. Allein mir fehlt der Glaube.


    Grüße, Rolf

  • Servus Christoph,


    im G8 war (ist noch aktuell) die Astrophysik auch im letzten Schuljahr, halt in der 12. Klasse. Die Unterrichtszeit für den Astrostoff ist also genau die gleiche geblieben.


    CS, Stephan

  • Servus Stephan,


    hihi, stimmt... Man sollte nicht zu schnell schreiben, wenn man unter Morphium steht. ;) Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. 8)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Wenn die dort formulierten Kompetenzerwartungen auch nur annähernd erfüllt werden, brauchen wir uns um qualifizierten Nachwuchs keine Sorgen zu machen. Allein mir fehlt der Glaube.

    :)

    Habs auch durchgelesen. Wenn ich das richtig verstehe, sind das 17-19 Jahre alte Jugendliche? Wenn die das Beschriebene alles beherrschen sollen, dann nenne ich das Überambitioniertheit in Reinform.

    Würde vermuten, die genannte ordentliche Übersicht inkl. deren Verständnis gemäss Liste hat man wohl eher nach einem entspr. Studium in Astropysik an einer Uni.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Wenn die das Beschriebene alles beherrschen sollen, dann nenne ich das Überambitioniertheit in Reinform.

    Wir leben in einer Gesellschaft, die mit "Stretch Goals" gesteuert wird ...

    m.E. solte der Schwerpunkt der Erziehung inzwischen mehr auf "Überleben ohne Strom und Supermärkte" ausgerichtet werden. Nur mal so.

    Das spräche dann z.B. für Rechenschieber und drehbare Sternkarten.

    Und man sollte mal darüber nachdenken, die schon immer im Lehrplan zeitfressenden Unterrichtsstunden z.B. für Religion oder Musik abzuschaffen

    Gruß,

    Peter

  • Als jemand, der in Bayern sein Abi gemacht hat, muss ich mich jetzt mal hier outen:


    Ich habe in meiner GANZEN Schulzeit - von Grundschule über Hauptschule (1 Jahr) bis Gymnasium und Abiturprüfung nicht eine EINZIGE Schulstunde erlebt, in der irgendein astronomisches Thema oder wenigstens mal das Planetensystem auch nur erwähnt worden wäre! Der einzige Moment, an den ich mich erinnern kann, war ein Kurzreferat über die Keplerschen Gesetze, mit dem ich mir mal in Physik die Note aufbessern konnte (und da hab ich das Thema selbst vorgeschlagen!).
    Und das lag sicherlich nicht dran, dass ich oft "geschlafen" hab - bei den wirklich interessanten Themen war ich i.d.R. immer hellwach! ;)


    Ok, die Bedingungen damals entsprechen jetzt vielleicht nicht mehr denen von heute, aber wollte ich mal gesagt haben. (Gerade weil ja auch, weil bayerische Bildung und insbesondere das "Bayern-Abitur" so gerne als Musterbeispiel genommen wird... ^^ )


    Viele Grüße,

    Peter

  • Hallo Peter,


    schade, dass du so "astrofrei" durch den Physikunterricht gegangen bist. Da kann aber nur bedingt das Bildungssystem was dafür. Im Lehrplan steht die Astronomie schon an ein paar (ev. zu wenigen) Stellen drin, aber der Lehrer macht letztendlich den Unterricht. Viele Kollegen haben verständlicherweise andere Hobbies und im Studium - jedenfalls bei mit an der LMU München - wurde Astrophysik nicht behandelt. Also vernachlässigen einige Kollegen den Stoff, da sie sich ev. zu unsicher fühlen. Bei den vielen Fragen, die von den Schülern zu diesem Thema kommen, muss ich auch immer wieder erst recherchieren, man lernt halt nie aus.

    Im Geschichtsunterricht (9 Jahre Gymnasium!) haben wir im Unterricht z.B. nie den 2. Weltkrieg beendet, dafür aber die Ritter bestimmt 3-mal durchgenommen.

    Der Astrophysikstoff im Lehrplan ist zwar sportlich, aber schon zu schaffen. Was bei den Schülern dann ankommt ist immer die Frage und sehr individuell, wie in jedem Fach.


