Problem bei Spiegelausrichtung mit Justierlaser

  • Hallo zusammen,


    ich wieder mal mit einem neuen Problem, Teleskop steht jetzt , endlich mal ein regenfreier Tag,, ist Regenzeit ,und ich wäre eigentlich soweit visuell beobachten zu können , allein wie im Titel erwähnt klappt die Spiegelausrichtung überhaupt nicht. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung warum und kann daher nur schildern was ich gemacht habe :

    Ich habe , wie in vielen Videos beschrieben den Justierlaser mittels Adapter am Okularauszug befestigt und ihn auf den Hauptspiegel ausgerichtet ,eingeschaltet und versucht ihn zu zentrieren und dabei traten nacheinander folgende Probleme auf : zunächst war der Laserpunkt linksseitig verschoben , der Versuch ihn mittel Inbusschlüssel und den 3 Schrauben zu zentrieren scheiterte daran, dass nach kurzer Drehung alle 3 Schrauben bereits maximal angezogen waren , ohne das der Punkt zentriert gewesen wäre. Also habe ich als nächstes die Schrauben wieder ein Stück weit gelöst, wodurch der Punkt natürlich wieder abwanderte und habe versucht durch wechselseitiges Lösen/Anziehen Resultate zu erzielen , leider ohne Erfolg, letztendlich hat nur eine der Schrauben einen größeren Effekt. Als nächstes wollte ich dann wieder im Video sehen ob ich das Problem finde, währenddessen hat meine Frau rumprobiert, und eine der Schrauben sehr weit gelöst, mit katastrophalen Folgen ,nun war der Laser völlig dezentriert und der Strahl verließ sogar den Tubus ohne das ich das zunächst bemerkt habe, hoffe ich habe mir nicht meine Augen ruiniert...Ich habe dann durch weiteres rumprobieren den Strahl anscheinend wieder in den Tubus gekriegt, bekam aber eine seltsame Streureflektion und brachte den Punkt nur mit größter Mühe überhaupt in die Nähe des Hauptspiegels und auch nur, indem ich alle Schrauben wieder maximal angezogen habe. Ich habe dann noch versucht den ganzen Justierlaser ein bisschen um seine Achse zu drehen , was rein gar nichts gebracht hat und habe jetzt erstmal aufgegeben , weil ich keine Ahnung habe was schief läuft , sind die Spiegel möglicherweise völlig verstellt, ist eine Schraube locker oder gibt es vielleicht ein Problem auf das ich nicht komme ? Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, oder muss ich die Spiegel manuell justieren , das ist dann ja glaube ich nicht so ganz einfach ?


    VG Alexander

  • Moin Alexander,


    kannst du u.U. ein, zwei Bilder machen und markieren, woran geschraubt wurde und wie die Situation jetzt aussieht (Laser an. Wo sind die Reflexe?).


    Es klingt für mich als wäre am Laser geschraubt worden, um den Laserstrahl initial auf die Spiegelmitte zu bringen. Das wäre in jedem Fall falsch.


    Der Laser selbst muss so justiert sein, dass der Strahl auf der Achse des Laser-Gehäuses und damit auch auf der Achse des OAZ liegt.

    Am einfachsten zu kontrollieren, wenn der Teleskoptubus horizontal steht unnd der Okularauszug senkrecht nach oben zeigt.

    Der Laser steht dann lose, ohne zu verkippen im Okularauszug.


    Wenn nun der Laser gedreht wird, darf der Laserpunkt auf dem Hauptspiegel (so gut wie) nicht wandern.


    So lange das nicht erfüllt ist, ist ein Laser in meinen Augen nicht zu gebrauchen.


