Kaufempfehlung für Neuling: Parallaktische GoTo Montierung mit Autoguider

  • Hallo,


    ich habe erwogen, mir eine parallaktische GoTo Montierung mit Autoguider anzuschaffen. Der Markt überfordert mich – vielleicht kann mir jemand helfen.


    Das klingt (auch für mich ;) ) zwar etwas übertrieben, da ich noch keine zwei Jahre dabei bin und bisher nur Milchstraßen-Fotos mit meiner DSLR mache (Canon EOS 6 D Mark II, nicht modifiziert, Canon 24/1,4 L II USM Objektiv) und dabei noch immer um Perfektionierung bemüht bin. Aktuell nutze ich die Star Adventurer 2i Pro auf einem SIRUI R 3213 X Stativ und einem SIRUI K 20 X II Kugelkopf. Als Berliner fahre ich in den seltenen wolkenfreien Neumondnächten dazu bisher immer mit meinem PKW zum Sternenpark Westhavelland (z.B. Gülper See). Der Kofferraum ist groß genug, so dass Gewicht und Volumen eigentlich nicht ganz so wichtig sind. Aber - mittelfristig ist mal ein Besuch auf La Palma geplant.


    Woran fehlt es mir?

    „Dem Universum aufrecht gegenüber treten“ und nicht mehr niederknien und mit meinen schon recht schlechten Augen nach Polaris suchen müssen …


    Auto-Polar-Alignment – am liebsten gleich mit der Möglichkeit auch ohne Sicht auf Polaris, denn ich wills auch mal von unserem Südbalkon versuchen


    GoTo (auch bei Milchstraßen Fotos) um die Motivauswahl mit Vordergrund schon im Vorfeld am PC planen zu können und auch bei Mondschein und schlechter Sicht auf die Milchstraße vor Ort nur noch anfahren zu müssen.


    Ich ahne, dass ich mittelfristig auch mit Deep Sky Motiven anfangen werde, so dass die nächste Montierung dafür auch geeignet sein sollte (Ich habe noch eine Skywatcher EQ5 Montierung mit 2-achs Motor und Stativ, die mir ziemlich unpräzise erscheint und die ich eigentlich nicht mehr nutze). D.h., dass Montierung und Autoguider später möglichst auch für ein Teleskop geeignet sein sollten.


    Ich schätze Präzision und Bedienkomfort. Um Kabel und Komplexität (PC, etc.) zu reduzieren, kommt wohl besser ein Standalone-Autoguider in Betracht, oder? Oder sind die Vorteile eines PCs vor Ort doch so groß? :/


    Was brauche ich dazu alles, wieviel müsste ich mindestens investieren, was würdet Ihr mir empfehlen?


    tom

  • Hallo Tom,


    welches Teleskop willst du denn auf einen eventuelle parallaktische GoTo Montierung drauf packen? Wenn du nur mit der DSLR fotografierst, brauchst du ja keine große Montierung. Und mit dem Auto nach Weshavelland zu fahren, ist m. M. nach was anderes als nach La Palma, wenn es darum geht, wie groß bzw. mobil die Montierung sein soll.


    Ansonst hast du die bekannten Marken zur Auswahl: SkyWatcher, iOptron, 10micron ...


    Ohne PC kannst du einen MGEN oder die ASIAIR+ verwenden. Ich habe die ASIAIR+ im Einsatz und bin mit der Lösung recht zufrieden. Alle Kabel sind direkt an der Montierung bzw. an den Kameras am Teleskop angeschlossen. Über den iPad kann ich sowohl die Aufnahmekamera wie auch die Guide-Camera einfach steuern. GoTo auf die Objekte geht auch über die ASIAIR+.


    LG Christian

  • welches Teleskop willst du denn auf einen eventuelle parallaktische GoTo Montierung drauf packen? Wenn du nur mit der DSLR fotografierst, brauchst du ja keine große Montierung.

    Tja, gute Frage. Ich habe noch keine Ahnung und möchte mir die Option aber offen halten. Mit der Frage nach der Art des Teleskops habe ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt :flushed_face: .