    Servus, Stephan

  • Hallo Stephan,

    also, jetzt bin ich verwirrt! Soll das etwa heißen, dass die Schulbildung bzw. die Inhalte, die unsere Kinder vermittelt bekommen, von den "Hobbies" und persönlichen Interessen/Stärken der Lehrkräfte abhängig sind? :/ =O (würde sich aber durchaus decken mit meinen Eindrücken, die ich so in der Oberstufe damals hatte bei manchen Lehrern...)
    Wenn Astronomie zumindest in Grundzügen im Lehrplan enthalten ist und ich aber bis zum Abi nichts davon mitbekam, frag ich mich schon, was Lehrpläne dann eigentlich wert sind. Gibt es da dann überhaupt irgendeine Verbindlichkeit für Lehrkräfte oder sind Lehrpläne nur so eine Art "freundliche Empfehlung"?

    Entschuldige bitte meine provokante Reaktion - ich kann das einfach schwer verstehen. In meinem Job muss ich mich auch täglich neuen Herausforderungen stellen und mich auch mal in Bereiche einarbeiten, die nicht meiner Komfortzone liegen. Dafür hat man ein Hochschulstudium gemacht und kann auch im Beruf regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen. Sollte man also erwarten können, auch oder gerade von Beamten im höheren Dienst...


    Astrophysik mit vielen neuen, komplexen Formeln hätte es ja gar nicht unbedingt sein müssen. Es wäre schon ein guter Schritt gewesen, den Schülern in meinem oberbayerischen Gymnasium wenigstens mal die gröbsten Zusammenhänge zu veranschaulichen: Welche Rolle spielt unsere Erde und welche Planeten gibt es im Sonnensystem? Welchen Einfluss und Bedeutung hat der Mond wirklich auf unsere Erde? Was ist unsere Sonne? usw.
    Von Abiturienten und angehenden Studierenden sollte man eigentlich voraussetzen können, dass wie wenigstens einmal gehört haben, wie die Planeten unseres Sonnensystems heißen oder welchen Platz wir mit unserem Planeten ungefähr in dieser Welt einnehmen.

    Vielleicht stelle ich mir den Lehrerjob auch zu einfach vor, aber wie wäre es dann mit folgendem einfachen Vorschlag:
    Wir hatten damals auch diesen legendären "Diercke Weltatlas". Statt darin bis zum Erbrechen das Lesen und Interpretieren von topografischen, geografischen oder klimatischen Karten zu üben, hätten wir doch auch mal EINE Schulstunde die Seiten 242/243 behandeln können über "die Erde und das Weltall". Diese Doppelseite war meine heimliche Lieblingsseite in langweiligen Erdkundestunden. :)



    Schöne Grüße,

    Peter Maier

  • Hallo Peter,


    ob und wenn ja wie viel Astronomie an welcher Stelle in den Lehrplänen enthalten ist, ist nicht nur von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, sondern ändert sich auch alle Jahre wieder. Die eingangs erwähnte Lehrplanalternative Astrophysik in der Oberstufe am Bayerischen Gymnasium ist jetzt keine Neuerfindung, aber vor 20 Jahren gab es das so noch nicht. (Mein Diercke sieht ein wenig älter aus als deiner, aber die "DIe Erde im Weltall"-Seiten, sehen fast identisch aus.) Viel hat sich da in einigen Bundesländern mit der Einführung der Profilfächer vor einigen Jahren getan. Hier in Baden-Württemberg haben wir seitdem Astronomie in der Mittelstufe verankert, allerdings nur für diejenigen Schüler*innen, die das naturwissenschaftliche Profil wählen (früher: Naturwissenschaft und Technik, kurz NwT - heute: Informatik, Mathematik, Physik, kurz IMP). In einigen wenigen Bundesländern gibt es noch das eigenständige Fach Astronomie (meistens in der 10. Klasse), anderswo bist du vollkommen davon abhängig, daß jemand eine AG anbietet, weil selbst die zwei Seiten aus dem Atlas weder in Erdkunde noch woanders vorkommen und Gravitation und die Keplerschen Gesetze in der Oberstufe nur kurz abgehandelt werden.