    CS

    Harold

  • Danke Harold ,


    Bilder ist grad schwierig , habe schon abgebaut wegen Dunkelheit und starkem Wind , aber am Laser selbst haben wir nichts gemacht , nur an den 3 Schrauben am Sekundärspiegel. Der Tubus steht ohnehin horizontal, und der Okularauszug resp. Laser senkrecht dazu , das sollte also passen .Gedreht habe ich ihn nicht , werde das morgen mal versuchen , aber ich glaube irgendwie nicht, das es dieses Problem ist, der Laser ist ja auch brandneu und gerade erst ausgepackt.


    VG Alex

  • Moin Alexander,


    OK - wenn bislang nur am Fangspiegel geschraubt wurde, kann das beschriebene auch passieren.

    Hast du auch schon geschriebene Anleitungen gesichtet? Ich persönlich finde das meist einfacher als ein Video,


    Es gibt diverse gute Beschreibungen.

    Eine, die ich mal "vermerkt" habe ist z.B.:


    Seeing1 Newton Justage


    Oder


    https://teleskop-austria.at/support/Kataloge_und_CD-ROMs/w-erbung/Justieranleitung%20f%C3%BCr%20Skywatcher%20Newtons.pdf

    mit weiteren verlinkten Anleitungen


    Beim Fangspiegel hängt es in meinen Augen stark von der Halterung ab, wie einfach oder schwer das ist.

    Der Beschreibung nach mutmaße ich, dass es eine zentrale Zugschraube und drei außen liegende Druckschrauben gibt.

    Dabei ist unschön, dass es fast nur fest oder alles lose gibt. Also eine Schraube minimal lösen. Nicht so weit, dass sich ewas selbständig verstellen kann. Dann die andere(n) Schrauben nachziehen. Das wiederholen.

    Möglicherweise geht es etwas besser, wenn man unter dem Kopf der Spannschraube eine Federscheibe einfügt. Dadurch würde der Spielraum zwischen ganz fest und komplett lose etwas größer. Günstig wäre eine eher weiche Tellerfeder, wie sie teils beim Kugellager-Einbau verwendet werden.

    Die große seitliche Auslenkung kommt sicher aus einem verdrehen das Fangspiegels.


    Mit den Anleitungen sollte sich das in den Griff bekommen lassen.


    CS

    Harold

  • OK,


    danke dir, ich habe auch grade gelesen, dass entweder der Laser selbst, wie ja auch von dir beschrieben, oder sogar der Okularauszug verstellt sein kann , auf jeden Fall habe ich jetzt mal 2 Sachen wo ich morgen ansetzen kann.


    VG Alexander

  • Hallo Alexander,


    das Justieren eines Newton Reflektors ist am Anfang nie einfach. Ich selbst habe mich damit monatelang gespielt/geärgert, weil die Justierung nie "perfekt" war. Irgendwann hat es aber dann doch geklappt. Übung und Erfahrung helfen da jedenfalls weiter und: nur nicht zu panisch werden! Im Grunde kannst du nichts zerstören, solange dir nicht der Inbus-Schlüssel oder gar der Fangspiegel in den Hauptspiegel fällt.


    Dass dein OAZ verstellt ist, würde ich vorerst einmal nicht annehmen, wenn dafür nicht gute Gründe vorliegen.

