Erstes Telekop

  • Hallo, ich bin neu hier und auch in der Astronomie. Möchte mir gerne ein erstes Teleskop zulegen nur was kauft man da am besten? Es sollte eine schärfe besitzen so das man den Jupiter oder Saturn scharf erkennen kann. Habe mir mal 2 Teleskope raus gesucht aber weiß nicht ob diese gut sind. Es sollte auch eine Funktion besitzen zur Fotografie. Vielleicht kann mir jemand helfen. Teleskope sind:


    BRESSER Spica 130/1000 EQ

    Bresser Teleskop N 130/650 EQ3


    Vielen Dank schon einmal im vorraus

  • Guten Morgen Cebrail,


    erstmal Willkommen im Forum und im Hobby.

    Ein von Anfang an, damit dir es direkt klar wird, jetzt wird es anstrengend.

    So wie du einsteigst machen es 90% der Einsteiger und da kommt ein langer Steiniger Weg auf dich zu mit sehr sehr viel Lernen.


    Das wichtigste wenn du Astrofotos machen möchtest ist die Montierung, da man "perfekt" auf den Stern ausgerichtet bleiben muss.

    Zweitens Planeten und Nebel und Galaxien oder so brauchen ihrer eigenes Teleskope.

    Es ist wie bei Objektiven, nur das Teleskope keine Variabele Brennweite haben.


    Dann zu den Teleskopsets ist im allgemeinen zu sagen, dass die Montierung in den meisten Fällen genau eine Gewichtsklasse zu gering ist.

    Also 130/650 Newton auf einer EQ3 ist schon grenzwertig.

    Jetzt möchtest du Planeten "ganz scharf sehen"... also da ist dir klar, dass du durch unsere Atmosphäre begrenzt bist mit der Schärfe.

    Planeten benötigen eher mehr Brennweite, eine Kamera mit einem kleineren Chip und eine hohe Aufnahme Geschwindigkeit (um das 'Seeing' etwas zu umgehen).

    Das heist, dass 650er ist eher im Astrobereich ein Weitwinkel/Widefield Teleskop und für größere Objekte wie Nebel usw gemacht.


    Wegen der Fotografie, hier ist eine gute Seite mit sehr vielen Informationen.

    Es geht hier aber um Deepsky, also Nebel und co und weniger um Planeten.

    Astrofotografie: Einleitung


    Eine "neue" Möglichkeit ist EAA (Elektronisch unterstütze Astronomie).

    Hier wird recht kurz belichtet und benötigt daher nicht so eine teure Montierung.

    Das Resultat ist aber auch nicht so gut wie bei Astrofotografie.

    Bei EAA sind Belichtungszeiten von 1 Sekunde bis vielleicht 15 Sekunden das Ziel, bei Astrofotografie reden wird von Einzelbildern mit 1 Minute bis 10 Minuten Einzelbelichtungszeit...


    Aber komm erstmal in dasThema rein, denn nur mit der Info zu deinen Teleskopwünschen ist es nicht getan.

    Wichtig wären Fragen iwe:

    - Wo willst du beobachten (Garten, auf dem Feld in der Nähe, auch mal im Urlaub,....)?

    - Welche umgebungbedingungen (Störlicht) hast du?

    - Wie ist dein Budget, was du einplanst?

    - Was ist dein Ziel? (Planeten gibt es 8, davon 5 gut beobachtbar, aber nicht immer am Himmel sichtbar und in guter Höhe über dem Horizont).

    - Eher visuelles Beobachten, EAA oder Astrofotografie?

    - .... (da gibt es noch einige, aber das reicht erstmal, denke ich).



    Dann viel Spaß bei dem Hobby, Sven

  • Danke für deine Antwort. Ich möchte erstmal bei mir im Garten anfangen. Budget liegt bei +- 300 €. Störlicht habe ich keines. Was ich beobachten möchte wäre Planeten was man gut erkennen kann und evtl Galaxien. Astrofotografie wäre mir wichtig das man auch später sich nochmal die Sichtungen an gucken kann

  • Hallo Cebrail,


    willkommen im Forum. Eine Vorstellung (inkl. Name) ist im Forum immer gerne gesehen.


    Meine erste Empfehlung - lies dir einmal den Thread für Einsteiger durch, - da kannst du dir einen guten Überblick verschaffen: Basiswissen für Einsteiger. Bitte vorab lesen!