    Und mit dem Auto nach Weshavelland zu fahren, ist m. M. nach was anderes als nach La Palma, wenn es darum geht, wie groß bzw. mobil die Montierung sein soll.

    Klar, ist sicher ein Unterschied. Ich stelle mir allerdings (laienhaft) vor, dass ich auch in La Palme nicht mit dem Rucksack durch die Landschaft unterwegs bin sondern im Garten des nahe gelegenen Quartiers stehe oder mit dem Mietwagen zu einem Aussichtspunkt fahre. Und im Flugzeug sollten ein paar Kilo mehr machbar sein.


    Ich habe mein iPad nachts noch nie in Betrieb genommen (PC aber auch noch nicht). Ist der Nachtmodus (rot?) gut genug, um die Dunkeladaption der Augen nicht wesentlich zu stören?


    Welches Leitfernrohr und welche guidingcamera nutzt du mit dem AISAIR Plus?


    tom

  • Hallo Tom,


    ich würde mal sagen, die Montierungswahl richtet sich danach, was drauf gepackt werden soll.


    Ich habe eine EQ6-R Pro. Die ist mit dem Auto mehr oder weniger problemlos (braucht aber Platz) transportierbar. Für eine Flugreise würde ich die gut 35kg aber nicht einchecken wollen. ;)


    Im Grunde ist die Rotlichteinstellung ok, aber natürlich hat sie einen gewissen Einfluss auf die Dunkeladaption. Obwohl das beim Fotografieren weniger ins Gewicht fällt als bei visueller Beobachtung.


    Ich verwende als Guiding-Camera die ZWO ASI 178MC, die ich auf den 9x50 Sucher hinten drauf geschraubt habe.


    LG Christian

  • Hallo Tom,


    wenn es so allgemein ist würde ich für "Mobilisten" immer die CEMs empfehlen, da sie weit aus mehr tragen können als sie wiegen.

    Jetzt kommt das mit Autoguiding, Polaraligment ohne Sicht auf Polaris ....

    Wenn es alles schön klein und zusammen sein soll wäre der MGEN oder so etwas.

    Ich würde aber den Laptop empfehlen, da du hier weit aus mehr Möglichkeiten hast, es aus zu bauen ohne kaufen.


    Ich habe selbst die CEM25p und nutze sie von 18mm Objektiv bis 900mm 5" und 800mm 8" Newton (letzteres ist schon grenzwertig).

    Daher wäre meine emfpehlung die 40/45er größe.

    Ob iPolar auch ohne sicht kann weiß ich nicht, aber PHD oder ähnliches hat da auch Möglichkeiten dies zu ermöglichen.

    So ganz in "blaue" hinein etwas zu raten ist schwer.


    Und dunkel Adaption bei der Fotografie?

    Also ja, schön, aber ein blick aufs Display um zu gucken ob der Fokus passt und basta.

    Ich bin da nicht mehr empfindlich. Visuell stehe ich auf Meteoriten oder ganze Sternbilder/-konstelationen und nutze das Fernglas.

    Ich habe meist 2 Kameras laufen und da laufend irgend einen Bildschirm vor der Nase.

    Die "Nachtmodi" habe ich am Anfang genutzt... sie sind schwerer zu erkennen und bringen nix, da man ja nicht ans Teleskop geht zum beobachten...


    Dann versuch es mal zu präzisieren; Wo soll die Reise hin gehen?

    - Fidefields mit kurbrennweitigen APOs

    - Nebel und Co mit mitlerer Brennweite

    - Galaxien mit hoherbrennweite

    - oder Planeten mit Videografie?


    Also nur die grobe Richtung.

    Wegen Flugzeug und dicker Montierung... also nicht nur dass es schwer ist, eine dicke Montierung und die Gepäckstraße auf dem Flughafen...

    Naja gut, wer es riskieren will... Dazu das Takahaschi in eine Tasche und mal sehen was ankommt. ;) (Schertz)

    Aber Denk daran, der Montierungkopf wiegt sagen wir 10 kg, Dazu kommen Gegengewichte 10-20 kg, Stativ 6-10 kg, Telekop und Kamera, Zubehör und Laptop....