    • Als 1. Schritt ist einmal wichtig, dass der Fangspiegel so gut wie möglich zentriert und rund aussieht, wenn du von ca. 1/2-1 Meter Abstand durch den Okularauszug (natürlich ohne Okular) schaust. Das geht auch mit freiem Auge, noch besser funktioniert es mit einem Concenter, einem Cheshire-Okular oder einfach einer Filmdose mit Loch.
    • Wenn du dann den Laser in den OAZ steckst, dann mit den 3 kleinen Schrauben den Fangspiegel so einstellen, dass der Laserstrahl auf die Mittelmarkierung des Hauptspiegels fällt. Dazu immer eine Schraube lösen (ich mache meist 1/2 Umdrehung) und prüfen, in welche Richtung sich der Laserpunkt bewegt.
    • Wenn der Laserpunkt in der Mittelmarkierung ist, dann vom Tubusende aus auf die Mattscheibe des Lasers schauen und mittels der 3 Stellschrauben am Hauptspiegel den Spiegel so einstellen, dass der im Tubus reflektierte Strahl in das Zentrum / ins Loch der Mattscheibe des Justierlasers fällt. Auch hier immer wieder nur 1 Schraube lösen und die anderen nachstellen.
    • Die Mittelschraube am Fangspiegel dient dazu, den FS entweder näher oder weiter weg vom Hauptspiegel zu bewegen. Wenn kein begründeter Verdacht besteht, dass der Abstand falsch eingestellt ist, würde ich vorerst daran nicht herumschrauben.
    • Wenn du mit dem Justierlaser einmal alles so wie oben beschrieben eingestellt hast, kannst du bei nächster Gelegenheit den Test an einem Stern machen.


    Ist das Teleskop neu? Wenn du es bei einem Händler gekauft hast, denn helfen dir die im Shop sicher auch weiter.


    Ein paar gute Anleitungen wurden dir oben in den Threads eh schon empfohlen.


    Ich habe mir schließlich den OCAL Electronic Collimator gekauft. Mit dem gelingt die "perfekte" Justierung einfacher. :)


    LG Christian

  • Hallo Christian,,


    also ,wenn der Fangspiegel z.b. völlig verstellt ist , was ich fast annehme wirds wohl schwierig. ich nehme das deshalb an, weil es mir einfach nicht gelingt den Laser zu zentrieren ,nichtmal ansatzweise , am Anfang, bevor meine Frau an den Schrauben rumgefummelt hat ,war der Punkt ungefähr in der Mitte zwischen Zentrum und dem äußeren Rand des Hauptspiegels ,linke Seite , nur indem ich eine der Schrauben maximal angezogen habe konnte ich ihn etwas näher zum Zentrum bringen, aber niemals wirklich Nahe der Mitte.Jetzt ist alles noch schlimmer, nur mit beinahe Gewalt kriege ich den Laserpunkt überhaupt auf den Hauptspiegel ganz ,ganz weit am linken äußeren Rand. Und dann sind da diese seltsamen Streureflektionen die vorher nicht da waren , und wenn ich die Schrauben nur ein wenig löse verschwindet der Strahl völlig und zeigt aus dem Tubus an die Wand, hätte mir fast die Augen ruiniert....Ich muss denke ich morgen wohl so ziemlich alles überprüfen ,den Okularauszug ,die Spinnenbeine ,die Position des FS im Tubus.Habe auch gelesen, dass man durch das lösen der Schrauben den Fangspiegel versehentlich auf seiner Achse rotieren kann und ihn dann manuell wieder einstellen muss.Klingt alles ungemein schwierig , ich werde wohl erstmal unter Zuhilfenahme der Literatur und ausprobieren sehen was ich erreichen kann, sehen ob der Laser selbst wirklich justiert ist...danke für eure Hilfe, ich melde mich wieder nachdem ich morgen reichlich rumprobiert habe um dann entweder das Problem gelöst zu haben oder völlig verzweifelt zu sein ..))


    VG Alexander

  • Hi Alexander,


    so was ähnliches ist mir auch schon passiert, allerdings ohne dass meine Frau auf die Schrauben losging. ;)


    Du kannst folgendes probieren:

    Gib den Laser in den OAZ und schalte ihn ein. Löse alle 3 Schrauben am Fangspiegel (jeweils ca. 1 Umdrehung nach links). Dann drehe den FS mit der Hand so, dass der Laserstrahl in die Mittelmarkierung geht. Ich habe manches Mal dazu den Kreuzschraubenzieher verwendet. Geht aber mit der Hand auch. Wenn der Strahl im Zentrum ist, den Fangspiegel in der Position fixieren und die Schrauben wieder anziehen.


