Bitte um Beratung zwecks Modernisierung meines Astro- Homeoffice

  • Hallo Freunde,


    nach mehreren erfolgreichen aber kabelgebunden Astrofotoversuchen,
    Beispiele


    Bild 1



    Bild 2




    über ca.12m Luftlinie zwischen Teleskop und Rechner mit insgesamt 4 Kabeln (240V Netzkabel, USB 2 Kabel für die Kameraverbindung, Kabel für EB- Motorfokus und Netzwerkkabel zur Teleskopsteuerung mittels Handcontoller) möchte ich gerne den Kabelsalat so weit als möglich los werden.


    Die Monti ist eine AZ EQ6 GT an der wahlweise ein ED Refr. 96 f/6 oder ein Newton 200 f/4 hängt. Meine verfügbare Kameras sind folgende:

    ASI 294MC, ASI 178MM und ASI 120MM.


    Mein Rechner im „Astro Homeoffice“ ist ein HP Pavillon, der unter Window 8.1 läuft. Zusätzlich habe ich noch ein ASUS Laptop, das unter Window 10 (oder 11?) läuft.


    Die Bildübertragung und Kamerasteuerung funktioniert mit beiden Rechnerunter

    ASI Studio_V1.5.6 (64bit)

    und dem o.a. Kabelsalat problemlos. Aber es hängen dann 3 Kabel (Netzkabel liegt unauffällig im Rasen) aus dem Fester meines Astro- Office im Obergeschoss...Das gefällt natürlich meiner lieben Frau überhaupt nicht und würde auch mich auf Dauer gesehen ebenfalls stören.


    Ich kenne das ASIAIRPLUS von der HP bei Teleskop- Service zum Listenpreis von 429€. Mit dem Preis könnte ich mich schon abfinden, aber das steht in der Beschreibung:


    "ZWO ASIAIR Plus Steuerung von ASI Kameras und von Montierungen per Tablet und Smartphone."


    Mit dem Preis könnte ich mich schon abfinden. Was müsste ich noch tun oder anschaffen um das System mit meinem HP Pavillon nutzen zu können?


    Zusatzfrage: Gibt es eine andere, drahtlose Alternative ohne „astronomisches“ Preisniveau?


    Herzlichen Dank im Voraus für einschlägige Beratung

    Kurt

  • Hallo Kurt,

    hast du am Teleskop WLAN-Empfang oder einen Powerline-Adapter? Wenn ja, dann könntest du den Laptop neben dem Teleskop platzieren und dort alles mit kurzen Kabel verbinden (z.B. an einen USB-Hub). Diesen "Astro-Laptop" kannst du dann z.B. via TeamViewer fernsteuern. Wenn ich mal nicht in der Hütte neben dem Teleskop sitzen möchte (wie etwa im Winter), dann mache ich es genau so wie oben beschrieben. Dieses Setup hat den Vorteil, dass alles, was auf dem Laptop läuft, auch ferngesteuert werden kann. Man ist nicht auf ZWO-ASI oder andere Hersteller beschränkt.

    Ich steuere über N.I.N.A. eine TeenAstro und damit eine Alt-6, dann eine ASI1600MM als Hauptkamera und eine 178MM am Leitrohr. Zusätzlich werkelt noch ein ZWO EAF am Okularauszug. Klappt aber auch problemlos mit einer QHY 462 usw. Eine Steuerung via Tablet oder Smartphone wäre für mich nicht praktikabel wegen des kleinen Displays. Daher bevorzuge ich die 2-Rechner-TeamViewer-Lösung, wenn es ferngesteuert sein soll. Für den Preis des ASIAir bekommst schon einen tauglichen Laptop. Aber letzten Endes ist das Geschmacksache.


    Viel Glück und gutes Gelingen!

    Burkhard

  • Hallo Kurt,

    bei mir läuft es so ähnlich wie bei Burkhard, nzur das ich einen Mini PC in der Sternwarte habe und im Büro einen Laptop. zusätzlich eine Router der nicht am Internet hängt welcher die Brücke für die beiden Rechner bildet , würde aber auch über das Hauslan gehen was ich aber nicht wollte.

    Mini PC´s kosten auch nicht mehr die Welt.

    Programme sind bei mir Ascom,NINA,PHD2 und Stellarium.


    Hoffe das hilft dir ein wenig weiter.