    Beide von dir genannten Teleskope eignen sich grundsätzlich für einen Einstieg. € 300,- ist halt ein recht schmales Budget und an Astrofotografie würde ich da vorerst nicht denken. Natürlich kannst du mit dem Handy durchs Okular fotografieren, aber für Astrokameras oder eine DSLR musst du schon einiges mehr ausgeben.


    Planeten (Mars, Jupiter, Saturn) stehen zur Zeit recht tief am Morgenhimmel und sind somit nicht so einfach zu beobachten. Die meisten Galaxien sind eher lichtschwache Objekte (abgesehen von der Andromeda Galaxie) und dafür braucht es Teleskope mit größeren Öffnungen und einen dunklen Himmel. Mit 130mm Öffnung (also wie bei den beiden von dir genannten Teleskopen) wirst du einige Galaxien als weiße Fleckchen aufspüren können.

    Ansonsten gibt es aber auch noch andere lohnende Objekte wie offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Doppelsterne, den Mond usw., die du mit einem Einsteiger-Teleskop auch schon gut beobachten kannst.


    Dann solltest du dir auch noch überlegen, ob du eine parallaktische Montierung brauchst. Eine azimutale Montierung (links-rechts, rauf-runter) ist gerade am Anfang intuitiver zu bedienen, billiger und schneller eingerichtet, weil sie nicht exakt auf den Polarstern ausgerichtet werden muss.


    Egal welches Teleskop du dir kaufst, die mitgelieferten Okulare sind i.d.R. nur von sehr durchschnittlicher Qualität. Somit musst du auch das Budget für 2-3 gute Okulare - ca. € 200,- - einrechnen.


    Wenn du in deiner Nähe eine Sternwarte oder einen Astronomie-Verein hast, schau am besten Mal dort vorbei. Schau mal durch verschiedene Teleskope durch und verschaffe dir einen Überblick. Lies ein paar Einsteiger-Bücher (z. B. Fernrohr-Führerschein, Astronomie in 4 Schritten).


    Zum Schluss: jedes Fernrohr findet seinen Himmel! Beginn zuerst mit visuellen Beobachtungen, zeichne was du siehst, das schult das Auge. Astrofotografie ist eine Technikschlacht und relativ teuer.


    Viel Spaß beim Einstieg in die Astronomie!


    Christian

  • Hallo

    Vom 130 / 1000 kann ich schon mal abraten.

    Es sind sog. Katadiopter mit einer Korrekturlinse im Okularauszug.

    Leider sind diese Teleskope meistens von unterdurchschnittlicher Qualität und schwierig zu justieren.

    Das 130 650 wäre vom Teleskop her besser hat aber eine ziemlich schwache Montierung.

    Astrofotografie ist sehr viel anspruchsvoller als Beobachten und nicht so "nebenbei" zu machen. Ausser mit dem Handy durchs Okular knipsen beim Mond.

    Visuell ist ein Dobson (Newton mit azimutaler Montierung) wesentlich effektiver da du das meiste Geld für die Optik ausgibst.

    Fotografisch gibt es sehr große Unterschiede zwischen Planeten und Galaxien.

    Planeten filmt man mit kleinen Kameras (Webcamähnlich aber ohne eigener Optik) . Die Filme werden von der Software am Rechner nach den besten Aufnahmen abgesucht und diese dann über einandergelegt. Danach kommt erst die Bildbearbeitung (Schärfung, Kontrastanhebung etc.).

    Bei Deep Sky (Galaxien) musst du länger belichten und die Nachführung muss sehr genau sein. Das schaffen deine Vorschläge höchstens mit deutlich kürzerer Brennweite (Fototeles).

    Übrigens kann man mit solchen Fotoobjektiven auch ohne Teleskop aber eben mit Nachführung schon eine Menge erreichen aber es braucht auch schon einiges an Equipment und Einarbeitung. (300 € sind da nicht annähernd ausreichend)


    Übrigens...hast Du ein Fernglas? Sie werden von den meisten Einsteigern unterschätzt, Zeigen aber gerade in der Milchstraße schon einiges, und bei Planeten zb am Jupiter die Monde und Krater auf dem Mond.

    Felix

  • Hallo Timo,


    also beim Dobson ist es "Einfach" ein 8" also 200mm.

    Meist dann f5/f6 also 1000/1200mm Brennweite.

