TEC 160 FL f/7; wie gut ist die Optik?

  • Nauta


    Die APOs von CFF solltest Du auch in den Vergleich nehmen. Catalin und Gyulay sind sehr gut darin, Kunden zu beraten und helfen auch nach dem Kauf mit extra angefertigten Teilen aus der Werkstatt. Allerdings ist Verfügbarkeit / Bestellbarkeit bei 160er und 180er zur Zeit nicht einfach.


    Clear Skies,

    Gert

  • Foto von nem TAK neben nem LZOS und nem AP? Vorausgesetzt alle Bildautoren wissen, was sie da tun, seh ich nix. Niemals.

    Hallo Drehn,


    wenn ein Refraktor quasi nur als Fotoobjektiv genutzt wird, muss er längst nicht so gut sein, als wenn man sich das fokale Bild mit einer starken Lupe anschaut, und nichts anderes ist ja ein Okular. Für die hochvergrößernde Nutzung eines Teleskops gehen die Anforderungen durchaus noch mal zwei Größenordnungen weiter. Beim Astrografen geht es darum, das Licht eines Sterns für alle (gewünschten) Wellenlängen über ein möglichst großes Feld idealerweise in einen Punkt zu bekommen. Beim visuellen Refraktor muss die Auflösung zumindest auf der optischen Achse so gut sein, dass man praktisch die Brennweite auf ein Vielfaches erhöhen kann, ohne dass die Abbildungsqualität einbricht. Letztes geschieht durch Barlow und Co. in der Planetenvideografie bzw. durch Okulare bei der visuellen Beobachtung.

    Über DS-Fotos auf die Qualiät eines Teleskops zu schließen ist also ziemlich witzlos. – Die stark gewachsene Verbreitung der Astrofotografie ist übrigens der Grund, warum es heute so ein breit gefächertes Angebot an kleinen und mittleren Apos gibt. Für das, was die Mehrheit der Kunden erwartet, sind sie bestens geeignet. Sie enttäuschen meist auch nicht völlig, wenn hinten ein Okular reingesteckt wird. Aber beim Vergleich mit echten Premiumgeräten verlieren sie deutlich.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,

    ich sehe es ähnlich wie Du beim Thema großen Spiegel und Fotoobjektiv für Deepsky.

    Zum Fotoobjektiv: Da sind für Deepsky andere Anforderungen. Man will da oft eine möglichst perfekte Farbkorrektur und eine gut korrigiertes Bildfeld haben. Das ist visuell oft nicht so wichtig. Dafür ist visuell z.B. beim Betrachten von Planeten, Mond und kleineren Feldern die perfekte Abbildung auf der Achse wichtig. Die perfekte Abbildung auf der Achse ist aber für Deepskyfotos selten so wichtig.

    Zu den großen Spiegelteleskopen. Die sind schon auch reizvoll und es gibt geniale Planetenaufnahmen und auch tolle Beobachtungen damit. Allerdings wird es mit zunehmender Öffnung immer schwieriger die Öffnung voll ausreizen zu können. Es gibt vermutlich wenig Nächte, in denen 20" mehr visuelle Details am Planeten zeigen wie ein 12" oder 16" Teleskop. Dazu kommt, dass mit zunehmender Öffnung die Teleskope schwerer und unhandlicher werden und die Auskühlproblematik auch schwieriger wird.

    Die großen Öffnungen kann man leichter im Deepskybereich auszureizen, wobei man auch da einen guten Standort braucht.

    Persönlich sehe ich die Spiegelteleskope als Ergänzung zum APO/Refraktor. Für die meisten Leute hören die Refraktoren bei etwa 5 oder 6" auf und für größere Öffnungen greift man dann zum Spiegel, mit allen Vor- und Nachteilen. )

    Servus,

    Roland

  • Hallo Jörg,

    ... wenn ein Refraktor quasi nur als Fotoobjektiv genutzt wird, muss er längst nicht so gut sein, als wenn man sich das fokale Bild mit einer starken Lupe anschaut, und nichts anderes ist ja ein Okular. ...

    Das sind unterschiedliche, aber durchaus kritische Anforderungen. Der Fotograf will keine blauen Halos um helle Sterne und der visuelle Beobachter will knall hart scharfe Airy Disks in der Mitte vom Bildfeld. Der Camera Sensor hat ggf. einen weiteren Spektralbereich als das Auge, und will auch da hohe Strehlwerte. Denke an die Planeten Experten, die sogar IR Filter nehmen, weil da das Seeing ruhiger ist. Einen hohen IR-Strehl wird ein visueller Beobachter nie nachfragen. Damit die Fotos bis in die Ecken scharf sind, wird die Optik anders optimiert und kleine Opfer beim on-axis Airy Disk gemacht (die wiederum die Camera nicht bemerkt). Als ich mal mit CFF über ein Gerät gesprochen hatte, ging es darum, wo da die Priorität der Optimierung sein soll. (Was CFF dann auch bei der Optik-Korrektur berücksichtigt hat)


    Clear Skies,

    Gert

  • Hallo zusammen,


    einen 130er TEC gibt es nicht - das war vermutlich ein 140er (oder 160er) Bino welches in die Sternwarte gehoben wurde.