    Also dann vielleicht lieber (wie die meisten) eine Kleine für den Urlaub und die dicke für zu Hause oder wenn man das Auto nimmt.

    Nicht vergessen, dass ist ja nicht nur schwer, sonder hat auch Volumen.


    Im Urlaub will man ja auch "genießen" und nicht die Technikschlacht am Little Big Creek gewinnen.


    Dann viel Spaß beim überlegen, Sven

  • wenn es so allgemein ist würde ich für "Mobilisten" immer die CEMs empfehlen, da sie weit aus mehr tragen können als sie wiegen.

    Hallo Sven,


    danke, das CEM26EC könnte was für mich sein und ist aktuell tatsächlich sogar lieferbar.

    Dann fehlen ja noch eine 12V Stromquelle (Akku), Koffer und evtl. noch ein ASIair Plus (aktuell nicht lieferbar).


    Wenn ich recht gut an die Dunkelheit angepasst bin, selbst nur hier im Westhavelland bei Neumond, braucht es, nachdem ich etwas auf dem iPhone nachgelesen habe, bei meinen Augen immer gefühlt ewig, bis ich mich wieder gefahrlos in der Nähe des Stativs bewegen kann, ohne ungeschickt dagegen zu treten.



    Dann versuch es mal zu präzisieren; Wo soll die Reise hin gehen?

    Kannst du auch farcaster, Wurmlöcher oder Warp-Antriebe empfehlen .... eigene Erfahrungen? :rolling_on_the_floor_laughing:

    Mangels Ahnung und Erfahrungen kann ich dazu nur so aus dem Bauch heraus sagen: Eher Widefields, Nebel, etc. mit kurzer bis mittlerer Brennweite. Aber bei den Nachfragen wird mir klar, dass ich doch erstmal meine Milchstraßen-Fotografie weiter perfektionieren und mich nebenbei weiter bilden sollte, ehe ich dafür Hardware anschaffe.


    Na ja, deine und auch Christians (übrigens auch dir noch meinen Dank!) Hinweise auf die beschränkte Reisetauglichkeit schwerer Montierungen + Equipment sind natürlich richtig. Auch wenn ich nach La Palma nicht "in den Urlaub" fliegen würde, sondern einzig um nachts zu fotografieren.


    LG, tom

  • Hallo Tom,


    Aber bei den Nachfragen wird mir klar, dass ich doch erstmal meine Milchstraßen-Fotografie weiter perfektionieren und mich nebenbei weiter bilden sollte, ehe ich dafür Hardware anschaffe.

    Also wenn es was echt geniales und Einfachs sein soll was die Milchstraßen Fotos verbessert, guck mal nach dem 'Omegon Minitrack LX'.

    Kein Strom, mit 3 Wegeneiger am Stativ nicht mehr nötig, sonst vielleicht die Polhöhenverstellung.

    Dafür mit Kamera und Objektiv auch auf der "Rad- oder Bergtour" eine Möglichkeit länger zu belichten.

    Dazu lernst du Polausrichtung auf Polaris, wass nicht ganz unwichtig ist.


    danke, das CEM26EC könnte was für mich sein und ist aktuell tatsächlich sogar lieferbar.

    VORSICHT, die CE Variante hat einen Decoder an einer Achse.

    Damit kontrolliert die Montierung wie weit sich diese Achse real dreht (es gibt einen Konstanten Schneckenfehler, der immer da ist.... kommt irgendwann).

    Dadurch ist die EC Variante besser geeignet für den Satinären Aufbau.

    Sie sollte ohne Guiding auskommen und sehr gut nachführen, aber mobil würde ich ohne Decoder abrbeiten...

    Ich würde aktuell diese bevorzugen:

    CEM40G

    Aus folgenden Gründen: 8,2kg Gewicht 18kg traglast, iPolar (zur Polausrichtung via PC/Laptop), iGuder (integrierter Autoguider -ob ich den nehmen würde weiß ich nicht)

    Logo geht auch die CEM25 Varianten, aber 18kg wären bei meinem 8" Newton schon ideal.

