Wie testet man ein Okular?

  • Hall9


    Wieviel vom Bildfeld man gut sieht hängt aber auch vom Okular Design ab.

    Man muss um das große Feld ohne Kopfdrehen zu überblicken meist recht na ran,

    Auf Brille angewiesen immer schlechter als ohne.


    Wenn Ich jetzt stur geradeaus gucke ohne die Augen zu drehen kann ich neben meinem Kopf noch die Hand wackeln sehen, das sind wohl fast 180grad

    Ich gebe zu 100grad Okular fällt mir auch schwer, aber sehen muss man im Zusammenhang mit Astro auch.

    Noch ein 32er Plössel und eine 2 mal Barlow wäre in der Vergrößerung wie 32, 20, 16 und 10mm Okular.... Mit dem angenehmen Einblick der langen Brennweiten

    Ein TS SWM 6mm wäre auch noch preislich im Ramen, da muss man den Kopf au h nicht drehen.


    Gruß Frank

  • Hallo


    Was mir an eurer Rechnerei so gar nicht gefällt, es ist in dem Fall völlig an der Praxis vorbei

    Ein 32er Plössel wird schon durch das M28 Gewinde der Okularhülse abgeblendet.

    Zu allem Ärger kommt jetzt noch 100mm? Tunnel des OAZ dazu,

    Es ist also die Frage wieviel Feld am Himmel passt durch den OAZ

    Das wird ergeben das goße Okulargesichtsfelder erst bei kurzen Okulare funktionieren werden.


    Jetz bräuchte man die Maße des Auszugsrohres


    Gruß Frank

  • Abblendung am 32'er TV Plössl ist mir noch garnicht aufgefallen??? Ohne R/C 6.3 habe ich etwas Abschattung durch's Blendrohr. Mit Shapley geht's perfekt. Ich denke, 32'er Plössl geht gerade noch so.


    Das Baader-Teil 'Classic Plössl' geht mit Sicherheit auch und ist bedeutend billiger. *ergänz*

  • Ein 32er Plössel wird schon durch das M28 Gewinde der Okularhülse abgeblendet.

    Dir ist schon klar, dass die Okulardesigner das auch wissen?

    Die 32mm Plössl haben 26- 27mm Feldblende, z.B.

    Plössls 50° Apparent Field Eyepieces
    The Cornerstone of Tele Vue's Reputation.
    www.televue.com

    Classic Plössl 32mm, 1¼" Okular (HT-mc) - mit Augen-Distanzhülse - Q-Turret, Classic Ortho / Plössl - Okulare - Optisches Zubehör - Zubehör


    Wenn man die Feldblende noch etwas weiter in das Okular legt, kann man noch etwas mehr Feld rausschinden, das 36mm Hyperion Aspheric kommt so in 1,25"-Konfiguration sogar auf 30mm Feldblende:

    https://www.baader-planetarium.com/de/downloads/dl/file/id/123/product/1217/hyperion_aspheric_eyepieces_technical_data.pdf

    Das alte 35mm Baader Eudiascopic hatte ähnlich funktioniert.


    Soviel zum Okular; dass der Okularauszug nicht vignettieren kann, klar. Gilt übrigens auch für das Zenitprisma: Da gibt's einige Modelle (insbesondere die Beipack-Amicis), die keine 1,25" Durchlass haben.


    Zum Glück ist das Auge ziemlich gutmütig, was Helligkeitsabfall am Rand angeht, und der Brennpunkt, wo das Lichtbündel am schmalsten ist, liegt irgendwo vor dem Okular.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Moin M.C.,


    gibt es bei dir in der Gegend aktive Beobachter? Ein direkter Kontakt und Begutachtung verschiedener Komponenten helfen vermutlich mehr als viele Worte.


    Ansonsten:

    Dein Eindruck war, wenn ich dich richtig verstanden habe, dass das scheinbare Gesichtsfeld des Plössl für dich eine "angenehme" Größe hat. Nicht beengt, nicht viel größer als das, was sich leicht einsehen lässt.

    Plössl haben imho eine ordentliche Abbildung. Bei meinem ersten Wechsel auf weitwinkligere Okulare war der haupt-Mehrwert ein größeres Gesichtsfeld. In verschiedenen Situationen schön (Objekte sind leichter zu finden, man muss seltener neu ausrichten um das Objekt im Bild zu behalten), aber kein muss.