    Welcher Hersteller oder Ausführung ist weniger wichtig bei einem kompletten Dobson, zu verbessern gibt es immer was.

    Die Spiegel (ich vereinfache es mal) kommen eh alles aus dem "gleichen" Werk in China. (Stimmt nicht ganz aber schon nahe dran.)

    Was die Unterschiede bei Newton ausmacht ist der Okularauszug und da ist es schwer etwas zu raten, da der eine Auszu A und der andere B bevorzugt.

    Wenn du etwas mehr Geld ausgeben kannst/willst, dann würde ich dir eine konfigurierbares Set empfehlen wie das hier:

    Galaxy Dobson D10 Teleskop 10" f/5 konfigurierbar | Dobson-Konfigurator | Aktion | Intercon Spacetec - Alles für die Astronomie

    Aber das ist schon 10" also 250mm dick und nicht ganz der unterste Preis.


    Ein Tipp im allgemeinen für's visuelle, mehr Öffnung lässt sich nur mit mehr Öffnung verbessern und dunkler Himmel nur durch dunkleren Himmel. ;)

    Sonst bin ich bei Visuell raus, bei mir hängt immer eine Kamera am Okular.


    Viel Spaß, Sven :thumbup:

  • Wie gesagt, die einzelnen Newton unterscheiden sich meist am Fokussierer (Okularauszug) und der ist hier gut.

    Ich selbst habe das GSO 200/800 und bin sehr zufrieden.

    Du wirst mit der Zeit eh etwas basteln müssen um es optimal auf dich an zu passen.


    Die Okluare sind hier das wichtigste und die kauft man ja auch mit der Zeit dazu.

    Mit f6 müssen es nicht die teuersten Okulare sein (bei f4 ist das der Fall).


    Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei.

    Ich bin wie gesagt bei visuellem raus, da ich nur fotografiere.


    Clear Skies, Sven

  • Servus Timo,


    wie Felix schon schrieb, wäre bei knappen Budget einm Dobson das Beste, da hier das meiste Geld in der Optik steckt. 300 Euro sind aber schon ein sehr knappes Budget. Da kommt eigentlich nur der Gebrauchtmarkt in Frage, denn wenn du visuell unterwegs bist, brauchst du Öffnung. Natürlich hat jedes Teleskop seinen Himmel, aber je mehr Licht du sammelst, umso mehr Objekte kannst du sehen und bestaunen.


    Deine Wünsche und das Budget sind halt etwas inkompatibel:


    Es sollte eine schärfe besitzen so das man den Jupiter oder Saturn scharf erkennen kann. Habe mir mal 2 Teleskope raus gesucht aber weiß nicht ob diese gut sind. Es sollte auch eine Funktion besitzen zur Fotografie.


    Was ich beobachten möchte wäre Planeten was man gut erkennen kann und evtl Galaxien. Astrofotografie wäre mir wichtig das man auch später sich nochmal die Sichtungen an gucken kann

    Planeten sind sehr klein, weshalb du hoch vergrößern musst. Dabei aber ein scharfes Bild zu erhalten, hängt von der Qualität des Teleskops und (wichtig!) der Okulare ab. Qualität kostet aber.

    Um Galaxien zu sehen, reicht natürlich das bloße Auge (M 31, M 33) ;-). Aber da sieht man eben nur einen kleinen Fleck. Mit einem Teleskop kann man schwächere Galaxien sehen, aber die sind dann auch nur kleine Flecken. Und die großen wie M 31 oder M 33 sind so groß und diffus, dass sie im kleinen Teleskop auch nicht so spektakulär auf den ersten Blick wirken. "Cool" ist es, wenn man (z. B. bei M 51 oder M 101) die Spiralarme sehen kann. Dafür brauchst du aber schon Öffnung. Ich schaffe das mit meinem 8-Zöller bei bestem Himmel so gerade. Spektakulär ist ewas anderes.


    Ich schreibe das, weil viele Einsteiger massiv enttäuscht sind, wenn sie die ersten Galaxien ansehen und nur einen kleinen, grauen Wattebausch erahnen können.


    Strernhaufen, die auch mit kleinen Optiken sehr hübsch sein können bzw. wirklich spektakulär wirken können, erwähnst du aber nicht... deshalb sehe ich ein bisselr die Gefahr, dass du 300 Euro versenkst, da du mit dem visuellen Ergebnis enttäuscht bist.