    Ich habe mich anfangs oft stundenlang mit der Justierung beschäftigt und dachte, dass schaffe ich nie! Gibt dazu von mir auch einige Beiträge / Hilferufe hier im Forum. ;)


    Viel Erfolg,


    Christian

  • Hi Alexander,


    du hast zwar eh schon einige Anleitungen, aber diese beiden hier fand ich persönlich sehr hilfreich:

    https://www.sternfreunde-muenster.de/pdf/newtonjustage.pdf

    Collimation - Newtonian Telescope - Reflector - Astro Baby's Guide to
    The toughest job a beginner has to learn is Collimation of a Newtonian telescope. This Simple to use guide is used by beginner/experienced alike.
    www.astro-baby.com


    LG Christian

  • Hallo Alexander,


    mir ist vor einiger Zeit das gleiche passiert. Der FS hat sich plötzlich verdreht und in aller Panik habe ich soviel an der Mittenschraube und den Justierschrauben gedreht, bis alles total verstellt war.


    Zur Einstellung des FS (Verdrehung und Höhe relativ zum OAZ) hilft der Laser nicht. Du brauchst ein Cheshire oder eine Filmdose mit kleinem Loch.


    Dass man beim Durchblick dann noch zahlreiche Kreise und Reflexionen sieht, ist sehr störend. Ich habe mir dann erst mal eine Papierabdeckung gebaut.

    Dann den Newton auf der Monti im Wohnzimmer aufbauen und diesen waagerecht stellen. Dann die Papierabdeckung durch die Fangspiegelstreben fummeln und hinter dem FS so stehend plazieren, dass man durch den OAZ blickend den Hauptspiegel nicht mehr sehen kann. Das sorgt er mal für Ruhe.


    Dann durch den OAZ blicken und den FS am Fuß (niemals die Spiegeloberfläche berühren) so verdrehen dass er 90° zum OAZ schaut. Jetzt braucht man den Cheshire oder die Filmdose.

    Während man durch das kleine Loch schaut, kann eine zweite Person den Spiegel drehen, so dass sich ein symetrisches Bild ergibt. Weiter oben hat ja jemand eine Anleitung verlinkt. chttp://www.seeing1.de/2a_justage.html


    Die 3 Justierschrauben müssen dabei möglichst gleich lang eingedreht sein.

    Den FS nun mit der Mittelschraube durch die 2. Person vorsichtig anziehen. Der Fuß wird dabei langsam gegen die 3 Justierschrauben gedrückt. Ein Blick durchs kleine Loch zeigt, ob der FS mittig ist (siehe Anleitung Ende Schritt 1.

    Jetzt immer der Kontrollblick durch das kleine Loch.

    Dabei dann ggf. mit der Mittelschraube des FS tiefer in den Netwon stellen und die 3 Justierschrauben nachziehen oder aber in die andere Richtung korrigieren. Dabei dann die 3 Justierschrauben lösen und die Mittelschraube anziehen. Erst wenn der FS rund zu sehen ist (keine Verdrehung) UND mittig steht, ist die FS-Höheneinstellung abgeschlossen.


    Erst jetzt den Cheshire/Filmdose gegen einen Laser tauschen und FS durch die Justierschrauben einstellen. Immer nur eine Justierschraube minimal lösen (1/8 Umdrehung), dann eine der beiden anderen nachziehen. In sehr kleinen Schritten vorgehen!

    Erst wenn der Laser in der Mittenmarkierung gelandet ist, mit der Justage des HS beginnen.


    Ich habe mir übrigens bei dem Disaster 3 neue lange Justierschrauben (M3 glaube ich) gekauft und diese unten so angeschliffen wie die Originalen. Ich habe mir dann mit dem 3D Drucker Rändelknöpfe gedruckt und die SChrauben durchgesteckt. Jetzt brauche ich keinen Inbus mehr. das ist viel leichter als das Gefummel mit diesem...


