Seit einigen Tagen naehert sich das Contreras-Fire genannte Buschfeuer, das derzeit das groesste in den USA ist, dem Kitt Peak Observatory. Hier ist gerade ein sehr bedeutender Rotverschiebungs-Survey (DESI) angelaufen, fuer den das 4m Mayallteleskop umgebaut wurde. Hauptspiegel und Korrektorlinsen wurden gegen den Rauch mit Planen abgedeckt. Offenbar hat es bereits Schaeden gegeben. Laut eines Kollegen, der dort arbeitet (aber derzeit evakuiert ist), ist ein Radioteleskop zerstoert worden. Auch ist die Lage am MDM-Observatory (zwei Spiegelteleskope, 1.3m und 2.4m) derzeit unklar. Generell ist die Vegetation um die Teleskope zwar zurueckgeschnitten, um Buschfeuern weniger Nahrung zu geben. Aber ein starkes Feuer mit seiner Windwirkung kann dennoch zerstoererisch sein. Dies wurde z.B. im Jahr 2003 am Mt Stromlo Observatory klar, das fast vollstaendig ein Opfer der Flammen wurde.
Meine Gedanken sind bei den Kollegen. Vor allem beim DESI-Projekt, an dem ich persoenlich 5 Jahre lang mitgearbeitet habe. In Durham machten wir das Fasersystem bis zu den Spektrografenspalten. Jede einzelne Faser ist mehrfach durch meine Haende gegangen. Das Projekt kostete zig Milliionen Dollar und stellt schon jetzt den groessten Rotverschiebungs-Survey dar, den es bislang gegeben hat. Ich glaube, so um 15 Millionen Spektren von Galaxien und Quasaren wurden bereits eingefahren. Ziel sind 35 Millionen.