Hallo liebe Planetenbeobachter,
heute morgen 4:50 Uhr MESZ hatte ich die erste Chance der diesjährigen Jupitersaison, einen GRF-Transit vom Balkon aus zu beobachten. Das hatte den Vorteil, dass ich das Instrument schon am Abend aufbauen konnte und nach dem Weckerklingeln nur noch hinters Okular tappen musste. Die Meteoblue-Seeingprognose versprach nur Gutes, doch die Realität war mal wieder total ernüchternd. An sich ist das nichts Neues. Die Schweizer liegen öfter mal daneben, das wäre keinen extra Thread wert. Aber irgendwie war das heute noch anders. Das Feindetail war derart weichgezeichnet und diffus verwaschen, dass ich zunächst auf lokales Seeing tippte. Aber die Leute unter mir hatten zu dieser Stunde ihre Balkontür zu und die Hausfassade hatte die ganze Nacht über Zeit gehabt, die gespeicherte Sonnenwärme loszuwerden. Ich fokussierte dann von Unendlich ausgehend immer weiter nach außen. Dabei findet man normalerweise eine begrenzte Unruheschicht, die die Detailerkennbarkeit des Bildes beeinträchtigt. Das gibt es sowohl als gerichtet-ziehende, als auch als ungerichtet-wallende Unruhe. Doch heute hörte das Gewalle von Unendlich bis in den Nahbereich einfach nicht auf. Und das bei Windstille und einem nicht allzu transparenten Himmel. Wirklich ungewöhnlich!
Bis ich dann an die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz dachte. Die sind Luftlinie 50 bis 60 km von mir entfernt. Der Azimut stimmt zwar nicht ganz mit dem von Jupiter überein, aber 20° Abweichung scheinen den Gedanken nicht völlig abwegig zu machen.
Was haltet Ihr davon? Hat jemand von Euch ähnliches beobachtet? Oder hat jemand schon mal aus der Nähe von Waldbränden beobachtet?
CS, Jörg