Umbauten des "Sorry-not-sorry- für-10-Wochen-Wolken :-P"-Dobsons

Hahaaaaa! Glaubt es oder nicht, ich bin wieder dem Dobsonfieber verfallen

Seit einem Jahr liebäugele ich mit dem Gerät und es hat auch Geduld und Beharrlichkeit erfordert, bis es meins war.

Wovon spreche ich? Eigentlich doch leicht zu erraten, wenn ich euch schon 10 (zehn!) Wochen Schlechtwetter voraussage.

Ein Zehn-Zoll-Reisedobson, jawohl, f/5, um genau zu sein.

Es ist ein liebevoller und durchdachter Selbstbau eines sehr geschätzten Astrobekannten, der sein handwerkliches Geschick bei einigen Selbstbauten bewiesen hat.

Am gestrigen Samstag war es soweit, das Schätzchen sollte auf der Schwäbischen Alb den Eigentümer wechseln, was nach ein paar Stunden des geselligen Zusammensitzens unter blauem Albhimmel auch passierte. Seht hier die gut gesicherte Fracht:

Und ja, er ist rustikal holzfarben lasiert. Wir hatten eine Umlackierung zu Rosa im Gespräch, aber dann beschlossen, dass es doch zu viel Aufwand wäre und für die Gattin des Erbauers besser ein neuer und dann 14 Zoll großer Reisedobson in Rosa angefertigt werden solle

Gestern Abend hatte mein neues Leichtgewicht gleich sein First Light bei mir, mit:

- ε Lyr, bei 156x astrein getrennt

- M57 mit Filter: der größte und deutlichste Rauchringnebel, den ich bisher hatte!!!!

- M13: groooooß, viieeel größer als sonst, Funkelflecken überall, mega!

- Hole in a Cluster im Schwan: wow, einfach nur WOW! Viel mehr zu entdecken als letztes Jahr mit 4"

- irgendeinen PN im Schwan, dessen Nummer ich vergessen habe, der vor einer Woche mit 4" grade so erkennbar war; gestern dann ein dicker, runder Tuff

So bin ich noch ein wenig hier, ein wenig da herumgewuselt und war erstaunt, wie leicht es mir wider Erwarten fiel, mit dem verdrehten Bild zurechtzukommen (beim 4-Zöller habe ich ja ein Amici dran). Es hat richtig Spaß gemacht und ich freue mich riesig, dass der rustikale Kasten im Spätsommer mit nach Møn in Familienurlaub fahren wird!

Hier nochmal aufgebaut im Garten, einmal vor dem Fastvollmond aufgestellt und einmal dort, wo ich für gewöhnlich beim Beobachten sitze.

Ein paar Kleinigkeiten kann ich noch anpassen, z.B. schwarze Ummantelungen für die Stangen, eventuell zwei seitliche Tragegriffe, Schrauben mit Kunststoffkopf, ein Deckel für den Hauptspiegel und der Auszug bekommt noch eine Feinuntersetzung. Ach und der Deckel, der aufgebaut hinten angeschraubt werden kann, ist eine praktische Ablage und ich kann Gegengewichte für meine schweren Okulare hineinlegen.

Freut euch mit mir und seid mir nicht böse wegen der vielen Wolken, ja?

Eure Sarah

Ihr seid ja alle goldig, danke!

Mhh, tanze ich als Hobbymusikerin dann aus der Reihe? Ich habe seit 24 Jahren ein und dieselbe Geige und seit 27 Jahren ein und dasselbe Klavier Nagut, vor eineinhalb Jahren musste ich unbedingt eine Kalimba haben und dann eine zweite, die ich als Kinderinstrument gekauft habe, ihr versteht, gell (Mein großer Junior, bald 8, wird zum nächsten Astrostammi mitgehen und hofft ein wenig auf eine gute Chance, ein kleines Fernglas abzugreifen. Der Apfel ... jaja).