    Plössl mit 20 und 25mm Brennweite sind in meinen Augen typisch unproblematisch zu verwenden. Auch in Kombination mit einer Barlow-Linse.

    Wie sich die nächsthöhere Preisklasse (um 60-70€) im Vergleich schlägt, kann ich aus eigener Anschauung nicht beurteilen.


    Ob du mit dem geringen Augenabstand eines 15mm oder kürzer Plössl klarkommst, kannst nur du sagen. Da muss man leicht so dicht ran, dass man die Augenlinsen mit den Wimpern zuschmiert.

    Ob du mit dem langen Augenabstand eines 32mm Plössl, der mit Barlow noch länger wird, klarkommst, kannst nur du sagen. Da muss man (mit Barlow) so weit weg, dass man die Position gar nicht mehr so leicht halten kann. (Ohne geht das imho noch gut.)

    Ob du den Helligkeitsabfall durch ein etwas zu enges Auszugsrohr bei längeren Okularbrennweiten störend wahrnimmst, kannst nur du sagen. (ich halte es für unwahrscheinlich. Damit man das visuell direkt sieht, muss es schon recht ausgeprägt sein. Das ist dann aber imho noch nicht unbedingt störend. Extrembeispiel bei mir: 32mm Plössl in kleinem Bino-Ansatz, der einen okularseiteigen Durchlass von nur ca 20mm hat. Die Randabschattung ist unübersehbar, geht in meinen Augen aber noch.)


    CS

    harold


  • Hallo lieber Astrofreund,


    die Okulare im Lieferumfang deines Newtons stammen optisch aus der Gründerzeit der astronomischen Teleskope. Das muss per se nichts Schlechtes sein, die aktuelle Erfahrung lehrt jedoch, dass es im Hinblick auf Beobachtungskomfort und optischer Qualität heute Besseres gibt. Dein erster Schritt, ein Okular vom Typ Huygens durch eines vom Typ Orthoskopisch n. Plössl zu ersetzen, war in diesem Sinne eine Modernisierung. Bei genauer Betrachtung ist das auch nicht mehr Stand der Kunst, Orthoskopisch n. Abbe wäre im Hinblick auf Einblickkomfort einen Ticker „besser“ gewesen, aber auch mit über 100 Jahre zurückliegenden Ursprüngen.


    Die deinem Thema zugrunde liegende Frage deutet es bereits an, da ginge noch mehr, nur bitte nicht zu teuer, „ich“ weiß ja noch nicht, ob „ich“ dabei bleibe. Und „ich“ möchte es selbst einschätzen können, also ein Gefühl für Eigengesichtsfelder bekommen.


    Ich zitiere aus der Literatur.


    „Zugleich erhalten wir mit Hilfe der Beugungs-Theorie einen Anhaltspunkt dafür, welche höchstmögliche Vergrößerung ein bestimmtes Fernrohr noch zuläßt. Diese wiederum auf Ernst Abbe zurückgehenden Untersuchungen (der sie auch für das Mikroskop ableitete) besagen, daß das Maximum der Vergrößerung bei dem 1,5- bis 2fachen der in Millimetern gemessenen Objektivöffnung liegt. Für das 68mm-Fernrohr würde also eine etwa 100- bis höchstens 140fache Vergrößerung „förderlich“ sein. Höhere Vergrößerungen sind als sogenannte „leere“ anzusehen. Sie machen das Bild zwar größer, bringen aber keinen Gewinn an Beobachtungseinzelheiten. Im allgemeinen sollte man niemals ein stärkeres Okular anwenden als das, welches das Objekt innerhalb der Reichweite des Instrumentes befriedigend zeigt. Diesen wirklich äußerst wichtigen Umstand muß jeder Beobachter beherzigen, wenn er an seinen Wahrnehmungen und seinem Instrument Freude haben will!


    Ganz besonders betrifft das die Anfänger der astronomischen Beobachtungskunst. Eine gewisse „Kunst“ ist das richtige Beobachten schon. Es kommt oftmals viel weniger auf die Größe eines Fernrohres oder die Stärke der Vergrößerung an als auf die Erfahrung des Beobachters. Schon eine eine 50-, mehr noch eine 100fache Vergrößerung bringt einen derartig großen Gewinn an Beobachtungseinzelheiten fast aller astronomisch interessanten Objekte, daß man viele Jahre braucht, um sie zu erfassen. Oftmals sind bei einer Anzahl von Beobachtungen schwächere Vergrößerungen, auch wegen der ruhigeren Bilder, den stärkeren Vergrößerungen erheblich vorzuziehen!