    Ich persönlich würde dir raten, mit dem Kauf erstmal zu warten und bei jemandem mit Teleskop mal durch selbiges durchzugucken. Du findest auch hier im Astrotreff eine Karte mit Leuten, die Mitbeobachtung/Treffen anbieten. Oder dass du bei einem Astronomieverein in deiner Nähe vorbeischaust bzw. eine Volkssternwarte besuchst. Letztere hat meist teure, größere Teleskope. Wenn dich z. B. selbst da Galaxien eher enttäuschen, dann musst du keine 300 Euro versenken.


    Man kann auch mit einem Dobson Dokufotos machen oder sogar sehr gute Aufnahmen mit Kurzzeitbelichtung. Aber gute Astrofotgrafie wäre nicht einfach und zudem eine Materialschlacht (teuer).


    Übrigens...hast Du ein Fernglas? Sie werden von den meisten Einsteigern unterschätzt, Zeigen aber gerade in der Milchstraße schon einiges, und bei Planeten zb am Jupiter die Monde und Krater auf dem Mond.

    Da kann ich mich Felix nur völlig anschließen. Da wäre dann ein Beobachtungsstativ für dein Fernglas eine sehr gute Investition, mit der du auch viel Freude haben kannst.


    Oder du fängst ganz klein an – es gibt für unter 100 Euro auch ganz kleine Dobsons mit z. B. 70 mm Öffnung. Ist nicht toll, kostet aber wenig, gebraucht fast nichts. Du siehst aber deutlich mehr als mit bloßem Auge. Schau damit so tolle Objekte wie h & chi Persei an oder die Sternhaufen der Milchstraße im Schild/Schützen/Skorpion... dann kannst du günstigst reinschnuppern. Und falls es dir gefällt, dann spare und gönne dir später z. B. einen 10- oder 12-Zoll Dobson. Anstelle so klein einzusteigen wäre das Mitbeobachten (siehe oben) mein primärer Tipp. Bei den heutigen Benzinkosten bekommst du aber für einmal Volltanken ein Spielzeug zum Reinschnuppern.


    Ein 8-Zöller als Einstieg ist aber sicher nicht verkehrt. Wenn man sich das budgettechnisch für das erste Ausprobieren leisten kann und will. Drum will ich ihn dir nicht ausreden. Es kann aber eben sein, dass du erstmal enttäuscht bist, wenn du Planeten und Galaxien anschauen willst.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Ich wäre auch bereit etwas mehr auszugeben sofern ich dann nicht enttäuscht bin :)

    Es gibt ja etliche Teleskope daher meine Frage was als Einstieg gut und sinnvoll ist. Und da ich neu in dem Bereich bin kenne ich mich nicht so aus. Aber ich denke lieber etwas mehr ausgeben und sich freuen als weniger und sich ärgern. Ich denke ein 8" für den Start wäre ganz gut so wie ich das jetzt verstanden habe.

    Achja und danke an alle für die vielen ausführlichen Antworten :)

  • Ich schreibe das, weil viele Einsteiger massiv enttäuscht sind, wenn sie die ersten Galaxien ansehen und nur einen kleinen, grauen Wattebausch erahnen können.


    Strernhaufen, die auch mit kleinen Optiken sehr hübsch sein können bzw. wirklich spektakulär wirken können, erwähnst du aber nicht... deshalb sehe ich ein bisselr die Gefahr, dass du 300 Euro versenkst, da du mit dem visuellen Ergebnis enttäuscht bist.

    Da muss ich Christoph 100% zupflichten.

    Daher kam auch mein schneller Entschluss, 'Es kann nur Fotos geben.'

    Sterne sind im dicksten Telekop immer noch die Punkte (auch für ESA, NASA und Co), Farben gibt es visuell nicht (abgesehen von Orionnebel vielleicht)

    und die "grauen diffusen Flecken" haben bei mir mal so garnichts ausgelöst.

    Das erst Bild mit 50 mm vom Schwan und seinen Nebeln war direkt WoW, auf dem Feld schon.... daher der Weg mit Fotos.

    Hier kann man auch kelin Anfangen, mit Smartphon+App+Stativ oder Luxus mit Minitracker....

    Irgendwann hole ich mir mal Smartphone Objektive und gucke ob die auch nutzbar sind. ;)


    Also bevor du dir etwas kaufst, wass dein Budget auffrisst und du nachher enttäuscht bist, guck mal durch ein Teleskop.

