Hallo zusammen,
Der größte Lichtverschmutzer im Umfeld meines Beobachtungsplatzes auf der Schwäbischen Alb ist die Firma Reifen Göggel in Gammertingen. Die weiße Fassade des vorderen Firmengebäudes wird die ganze Nacht hindurch angestrahlt und reflektiert das Licht weit in den Himmel. Zudem liegt die Firma nicht unten in der Stadt, sondern im Industriegebiet oben auf dem Berg. Meinen Beobachtungsplatz habe ich etliche Kilometer entfernt von diesem Ort gewählt, wo ich kaum beeinträchtigt werde. Trotzdem ärgere ich mich jedesmal über das unnötige Lichtspektakel, wenn ich tief in der Nacht oder früh morgens vom Beobachtungsplatz über Gammertingen nach Hause fahre.
Die meisten werden es aus den Medien schon wissen: Reifen Göggel ist abgebrannt! Und zwar bei der Hochzeitsfeier des Firmenbesitzers selbst. Es war eine „Hochzeitsfeier der Superlative“ auf dem Firmengelände, mit berühmten DJs, einer Flugshow über den Köpfen der 300 geladenen Gäste, und einem nächtlichen Feuerwerk. Leider ist eine Rakete des Hochzeitsfeuerwerks in einen Reifenstapel gefallen und hat alles in Brand gesetzt. Hier ein Video dazu:
Das geschah am vergangenen Samstag, 23.7., gegen 23.30 Uhr. Am Sonntag, 24.7., war der Himmel klar und ich brach auf zum Beobachten. Ich hatte zunächst befürchtet, daß die Straße, die direkt am Firmengelände vorbeiführt, wegen des Feuerwehrgroßeinsatzes auch am Sonntagabend noch gesperrt sein könnte. Sie war aber frei. Doch über dem Firmengelände stieg eine dichte Rauchwolke auf.
Nach Abschluß meiner Beobachtungen, gegen 2 Uhr am Montagmorgen, fuhr ich auf dem Heimweg wieder am Firmengelände vorbei. Die Rauchwolke war noch da und wurde nun von unten her durch das immer noch lodernde Feuer rot erleuchtet – ein apokalyptischer Anblick. Vor dem Tor der Firma stand verlassen das Hochzeitsauto – eine weiße Stretchlimousine im Oldtimer Look. Offenbar hatte man die Karosse vor den Flammen noch in Sicherheit bringen können.
Die weiße Fassade ist übrigens nicht abgebrannt, sondern konnte von der Feuerwehr gerettet werden. Aber die Beleuchtung war deutlich schwächer als sonst.
Viele Grüße
Johannes