Hallo Planetenfreunde,
am 12.7. klarte die Nacht immer weiter auf. Um 1:00 Uhr entschloss ich mich auf Saturn zu warten, den ich erst gegen 2:30 Uhr hinter dem Haus erwischen konnte. Überraschenderweise war das Seeing sogar 1 m neben dem Dach schon erstaunlich gut. Vermutlich zog der leichte Wind in die richtige Richtung. Also wurde Saturn belichtet. Zunächst mit Rotfilter, dann nur noch mit der Farbkamera. Im Roten ist zwar das Seeing besser, dafür schafft die Farbkamera etwas mehr Schärfe. Am Ende habe ich dann beide Bilder überlagert, nachdem ich versucht hatte, Details in den Wolken zu identifizieren. (Derotationstest negativ).
Schließlich kam Jupiter in brauchbare Höhe. Geschwenkt, und den ADC so eingestellt gelassen, wie er war. Sogar der Weißabgleich der 178MC blieb gleich. Die ersten Filme waren nicht so gut, deshalb nahm ich wieder die MM und Rotfilter. Nachdem ich ein paar gute Filmchen im Kasten hatte, wurde ich mutiger und belichtete 30 Min. ausschließlich mit der Farbkamera. Das letzte Mal hatte das 2017 am C11 geklappt. Beim 16-Zöller war das mein erklärtes Ziel. Einfach da sitzen, laufen lassen und entspannen. (Um Musik zu hören, war ich aber zu müde). Bei besten Bedingungen macht die Farbkamera detailreichere Bilder als die Mono mit Rotfilter, und von 60 mal 30 s konnte ich 54 Filme nutzen, 13 waren außerordentlich gut und die wurden doppelt gewichtet und das alles dann derotiert.
Eigentlich hätte ich trotz einsetzender Dämmerung noch weiter Jupiter belichten können/sollen, aber ein neuer Planet, auch, wenn er nur 8" Durchmesser hat war verlockender. Mars hatte ich vor kurzem schon mal als R(rgb) belichtet, jetzt war ich auf ein reines RGB auch bei Mars gespannt. Den Farbabgleich von Jupiter hatte ich übernommen, aber der rote Planet wurde dabei viel zu rot. Der Rotkanal geriet sogar in die Sättigung, deshalb habe ich einen halben Weißabgleich auf Mars gemacht.
Mars ist auf 150 % vergrößert worden. Der/die Beugungsringe sind nicht schön, aber ich wollte auch nicht per Hand retuschieren. Die Polkappe ist sehr klein, und egal, was ich mache, sie bleibt bei mir rötlich. Es sei denn, ich gewöhne mich an blaue Berge auf dem Mars. Am Terminator gibt es den Vulkan Arsia Mons, der sich knapp abzeichnet.
Das war eine anstrengende Nacht und die Bildbearbeitung hat auch noch mal einiges an Freizeit gekostet, aber nach nun fast 2 Jahren habe ich das Teleskop an seine Grenze gebracht. Mal sehen, ob die sich noch etwas herausschieben lässt. Aber nicht mehr heute
Viele Grüße
ralf