    Aktuell ist treffen ja wieder möglich. Öffentlichesternwarten, Astrovereine, Forenmitglieder aus der Nähe,.... lassen dich sicher gerne mal gucken.

    Da findet sich vielleicht auch ein Weg ohne größere Eigeninvestitionen die ersten Erfahrungen zu sammeln.

    Im Livegespräch kann man Fragen usw. auch besser erklären.


    Dann viel Erfolg, Sven

  • Daher kam auch mein schneller Entschluss, 'Es kann nur Fotos geben.'

    Sterne sind im dicksten Telekop immer noch die Punkte (auch für ESA, NASA und Co), Farben gibt es visuell nicht (abgesehen von Orionnebel vielleicht)

    und die "grauen diffusen Flecken" haben bei mir mal so garnichts ausgelöst.

    Servus Sven,


    da sieht man, wie unterschiedlich der Blick durchs Teleskop wirken kann. Ich war schon als Kind mit meinem damaligen 60mm-Refraktor völlig verzückt vom Anblick heller, schöner Sternhaufen und fand es damals schon "cool", überhaupt eine Welteninsel als kleinen Fleck sehen zu können.


    Farben gibt es durchaus auch bei hellen Planetarischen Nebeln und natürlich bei Sternen (v. a. Doppelsternen mit deutlich unterschiedlichem Spektraltyp). Aber nicht der Farben wegen lohnt sich die visuelle Astronomie. Ich finde es einfach spannend, live und direkt in den Weltraum schauen zu können. Kann man vielleicht schlecht beschreiben, was daran so reizvoll ist. Ich persönlich kann das reine und alleinige Fotografieren so gar nicht nachvollziehen (muss ich auch nicht). Aber jeder muss für sich selbst entscheiden, was er/sie als Freizeitbeschäftigung machen möchte. Ich finde die Fotografie auch sehr spannend. Das i-Tüpfelchen ist aber, finde ich, ein Objekt erstmal visuell zu erkunden und danach zu fotografieren und die Eindrücke zu vergleichen. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Timo,


    zum Unterschied fotografisch vs. visuell:


    Es gibt immer noch viele rein visuelle Deep-Sky- oder auch Planetenbeobachter, die Himmelsobjekte zeichnen. Also ganz "altmodisch" mit Papier und Stift. Ich finde, das gibt oft eine viel bessere Einschätzung dazu, was am Teleskop mit bloßem Auge, also ohne elektronische Hilfsmittel sichtbar ist, als sich langbelichtete Fotos anzuschauen. Eine ganz gute Seite mit solchen Zeichnungen ist z.B.

    Sketches of Messier Objects - Deep Sky Watch

    (auf Englisch)


    Viele der Zeichnungen dort basieren auf Beobachtungen mit einem 8'' (also 20 cm) Newton; das Instrument steht jeweils darunter angegeben. Allerdings unter dunklen Bedingungen (viele der Beobachtungen fanden in der Negev-Wüste statt) und durch einen erfahrenen Beobachter.


    Visuelle Beobachtung ist nämlich kein Sprint, sondern ein Marathon - man lernt durch ständiges Üben immer mehr dazu und sieht mit der Zeit tatsächlich mehr.


    Auf der Seite gibt es auch eine m.E. ganz gut gemachte Übersicht, was mit Teleskopen unterschiedlicher Größe sichtbar ist, und wie sich Lichtverschmutzung (also Aufhellung durch Kunstlicht) auswirkt:

    What Can You See With a Telescope - Deep Sky Watch


    Auf Deutsch und in Buchform finde ich dazu den "Deep-Sky Reiseführer" (Oculum Verlag) gut gemacht; der ist auch stärker auf kleine und mittlere Teleskope zugeschnitten. Vielleicht kannst du den ja mal in einer Bibliothek ausleihen (wenn du nicht gleich Geld dafür anlegen möchtest).


    Viele Grüße,

    Klaus

  • Aber jeder muss für sich selbst entscheiden, was er/sie als Freizeitbeschäftigung machen möchte.

    Ja, das finde ich ja das gute, es gibt 1000 und 1 Kleinsparten und Möglichkeiten usw.

    Ich bin ein "Daten-Nerd"... ich habe Spaß das Möglichste aus den Daten raus zu holen.I

    Ich habe auch schon im Nebel Bilder gemacht und dann hart gearbeitet um was raus zu haben.

