Neues Rennen zum Mond: Nasa-Chef warnt vor chinesischem Weltraumprogramm

  • Auch wenn ich kein China-Fan bin - dieser Beitrag erscheint mir doch ein wenig schwarzmalerisch.
    Wenn man im Osten und fernen Osten liest, wie wir im Westen über die chinesischen Ambitionen denken, ist es kein Wunder, wenn das Ost-West-Verhältnis immer weiter zerrüttet...


    Nachdenkliche Grüße,

    Peter

  • Hi Peter,


    ich sehe das aehnlich. Irgendwie werde ich das Gefuehl nicht los, dass der Nasa-Chef einfach wieder einen Grund sucht, dass die Politik mehr in bemannte Raumfahrt investiert. Was ist besser geeignet als ein Wettlauf im All, wie damals in den 1960ern? Wir haben uebrigens an unserer Uni auch Kollaborationen mit China, und in meiner Gruppe arbeiten einige chinesische Kollegen, die auch international publizieren. Wissenschaft, insbesondere Astronomie, war schon immer international. Ich sehe nicht, warum wir Angst davor haben sollten, dass die Chinesen ihre eigene Raumstation aufbauen?


    Ich glaube, dass die bemannte Raumfahrt aufgrund ihrer Kosten in der Krise steckt und deshalb immer medienwirksame Tricks verwendet werden, um das Thema schmackhaft zu machen: Entweder die Konkurrenzroute (wie in dem Artikel - wir werden von einem "Gegner" ueberholt), oder diese ganzen "Firsts", die ich schon seit langem laecherlich finde. Der erste Satellit, der erste Hund, der erste Mensch - das waren noch Firsts. Aber beispielsweise "die erste Mission, die von einer nichtamerkanischen Frau kommandiert wird" , mag zwar ein positives gesellschaftspolitisches Signal setzen, ist aber aus wissenschaftlicher Sicht bedeutungslose Sensationshascherei. Was mir zur Legitimation fehlt, sind mal stichhaltige Nachweise wissenschafticher Erkenntnisse, die auf Experimente in der Schwerelosigkeit beruhen. Die wird es sicher geben, aber sie werden kaum in die Oeffentlichkeit getragen. Da hoert man immer noch die Geschichte mit der Teflonpfanne, die uebrigens kein Raumfahrt-Spinoff ist.

  • Also ich finde das überhaupt nicht schwarzmalerisch. Wer zuerst kommt, bestimmt. Ist doch ganz einfach. Sonst hätte man sich doch schon viel,viel früher zusammensetzen müssen und Regeln vereinbaren können. Und dann kommt jemand , mit dem man vor Jahren noch verhandelt hat und stellt fest, er wäre jetzt nicht mehr bereit anzuerkennen, was man damals verabredet hat. Und setzt seine Weltsicht mit Waffengewalt durch.

    Großes Gezeter.

    Aber "die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen" hatte sinngemäß wer gesagt?

    Und was sehen wir an vielen Stellen unseres Planeten, und nur eine Nachtzugfahrt entfernt in Europa?

    Genau das.

    Grüße

    Dietrich

  • Hi,


    abgesehen davon, war es nicht NASA, bzw. USA die den Chinesen nix vom Mondmaterial abgegeben haben, oder mal dran schnuppern hätten lassen? Die ganze restliche Welt, ...Deutschland, ... durften das, wenigstens an einem Krümel.


    Ich denke auch - das ist nach Innen gerichtet, an Senatoren etc. "show me the money!"


    Re: Juergen : Ich vermisse auch seit meiner Kindheit: wozu haben die ganzen Weltraumlabore eigentlich geführt, was nicht am Boden ebenso hätte erforscht und entdeckt werden können mit dem Finanzaufwand. Bzw. mit Sounding Rockets, Falltürmen, Parrabelflügen. Ne Menge Medizinzeugs - Astronautenmedizin .. na gut - schön für Marsianer und Asteroidenbergleute im SciFi. Aber für uns Zurückgebliebne? Außer der Teflonpfanne und ... Kugelschreibern ... beides mag ich nicht mal besonders :face_with_tears_of_joy: ...


    CS,

    Walter

  • Und weder Teflonpfanne noch Kugelschreiber sind Raumfahrtprodukte! Teflon wurde irgendwann in den 1930ern entdeckt, und die Kugelschreibergeschichte ging darauf zurueck, dass die NASA die Entwicklung eines Solchen beauftragte, der unter Schwerelosigkeit zuverlaessig funktionieren sollte. Vielleicht ist der Klettverschluss ein Spinoff - zumindest wird er gern dort oben eingesetzt.


    Der einzige mir bekannte Spinoff, der wirklich aus der Weltraumforschung kam, ist das Cerankochfeld. Und hier war es die bodengebundene Astronomie, die nach Spiegelsubstraten Ausschau hielt, die eine moeglichst geringe Thermalexpansion haben sollte. Schott entwickelte daraufhin das Zerodur, und spaeter wurde dies in leicht abgewandelter Form als Cerankochfeld ein Verkaufsschlager.


    Nun zurueck zum Artikel: Wuerden die Chinesen wirklich sagen, der Mond gehoere ihnen, wenn sie einen Astronauten dort hinschickten? (Ach ja, die heissen ja Taikonauten, im Unterschied zu Astronauten oder Kosmonauten - wieder so eine Pekularitaet der bemannten Raumfahrt). Die Amerikaner haben ja auch ihre Winkelemente in den Boden gerammt, woraus aber keine Besitzansprueche geltend gemacht wurden. Es gibt uebrigens UN-Vereinbarungen dazu, dass kein Land an einem Himmelskoerper Besitz nehmen kann.