    Hier müsste man erst bei "groß Teleskopen" also über 8-10" eine neu Montierung her.


    Ein paar Tipps für die Milchstraßen Fotos:

    Apps für das Handy: PlanIt oder Photopills (man kann sehr gut vorplanen was wann wie wo am Himmel steht).

    WetterApps/seiten: clearoutside und meteoblue (Denn gutes Wetter ist nicht gleich gutes Wetter ;) )

    Programme für den PC: Stellarium (wann ist wie wo was am Himmel, Sternbilder lernen usw...)

    Bild stacking: Sequator (für Bilder mit Vordergrund) und Siril (für Bilder ohne Vordergrund) Da wirst du schon schnell mehr rausholen können.

    Für Videos (!Sonne!-nur mit richtigem Filter, Mond Planeten): PIPP und Autostakkert

    Bildendbarbeitung: Darktable (dass ist aber eine persönlich Vorliebe von mir, da man oft Masken nutzt bei der Bearbeitung und es hier sehr gut geht.


    Als Zubehör ist ein "programierbarer" Fernauslöser sehr sinnvoll, denn jede berührung wackelt und 100 Bilder á 2 Minuten möchte ich nicht per Hand auslösen müssen.

    Ich nutze diesen hier, da er erstens mit und ohne Funk funktoniert, zweitens alle Funktionen vorhanden sind die ich benötige, für beide Canonanschlüsse ein Kabel dabei (war) und sie günstig ist.


    Da hast du doch noch genug für dieses Jahr zu tun und Zeit zu überlegen wo dein Hauptziel liegt.

    Für meinen Standarttipp beim Astrofotografieeinstiegt, 'Von kleinen nach größeren Brennweiten arbeiten', machst du es schon mal richtig.

    Bis man aber mit ~50kg Material sein kleines Astrobüro auf dem Feld aufbaut dauert es meist aber nicht lange. ;)


    Wenn du noch spezifischere Tipps haben willst, klick mal auf die 3 Links unter dem Post. ;)



    Sonst viel Spaß bei dem Hobby, es macht süchtig, Sven

  • Also wenn es was echt geniales und Einfachs sein soll was die Milchstraßen Fotos verbessert, guck mal nach dem 'Omegon Minitrack LX'.

    Danke Sven,

    wie in #1 beschrieben, habe ich aber bereits eine Star Adventurer 2i Pro in Gebrauch (mit Fernauslöser über Wlan in der App).


    VORSICHT, die CE Variante hat einen Decoder an einer Achse.

    Damit kontrolliert die Montierung wie weit sich diese Achse real dreht (es gibt einen Konstanten Schneckenfehler, der immer da ist.... kommt irgendwann).

    Dadurch ist die EC Variante besser geeignet für den Satinären Aufbau.

    Danke! Wichtiger Hinweis.


    Ich denke, ich sollte zunächst doch nicht zuviel investieren, bevor ich nicht genauer weiß, was ich an DeepSky Objekten eines (womöglich fernen) Tages ins Visier nehmen möchte. Daher werde ich mir mal die CEM26 genauer ansehen.


    Tatsächlich nutze ich auch schon fast alle deine Tipps für Milchstraßen Fotos - trotzdem vielen Dank! Videos habe ich noch nicht probiert und auch noch nicht geplant. Und außerdem habe ich momentan ein Adobe Abo und nutze daher Lightroom und Photoshop (mit Astronomy_Tools). Aktuell nutze ich die App clearoutside und habe das meteoblue Abo (über die website) zunächst mal auslaufen lassen, zumal Vorhersagen über mehr als 2-3 Tage weiterhin Glückssache sind (so jedenfalls mein Eindruck).


    Mir fehlt es jedoch überall vor allem an Praxis, Erfahrungen und Übung. Das beginnt schon bei der "blinden" Nutzung meiner Canon und reicht bis zur Feinarbeit mit Photoshop. Mangels optimaler Sicht (wolkenfrei) bei Neumond und eingeschränkter zeitlicher Flexibilität infolge beruflicher Verpflichtungen komme ich ja nur so etwa 2- 4 mal im Jahr raus. Dementspechend traurig ist die Erfahrungs- bzw. Lernkurve :crying_face:


    Es ist trotzdem ein tolles Hobby :grinning_face_with_big_eyes: und hat auch bei mir sicher bereits Suchtcharakter!