    Da haben eigentlich die wenigsten Spaß dran.... :grinning_face_with_sweat:


    Daher sollte jeder für SICH SEIN ASTRO finden.

    Wie gesagt, visuell mit Teleskop ist es für mich... naja.

    Ich finde es mit dem bloßen Auge dann wieder interessanter.... Jeder Jeck... :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy:


    Ich hoffe, dass zeigt Timo ... also richtig richtig ist schwer aus zu machen, nur falsch ist eindeutig. :winking_face:

  • Vielleicht noch eine Ergänzung von meiner Seite; auch wenn das Thema eigentlich "erstes Teleskop" lautet: was zu Beginn gerne unterschätzt wird, ist die Orientierung am Nachthimmel.


    Ob "oldschool" mit drehbarer Sternkarte oder auf PC (oder Tablet, Smartphone etc) mit Programmen wie Stellarium ist Ansichts- und Geschmackssache. Aber ein grundlegendes Wissen darüber, was zu welcher Jahres- und Nachtzeit am Sternenhimmel zu sehen ist, bildet m.E. eine Grundlage dafür, ein Teleskop halbwegs sicher und erfolgreich zu benutzen.


    Auch wenn es nun schon über 30 Jahre her ist, seitdem ich meine allerersten Schritte am Nachthimmel gemacht habe: an diese Phase der ersten Orientierung erinnere ich mich immer noch sehr deutlich und gerne - für mich war das wie ein Tor in eine neue Welt. Und das zunächst ganz ohne Teleskop und später mit einem wackeligen 60 mm Quelle Refraktor (den ich heute niemandem mehr empfehlen würde) :)


    Viele Grüße,

    Klaus

  • https://www.youtube.com/results?search_query=Telescope.+Expectation+and+Reality


    Mal auf der vorgeschlagenen Seite guggen ... dabei noch bedenken, daß bei 'Reality' oft noch die Farbe wegzudenken ist.


    Die sinnvollen einzeln zu verlinken ist mir gerade etwas mühsam. - Sorry!


    Wichtig erscheint mir, daß man sich bei visueller Beobachtung klar sein sollte, was man da sieht, wie weit weg ... oder auch sehr weit weg ... Ausdehnung des Objektes ... Vorgänge, auf die man möglicherweise sieht. Erst dann gewinnen auch zB. Orion-Nebel, der Cirrus, Ringnebel, M51, Kugelhaufen visuell an Bedeutung. Sonst bleiben's im Kopp womöglich nur Fleckchen.


    Und immer dran denken, von da 'Drüben' wird wahrscheinlich zurück geguggt ... bei den Milliarden Sternen sicher... vermeide Nasenbohren etc. :D


    Gruß

    Stephan

  • später mit einem wackeligen 60 mm Quelle Refraktor

    Genau so einer war bei mir auch vor mehr als 40 Jahren der Suchtauslöser :) Und wenn ich in meinen Aufzeichnungen von damals nachschlage und die vielen Zeichnungen betrachte, die ich durchs Okular blickend angefertigt habe, dann werde ich heute noch nostalgisch. :)


    LG Christian

  • [...] Ich denke ich werde ein Dobson 8" nehmen :)

    Hallo Timo,

    die Entscheidung ist bei so einem Budget definitiv die Beste. Dir fehlt eine "0" am Ende - vor dem Komma ;)


    Aber im Ernst - gut beobachten macht definitiv mehr Spaß als schlecht fotografieren.

    Ich fotografiere zwar auch viel lieber, aber wenn die Zeit fehlt oder das Seeing nicht so gut ist, nutze ich die Zeit auch gerne visuell. Beim Blick auf Mond oder auch der Sonne - natürlich nur mit geeigneten Filter! - kann man sich entspannen und spürt auch echte Faszination.


    Gerade der Mond ist ein sehr schönes Objekt - viele tolle Details und am Anfang ein gutes Ziel zum üben. Bei einer Öffnung von 8" kann man sich dann auch schnell an andere Objekte wagen.

    Jedes Zoll mehr bringt auch deutlich mehr Licht in die Pupille - oder später auch Kamera. Zum Vergleich: Ich selbst habe zwei Maksutov-Cassegrain-Teleskope mit 102 mm (ca. 4") und 150 mm (ca. 6") Öffnung. Das 6" hat mehr als das doppelte Lichtsammelvermögen. Das Bild ist im Okular sichtbar heller.