    PS: steuern tu ich über AnyDesk.


    Grüße und CS

    Keith

  • Hallo Kurt,


    ich verwende für meine EQ6-R Pro einen WiFi Dongle und zur Steuerung der Montierung die SysScan Pro App bzw. SkySafari Plus (für GoTo). Für Astrofotografie habe ich die ASIAIR+ im Einsatz mit der ZWO ASI 2600MC als Hauptkamera und der ZWO ASI 178MC als Guiding-Kamera. Das funktioniert alles kabellos recht gut.

    Bei der ASIAIR+ gibt es aber über weitere Strecken oft Verbindungsprobleme. Um das zu Verhindern habe ich mir einen TP-Link Mini-Router zugelegt. Die Steuerung der Aufnahmen und der Kameras mit dem Tablet ist recht einfach. Da die AA+ 4 Power-Ausgänge hat, hänge ich dann auch noch meine Fangspiegelheizung an und auch die Flat-Box. Die Leistung der Ausgänge kann angepasst werden, was ich bei den Flats sehr praktisch finde.


    Somit habe ich nur noch 2 Kabel am Strom: das Netzteil für die Montierung und das Netzteil für die ASIAIR+ Alle anderen Kabeln sind direkt am Teleskop.


    Die Lösungsvorschläge von Burkhard und Keith haben den Vorteil, dass du (fast) System-/Software-unabhängig bist.


    Auf teleskop-austria.at kriegst du die ASIAIR+ übrigens noch um € 10,- billiger.


    LG Christian

  • Hallo Kurt!

    Was müsste ich noch tun oder anschaffen um das System mit meinem HP Pavillon nutzen zu können?

    so weit ich weiß, funktioniert ASIAIR nur über eine Android APP bzw Apple IOS APP. Daher müsstest Du vermutlich irgendwie einen Android Simulator vorher installieren ....


    ASI294MC braucht für sinnvollen Betrieb USB3. USB3 würde ich nie mit einem Kabel länger als 2m versuchen!



    Ich mache EAA mit einem kompletten Remote-operierenden System das im Garten steht. Direkt an der Montierung (AZ-EQ5) hängt ein kleines Lenovo Laptop welches mit 50 bis 100 cm langen USB-Kabeln mit der Ausrüstung über einen aktiven USB HUB verbunden ist:

    • AZ-EQ5,
    • ASI294MC,
    • ASI EAF,
    • ASI120MC (Umgebungskamera),
    • Skywatcher AZ-EQ5.


    Das Laptop ist in mein WLAN eingebucht, dazu habe ich allerdings am nächstgelegenen Fenster einen FritzBox Wlan Repeater aufgestellt. Jetzt kann ich vom ganzen Haus aus per Windows Remote Desktop auf das im Garten laufende LAPTOP zugreifen, ganz ohne Kabel.


    Die Stromversorgung der ganzen Ausrüstung erfolgt ausschließlich über Powerbanks.


    Übrigens die AZ-EQ5 bzw. auch eine AZ-EQ6 hat einen zusätzlichen USB Anschluss und man kann darüber die Montierung mit der Skywatcher Windows APP (AZ und EQ Modus) und ASCOM Treiber komplett Remote steuern. Auch Stellarium kann über den ASCOM Treiber die Montierung ansteuern.


    Zusätzlich gibt es eine EQMOD Windows APP für reinen remote EQ-Modus.


    Den Handkontroller brauchst Du eigentlich gar nicht mehr, außer eventuell direkt "vor Ort" an der Montierung.


    Bei mir funktioniert alles, reproduzierbar fehlerfrei und ich bin mit der reinen "Windows"-Lösung sehr zufrieden.


    MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • Hallo Freunde,

    recht herzlichen Dank für für eure sehr hilfreichen Antworten. Nachdem ich mir nochmals bei TS die Beschreibung zum ASIAIR durchgelesen habe müsste ich mir folgendes aufbauen und einrichten:


    1. Teleskop mit ASi- Kamera und ASIAIR kommen auf die Monti.

    2. 12V- Stromversorgung für ASIAIR und Monti erfolgt über 6A Netzgerät aus 220V Verlängerungskabel.