Dafür habe ich in 2 Jahren schon 4 Teleskope durch, von denen zwei geblieben sind und vermutlich auch lange bleiben werden

Ich habe gute Neuigkeiten: Anscheinend ist es bei mir so, dass Teleskopkäufe zu wochenlang klarem Himmel führen! Da steht der neue Zehnzöller und Abend um Abend ist der Himmel wolkenlos Gern geschehen! Na gut, ein wenig diesig ist es manchmal und die Luft ist nicht ganz ruhig, aber trotzdem brauchbar!

Ich habe mich an die Umbauarbeiten gemacht und als Erstes die Stangen mit schwarzem Gewebeschlauch ummantelt. Sieht ein bisschen wie Karbon aus jetzt Ist aber ... Plastikgewebe Sieht jedenfalls gleich GANZ anders aus, wow. Im Winter muss ich dann mal sehen, ob die Finger trotzdem an den Stangen anfrieren wollen oder ob es als "Isolierung" ausreicht.

Dann hat mich gestern doch die Lust gepackt und ich habe die Spiegelabdeckung gebaut. Aus 4 mm dünnem Pappelsperrholz habe ich mir zunächst ein 30x30 cm kleines Quadrat zusägen lassen, das ich dann zu Hause zu einem Kreis gesägt habe. Danach habe ich mit drei Löchern die 6 mm dünnen Holzdübelchen und einem mittigen Loch einen hölzernen Knauf eingesetzt. Die Dübel musste ich schräg ansetzen, damit sie über die Spiegelhalterung gehen und der ganze Deckel noch durch die runde Öffnung weiter oben in der Rockerbox durchpasst. Zuvor hatte ich ausgemessen, wie hoch der Spiegel sitzt, und die Abdeckung nochmal 5 mm höher gewählt (also durch die Länge der Holzdübel), damit vor allem die Gegenschraube des Holzknaufs auf gar keinen Fall und unter gar keinen Umständen auch nur in die Nähe des Spiegels kommt

Schwarzen Lack gab es noch im Keller vom letzten Mal, und dann habe ich überlegt, welches Motiv ich auf den Deckel malen möchte. Wer erkennt es?

Diese Motive tupfe ich mit weißer Wandfarbe auf und versiegele sie mit seidenmattem Klarlack.

Und weil ich ein Määääädchen bin, und auch, weil ich Traditionen mag (Anekdote am Rande: Ich habe zusammen mit dem Borg ein selbstgemachtes, rosa Perlenschwein bekommen, das am Okularauszug des Refraktors baumelt, also muss der Dobson auch so etwas bekommen), hatte ich eine spontane Eingebung, ein paar übrige Perlen und Sterne zu einem äußerst kitschigen und mädchenhaften Gebaumel mit Anlehnung ans Sonnensystem zu binden. Als hätte mein Dobson nicht schon genug Wiedererkennungswert Also ich liebe es total:

Was nun noch fehlt, sind die Sterngriffmuttern, die nächste Woche mit der Post eintrudeln. Die kommen dann auf die (jetzt insgesamt 90 mm langen) Gewindeschrauben (oh ja, selbst zurechtgesägt ... und noch geschwärzt), damit ich den Hut etwas einfacher dran- und abbekomme.

Sonnige Grüße

Sarah

Hallo Gerd,

ganz lieben Dank für deine Antwort!

Blamieren bei mir geht nicht Ich lache nicht aus und lästere extrem selten

Um mich deinem Rateversuch anzuschließen: Ich habe auch nochmal geschaut, welcher Sternhaufen M44 ist.

Die Praesepe im Krebs ist es. Aber mein Motiv ist anderswo beheimatet Weiterraten erlaubt! Es ist jedenfalls auch ein bekannter Offener Sternhaufen.

Die Perlenbaumelei bleibt auch beim Beobachten hängen, im Zenit hängt sie weit genug hinten einfach runter, sobald ich Richtung Horizont gehe, ist sie noch weiter von meinen Händen entfernt und hängt an den Gitterrohrstangen entlang herunter

Viele Grüße

Sarah

Da haben wir die Lösung