    Ein ADC macht aus meiner Sicht so ab 300fach richtig Sinn und diese Vergrößerungen machen am Planeten dann ab 6" aufwärts richtig Spaß weil ansonsten das Bild gerade an Saturn schon relativ dunkel ist - da sieht man die Dispersion dann ggf. gar nicht so stark. Bei hellem Bild bei 300fach aber deutlich und da ist ein guter ADC Pflicht sonst braucht man sich wegen 95 oder 99% Strehl eh keine Gedanken mehr machen.


    Die TECs gehören meiner Meinung zu den besten Apos, die man kaufen kann - geringe Serienstreuung gibt es wie überall auch hier aber im obersten Bereich wo es im Okular ganz sicher nicht auffällt.


    Gebraucht sind sie in EU nur sehr selten zu bekommen... Ihre Kompaktheit sowie geringes Gewicht in Verbindung sehr hoher optischer Qualität, streulichtarmer Ölfügung, sehr gute Farbkorrektur dank Fluorit Mittel-Element und eine der besten Vergütungen am Markt machen diese Apos recht einzigartig.


    Bei einem aktuellen Modell fiel mir eine gewisse Schludrigkeit in der Ausführung der mechanischen Komponenten auf - z.B. das Kanten nicht sauber gebrochen sind oder der Staubdeckel nicht hält wenn die Taukappe ausgefahren ist. Bei früheren Jahrgängen kenne ich sowas überhaupt nicht... auch hier arbeiten nur Menschen... Eduard, der früher viele der TEC Apos gefertigt hat hat sich ja inzwischen selbständig gemacht und Agema gegründet... die sind mechanisch ganz vorne mit dabei! (und auch optisch top!) aber wieder etwas schwerer und mit f/8 länger.


    Nachdem ich so ziemlich alle top Apos besessen habe sind die TEC´s diejenigen, die für mich in Summe Ihrer Eigenschaften die Nr. 1 sind wobei ich auch noch keinen schlechten AP, Takahashi, CFF, Agema, AOM oder LZOS gesehen habe... um mal bei 150er-160ern zu bleiben.


    ...übrigens bekommt man für 16k heute keinen neuen 160er TEC mehr...


    cs

  • Hallo Donadani,


    was Du schreibst deckt sich alles mit meinen Erfahrungen. (siehe auch weiter oben)

    Einzig in einer Sache muss ich Dir in einem Detail widersprechen:

    Ein ADC macht aus meiner Sicht so ab 300fach richtig Sinn und diese Vergrößerungen machen am Planeten dann ab 6" aufwärts richtig Spaß weil ansonsten das Bild gerade an Saturn schon relativ dunkel ist - da sieht man die Dispersion dann ggf. gar nicht so stark. Bei hellem Bild bei 300fach aber deutlich und da ist ein guter ADC Pflicht sonst braucht man sich wegen 95 oder 99% Strehl eh keine Gedanken mehr machen.

    Es geht doch nicht darum, nur die Sichtbarkeit der AD an den Rändern der Planeten zu unterdrücken. Vielmehr sorgt ein Korrektor dafür, dass die gegen einander verschobenen Bilder der einzelnen Wellenlängen generell zur Deckung gebracht werden. Egal, ob die Dispersion am dunklen Saturn zu erkennen ist oder nicht, sie reduziert die Schärfe von Details wie der Cassinischen Teilung oder der Schatten. Selbst wenn man durch Cirren hindurch beobachtet und der Blauanteil des Bildes stark reduziert ist, bringt der Korrektor noch einen Gewinn. Ich wechsle meinen ADC über eine Ringschwalbe aus, je nachdem, ob ich den 180er TEC oder den 130er AP verwende. Ein Gewinn ist auch schon bei 125x zu erkennen, wenn das Seeing nicht absolut chaotisch ist.


    CS, Jörg

  • Hi Jörg,


    habe ebenfalls den Gutekunst... aber wenn ich auf die Schnelle mal mit 4" oder 5" auf die Planeten halte spar ich mir den ADC meistens und habe trotzdem meinen Spaß. Klar bringt der ADC auch da was aber so richtig gut finde ich ihn erst bei höheren Vergrößerungen.


    Nauta - ich bezog mich auf die 16k als Neuwert wie weiter oben im thread erwähnt... Baader hat zum 1.8. die Preise ordentlich erhöht...


    Gruß

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