    Das von dir vermutete "von den Vorlieben der Lehrkraft hängt es ab" ist natürlich aber auch real - in Kombination damit, daß wie Stephan schreibt sich nicht alle das Unterrichten von Inhalten zutrauen, in denen sie nicht ausgebildet worden sind. Das sind dann halt die Inhalte, die zum Schuljahresende untern Tisch fallen, wenn keine Zeit mehr ist. Immerhin, hier bei uns in Heidelberg müssen alle angehenden Physiklehrer*innen am gymnasium die Grundlagen der Astronomie lernen - und wir nutzen die Gelegenheit, um zu zeigen, was für ein toller Türöffner die Astronomie für die Naturwissenschaften ganz allgemein ist. Mit Erfolg, würde ich meinen, denn ein Großteil der Studierenden entscheidet sich dann anschließend, bei uns die Abschlußarbeit zu schreiben und wir bleiben oft auch auch lange darüber hinaus in Kontakt. Mehr astrointeressierte Lehrer*innen an den Schulen = mehr Astronomie in den Schulen.


    Viele Grüße

    Caro

  • Hallo zusammen,


    darf ich meinen Schweizer (Thomi :P )- Senf dazugeben?


    m.E. solte der Schwerpunkt der Erziehung inzwischen mehr auf "Überleben ohne Strom und Supermärkte" ausgerichtet werden. Nur mal so.

    Das spräche dann z.B. für Rechenschieber und drehbare Sternkarten.

    Und man sollte mal darüber nachdenken, die schon immer im Lehrplan zeitfressenden Unterrichtsstunden z.B. für Religion oder Musik abzuschaffen

    Ich gebe Dir recht - und ich gebe Dir nicht recht.


    Die erste Zeile hat was. Ich behaupte jetzt aber mal, dass dann genau diejenigen überleben werden, die entweder die grösste Keule haben oder die, die noch wissen, wie man ohne Benzinfeuerzeug und trockenem Holz aus dem Gartencenter ein Feuer macht. Oder die wissen, wie man sich einen Solarkocher McGyvert.

    Was aber eine Gesellschaft definitiv nicht überlebt ist das Fehlen von Kunst und Musik. Es kommt nicht von ungefähr, dass viele grosse Wissenschaftler ein Musikinstrument gespielt (Einstein: Violine) oder Bilder gemalt haben (R.Feynstein). Eine kulturlose Gesellschaft verfällt in Barbarei. Kommt noch Religion ins Spiel, erhält die Barbarei auch eine formale Rechtfertigung.


    Zu den Lehrplänen: auch in der Schweiz wurde mit dem Lehrplan 21 ein gigantischer Papierberg geschaffen, der eigentlich ein Fanal für die Unfähigkeit unserer Gesellschaft ist, Bildung anders zu verstehen als Nürnberger Trichter. Ich masse mir an, mit meinen 54 Lenzen eine gewisse Retrospektive über meinen Bildungsweg bilden zu können und mein Fazit ist ernüchternd.

    Die Lehrer und Dozenten, die meinen Werdegang geprägt haben und immer noch prägen, kann ich an zwei Händen abzählen. Als Beispiel mein Physiklehler im Gymnasium: ein älterer Herr, Konstruktion weisshaariger Zwerg aus Schneewittchen (einfach in Normalgrösse). Im Wissen, dass er bei einer Latein-/Musikklasse auf verlorenem Posten steht, wenn er Interesse an Naturwissenschaft voraussetzt, hat er seinen Unterricht entsprechend gestaltet.

    1. Stunde: Massen. 1t ^= 1.3 VW-Käfer. Ab dann hat er grundsätzlich Massen nur noch in VW-Käfern angegeben. Die ganzen vier Jahre. Weshalb? Rechnen mit Einheiten und Faktoren. Viele sind schon daran gescheitert, aber die, die das mal begriffen hatten, hatten für den Rest ihres Lebens kein Problem mehr damit, mit unterschiedlichen Masssystemen umzugehen.

    Er hat immer versucht, Zusammenhänge zu vermitteln: mir fällt jetzt konkret kein Beispiel aus (da müsste ich mal Fensterplatzkollegien fragen ;) ). Er hat es aber auf jeden Fall geschafft, bei Schülerinnen und Schülern ein Aha-Erlebnis auszulösen, die sonst mit Naturwissenschaften nichts am Hut hatten. (In einer anderen Lateinklasse hatte er, als sich diese über diese blöde Physik beschwert hatten, Newtons Principia auf Latein mit ihnen übersetzt und, en passant, die Physik dazu besprochen. Ätsch. Plötzlich war es dann interessant...).

