Rohrschellen innen belegen

  • Guten Tag,

    ich habe für einen kleines Newtonteleskop (Durchmesser 20 cm) Rohrschellen aus Schichtholz (Multiplex) gewählt und möchte diese innen mit etwas Griffigem dünn belegen. Was für ein Material ist empfehlenswert? Es sollte so zwischen 0,7 und 1,2 mm auftragen, entweder selbstklebend sein oder sich mit üblichen Lösungsmittelklebern kleben lassen. Für Hinweise, eventuell mit Bezugsquellen, wäre ich dankbar.


    (Bisheriges Provisorium: aus einer alten Jeans Streifen geschnitten und punktuell eingeklebt. Passt zwar gut, ohne dass die Schelle gebogen wird, aber der lackierte Tubus rutscht, wenn man die Tangentialklemmung nicht deutlich anzieht.)


    Viele Grüße von Heinrich

    TEC Apo 140/980 mm, GSO 10" RC, Takahashi Epsilon 160ED, QHYCCD268M, QHYCCD178M, Canon EOS 70D, Losmandy G11

  • Hallo Heinrich,


    selbstklebende Filzstreifen in ganz unterschiedlichen Stärken, Breiten, Farben und Qualitäten findest Du u. a. bei Ebay. Wenn die Schellen innen glatt sind und es vom Durchmesser her knapp wird, geht es auch mit Velourfolie, die viele Sternfreunde zum Basteln vorrätig haben, die es aber auch in jedem Baumarkt gibt.


    CS, Jörg

  • Ich nehme dazu selbstklebendes Moosgummiband.


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    Grüße

    Hartmut

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  • Moin,


    da es um einen Newton geht, eine Frage wegen der Moosgummi-Empfehlungen:

    Ich habe den Tubus damals oft in den Schellen gedreht um einen leidlich komfortablen Einblick zu realisieren.


    Wie verhält sich das Material in der Praxis, wenn die Rohrschellen-Klemmung etwas gelöst wird?

    Lässt sich der Tubus dann in der nur gelockerten, nicht geöffneten Rohrschelle noch drehen?


    Bei meinem alten TAL1 ist Filz eingeklebt. Die Passform ist gut. Es bleibt alles am Platz, wenn die Schrauben handfest angezogen werden. Auch bei dem relativ wenig kompressiblen Material (Filz) ohne zu große Reibung muss die Schelle schon recht lose sein, bevor ich den Tubus verdreht bekomme. Ich denke, dass die Passung entscheidender ist, als die Frage, Jeans oder Filz. Vielleicht einfach mal einen Stoffstreifen mehr einklemmen.


    CS

    Harold

  • Hallo Harold,


    bei meinem Dobson dreht sich der CFK-Tubus (12“f/6) sauber in den mit Velourfolie ausgeklebten Rohrschellen. Allerdings muss ich diese über die Sterngriff-Schrauben relativ stark lockern, damit das ohne Anstrengung geht (Der Tubus mit Okularen, Sucher usw. wiegt knapp 20 kg). Weil er dabei anfangs auch längs verrutschte, habe ich einen Sicherungsring drehen lassen, der das Rohr oberhalb der zweiten Rohrschelle fest umschließt. Dieser hat drei kleine Kunststoff- Auflagepunkte, um auf der oberen Rohrschelle ohne viel Widerstand zu gleiten. Das Ganze ist sehr komfortabel. Ich lasse die Rohrschellen beim Beobachten locker und kann den Tubus selbst noch bei fast Zenitblick ohne Anstrengung drehen.


    Ich denke, dass das mit Moosgummi (oder einem anderen „bremsenden“) Material nicht funktionieren würde. Das ist nur für Instrumente mit rückwärtigem Einblick gut, und auch nur dann, wenn der OAZ eine eigene Drehmöglichkeit hst.


    CS, Jörg

  • Hallo Heinrich,


    wenn dir die Kraftübertragung im Sinne von Bissigkeit und Griffigkeit wichtiger ist, dann würde ich im Falle von Holzschellen, diese innen mit Holzfurnier belegen. Echtholzumleimer?


    Holz ist relativ zum Tubus weich und dennoch griffig.


    Grüße, Reinhold

  • Harold,

    Knackpunkte sind m.E. folgende Faktoren.

    a) Knautschzone zum Ausgleich von Unebenheiten und zur Aufnahme von Staubpartikeln.

    b) Kontrolliertes Verhalten trocken/nass, d.h. die Reibwerte dürfen nicht sich nicht zu stark ändern; kein Aquaplaning Effekt.


    Polyester-Filz, DC-Fix-Verlours, diverse Kunst-Vliesstoffe dürften m.E. kontrollierbarer sein als gewebte Materialen oder Leder/Kunstleder (z.B. Fensterputzlappen) im trocken/nass Vergleich.

  • Moin Kalle,


    danke für deinen Einwand.


    Ich schrieb ja auch, dass bei meinem alten (nicht mehr genutzen Gerät) Filz verwendet wurde. Jörg hatte dieses Material auch zuerst genannt und später auch Velourfolie als eine gute, erprobte Option erwähnt. Material, das kein oder wenig Wasser aufnimmt, ist sicher vorteilhaft.


    Vorschläge basieren ohne Kenntnis der genauen Situation immer auf mehr oder weniger spekulativen Einschätzungen. Wie ist Passgenauigkeit der Schellen oder deren Steifigkeit? Was ist eine "deutlich angezogene" Schraube.


    Der Vorschlag an Heinrich zielte darauf ab, vor einer dauerhaften Änderung die Ursche genauer einzugrenzen und auch darauf, dass ich Kautschuk für einen visuell genutzen Newton als unvorteilhaft empfinde, auch wenn dieser sicher das Problem mit dem verrutschen lösen dürfte.


    WIrd eine zu dünne Lage Jeansstoff durch eine zu dünne Lage Filz, Velourfolie, ... ersetzt, wird das Problem mutmaßlich nicht gelöst.


    CS

    Harold

  • Dank an alle Beitragenden! Mit so vielen Vorschlägen (in so kurzer Zeit) wird sich für mich in Kürze eine Lösung finden lassen. Außerdem experimentiere ich gerne, insbesondere, wenn die Materialien erschwinglich sind.


    Klare Nächte!

    Heinrich

    TEC Apo 140/980 mm, GSO 10" RC, Takahashi Epsilon 160ED, QHYCCD268M, QHYCCD178M, Canon EOS 70D, Losmandy G11

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