Staub auf dem Mars vs Solar Paneel ?

  • Hallo Beisammen,


    Wir kennen die Berichte, dass die Solarpaneele der Mars Landesonden mit der Zeit von Staub nutzlos gemacht werden.



    Snapshot: NASA's InSight lander takes a final dusty selfie on Mars
    Though still hunting for marsquakes, the lander's power levels are diminishing thanks to the dust coating its solar panels.
    astronomy.com


    Was kann man dagegen tun?

    • Einen Staubwedel an den Roboterarm basteln?
    • Eine Druckluftdüse an den Arm basteln?
    • Eine / mehrere Lagen Abziehfolie auf die Paneele heften, die abgezogen werden können?
    • Ein Kippgelenk in die Paneele einbauen, umklappen und Staub abrieseln lassen?
    • Einen kleinen Propeller anbringen, der (auch in der dünnen Marsatmosphäre) den Staub weg pustet?
    • Warum leidet der mini Hubschrauber auch unter dem Problem? Reicht der Fahrtwind nicht?


    In der Zukunft wird es bestimmt eine Teilaufgabe der Besatzung einer Marsstation sein monatlich die Solarpaneele zu putzen. Vielleicht ziehen die Strohhalme, wer putzen muss. :)


    Clear Skies,

    Gert

  • Hi Gert,


    mit der Frage stehst Du bestimmt nicht alleine da. OK ein eigener Arm und Staubwedel und aufpassen, daß es nicht die Kameras, Sensorik verhunzt mag nicht ganz trivial sein - aber wozu sind Ingenieure da. Dann wäre noch das Zusatzgewicht auf Kosten vielleicht eines wichtigen wissenschaftlichen Instruments, eine Abwägung. Bisher ging es ja und die Frequenz der neuen Sonden und Rover die auf dem Mars eintrudeln, bleibt hoch. Frage wäre auch die Elektrostatik, Staubwedel, Staub, man kennt es ja von zu Hause - der Staubwedel ist auch bald ein einziger Staubklumpen.


    Beim Hubi verstehe ich es so: Er steht immer lange herum. Insbesondere beim Staubsturm. Ist ertsmal die Solarzelle bestaubt gibt es keinen Flug. Kein Flug, kein Fahrtwind. Ich glaube das Solarpanel rotiert auch nicht mit, sonst könnte man ja im Stand ein wenig rotieren und hoffen.


    PS: Irgendwo auf YT habe ich was zur Problematik des haftenden Staubs bei Marseinwohnern (Elon Musk Fantasien einer Kolonisierung) gelesen. Und beim Mond. Das wird noch eine eigene Wissenschaft, das Zeug täglich sauber in der Schleusenkammer zu halten und ja nicht in den Wohn+Arbeitstrakt einzuschleppen. Das Zeug haftet wie Sau und ist fies zu allem: Lungen, Elektronik, Mechanik(Lager),...


    CS,

    Walter

  • Vielleicht sollte man das Staubproblem auch als technische Lösung sehen. Wenn die Stromquelle des Geräts versiegt, kann man frohen Mutes an die Planung des Nach-Nachfolgemodells gehen. Denn es ist doch eher lästig, sich mit überholter Technik und ebenso überholten Forschungszielen zu beschäftigen. Übelstes Beispiel geben doch gerade die Voyager-Sonden, die nach Jahrzehnten immernoch funktionieren, aber man versteht nicht mehr, was sie uns sagen wollen.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Sternfreunde.


    Ja, das habe ich mich auch schon des Öfteren gefragt, warum die hochbegabten NASA Ingenieure da nichts brauchbares finden und sich auf die sogenannten Staubteufel verlassen. Wo diese halt, so wie auch auf der Erde, nicht überall mit gleicher Intensität auftreten.

