Deep Sky totaler Anfänger mit Dobson 8 Zoll

  • Meistens suche ich meine Objekte oder die Sterne die zu den Objekten führen mit einem Laser auf. Das sollte man aber nicht unbedingt innerhalb von Wohngebieten tun.

    Das sollte man imm allgemeinen seine lassen. Sollte der Laser von Flugzeugen oder Helikoptern gesehen werden und diese fühlen sich davon gestört,

    Kann es fix ganz schön teuer werden.

    Es ist in Deutschland extrem schwer einen Laser im außenbereich legal zu nutzen.

    Das Thema hatten wir hier schon ausfühlicher.

    Mit einem Laser am Himmel etwas zu suchen, zu zeigen oder einfach nur zu Leuchten ist ein sehr schlechter Tip, da illegal.


    Dann weiterhin viel Spaß oder mehr Spaß.

  • Hallo zusammen,


    1. Ich habe versucht m13 zu finden weil Wega der einzige Stern war den ich gut sehen konnte. Jedoch wenn ich das Teleskop ganz nach oben richt muss ich

    mich niederknien, damit ich durch den sucher schauen kann. Total unbequem, unangenehm und ich konnte das nicht lange am Stück machen. Telrad das Gleiche Problem.

    da fehlt schlicht die Auseinandersetzung mit der Ausrüstung.

    Auch die Wahl der Objekte, die sich fast direkt im Zenit befinden, M13 und M57.

    Da schaut man sich vorher in Stellarium an was günstiger zu erreichen ist.

    Das macht die Geschichte erst mal einfach als Anfänger und der Frust minimiert sich.


    2. Wenn das Teleskop ganz nach oben gerichtet ist, ist es total schwer weiterzuführen. Ich wollte von Wega nach links unten damit ich m57 finde, aber die Bewegungen sind total ruckartig anstatt langsam und flüssig. Somit musste ich immer wieder zu Wega retour und das mit dem Sucher - auf die Knie Ouch und mühsam.

    Da gibt es Mittel und Wege das "Nachschubsen" flüssiger zu gestalten.


    3. Der Sucher MIttelpunkt und Telrad ist leider nicht ident mit dem Mittelpunkt des Okulars. Total mühsam und ich habe leider keinen Plan wie ich das richtig einstellen kann.

    Wieder fehlt die Auseinandersetzung mit der Thematik/der Ausrüstung.

    Wie schon vorher von Gerd / CorCaroli geschrieben, müssen jedwede Sucher an das Teleskop ausgerichtet werden.

    Dies kann man Tagsüber an einem weit entfernten Objekt üben oder auch Nachts an einem Stern.


    4. Ich glaube hier im Garten ist es zu hell. Ich habe zwar keine Laternen oder so, aber die Stadt dürfte zu Hell leuchten, ich habe kaum Sterne oder die Milchstraße am Himmel.

    Da gibt es die lightpollutionmap, um festzustellen wie "versaut" der "eigene" Himmel ist.


    Ich glaube ohne, dass mich jemand anleitet wirds schwer ohne viel Zeit im learning by doing. Da aber es eigentlich durch oben genannte Grunde nicht wirklich Spaß gemacht hat, glaube ich, dass ich mich dafür schwer motivieren kann.

    Deshalb wird oft für den Start empfohlen sich in seiner Region um zu tun, um gleichgesinnte zu finden/treffen.

    Mit learning by doing oder try and error habe ich mir vieles angeeignet.

    Wenn es dann gar nicht mehr weiter geht/ging hat meist ein Buch geholfen oder das Stöbern in den einschlägigen Foren.

    Ja, ohne einen gewissen Zeitaufwand wird man da nicht so schnell zu einem Ergebnis kommen.

    Es ist Geduld und Ruhe angesagt.

    Das Beobachten ist kein "Sprint", eher ein "Marathon", um mal diesen Vergleich zu benutzen.

    Auch muss man sich bewusst sein, dass das Beobachten in das private und berufliche Umfeld passen sollte.

    Es sollte ja klar sein, das die möglichen Beobachtungszeiten zu Beruf- und Privatleben konträr sind. Auch ist m.E. der Sommer nicht so dolle für den Start geeignet. Das Zeitfenster für Beobachtung ist doch recht knapp. Richtig duster wirds halt nicht wirklich.

    Herbst, Winter, Frühjahr eigenen sich m.E. besser. Dann habe ich aber im Herbst und Winter andere Stolperfallen, z.B. die Temperatur.


    Bevor man sich in das Abenteuer Beobachten begibt, sollte man im Vorfeld einiges abklären.

    Das wird dem Einsteiger, wenn danach gefragt wird, auch meist freundlich und mit Sachverstand erklärt.

    Es wird darauf hingewiesen, das mit dem "ich will Sterne gucken und kauf mir ein Teleskop" nicht getan ist.


    Dennoch der lange, ruhige und geduldige Weg wird letztendlich belohnt.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Servus "Chongo",


    Einiges wurde ja bereits geschrieben. Ich möchte generell zum Finden von Objekten etwas beisteuern. Stichwort Starhopping. Wenn du Vega finden konntest, ist das schonmal sehr gut als Einstieg. Mit sauber eingerichtetem Telrad solltest du helle Sterne gut finden können. Dann ist der erste Einstieg geschafft. Jetzt kannst du üben, per Starhopping weiterzukommen. Ich habe es am Beispiel M 57 hier ausführlich beschrieben: Hilfe beim Starhopping – wie findet man mit einem Dobson Deep Sky-Objekte auch bei aufgehelltem Himmel?