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Ob "oldschool" mit drehbarer Sternkarte oder auf PC (oder Tablet, Smartphone etc) mit Programmen wie Stellarium ist Ansichts- und Geschmackssache. Aber ein grundlegendes Wissen darüber, was zu welcher Jahres- und Nachtzeit am Sternenhimmel zu sehen ist, bildet m.E. eine Grundlage dafür, ein Teleskop halbwegs sicher und erfolgreich zu benutzen.

    Da muss ich wiedersprechen, ohne es böse zu meinen.

    Also, auch wenn ich orientierung am Himmel habe; nein, die braucht man nicht mehr.

    Es gibt genug Apps wie Starmap, Skysafarie, Photopills, Planit, Stellarium, und Hilfen wie Platesolving....

    Um heut zu Tage ein Teleskop erfolgreich nutzen zu können, gibt es sehr viele Wege.

    Seit "TomTom" muss man nur noch Anweisungen folgen und den Weg nicht mehr kennen.

    Manchmal ist es schade, aber andererseits, hat es auch Vorteile.


    Logo muss man die Apps und co nutzen können, aber dafür ist eher Softwarekenntniss in Bedienung gefragt und kein Sternwissen.

    Ich gucke jedes mal vorher an Stellarium was für die Nacht passend steht.

    Vor Ort nutze ich meine Himmelskentniss nur für Polaris.

    Danach ist die Montierung dran und der Laptop.... Also Polaris wäre schön am Himmel ohne Hilfen zu finden, aber kein muss.


    Wenn du mit ganz ohne allem visuell mit dem Dobsen auf der Wiese arbeitest, dann ja... sonst.... eher nein.

    Und da würde ich mit Stellarium Maps arbeiten, aber wie gesagt 0-Visuell unterwegs.

  • Servus Sven,


    klar, technisch geht das, klar. Und es sei dir unbenommen.

    Das erinnert mich an die aktuellen Apps zur Pflanzenbestimmung. Man muss keine Pflanze mehr kennen, macht ein paar Fotos und bekommt einen Namen ausgespuckt. Kann man machen, man ist dann aber eben kein Botaniker.

    Man kann auch Astrofotos machen, ohne Ursa Major zu kennen. Klar geht das. Aber ist dann Astronomie das Hobby? Ich würde sagen: nein. Ist natürlich nicht schlimm, man muss auch Astronomie nicht als Hobby betreiben.


    Man kann die Natur fotografieren ohne die Natur zu kennen. Mir wäre das zu wenig. Ich habe die Adtronomie schon als Kind erst mit Sternkarte und Fernglas, dann mit einem 60mm Refraktor, dann einem 114mm Newton lieben gelernt. Diese Liebe zur Natur, dazu zähle ich auch das Weltall, muss niemand teilen, auch wenn ich das schade finde.


    Wer sich aber von der Astronomie begeistern lassen will, sollte meines Erachtens die Natur kennenlernen wollen. Und das sehe ja nicht nur ich so. Deshalb sind Tipps zum besten Einstieg in das Hobby Astronomie meist eben Sternkarte und die Orientierung am Himmel.


    Das "Sollte" ist natürlich kein Muss, sondern nur meine Meinung.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Das "Sollte" ist natürlich kein Muss, sondern nur meine Meinung.

    Ja, ich bin auch von ca. 10 Jahre Astrophysik, Astronomie usw. zum selber machen übergegangen, aber heute ist das "Instafoto" oft mehr Wert als Hintergrund.

    Ich kann es auch irgendwie verstehen, wenn jemand sagt, ich will 100% voll automatik und auf dem Sofa sitzen und den Himmel betrachten ohne Kentnisse.

    Nach dem Motto wir haben die Technik, warum nicht nutzen.

    Meist kommt das Interesse dann mit der Zeit von den Bildern... also bilde ich mir ein oder hoffe darauf.

    Ich liebe es nachts im Dunkeln draußen zu sitzen (nicht das frieren, Lagerfeuer wäre schon schön), aber auch den blich auf Tablet, wo ich wirklich was sehe.... also für mich.


    Daher jeder soll seinen Weg finden, dass aber zur sinnvollen Nutzung diese Kentnisse ervorderlich wären ist eine falsche Darstellung.

    100 Jahre zurück und wir reden da von ganz anderen Verhältnissen. ;)

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