    NASA's Perseverance Studies the Wild Winds of Jezero Crater – NASA Mars Exploration
    The rover’s weather sensors witnessed daily whirlwinds and more while studying the Red Planet.
    mars.nasa.gov


    Wahrscheinlich wird es schon an dem dazu zusätzlich erforderlichem Volumen und Gewicht liegen. Wenn ich bedeckte, wie viel zum Beispiel mein Druckluftkompressor wiegt und welches Gerät man da auf dem Mars, bei dieser dünnen Atmosphäre wohl genötigt:/:?:


    Gutes Seeing.

    Gruß

    Günther

  • Aber Hallo,


    jeder dumme Fotoapparat auf Erden hat eigentlich die Lösung dafür. Bei meiner Canon DSLR wird bei jedem Ein- und Ausschalten eine Ultraschallreinigung des Sensors vorgenommen. Warum macht man das nicht mit den Rover Panels? Einfach mal schütteln die Kiste. Fertig!


    Warum fragen die eigentlich nie mich vorher? :P :D

    Aber eher kommt der Ansatz von Dietrich zum tragen ... ich sage meiner Frau auch dauernd, dass der alte Fernseher schon irgendwie kaputt ist wenn eine Bildstörung auftritt ... zieht aber irgendwie nicht...

    Gruß und CS Thomas

  • Hallo,


    Danke für die interessanten Beiträge. Speziell 'pusten' finde ich eine interessante Lösung. OK, eine Druckluftdose mitbringen wird sicher bei übervorsichtigen Missionsplanern nicht gern gesehen. (Was , wenn die platzt?!) Aber auf dem Mars gibt es ja eine Atmosphäre. Also ein Propeller könnte gehen. Oder man baut einen kleinen Kompressor ein. Vielleicht als Kombiexperiment, wo man demonstriert, dass man CO2 aus der dünnen Luft einsammelt, komprimiert und dann z.B. Sauerstoff draus macht. Man könnte CO2 Gas von dem Kompressor umleiten und mit Düse auf die Paneele pusten.

    Clear Skies,

    Gert

  • Na ja, Insight war für eine projektierte Lebensdauer von zwei Jahren ausgelegt und hat das in der Zeit auch seine vorgesehenen Aufgaben durchwegs erledigt.

    So macht es der chinesische Mars-Rover Zhurong.

    Insight landete am 26. November 2018, steht damit also schon 4 1/2 Jahre im Staub herum, Zhurong kam erst Mai 2021 an- also mal abwarten, ob die Chinaware noch weitere 3 1/2 Jahre funktioniert

  • Hallo Stefan,

    Na ja, Insight war für eine projektierte Lebensdauer von zwei Jahren ausgelegt und hat das in der Zeit auch seine vorgesehenen Aufgaben durchwegs erledigt.


    Ich halte das nicht für gut. So eine Argumentation am Eingang einer Projektplanung gefällt mir nicht. Ist eine Art geplante Obsoleszenz. Etwas, das gut weiter funktionieren könnte und weiter wissenschaftlich wertvolle Daten liefern könnte schon 1.) am Anfang mit einem garantierten Limit zu planen und 2.) Technologie (die vielleicht vorhanden wäre) nicht einzusetzen dieses Limit aufzuheben. Das ist falsche Politik der NASA Planung. Nun befinden die sich in einem Land wo alles nach Leistung=Arbeit pro Zeit bewertet und optimiert wird, und wo es Politiker gibt, die die Organisation nach solchen Kriterien bewerten. Dagegen kann man wahrscheinlich nicht viel tun. Aber es muss einem nicht gefallen. :)


    Clear Skies,

    Gert

  • Hallo Johannes.


    Das hat anscheinend auch nicht viel gebracht.


    Chinas Mars-Rover Zhurong: Schon seit Mai keinen Kontakt mehr
    Dafür, dass Chinas Mars-Rover inaktiv ist, gab es schon Anzeichen. Nun wurde erstmals offiziell eingestanden, dass er sich gar seit Mai nicht gemeldet hat.
    www.heise.de


    Da hat ja Insight um einiges länger gehalten 😁


    Gutes Seeing

    Gruß

    Günther

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