  • Die Chinesen wollten ja eigentlich gar keine eigene Raumstation, sondern sie wollten sich an der ISS beteiligen. Allerdings hat der amerikanische Kongress im Jahr 2011 der NASA verboten, mit China zusammenzuarbeiten. Das war das sogenannte Wolf-Amendment. Hätte man China damals eingebunden, dann wüßte man jetzt ganz genau, was sie in der Raumstation tun. Doch so haben die Chinesen ihre eigene Station gebaut, die sich der Kontrolle der NASA entzieht.


    Lernt man auf der chinesischen Raumstation, wie man die Satelliten anderer Leute zerstört? Wahrscheinlich in dem gleichen Maß, in dem man das auf der ISS auch lernt oder nicht lernt. Am meisten lernt man darüber aber bei SpaceX, dem Kooperationspartner der NASA.


    Ich fürchte, daß Nelson nicht nur nach innen, d.h. zu den amerikanischen Senatoren spricht, die das Geld bewilligen sollen. Ihm geht es auch darum, China nach außen als Gefahr für den Westen darzustellen. Im Ganzen steuern wir ja gerade auf einen neuen kalten (und hoffentlich keinen heißen) Krieg zu, diesmal zwischen den USA und China. Nelsons Warnung vor einer Besetzung des Mondes durch die Chinesen paßt da gut ins Bild.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Ich wäre dafür Taiwan anzuerkennen und in die UNO zu bringen. Wenn das abgeschlossen wäre, gäb's bei denen auch keinen Grund mehr zur beleidigten Leberwurst ... dh. keine Gefahr, daß der chinesische Anteil politisch prägnant auszufallen droht.


    Gruß

    Stephan

  • Hi Zusammen,


    ich glaube auch nicht, dass China gleich den ganzen Mond für sich in Anspruch nimmt. Was ich mir aber schon vorstellen kann, ist eine Annexion der Fläche, auf dem eine mögliche Basis steht und der Bereich drum herum, der dazu benötigt wird die Basis am leben zu halten, bzw. den Bereich, den man "bergbautechnisch" bewirtschaften möchte.


    Das ganze Gebiet hoch gerechnet für, sagen wir, 100 Jahre Ressourcensicherheit, ergänzt um eine Sicherheitszone drum herum.


    Aber selbst dann sollten nicht mehr als 100km² raus kommen. Natürlich ein beträchtliches Baugrundstück, aber früher oder später wird das die Normalität sein, denke ich.


    Grüße Markus

  • Taiwan

    juii, dann bekämen wir auch keinen Astroschrott aus VR China mehr. Ich hoffe wir leiden dann auch noch unter einem Astro-Embargo der VR und früher oder später macht es bei uns Ping!

    Bei uns ist dann alles aus.

    (Hoffentlich)

    Und der Russe behauptet, der Chinese hätte seinen Computer in Kaliningrad gehackt.

    Und die UNO verurteilt das auf das Schärfste!

    Ca. 30 Jahre später löst Uruguay die UNO auf.. .

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo,


    um wieder ein wenig zum Ausgangsthema zurückzukommen.


    Ich kann die folgenden Beiträge zwar technisch nicht einschätzen (wie schnell und wann realisierbar); aber ich denke Kerfusion dürfte akuell ein treibender Faktor - wenn nicht DER treibende Faktor - für alle am neuen "run" auf den Mond beteiligten Nationen sein.


    Saubere Kernfusion durch Helium 3: Löst das Artemis-Programm der NASA das Energieproblem der Erde? | wetter.de
    Mit Artemis-Programm startet die NASA nicht nur einen weiteren Versuch, Menschen zum Mond zu bringen. Dort könnte auch das Energieproblem gelöst werden.
    www.wetter.de


    Space propulsion | Have fusion, will travel
    The idea of propelling rockets and spaceships using the power of the atom is nothing new: the Manhattan Project in the mid-1940s as well as countless…
    www.iter.org


    Und der militärische Aspekt ist - ganz unromantisch nüchtern - nicht von der Hand zu weisen. Weil schon längst im Weltraum angekommen.


    Viele Grüße,

    Klaus

  • Ich glaube nicht, dass China lange warten wird. China schießt und Taiwan ist tot. Und die USA? Die sind doch gerade abgetrieben worden.

    Und erschießen sich gegenseitig.

    Wer hat da das erfolgreichere Gesellschaftssystem?

    Grüße

    Dietrich

  • Ich kann die folgenden Beiträge zwar technisch nicht einschätzen (wie schnell und wann realisierbar); aber ich denke Kerfusion dürfte akuell ein treibender Faktor - wenn nicht DER treibende Faktor

    Wenn Kernfusion irgendwann im industriellen Maßstab funktionieren wird, dann ist Helium 3 ein möglicher Brennstoff, das sehe ich auch so.

  • 1950 wurde der Tokamac 'erfunden', bis '91 hat's dann mit der ersten Fusion gedauert.1991 erste kontrollierte Kernfusion im JET ... Heute, nach weiteren 30 Jahren, läuft's immernoch bestenfalls wenige Sekunden lang und unter ungeheurem Energieaufwand.

    Wenn Kernfusion irgendwann im industriellen Maßstab funktionieren wird, dann ist Helium 3 ein möglicher Brennstoff, das sehe ich auch so.


    Wenn wirklich, ..... dann sehe ich's ebenfalls so. :D


    Stephan

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