    LG, tom

  • Servus tom,


    die Star Adventurer hat Sven vermutlich überlesen ;-).

    Ich selber habe die CEM40 – bisher war ich sehr zufrieden. Im Moment geht zwar meine Handsteuerbox nicht, aber da kann das Kabel schuld sein. Den Ausfall nehme ich nicht mit in die Bewertung rein. Ohne ihn finde ich die Tragfähigkeit im Verhältnis zum Eigengewicht der Montierung einfach sehr gut. Ich habe einen 8-Zöller (RC) drauf und damit keine Probleme.


    Die CEM 26 trägt halt weniger und ist daher auch wackelanfälliger. Sprich: willst du später mal ein etwas größeres Teleskop haben, dann musst du mit der CEM 26 wieder eine Montierung kaufen. Daher ist es meist sinnvoller, lieber noch weiter zu sparen und sich dann eine "zu große" Montierung zu kaufen, als eine, die gerade genau past. Was Flugreisen angeht, wäre Größe und Gewicht eigentlich kein Problem (bei der CEM 40). Ich wäre mir aber auch nicht sicher, wie hart die Montierung im Nehmen ist, wenn sie in ihrem Koffer eingepackt ist. Auf der anderen Seite wird sie ja auch per Post verschickt... Ich würde da mal den Händler fragen, was er dazu sagt.

    Das Stativ muss ja auch noch ins Flugzeug und das Teleskop auch nach La Palma kommen...


    Kurz gesagt: überleg in aller Ruhe, ob nicht eine größere Montierung als die CEM26 für dich in Frage käme. Nicht, dass du später doppelt kaufst.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • die Star Adventurer hat Sven vermutlich überlesen ;-).

    Nee, das hatt der "Idiot" auf die Zeit vergessen.... :rolleyes:

    Stimmt, ganz oben stand da was.

    Adobe Abo und nutze daher Lightroom und Photoshop (mit Astronomy_Tools).

    Wofür? Für die nachbearbeitung, super.

    Für stacking und Gradientenentfernung.... kommt es nicht an Siril (oder in kombination mit Sequator) heran und APP (AstroPixelProcessor) oder PI (Pixinsight) kommt es nicht annährend heran.

    Astro braucht halt immer was ganz spezielles.

    Wenn du Photoshop affin bist, wäre das Astropentant PixInsight, kostet aber etwas, dafür nur einmal.


    Die CEM 26 trägt halt weniger und ist daher auch wackelanfälliger. Sprich: willst du später mal ein etwas größeres Teleskop haben, dann musst du mit der CEM 26 wieder eine Montierung kaufen.

    Das ist genau was ich sagen wollte.

    Auf einer Montierung die 150kg trägt, eine Kamera mit Objektiv laufen zu lassen ist kein Problem, auf einer 12 kg Traglast ein Newton mit drum und dran von 11kg zu nutzen ist schon spannend.

    Ich würde beim Einstieg (der ernst gemeint ist) immer EQ6/CEM40 empfehlen, da hat man genug last für einige unterschiedliche Größen.

    Teleskope sind halt Festbrennweiten und da hat ein Fotograf auch mehrere von...

    18 kg Traglast hört sich viel an, aber nicht vergessen, es kommen Rohrschellen, Kamera und eventuell ein Guidingsystem dazu....

    Fotografisch sagt man gerne nicht über 75% der Nutzlast gehen... wobei ich das auch nicht einhalte und es geht gut...wenn es Windstill ist.


    eingeschränkter zeitlicher Flexibilität infolge beruflicher Verpflichtungen komme ich ja nur so etwa 2- 4 mal im Jahr raus.

    Da kann man auch etwas machen, aber dann müsstest du direkt eine kleine Sternwarte bauen.