    Nun, ich war immer an MINT interessiert, aber dieser Mann war prägend für meinen Werdegang. Und um den Kreis etwas zu schliessen: er hat in mir die Begeisterung für Astronomie und Teleskopselbstbau geweckt. Er war nämlich - Überraschung - Mitglied im astronomischen Verein Basel. Dass es dann noch fast 30 Jahre dauern würde, bis mein erster Spiegel entstand, lag nicht an ihm. Und dass wir uns dazwischen nie mehr begegnet sind, bedaure ich sehr. Leider war er, als ich dem Verein beigetreten bin, schon verstorben.


    Ich erlebe nun hautnah mit meiner Tochter die Weiterentwicklung unseres Schulsystems. Was hat geändert in den 34 Jahren, seit ich das hinter mir habe? Nun, kaum etwas zum Besseren. Es ist der Erfahrung und Begeisterung ihrer Lehrerin zu verdanken, dass sie gerne in die Schule geht und extrem wissbegierig ist. Liegt vielleicht auch daran, dass ihr Zimmer zu 1/3 (m)eine Bibliothek ist und man ihr Abends teilweise das Buch aus der nehmen muss, dass sie unbedingt nach 21Uhr noch fertig lesen will. Und das sind nicht nur Kinderbücher.


    Nicht alle Kinder haben das Glück, zu Hause mit Büchern und ausgefallenen Hobbies wie Astronomie geimpft zu werden. Die verbringen (praktisch für die Eltern) Stunden an Smartphone oder Fernseher. Nicht gerade förderlich für die Entwicklung von Entdeckergeist und Lernbegierde. Mit solchen verkümmernden Pflänzchen müssen sich die Lehrer dann herumschlagen und versuchen, diesen Schaden wenigestens etwas zu mindern. Wenn sie denn die Kraft und/oder Lust haben, das zu tun.


    Die Lehrpläne sind immer noch darauf ausgerichtet, möglichst viel Informationen in die Schüler zu stopfen. Das Wichtigste, wie man sich Wissen aneignet (ein aktiver Prozess, für den man etwas tun muss) und die Freude daran, neues zu entdecken, fristet ein Nischendasein. Ist der Lehrerin oder dem Lehrer dieses Problem bewusst, kann dem gegengesteuert werden. Oft sind diese aber so abgelöscht, dass sie Dienst nach Vorschrift machen und einfach den Lehrplan runternudeln. Am Ende sind die Schüler vollgestopft mit einem Heuhaufen von Informationen, mit denen sie nichts anfangen können. Mission failed.


    Das Resultat sehen wir seit ca 2 1/2 Jahren überdeutlich: ein nennenswerter Teil der Gesellschaft muss als verloren angesehen werden. Was Bildung angeht, was Gesellschaftsfähigkeit (Empathie, Altruismus, Gemeinsinn) angeht. Einfach lost. Das fällt uns gerade gewaltig auf die Füsse.

    Gezielt gesteuert von Kreisen, die unsere freiheitliche Gesellschaft zu ihrem Interesse abschaffen wollen, verseuchen diese Dullies jede Debatte mit ihrem Müll. Die Politiker, nur bedacht, ihre Macht und ihre Prfünde zu erhalten, spielen mit. Das Resultat ist, dass Querdulli Karlheinz von der Youtube Akademie auf Professor XY (der sich nebenbei noch Querdulli Bernd nennt und in einer Trollfabrik in St.Petersburg arbeitet) verweist und es zusammen mit seinen Brüdern und Schwestern im Ungeist schafft, dass die Politik sich von jeder faktenbasierten Handlungsweise verabschiedet und jeden Eso-Müll und Querdulli-Propaganda als alternative Fakten mit einbezieht. Sei es Corona, seien es Windkraftwerke, seien es Alternativen zur solzialdarwinistischen Leistungsgesellschaft, die unseren Planeten zu zertören droht. Überall wird mit anektotischem "ich habe gehört und ich glaube" um sich geworfen.