    3. Monti- Steuereingang und Kamera werden über zwei kurze USB-Kabel mit dem ASiAIR verbunden.

    4. Motorfokussierung läuft über entsprechenden 12V Ausgang des ASIAIR.

    5. Mein WIN-Rechner muss noch mit passendem Androidemulator "geweiht" werden.


    Weitere Ratschläge sind natürlich herzlich willkommen.


    Auf Guiding und gekühlte Kamera glaube ich verzichten zu können, denn ich habe nicht den Ehrgeiz die besten Astrofotos aller Zeiten zu produzieren :). Ich finde es schon toll wenn man bereits ohne großartige Bildbearbeitung und lange Belichtungszeiten, also quasi life so detailreiche und farbige Bilder wie meine obigen Beispiele auf dem Bildschirm sehen kann. Das waren jeweils Stacks mit 16 Aufnahmen bei nur 20 s Belichtungszeit mit dem 8" f/4 Newton, Kamera ASI 294MC, Luminazfilter.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt.


    Geräte:

    Kameras, Atik 314L mono, Canon 550 DA, SBIG STL-11000M, ToupTek Kamera G-1200-KPB,

    Ich verwende auf der Sternwarte und in meinem Garten 2 Laptops und Team Viewer. Auf der Montierung habe ich einen USB Hup, somit dann maximal 2 Kabel von der Montierung zum außen Laptop das ich neben der Montierung platziere und im Winter mit einem Badetuch (für Kälte, Tauschutz) abdecke. Die WLAN Verbindung vom Haus und von der Sternwarte reicht auch bis zum Außen Laptop. Sonst verwende ich den Hotspot vom Handy.

    2 USB Kabel von der Montierung wenn ich die Taukappenheizung verwende, da die Kameras zusammen mit der Taukappenheizung und dem USB Hup nicht zusammen funktionieren.


    Dazu eine Frage, falls das hier auch jemand liest der sich besser mit WLAN-Verbindungen und deren Hardware auskennt.

    Seit einiger Zeit habe ich Schwierigkeiten, wenn ich draußen das HP-Mini (ist noch mit Windows 8.1) Laptop verwende. Ich verliere immer wieder die TeamViewer Verbindung. Mit dem ASUS Laptop, mit Windows 10 passiert das nicht. Kann es sein das sich die Hardware (das Teil, das die Funkwellen erzeugt) abnutzt und die Funkwellen somit schwächer werden?


    Gutes Seeing

    Gruß

    Günther

  • Hallo Kurt, hab an sowas auch lange gebastelt. Letztlich bin ich bei einem Mini NUC PC gelandet, der direkt an die Montierung angebaut ist. Den steuere ich über WiFi mit AnyDesk . Auf dem NUC, der keine hohe Leistungen hat, läuft NINA, Phd2, und so weiter. Der NUC hängt am gleichen 12v Netzteil wie die Camera und die Montierung. Also nur ein mal 220v über Garten Steckdose, das wars an Kabeln.

  • Dazu eine Frage, falls das hier auch jemand liest der sich besser mit WLAN-Verbindungen und deren Hardware auskennt.

    Seit einiger Zeit habe ich Schwierigkeiten, wenn ich draußen das HP-Mini (ist noch mit Windows 8.1) Laptop verwende. Ich verliere immer wieder die TeamViewer Verbindung. Mit dem ASUS Laptop, mit Windows 10 passiert das nicht. Kann es sein das sich die Hardware (das Teil, das die Funkwellen erzeugt) abnutzt und die Funkwellen somit schwächer werden?

    Günther,


    nee da nutzt sich nichts ab.

    Die Signalstärke des WLAN kann man sich anzeigen lassen, ev. musst Du nur die Ausrichtung der Geräte zueinander optimieren auf beste Signalstärke.

    Es gibt auch z.B. für Android etc. Apps die anzeigen welche WLAN-Geräte auf welchen Kanälen alles in der Umgebung aktiv sind, ev. ist ja da etwas dazu gekommen was auf dem WLAN-Kanal funkt den Du auch benutzt. Man kann dann den WLAN-Kanal auch in seinen Einstellungen ändern und auf einen freien Bereich legen.


    Kurt

    Ich hab es letzlich auch wie viele der Vorredner schon am besten gefunden einen Laptop direkt am Teleskop zu plazieren. Auch weil man da während der Einrichtung schon mal schnell was 'sehen' kann ohne erst nochmal an einen anderen PC mit Bildschirm zu laufen. Ein Grund war bei mir auch dass der Laptop die volle USB-Geschwindigkeit bei Planetenvideos unterstüzt.