    Grüße und viele Erfolg

    Hartmut

    Bilder

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Danke Hartmut ,


    jetzt bin ich ein wenig verwirrt : Christian hat mir ja grade geschrieben , dass ich den Fangspiegel mit Hilfe des Lasers und und händischer Ausrichtung justieren kann ,bis der Laser eben mittig auf den Hauptspiegel trifft. Deine Beschreibung ist dagegen sehr kompliziert und sehr langwierig , wenn ich das richtig verstehe ist das eine Anleitung zur kompletten Neujustierung aller Spiegel , wenn das Teleskop total verstellt ist ? Aber so schlimm ist es bei mir glaube ich nicht , ich habe ja, außer am Fangspiegel nichts verändert, habe also auch keine Mittelschrauben angerührt, den Hauptspiegel nicht angefasst usw.Kann natürlich sein, dass trotzdem nach dem Transport alles verstellt ist , aber für jetzt nehme ich mal an, sehe ich dann morgen , das mein Problem entweder der Fangspiegel allein ist, oder der Laser, allerhöchstens noch der Okularauszug. Dennoch gut zu wissen was möglicherweise in Zukunft auf einen zukommen kann...puhhh.


    VG Alexander

  • Moin Alexander,


    nicht verwirren lassen!

    Die Vorgehensweisen unterscheiden sich nicht so sehr. Es ist wohl mehr die Art der Beschreibung und die Wahl der Hilfsmittel.

    Also: Wähle eine der Anleitungen, die du meinst am besten zu verstehen. Dann dabei bleiben. Wenn es bei einem konkreten Schritt hakt, kann dieser genau benannt und sicher auch eine Lösung gefunden werden.


    Ich denke, wie Christian in #8 schreibt, sollt es gehen, um erst einmal wieder einen tauglichen Startpunkt zu finden.

    Das reine drehen des Fangspiegels wird nach dem verstellen der drei Justierschrauben ziemlich sicher nicht reichen, um wieder in die Mitte zu kommen. Aber es wird beim drehen einen Punkt geben, der am dichtesten an der Mitte liegt. Dise Stellung wird erst einmal "genommen".

    Von da aus sollte der Strahl durch kippen mit den drei Justierschrauben in die Mitte zu bekommen sein.

    Wenn die drei Justierschrauben aktuell recht ungleich stehen sollten, würde ich das vor dem drehen des Spiegels erst einmal möglichst einheitlich einstellen.


    Hat der Spiegel eine Mittenmarkierung? Diese hilft deutlich.


    CS

    Harold

  • Ja,


    genau so hatte ich mir das gedacht , erstmal mittels Handeinstellung des Spiegels und des Lasers grob auf die Mitte kommen, Schrauben so, dass man sie danach noch justieren kann ,und dann den Rest und Feinabstimmung mit dem Laser und den Schrauben, so der richtig justiert ist, was ich auch überprüfen werde. Mittelmarkierung gibts Gott sein dank, in der Tat sehr hilfreich ! Danke Harold und euch allen , wird spät für mich, ich melde mich morgen wieder .


    CS Alexander

  • Hallo Alexander,


    genau, mein Vorschlag sollte dir helfen, den Strahl näher in die Mitte zu bringen.


    Hartmut beschreibt den idealen Justier-Vorgang. Aber solange du kein Cheshire Okular, einen Concenter oder eine Filmdose hast, musst du mit dem Laser das Auslangen finden. Ich habe am Anfang auch nur mit dem Laser kollimiert und - wie schon erwähnt - ging es mir dabei oft wie dir. Ein Cheshire-Okular oder ein Concenter sind praktisch und empfehlenswert. Oder eben auch die Filmdose mit Loch.