    Wir erleben z.B. zur Zeit in der Schweiz eine desaströse Entwicklung. Corona wurde per Bundesratsbeschluss für beendet erklärt und deren gesetzliche (unter Eid gelobte) Verantwortung für das Wohl and die Gesellschaft als "Eigenverantwortung" delegiert. Bei der Affinität der Schweiz für esoterische Betrugssysteme wie Homöopathie und Anthroposophie eine brilliante Idee. Das Resultat kündigt sich jetzt schon an, im Herbst wird es stürmisch. Die Wirtschaft, die aus kurzfristigem Gewinndenken dafür gesorgt hat, dass sämtliche Massnahmen abgeschafft worden sind, hat plötzlich und völlig überraschend mit massiven Personalausfällen zu kämpfen. Thoughts and Prayers.

    Und damit noch nicht genug. Die Affenpocken, die einmal mehr beweisen, dass die Exponentialfunktion real ist, wird hier in der Schweiz von der Politik komplett ignoriert (ich gehe sogar so weit, dass notwendige Massnahmen *bewusst* verhindert werden). Es gibt keine Überwachung, es gibt 0 (in Worten: NULL) Impfdosen und 0 (in Worten: NULL) Dosen Medikamente zur Behandlung in Schweiz. Es wurde noch nicht mal dafür gesorgt, eine Zulassung zu bekommen. Die Leute werden ganz einfach vor den Bus geworfen. (Ich bin allerdings überzeugt, dass es irgendwo ein klandestines Lager für helvetische Oligarchen und Politiker gibt).


    Das, liebe Leute, ist das Resultat eines Schulsystems und einer Gesellschaft, in der Religion Schulfach ist und die Unfähigkeit, einfachste Zusammenhänge zu erkennen und Ratio vor Glauben zu stellen, von einem erheblichen Teil der Gesellschaft wie eine Monstranz stolz vor sich her getragen wird. Ich habe das in einem anderen Thread schon mal erwähnt: das Planetarium von Eise Eisinga in Freneker (Friesland, NL) ist ein Beispiel, wie ein aufgeklärter Mensch in jahrzentelanger Arbeit einen "Demonstrator" für das bildungsferne Volk gebaut hat. Schon damals haben skrupellose Blender die Leute mit geistigem Dünnpfiff verführt (und ihnen vermutlich oft auf Geld aus der Tasche gezogen). Wir sind also kaum weiter als im 17. Jahrhundert.


    Kurz: unser Schulsystem ist kaputt, da unsere Gesellschaft kaputt ist. Keine Idee, wie wir als Gesellschaft da raus kommen. Ich kann hier nur für mich sprechen: ich versuche, meine Tochter so zu erziehen (ihr die notwendigen Stimuli zu ermöglichen), ein auf Ratio bauender, empathischer Mensch zu sein. Und ihr die schlimmsten Auswüchse dieser Entwicklung zu ersparen oder ihr zu helfen, damit umzugehen. Sie wird es brauchen.


    Herzliche (und ratlose) Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Moin Mädels,


    die können in die Lehrpläne so viel hochtrabendes Hineinschreiben wie die wollen, die Realität sieht dann zumeist sehr viel trauriger aus. Lehrkräfte sind kaum ausreichend vorhanden und kompetente Lehrkräfte schon mal gar nicht. Selbst bedingt qualifizierte Quereinsteiger sind nicht mehr zu bekommen und die sich überall auftunden Lücken in der Personaldecke zu stopfen. Die Lehrpläne sind in dieser Hinsicht nur Gewäsch, was von der Realität noch nicht eingeholt wurde ...

    Solcherlei Probleme tun sich übrigens an vielen Stellen im Lande auf. Ich durfte mich in den letzten Wochen intensiv damit beschäftigen, was akuter Personalmangel, inkompetentes und unflexibles Personal, sowie schwere Hygienemängel mit meinem alten Herrn angestellt haben und das obwohl er Privatpatient ist. Ich möchte jetzt nicht zu viele Worte dazu verlieren, aber ich hätte nicht gedacht, dass unser Gesundheitssystem im ländlichen Bereich so kaputt ist und das obwohl ich in den letzten Jahren oder besser Jahrzehnten schon mehrfach Fehlleistungen oder komplettes Versagen von Ärzten erlebt habe.