    Diese Betrachtung leitet uns über zu dem Gebrauch verschiedener Okulare.

    Wie wir schon wissen, ergibt eine schwache Vergrößerung ein großes Gesichtsfeld und eine große Helligkeit (Lichtstärke). Das umgekehrte ist bei starken Vergrößerungen der Fall. Am Himmel haben wir es nun mit den verschiedensten Objekten zu tun: ausgedehnte, oft schwach leuchtende Flächen und Objekte ((z.B. Nebelflecke, Sternhaufen, Kometenschweife) auf der einen Seite, begrenztere Objekte mit eng benachbarten, feinen und zahlreichen Einzelheiten (Mondgebilde, Sonnenflecken, Doppelsterne) auf der anderen Seite. Zur erfolgreichen Beobachtung dieser Objekte müssen wir nun jeweils das geeignetste Okular benutzen. Für ausgedehnte Objekte werden wir nach unseren Überlegungen ein schwach vergrößerndes Okular mit großem Gesichtsfeld verwenden, ein mittelstarkes bis stärkeres Okular dagegen zur Beobachtung von Objekten mit aufzulösenden feinen Einzelheiten.


    Zweckmäßig ist eine Ausrüstung unseres Fernrohres mit 2, besser mit 3 Okularen für schwache, mittlere und starke Vergrößerung. Ähnlich wie es eine Grenze für eine starke Vergrößerung gibt, so gibt es auch eine untere Grenze für die schwächste Vergrößerung. Da man den Durchmesser der Augenpupille im Dunkeln zu 6mm im Mittel annehmen kann, so würde es danach keinen Sinn haben, eine so schwache Vergrößerung anzuwenden, daß sie eine Austrittspupille (AP) von über 6mm ergäbe, denn sie würde ja alsdann vom Auge nicht mehr voll aufgenommen.


    Da das schwächste Okular, also das mit der längsten Brennweite, das z.B. für das Kosmos-Fernrohr E 68 Verwendung finden kann, 40mm Brennweite hat, so erhalten wir damit nach der oben erläuterten Formel eine 900mm/40mm=22,5fache Vergrößerung und eine AP von 68/22,5=rund 3mm.


    Die Austrittspupille ist also kleiner als die 6 mm große Augenpupille und wird daher voll erfaßt. Dieses oder das nächststärkere Okular von 30mm Brennweite (Vergrößerung 30fach) wären die geeignetsten für die schwächsten Vergrößerungen, die bei großem Gesichtsfeld und großer Bildhelligkeit für ausgedehnte und lichtschwächere Objekte anzuwenden sind, z.B. für Sternhaufen, Nebelflecke, Kometen oder zu genußreichen Betrachtung sternreicher Gegenden der Milchstraße. Aber auch als schwache Übersichtsvergrößerungen z.B. beim Mond, ferner zum Aufsuchen heller Planeten am Tage (z.B. Venus oder Merkur) sind diese Okulare hervorragend geeignet.


    Zum Gebrauch als mittleres Okular zur Beobachtung von Sonne, Mond, weiter auseinander stehenden Doppelsternen und verschiedenen Einzelheiten an anderen Objekten, z.B. den zarten Nebelfäden und -knoten mancher Gasnebel, ist eines mit 20, 15 oder 12,5mm Brennweite für eine 46., 60- oder 72fache Vergrößerung zu empfehlen, wobei 60fach wohl die passendste Vergrößerung sein würde. Endlich können wir als starkes Okular für enge Doppelsterne und feine Einzelheiten an Sonne (Flecken) und am Monde eines mit 9mm oder 7mm Brennweite benutzen, die Vergrößerungen von 100- bzw. 128fach ergeben. Mit diesen drei Bereichen haben wir auf viele Jahre hinaus ein weitgestecktes Beobachtungsfeld, das zudem noch durch einige später zu beschreibende Zusatzgeräte vielseitiger und beobachtungstechnisch günstiger zu gestalten ist.“


    aus: Das Fernrohr des Sternfreundes, Rudolf Brandt, Franckh‘sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart, 1967


    Das Eigengesichtsfeld und die Abbildungsqualität der Okulare spielen bei diesen Überlegungen offenbar keine Rolle.