    Und noch einmal: am Anfang kann das Kollimieren des Fangspiegels oft lange dauern. Das ist ein bisschen eine Fummelei. Wenn der FS aber einmal gut eingestellt ist, dann muss man nur noch ab und an an den Schrauben drehen. I.d.R. wird dann eher der Hauptspiegel zum Fangspiegel ausgerichtet.


    LG Christian

  • Servus Alexander,

    genau so hatte ich mir das gedacht , erstmal mittels Handeinstellung des Spiegels und des Lasers grob auf die Mitte kommen,

    Der erste Schritt wäre- ohne Justierlaer den FS so einstellen, dass er beim Blick durch den OAZ möglichst rund aussieht und mittig im OAZ steht. Ein Cheshire oder ein Concenter erleichtern das, der Deckel einer Filmdose mit mittig gebohrtem Loch hilft auch. Alternativ irgend ein anderer Verschluss, den man in den OAZ stecken und darin klemmen kann. Wie schon vorgeschlagen, kann man dabei ein Blatt Papier in den Tubus klemmen, um mit dem so abgedeckten HS eben nur den FS zu sehen.


    Der zweite Schritt wäre dann, den FS mit Hilfe der Justierschrauben so nachzustellen, dass man den Rand des HS bzw. die Halteklammern gleichmäßig am Rand des Blickfeldes sehen kann. Wenn das zutrifft, wird der Laserpunkt auch ie Mitte des HS treffen.


    Seeing1 Newton Justage

    Pteng`s Astro und Heinkelseite


    Nur mit dem Laser arbeiten kann dazu führen, dass der Strahl zwar auf die Mitte des HS trifft, aber das tut er auch, wenn der FS zur Achse verdreht und verkippt steht. Dann sieht das Ganze zwar "justiert" aus, aber die Ausleuchtung stimmt dann nicht und ein Teil des Strahlengangs geht am FS vorbei

    Dann den Newton auf der Monti im Wohnzimmer aufbauen und diesen waagerecht stellen

    Waagrechte Lage des Tubus ist nicht wirklich gut, man beobachtet ja in dieser Stellung so gut wie nie. Kann man noch machen, um rein den FS auszurichten, aber zur Justage des HS sollte der Tubus wenigstens 45° oder sogar noch mehr stehen, so wie man eben auch später beobachtet


    Gruß Stefan

  • Hallo Alex,


    die Empfehlungen beginnen sich ein wenig zu wiederholen/überschneiden. ;) Aber du siehst, ein Concenter oder Cheshire Okular ist eine gute Anschaffung und kostet auch nicht viel.


    In einigen Anleitungen wird Anfängern empfohlen, den Fangspiegel mit dem Tubus in horizontaler Lage einzustellen, damit nicht der Imbus-Schlüssel in den Spiegel hineinfällt. Wenn man den Umgang mit den Schrauben und dem Imbus nicht gewöhnt ist, kann der schon mal aus den Fingern gleiten. Und du willst ja keine Kratzer im Spiegel ...


    Zur finalen Justierung sollte der Tubus idealerweise zumindest 45% nach oben zeigen, damit der Hauptspiegel gut in der Spiegelzelle sitzt.


    LG Christian

  • Hallo Alexanxer


    Du musst natürlich erst mal die Grobausrichtung des FS machen.

    Ein Loch mittig in einem Deckel reicht.

    Erst wenn du den FS mittig unter dem OAZ siehst und in diesem mittig den HS.

    Kann mit Laser justiert werden.

    Das klingt mir ganz nach FS ist verdreht, so groß ist der Verstellbereich mit den Maden nicht.

    Wenigstens grob muss alles am Ende zentriert aussehen damit du mit dem Laser fertig justiert kannst, leichte Dezentrierungen verschieben nur das 100% augeleuchtete Bildfeld, visuell meist nicht zu bemerken. Wenn dich das beim Beobachten stört kannst du das später mit entsprchender Jutierhilfe genauer machen.