    Man könnte mit dem "Gemecker" hier noch sehr viel weiter machen, ich nenne nur mal kurz die Sichworte Benzinpreisbremse, Gaspreise, Gasumlage und erneuerbare Energien. Eigentlich wären es noch sehr viel mehr solcher Stichworte, aber eigentlich immer läuft es auf massive Versäumnisse des Staates hinaus. Zumindest für mich scheint es so, als ob wir in den letzten Jahren/Jahrzehnten nur noch von der Substanz gelebt hätten und alle notwendigen Regelungen und Aktualisierungen durch viel inhaltsloses Geschwalle und Bürokratie ersetzt worden wären.


    MfG


    Rainmaker


    PS: Astronomie oder alles was damit zu tun hat wurde in meiner Schulzeit nie behandelt, aber das macht nichts, denn in den Jahrgangstufen 10-13 ist Biologie komplett entfallen, Physik gab es nur in der 12, aber auch nur ein halbes Jahr lang mit einer Wochenstunde und der Grundkurs Mathe wurde wegen Personalmangels auf eine Wochenstunde eingedampft. Es lebe die Unfähigkeit in NRW. Ich verkneife mir mal ein weitergehende Beschreibung was ich am liebsten mit den Leuten anstellen möchte die dafür verantwortlich waren, denn ich habe derzeit nicht genügend Kaffee im Haus um ein ganzes MEK und die weiteren Kräfte der Staatsmacht zu versorgen.

  • Hallo Rainmaker,


    im Westen gab es Astronomie in der Schule erst nach und nach nach der Wende. Ein Großteil der Älteren hier dürften deshalb kaum Astronomie in der Schule gehabt haben.


    Ach ja, wurde dein alter Herr in die Schule anstatt ins Krankenhaus eingewiesen??? Würde ich dringend den Staat wechseln, wenn das auf staatliche Anordnung erfolgte und dazu noch in Bayern. :P


    Da gab's vielleicht nicht genug Steuerzahler und zuviel Falsch-Wähler bez. der 'Staatsmacht'?


    Gruß

    Ratte

  • Hallo Ratte,


    es war zwar nicht als Fach vorgesehen, aber durchaus als Inhalt in den Fächern Physik und Geografie/Erdkunde. Vielleicht hat man es damals für überflüssig gehalten solche Inhalte zu unterrichten, schließlich waren solche Flachmaten wie Flacherdler damals noch nicht ganz so weit verbreitet. Heute wäre es sicherlich absolut notwendig, aber wohl noch weniger leistbar.


    Es tut mir leid, wenn Du das Problem um das es mir ging nicht verstehen möchtest. Du kannst dich auch gern darüber lustig machen, aber Du kannst versichert sein, dass ich dir und auch keinem anderen Wünsche so in einem Krankenhaus behandelt zu werden, nur weil es nicht genügend Personal gibt um mit den grundlegenden Aufgaben fertig zu werden.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo Rainmaker,


    hier geht es mW. um bayrische Gymnasien, bzw. Lehrpläne ... von mir aus auch um unsere hessischen, die auch nicht besser sein dürften - und nicht um Krankenhäuser, Staatsmacht oder allgemeine Staatsschelte etc.


    Das erste 'westdeutsche' Schulbuch habe ich hier irgendwo stehen (Klett-Verlag?), wurde groß gefeiert, kam deutlich nach der 'Wende' ... Es ist nicht nennenswert, enthält über Kosmologie nur einen einzigen Absatz. Habe dagegen mehr Einführungszeug für College, sowas wäre was gewesenn ... eins bez. Radioastronomie für university ...


    Auf dem Beobachtungsplatz hier bei Ffm. erschienen damals mal einige Lehrer, die jetzt künftig auch Astronomie geben sollten. Für die war bei uns 'Sponties' eher nix dabei. Wird in anderen Landschaften vermutlich ähnlich gewesen sein. Ich glaube, in der SuW erschien damals ein Artikel, daß das Gagern-Gymnasium eine Astronomie-AG habe ...


    In den und den folgenden Jahren habe ich jede Gelegenheit zum Beobachten genutzt ... mir wären sicherlich häufige Beobachtungen von irgendwelchen Schulklassen aufgefallen.Wobei einem natürlich klar sein muß, daß schulisches Organisieren von Beobachtungsterminen sehr schwierig wäre. Unterricht ist sicher fast komplett theoretisch geblieben, sicher nicht nur in Frankfurt.