    Wenn alles justiert, eingestellt, in Kommunikation gebracht ist... kann die Nachts alleine Arbeiten und du hast morgens Daten...

    Aber das sind 2€50 die man da investieren würde.


    Wie gehst du vor bei deinen Milchstraßenaufnahmen?

    Ich schreib mal ganz kurz einen Ablauf bei mir:

    - Vordergrund wird von mir als erstes Abgelichtet (ich mache gerne Mosaike aus zwei Bildfeldern Boden und Himmel) - Fix vom Stativ, sehr lange Einzelbelichtung.

    - Den Himmel dann wenn das gewünschte Objekt noch vor dem Ziel (wie ich es im Bild haben möchte) ist - vom Stativ 12-15 sekunden bei 18mm APS-C 100 Bilder+

    - direkt imAnschluss dann Darks (Einstellungen lassen, Deckel drauf) nochmal 15-35 Darks erstellen (am Ende ser Session ist die Kamera meist am kühlsten und fürht in Darks nicht zur Überkorrektur).

    - Zu Hause dann Flats (hier muss man viel lesen was wie warum und testen was bei einem klappt) machen 15-35 mit passenden Darks

    - Dann auf die kürzeste Verschlusszeit stellen, Deckel drauf und BIAS machen (die kann man für die nächstenmale behalten).


    Dann alles durch Sequator oder Siril, und als erstes Ränder croppen, dann Gradienten entfernen, Stretchen und dann kommt der Spaß mit der Endbearbeitung.

    Wenn du so oder sehr ähnlich vorgehst bist du auf einem sehr guten Weg.


    Ja dann viel Spaß und bei Fragen, frag, "hier wird Ihnen geholfen". ;)


    CS Sven

  • Hallo Sven,


    Lightroom und Photoshop nutze ich nur zur ersten Kontrolle und zur Nachbarbeitung, Ansonsten nutze ich bisher Sequator zum stacken. Siril kenne ich noch nicht. Die Gradientenproblematik kannte ich bisher gar nicht, mhhh, komisch, kann das an meinem Objektiv liegen? PixInsight war mir bisher als weitere Lernbaustelle zu viel und auch zu teuer. Ich will zunächst versuchen, eine Standardanwendung halbwegs zu erlernen/bedienen.


    Grundsätzlich ähneln sich unsere Vorgehensweisen, wobei ich in einigen Details noch im Lernfluss bin.


    Ich glaube, eine "kleine Sternwarte" kann ich auch mit viel Geld und auch am südlichen Rand von Berlin nicht wirklich errichten - und schon gar nicht auf einem Balkon.


    Zurück zur Montierung.

    Was haltet ihr von der ZWO AM5 Harmonic Equatorial Mount zum Beispiel verglichen mit der CEM40? Auch wenn die ZWO AM5 nicht lieferber ist (Lieferketten ...).


    LG, tom


    edit: Und Schade, dass die CEM40, anders als die CEM26 offenbar noch kein internes WLAN hat, oder?

  • Die Gradientenproblematik kannte ich bisher gar nicht, mhhh, komisch, kann das an meinem Objektiv liegen?

    Ein Gradient ist Störlich was das Bild beeinflusst. Da du in Deutschland Bilder gemacht hast garantiere ich dir da ist ein Gradient drin.

    Mit dem Objektiv hat das nichts zu tun, sondern damit, dass wir Menschen meinen Nachts alles beleuchten zu müssen.

    In der Wüste bist du vielleicht Gradienten frei... aber das Vergnügen hatte ich bis jetzt noch nicht.


    Sequator ist mit Vordergrund gut, aber wenn es nur Himmel ist hat er keine Chance gegen Siril.

    Bei Siril ist auch eine Gradientenentfernung drin.

    Gute Videos mit Tipps, Anleitungen und Co:

    Da sind gerade die ersten beiden Kanäle zu empfehlen.

    Frank hat z.B. die Gradientenentfernung von Siril mit ins Leben gerufen. (siehe aktuelles Video)


    Was haltet ihr von der ZWO AM5 Harmonic Equatorial Mount zum Beispiel verglichen mit der CEM40? Auch wenn die ZWO AM5 nicht lieferber ist (Lieferketten ...).