    CS

    Thomas

  • Guten Morgen Zusammen


    Ich beschreibe mal mein momentanes Setup.

    Auf meiner Montierung sitzt auch ein Mini PC auf dem Nina und PHD läuft. In meiner Strombox mit allen Netzteilen, ist auch ein DLAN adapter (powerline) verbaut. So bin ich unabhängig von meinem WLAN. Von drinnen kann ich dann per remote desktop Verbindung den PC steuern. Beim Aufbauen nutze ich das Smartphone per Teamviewer. Die Bilder werden dann automatisch auf meinen Astroserver synchronisiert, so muss ich nichts rumkopieren und habe bereits bei der Aufnahme ein Backup der Daten. Auf dem Server werden dann die Bilder gestackt, die Nachbearbeitung erfolgt dann auf einej anderen Rechner. Der Vorteil von der Powerline ist, dass nur ein 230V kabel von der Steckdose zum Teleskop geht, darüber laufen dann auch die Daten.


    Wahrscheinlich werde ich aber bald das Setup etwas ändern und eine "Garten WLAN Kiste" machen, damit ich im Garten ein starkes WLAN Signal habe und in Zukunft zwei Setups parallel laufen lassen kann. Hätte auch den Vorteil dass ich beim einrichten das grössere Display des Tablets nutzen könnte.


    Der grösste Vorteil der Mini PC ist, dass auch wenn das WLAN/DLAN mal nicht super funktioniert, spielt es eigentlich keine Rolle, sofern die Sequenz schon läuft. Verbindungsprobleme kennen wir wohl alle ;) bei einem autarken System welches nur remote gesteuert wird, sind die konsequenzen aber viel überschaubarer. Ich habe extra sogar noch den Hotspot meines smartphones so konfiguriert, dass ich notfalls auch darüber steuern könnte.


    CS, Seraphin

  • Der grösste Vorteil der Mini PC ist, dass auch wenn das WLAN/DLAN mal nicht super funktioniert, spielt es eigentlich keine Rolle, sofern die Sequenz schon läuft. Verbindungsprobleme kennen wir wohl alle ;) bei einem autarken System welches nur remote gesteuert wird, sind die konsequenzen aber viel überschaubarer.

    Das war auch meine Überlegung. Mein Setup ist praktisch das gleiche. Wenn es einmal läuft macht eine Verbindugsausfall nix 👍

  • Ich bin noch Anfänger in puncto Astrofoto und teste seit einiger Zeit folgendes System:


    1. Lenovo Laptop mit 2 Kernen und 1TB SSD direkt am Teleskop mit OpenSUSE Tumbleweed draußen unter einem Vordach. An diesem Rechner sind die Kameras, Montierung, etc angeschlossen.


    2. Superleiser Fujitsu Esprimo Desktop mit 4-Kern Intel-Prozessor, 8GB RAM, 1TB HD Wechseldisk, großem Monitor, mit OpenSUSE Tumbleweed und vielen USB2 und 3-Buchsen im Heimbüro.


    Auf dem Laptop genügt es den indi-Server per Remote Konsole ("ssh") zu starten und kann z.B. vom Desktop im Büro oder jedem anderen Rechner im LAN alle Hardware am Laptop mit kstars, firecapture oder mit ccdciel steuern ganz ohne Overhead einer graphischen Übertragung. Die graphische Übertragung ist natürlich per "ssh -X ..." als Notlösung auch möglich aber spürbar langsamer.

    Über ssh kann man aus der Entfernung den Laptop komplett steuern, konfigurieren, updaten, ausschalten, programmiert ausschalten ("at"), etc.


    Als 3. und 4. System hätte ich noch einen fetten Computer mit 32GB und Intel i7-7700 mehrere TB (habs vergessen wie viel genau) Festplatten und NVIDIA Tesla GPGPU mit Debian Linux für aufwändigere Rechnungen sowie noch einen Server mit 2 Prozessoren und 16 Kernen mit 2 Tesla GPGPUs ebenfalls mit OpenSUSE. So viel Rechenleistung brauche ich bisher bei weitem nicht für Astro.


    Vielleicht sollte ich mal ein Astro-Rechenzentrum aufmachen ;)


    Claus

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