    Gruß

    Ratte

  • Eine kulturlose Gesellschaft verfällt in Barbarei. Kommt noch Religion ins Spiel, erhält die Barbarei auch eine formale Rechtfertigung.

    Hallo Robert,

    Kultur, die über Götzen- und Ahnenanbetung bzw. -würdigung hinausging, fasste m.K. erst Fuß als die steinzeitlichen Menschen von der Jagd als Ernährungsgrundlage zu Ackerbau und Viehzucht übergingen. Denn erst dann war Müßiggang nicht mehr unbedingt lebensgefährlich ...

    Gruß,

    Peter

  • Hallo Stephan,


    Das erste 'westdeutsche' Schulbuch habe ich hier irgendwo stehen (Klett-Verlag?), wurde groß gefeiert, kam deutlich nach der 'Wende' ... Es ist nicht nennenswert, enthält über Kosmologie nur einen einzigen Absatz. Habe dagegen mehr Einführungszeug für College, sowas wäre was gewesenn ... eins bez. Radioastronomie für university ...

    Das ist so jetzt aber nicht korrekt. Ich habe Astronomie im schönen Schleswig-Holstein an der Schule (in einer AG, aber dennoch) anhand der beiden Schulbücher Astronomie I und II von Friedrich Gondolatsch, Gottfried Groschopf und Otto Zimmermann aus dem Klett-Verlag gelernt. Diese Bücher sind älter als ich - sie wurden Ende der 70er Jahre verfaßt. Sehr schön zu sehen ist anhand dieser beiden Bücher allerdings, wie sich der Anspruch geändert hat, denn sie sind für die gymnasiale Oberstufe - und haben es in sich: Kein einziges Farbbild, dafür Saha-Gleichung, Besetzungszahlen von Atomen, Differentialgleichungen.


    Viele Grüße

    Caro

  • Hallo Ratte,


    hast Du die recht sportlich formulierten Ziele im Lehrplan gelesen? Du kannst das natürlich einfach so als gegeben hinnehmen in einer Zeit in der Lernen scheinbar als schnellstmögliches Erfassen, Erbrechen und Vergessen begriffen wird. Du könntest Dich aber auch fragen, wie man diese Ziele überhaupt an einer eher durchschnittlich ausgestatteten Schule erreichen will und wie realistisch es ist, solche Ziele unter den entsprechenden Gegebenheiten zu formulieren.

    O.k., Realismus und Schule, dass sind ja eher zwei paar Schuhe, zumindest in Deutschland. Warum? Na, weil Forschung direkt am Objekt aus rechtlichen Gründen nicht geht. Die Folgen kannst du dir denken und solche Lehrpläne sind eine direkte Folge davon.


    Die Sache mit dem Beobachten wird an vielen Schulen eh nicht funktionieren. Zum einen muss dafür ein kompetenter Lehrer vorhanden sein, der Zeit und Lust hat. Meiner Erfahrung nach geht die Sache schon beim ersten Punkt schief. Dann müssen die Schüler in der Lage sein zur gegebenen Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule zu kommen. Für die Hinfahrt mag das noch funktionieren, aber zumindest im ländlichen Bereich wird das für die Rückfahrt nicht mehr funktionieren. Spätestens beim Thema Wetter kann man sich aber die Sache gleich schenken, denn da wird dann erwartet, dass es an dem Abend verlässlich klar ist und zwar zum Zeitpunkt der Absprache, also mindestens ein bis zwei Tage vorher. Das ist dann auch der Grund warum alles was hier an Schulen zum Thema Astro gelaufen ist in kürzester Zeit eingestellt wurde.

    O.k., das ist nicht wahr. Die Asto-AG am örtlichen Gymnasium starb eines schnellen Todes, weil der Lehrer von den Mitgliedern forderte sich ausschließlich mit der Datengewinnung zu den von ihm gewünschten Themen zu beschäftigen. Halt ein klassischer Fall von Weltfremdheit.

