Drei sehr anspruchsvolle Doppelsterne...

  • Gestern Nacht war bei uns das seeing extrem gut; deep sky wg. Mondbeleuchtung nur eingeschränkt möglich; also, nach intensiver Mondbeobachtung: wieder Doppelsterne, aber nur sehr schwierige...:


    1. alpha Sco (Antares). 0.6-1.6mag/5.2mag; 2.7":

    hielt ich bislang für aussichtslos, aber gestern stand er, ohne zu "funkeln", glasklar im Meridian (wie Mars, siehe Name):

    nicht im 5mm BGO (156x); andeutungsweise im 5mm BGO plus 2x Barlow (312x); besser im 4mm Radian (195x); deutlich getrennt im 4mm Radian plus 2x Barlow (390x): kleiner blauer Begleiter sehr eindrucksvoll...!


    2. lambda Oph. 4.2/5.1; 1.4":

    etwas leichter als Antares:

    deutlich getrennt im im 5mm BGO plus 2x Barlow (312x); besser und klarer im 4mm Radian plus 2x Barlow (390x).


    3. delta Cyg. 2.9/6.2; 2.9":

    etwas leichter als lambda Oph:

    deutlich im 5mm BGO (156x); noch deutlicher, klarer und schärfer in 4mm Radian (195x).


    (Insgesamt war das 4mm Radian dem 5mm BGO am LZOS 130 f/6 Triplet hinsichtlich Schärfe, Kontrast und Transmission überlegen; hätte ich nicht gedacht...)


    (Mit dieser optischen Kombination warte ich nun auf die Planeten... :))


    CS Chris

  • alpha Sco (Antares). 0.6-1.6mag/5.2mag; 2.7":

    Die klare Trennung ist in unseren Breiten mE primär eine Frage des des seeings:


    Soeben, 07.07.2022, 00:05 MESZ, deutlich getrennt, ab 140x (BGO 5mm), im 107/700 Triplet.


    Seeing war extrem gut, so dass ich auch Epsilon 1/2 Lyr bei nur 78x (9mm BGO) klar trennen konnte. (Mein 130 f/6 Triplet brauchte ich gar nicht aufsatteln... ;))


    Noch deutlichere Trennung von Antares soeben bei Bedeckung durch leichte Schleierwolken (bekannter Trick: atmosphärische Störungen werden bei hellen schwierigen Doppelsternen durch leichte Bewölkung deutlich verringert...).


    Insgesamt ein interessantes Target am Sommerhimmel (immer mal wieder versuchen...:))

  • bekannter Trick: atmosphärische Störungen werden bei hellen schwierigen Doppelsternen durch leichte Bewölkung deutlich verringert...)

    Hallo Chris,


    das gilt leider nicht immer. Es gibt solche Wolken und leider auch andere, die das Seeing zusätzlich befeuern. Wahrscheinlich sind die beruhigenden Wolken hohe Schichtwolken, die thermisch weitgehend homogen sind, während Cumulu und teilweise auch Stratocumulus durch ihre innere Thermik die Bildunruhe verstärken.


    Aber schön zu hören, dass es bei Dir mit Antares schon mit 4“ so gut geklappt hat. Ich hatte leider noch kein Glück.


    CS, Jörg

  • Heute 24.07., 22:00 MESZ, erneut klarer Antares-split im 107 f/6.5 Triplet bei 175x (4mm Radian).

    Seeing wieder extrem gut (trotz größter Hitze tagsüber); seeing ist offenbar der limitierende Faktor...

    Faszinierend, der kleine lichtschwache blaue Begleiter... ;).

    (Öfters mal versuchen...)

    CS Chris

  • Hallo Chris,


    eine erste vergebliche Antares-Videografie-Sitzung hatte ich am 20.7. Eine knappe Stunde zuvor im TEC 180 visuell mühelos getrennt. Doch bevor ich ihn dann bei sechs Metern Brennweite auf dem Chip hatte, waren Cirren aufgezogen und das Seeing zusammengebrochen. Heute sah‘s zwar gut aus, aber ich bin zu spät nach Hause gekommen. Mal sehen, ob es dieses Jahr noch wird.


    CS, Jörg

  • Hallo Leute,


    meine Beobachtung gestern bei schlechterem seeing, aber deutlich höher stehend, zeigte den blauen Begleiter im Dobson auf etwa 8 Uhr.


    Mitbeobachter: Dietmar

    Ort: Puntagorda/La Palma, Antares steht etwa 34° über dem Horizont.

    18“-Dobson mit 10mm Ethos (220fach)

    Nicht einfach, wenn Antares zittert…


    cs

    Timm

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