    Im Zenit ist das schwieriger, da man anfängt, herumzurühren. Es geht aber.


    Nichtsdestotrotz: willst du anfangen, Eishockey zu spielen, musst du erst Schlittschuhfahren lernen. Willst du ein Deep Sky-Objekt mit einem manuell zu führenden Dobson anschauen, musst du erst lernen und üben, mit ihm umzugehen. Dieses sich von Stern zu Stern Hangeln, dann das Finden des Objekts als Belohnung (irgendwann, nach zuerst zig Anläufen), finden Viele spannend uns ist Teil des Hobbys.

    Man kann mit finanziellem.Aufwand das Suchen und Finden auch automatisiert ablaufen lassen (Tablet, Kamera, Plstesolving, dafür teure Montierung usw.). Dann fällt das Starhopping weg und man drückt mit dem Finger am Tablet nur auf das Objekt, das man sehen will. Ist halt viel teurer.


    In ein Hobby neu einzusteigen, dann aber sofort gute Ergebnisse zu erwarten, ist halt utopisch. Auch das oben beschriebene Automatiksystem muss erst eingerichtet sein (oder es ist ricjtig teuer) und das günstige Dobsonschubsen muss gelernt sein.


    Auch daher meine Frage in meiner ersten Antwort, was du Mut dem Hobby bezwecken willst. Geht es z.B. um das Entspannen, Entschleunigen, dem nachts draußen Sein, gepaart mit Naturbeobachtung, dann ist Starhopping ideal. Vielleicht brauchst du erst eine Stunde, bis zu M 57 gefunden hast (Geduld kann man lernen) und bis froh, den Rauchkringel gefunden zu haben... dann: perfekt, das richtige Hobby. Dann zu wissen, was der Kringel wirklich ist und daher zu staunen (Faszination...). Noch perfekter (den Anblick mit Hintergrundwissen aufwerten...).

    Denkst du aber z.B. "oh Mann, eine Stunde Herumgesuche, vorher Vorbeteitung mit Sternkarten spiegeln, ausdrucken etc., und dann sieht man nur so nen kleinen Kringel..." dann wäre es das falsche Hobby.


    Vielleicht wäre auch das eine Möglichkeit: mit einem Fernglas die Milchstraße absuchen und das Gefunkel genießen. Und wenn du dann einen auffälligen Nebelfleck siehst oder einen kleinen Sternhaufen, dann versuche den im Teleskop zu finden. Das ist dann wie eine Entdeckungsreise. Geht aber auch nur, wenn du das Einstellen und Finden beherrscht. Also erst mit hellen Sternen das Einstellen üben... immer Schritt für Schritt.


    Später mal wirst du Standardobjekte wie M 57 in wenigen Minuten ins Gesichtsfeld bekommen (oder unter einer Minute...).


    Und wenn du dir eh Zeit für eine Beobachtungssession nimmst, fällt die Fahrzeit zu einem dunklen Ort auch nicht mehr ins Gewicht. Je dunkler der Himmel, umso mehr sieht man auch...


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • 2. Wenn das Teleskop ganz nach oben gerichtet ist, ist es total schwer weiterzuführen. Ich wollte von Wega nach links unten damit ich m57 finde, aber die Bewegungen sind total ruckartig anstatt langsam und flüssig. Somit musste ich immer wieder zu Wega retour und das mit dem Sucher - auf die Knie Ouch und mühsam.

    Deine Beschreibung lässt mich vermuten, dass Dein Dobson nicht optimal funktioniert. Das ist ja das, was ich eingangs beschrieben habe, dass du das Teleskop nicht richtig "ausnutzen" kannst.


    Es sind viele kleine Details, die da den Unterschied machen zwischen "Spaß haben" und "rumgurken".


    Sei es, dass der Sucher oder Telrad tagsüber an einem weit entfernten Objekt (über ein km) auf das Teleskop justiert werden.

    Oder dass man einen Sitzhocker hat, der in der Wiese dann nicht versinkt.

    Oder dass die Gleit- und Reiblager so abgestimmt sind, dass man das Teil ruckelfrei bewegen kann, es aber sich nicht bei jeder Berührung verselbstständig.

    Wenn man etwas Geduld mitbringt, kann man alle diese Details Schritt für Schritt optimieren. Dazu reicht im Grunde ein gesunder Menschenverstand und minimales Bastelgeschick. Dazu gehört natürlich auch etwas Hartnäckigkeit, dass man es will. Der schnellste Weg wäre über Astrobekannte, die schon länger im Geschäft sind.


    Du machst aber auch jetzt schon Fortschritte, denn so nach und nach erkennst du die Probleme, wie "ruckeln", "heller Garten" usw. Ich möchte nicht wissen, wie oft hier im Forum von Neueinsteigern Kaufempfehlungen erfragt werden, wo diejenigen noch gar keine Ahnung haben, worauf sie beim Kauf eigentlich achten sollen. Und wo es kaum hilft, ihnen das zu erzählen, wenn sie es halt nicht erlebt haben.

    Insofern ... Es kann nur besser werden.

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