    Gehen wir aber mal zurück zu den in den Lehrplänen formulierten Zielen und den örtlichen Gegebenheiten. Wenn Du das mal auf andere Themen überträgst, dann wirst Du sehen, dass wir in dieser Hinsicht in Deutschland Weltspitze sind. Wir formulieren für alles und nichts tolle Pläne und scheitern dann kläglich an den Realitäten. Du kannst das meinetwegen Staatschelte oder weiß ich was nennen, ich nenne dies das beständige Leben in einer Traumwelt und es wird uns in der nächsten Zeit gewaltig auf die Füße fallen. Wir lösen hier keine Probleme mehr, wir schaffen und verwalten sie.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo Rainmaker,


    die Sache ist natürlich aber die: Das Leben - und die Schule - sind kein Wunschkonzert. Oder ganz hart gesagt: Astronomie an der Schule ist nicht dazu da, die nächste Generation von Hobbyastronom*innen zu produzieren. Schule soll die Grundlage der Allgemeinbildung legen. Eigentlich heißt das im heutigen Sinne ganz explizit, das es nicht um einzelne Inhalte und Auswendiglernen geht, sondern um das Erlernen von Methoden, mit denen man sich selbst Wissen aneignet. (Wie das in der Realität aussieht, steht auf einem anderen Blatt...) Über die Frage was zur Allgemeinbildung dazugehört und was nicht, wird sich regelmäßig und auch gerne sehr polemisch öffentlich debattiert, man erinnere sich an "Ich kann ne Gedichtanalyse in vier Sprachen, hab aber keine Ahnung von Miete, Steuern oder Versicherungen" vor ein paar Jahren. Astronomische Themen fallen jedenfalls mal auf der einen, mal auf der anderen Seite von Messers Schneide runter.


    Was heißt das jetzt aber praktisch für den Fall, daß Astronomie tatsächlich mal unterrichtet wird oder werden soll? Ein Beobachtungsabend mit Blick durchs Teleskop ist ein toller Aufhänger und wer als Lehrer*in eine gute Gelegenheit dazu verstreichen läßt, die Schüler*innen damit zu motivieren, ist selbst Schuld. Aber mehr als jede Woche das Fernrohr aufstellen und durchgucken muß schon drin sein - das wäre in etwa so, als ginge man im Fach Deutsch oder Englisch zur Lehrkraft und schlägt vor den neuesten Song deiner Lieblingsmusiker*innen durchzunehmen. Die macht das dann womöglich sogar - allerdings ist es dann mit 10 mal gechillt anhören nicht getan, um die ungeliebte Analyse des Liedtextes wird man nicht herumkommen.


    Die Schwierigkeiten bei der Organisation schulischer Beobachtungsabende stehen außer Frage - aber letztlich sind sie ein Bonus und stehen dementsprechend in Lehr- und Bildungsplänen auch nicht drin. Was drinsteht (und ob das angemessen ist), wohlgemerkt für einen Schwerpunkt-Wahlkurs Physik (also nichts was alle belegen müssen) im letzten Jahr vor dem Abitur, war mal der ursprüngliche Aufhänger dieses Threads.


    Allerdings: Ich persönlich wäre mir mir schon als Mittelstufenschülerin verarscht vorgekommen, wenn ich Sternbilder auswendiglernen oder mir hätte anhören müssen, wie in Referaten Zahlenkolonnen über die Planeten des Sonnensystems runtergerattert werden. Heutzutage kann dir sowas aber auch in der Oberstufe begegnen, weil die Lehrer*innen, die eigentlich Astrophysik unterrichten sollten, nicht darauf bauen können, daß überhaupt die Grundlagen gelegt sind.


    Viele Grüße

    Caro

  • Hallo zusammen,


    was im Lehrplan formuliert ist, ist das eine, was die Lehrer daraus machen, ist das andere.


    Ich habe in Bayern schon oft einen Astrophysikkurs in der 12. Jahrgangstufe unterrichtet und habe den Eindruck, dass sich viele von denen, die sich hier geäußert haben, nur schwer vorstellen können, was in so einem Kurs den Schüler*innen wirklich beigebracht wird. Um das ein bisschen zu verdeutlichen, habe ich mal als eine Art Werkschau eine Zusammenstellung von Aufgaben gemacht, mit denen meine Schüler*innen konfrontiert werden. Die meisten Aufgaben stammen dabei aus meinen Prüfungen.


    Die Aufgabensammlung kann hier heruntergeladen werden.


    Bitte habt Verständnis dafür, dass ich die Aufgaben nicht dauerhaft ins Internet stelle und sie, wenn hier kein Diskussionsbedarf mehr besteht, wieder lösche.


    Viele Grüße

    Martin

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