    Find ich super, kauf es mal und sag uns wie die neue Technik funktioniert. ;)

    Kurz gesagt, die Roboticmotoren und Technik kommt gerade erst und es wird sicher noch nicht viele Erfahrungen dazu geben.

    Von der Idee finde ich es super und hoffe da kommt mehr in die Richtung.


    Naja, WLan wird gerne überschätzt.

    Kabel für Strom hast du ja auf jeden Fall, dann noch die Kamera verbinden, der Autoguider,.....

    Wenn jetzt 2 Systeme Wlan haben ist die Frage wie gut es sich mit einander einbinden lässt.

    Dazu kann Wlan viel Strom fressen...

    Ob man es nun braucht oder nicht ist jedem Selbst überlassen.

    Bei iOptron immer gut gucken, es gibt meist mehrere Versionen, mit iPolar ohne, mit iGuide ohne, mit GPS, mit WLAN,.....

    GPS möchte ich nicht missen, denn so muss ich nur gucken ob es läuft, Datum und Uhrzeit und fertig.


    Ich tippe mal in 2-3 Jahren kommen die "Komplettmontierungen", bei denen alles integriert ist...

    Es kommt halt immer darauf an was man will.


    Ich glaube, eine "kleine Sternwarte" kann ich auch mit viel Geld und auch am südlichen Rand von Berlin nicht wirklich errichten - und schon gar nicht auf einem Balkon.

    Weiß nicht, frag mal nach: Balkonauten

    Es gibt nichts was es nicht gibt. ;) :face_with_tears_of_joy:


    Teste Siril mal mit einem Vorhandenen Datenset.

    Anleitung auch bei Astrophotocologne.


    Mal gucken ob hier heute was möglich ist, Sven

  • Servus Tom,


    Probleme mit Gradienten hast du z.B. bei Mondlicht oder in der Nähe einer Stadt (Lichtdom).

    Ich habe einen sehr guten Himmel und bei Neumond gar kein Problem mit Gradienten. Vignettierung lasse ich dabei außen vor (ist ja auch ein Gradient), sondern nur den Gradienten in einer Richtung. Vignettierung kann man durch Flats beheben, einen quer durchs Bild gehenden Gradienten nicht.


    Wüste braucht es nicht für Bilder ohne Gradienten. Guter Landhimmel reicht da. Wenn dein Himmel entsprechend dunkel ist, hast du auch keine Probleme. Hat nichts mit dem Objektiv zu tun.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Guter Landhimmel reicht da.

    Ja, ich vergesse immer, ich wohne hiermitten im nirgenwo.

    Rundherum nur Puzzledörfer und Wald, aber zwischen Ruhrgebiet und Niederlande.... Unter Bortel 4,999 ... 9991 kommt man hier nicht... nicht mal im Wald. ;(

    Sobald ich ein Objektiv drauf habe sind Gradienten Standart, leider Mit 800mm über 50° geht es dann.... ;( ;( ;(

    Daher ist für mich dunkler Landhimmel immer noch sehr hell.... aber logo wenn es stärker unter Bortel 5 geht kann es sein, dass man keine Gradienten hat...

    Wobei ich es mir in Deutschland noch nicht vorstellen kann, am Horizont hast du immer was helles dabei.

  • Servus Sven


    oh du Armer! Ich habe Bortle 4 an der Grenze zu 3. Laut Lichtverschmutzungskarte sqm 21,5 (habe aber kein Messgerät). Drum komme ich visuell mit meinem 8-Zöller bis auf 15 mag.

    Lichtglocken habe ich zwischen Südost und Südwest nur ganz unten am Horizont. Kann auch mit 200 mm bis weit runter zum Horizont ohne Probleme fotografieren, wenn die Luft klar ist.

    Gradienten muss ich nur bei Mondlicht bearbeiten.

    Du wohnst ja in einer lichtverseuchten Ecke. Mir hilft sicher auch, auf 700 m zu sein.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

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