    Gruß Frank

  • Stathis,

    ergänzend und klarstellend zu dem 2004 von Dir gesagtem:


    Das Ziel der Justage ist, dass die optische Achse eines eingesteckten Okulars vom Fangspiegel in die opt. Achse des Hauptspiegels gespiegelt wird (und somit auch umgekehrt). Zusätzlich sollte der Fangspiegel, der selbst keine opt. Achse hat, mittig in Bezug der oben genannten opt. Achsen sitzen. Dazu muss der nicht genau mit 90° zum Tubus sitzen, aber wenigstens so, dass man die Gegenseite des Tubus mittig sieht und sich der Fangspiegel mechanisch ins Sichtfeld vor den OAZ bringen lässt.


    Selbst wenn der FS nicht perfekt mittig vor dem OAZ sitzt ... das beeinträchtigt vielleicht die Helligkeit am Bildrand (ungleichmäßige Ausleuchtung des Bildfeldes). Es hat aber keinen Einfluss auf die Bildschärfe. Und im Ergebnis interessieren sich dafür nur Fotografen mit Vollformatkameras. Visuell merkt man das kaum. Was man aber sofort merkt, ist, wenn die opt. Achsen des Auszugs und des Hauptspiegels nicht vom Fangspiegel ineinander überführt werden bzw. sich nicht auf dem Fangspiegel treffen.


    Technisch hat man typisch folgendes Problem: Die opt. Achse des Okularauszugs ist konstruktiv fix nicht justierbar. Dort wo diese den Fangspiegel trifft, muss man den Hauptspiegel hin justieren. Der Fangspiegel selbst ist ein Planspiegel und hat selbst keine opt. Achse. Er spiegelt dann die beiden opt. Achsen vom Okularauszug (genauer der Okulare) und des Hauptspiegels ineinander über.
    Praktisch hat man bei vielen Teleskopen das Problem, dass man den Fangspiegel mit seinen Justierschrauben nicht nur verkippt, sondern immer auch in seiner Lage verschiebt. Außerdem muss man ihn oft via Zentralschraube lockern, wenn man in verdrehen will.

    Mein Tipp bei allen Fangspiegel-Konstruktionen mit 3 Justierschrauben (120° versetzt), die von einer zentralen Schraube gekontert werden: Es gibt zwei Situationen, dass man daran was ändert. Einmal, wenn man den Fangspiegel in seiner Lage ändern will. Da löst man alle drei Justierschrauben und korrigiert die Zentralschraube. Später geht es aber nur noch ums verkippen. Wenn man da an einer Schraube dreht, dann dreht man immer die anderen beiden Schrauben um die Hälfte in Gegenrichtung. Und max. eine halbe Schraubendrehung auf einmal. Damit bleiben Andruckkräfte unverändert und nichts fällt auseinander.

    Mein Tipp beim Hauptspiegel mit drei Justierschrauben: Man rührt eine davon am Besten nie an, justiert nur über die beiden restlichen, ideal, die beiden, die auf der Okularauszugseite sind, weil man die leichter erreicht. Und wer noch keine Andruckfedern an den beiden Justierschrauben des HS verbaut hat, sollte das nachholen. Die dritte kann man gleich mit einer zusätzlichen Mutter versehen und fixieren.

    Last but not least: Wenn alles dejustiert ist, überprüfe ich erst mal alle Schrauben am OAZ und der Fangspiegel-Spinne zum Tubus, dass sie fest sitzen.

    Noch was zu den Anzugskräften der Schrauben: Handfest heißt ohne Gewalt, vergleichbar mit einer Sprudelflasche, die man mit Daumen und Zeigerfinder zudreht. Selbst für die Konterschräubchen reicht das. Denn das sind keine hochfesten Schrauben wie bei einer Fahrradnabe und sie müssen auch nicht das Körpergewicht tragen, wie bei einem Fahrradsattel.

  • Muß man sich 3D-drucken: https://www.thingiverse.com/thing:341340


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!