    Insbesondere das Eigengesichtsfeld ist ein Thema des Beobachtungskomforts, also wie weit man sich bei der Beobachtung am Teleskop dem Wahrnehmungsempfinden des menschlichen Auges ohne Teleskop nähern will.


    Ein Bedürfnisgrad nach Beobachtungskomfort ist höchst individuell und preisbewehrt. Die heute erhältlichen Weitwinkelokulare bedienen diesen Beobachtungskomfort. Es scheint hierbei eine Luxusschwelle zu geben, die wohl dort liegt, wo ein weiter Bildeindruck („ui“) vom Augapfelrollen („wow….puuuh“) abgelöst wird. Diese Schwelle scheint irgendwo zwischen 65 und 70 Grad Okulareigengesichtsfeld zu liegen.


    Nachdem heutzutage im Weitwinkelbereich (also jenseits des Plössl und dessen alten Freunden) bis hinauf zu 70 Grad ein umfangreiches Angebot an Okularen in allen gängigen Brennweiten zur Verfügung steht, empfehle ich jedem Novizen diesen Beobachtungskomfort mitzunehmen.


    Ich sehe keinen vernünftigen Grund, die Herausforderungen an die Sternfreunde der vorgehenden Generationen nacherleben zu wollen.


    Einem hadernden Novizen empfehle ich Erfolgserlebnisse, keine Herausforderungen.


    Am Rande, wenn es mir um Details geht und ich kein Drumherum benötige und um die 12mm brauche, nutze ich selbst ein „Orthoskopisches nach Abbe“, Circle T, 12,5mm, Baujahr vermutlich Siebziger, 1,25“ Volcano-Bauart. Nur, ich empfehle es nun nicht einem Novizen.


    Einem Novizen empfehle ich, ins Geschäft zu gehen, bei Tageslicht die Okulare in der gewünschten Brennweitenklasse gegen helles Licht zu durchschauen und dabei den Feldblendenrand zu orten. Möglich? Nicht möglich? Angenehm? Unangenehm?


    Kurz: Mir scheint es schade um die Zeit, sich mit Schieblehrenschubsen an - ohne Zerlegearbeit - unzugänglichen Feldblenden von Ramsden und Huygens zu versuchen. Genauso wie man ein klassisch gerechnetes Plössl zum Super machen kann, indem man die Feldblende nach Marketinggesichtspunkten vergrößert und das Nachlassen der Randqualität der Unkenntnis des Novizen übergibt.


    Beobachtungskomfort und Qualität haben einfach ihren Preis. Das Preisleistungsverhältnis von Newtons ist sehr gut, es sollte meines Erachtens nicht zum Sparen auf der Okularseite verführen.


    Ich habe den Eindruck, dass der Gegenwert der Beratungsleistung oftmals nicht eingepreist wird. Rechnete man die Zeit, die eigene und die fremde, wieviel Gefühle und wieviele neue Okulare gäbe es dafür? Sich weitergebildet zu haben, scheint mir dann die Erklärung für die versäumte Beobachtungsfreude zu sein.


    Du bist zufrieden, mit dem 20mm Plössl, was du hast? noch besser … leg los und berichte darüber.


    Nachwuchs für das 12,5mm Huygens? Vielleicht waren ja ein paar weiterführende Gedanken dabei.


    Fühle dich jedenfalls nicht zwangsberaten oder zwangsbelehrt ;)


    Grüße

    Reinhold

  • Du bist zufrieden, mit dem 20mm Plössl, was du hast? noch besser … leg los und berichte darüber.


    Nachwuchs für das 12,5mm Huygens? Vielleicht waren ja ein paar weiterführende Gedanken dabei.

    Ich glaube die vielen Infos muss ich jetzt erst setzen lassen. Bei mir dauert das immer ein paar Tage bis das Hirn das verarbeitet hat und weiter machen kann.


    Vermutlich werde ich jetzt noch die Mechanik der Montierung verbessern. Beim Festziehen der Schraube die das Links rechts verstellen verhindert verkippt das Bild immer ein bisschen. (Auch hier gilt vermutlich wie von der bereits erwähnt, wenn es nur ums Beobachten ginge, dann wäre eine ordentlich Montierung kaufen besser, aber ich bastle hald auch gerne und möchte die Sachen verstehen)

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