Hallo an die Gemeinde / Tipps zum Kauf / Einstieg in die Astronomie

  • Hallo liebe Astrogemeinde,


    ich wollte mich kurz vorstellen, ich bin 37 Jahre alt. Mein ganzes leben schon SC-FI Fan und Spiele schon seit über 5 Jahren mit dem Gedanken eine Teleskop anzuschaffen. Nun soll es soweit sein. Ich habe mich dazu schon belesen, war schon in einer Sternwarte, sowie im Fachgeschäft. Leider tauchen dann doch immer mehr Fragen auf und irgendwann weiß man dann doch nicht mehr was man anschaffen soll.

    Grundsätzlich geht es mir Darum eher Deep Sky zu beobachten und zu fotografieren. Wobei letzteres am Anfang noch nicht unbedingt sein muss. mir ist auch klar das man für reine visuelle Beobachtung mehr Öffnung braucht wie für Astrofotografie. Wenn ich mir die Bilder anschaue die Leute mit Apo's und Refraktoren an Canonkameras mit Nachführung machen ist das schon beeindruckend. Was für mich noch ein wichtiger Punkt wäre ist das Thema Mobilität, wir wohnen in der Stadt mit ganz tollen Kaltweißen LED Straßenlampen. Da geht wahrscheinlich nicht viel. Ich wollte euch mal meine Gedankengänge aufzeigen und fragen ob Ihr mir Aufgrundlage dessen eure Empfehlung mitteilen könntet:

    Zuerst hatte ich an einen Reisedobson gedacht "Explore Scientific Dobson Teleskop 200er oder 250er Durchmesser" sehr gut zu transportieren. Das Problem das ich habe ist das dass Teil nicht Lieferbar ist.
    Dann Hatte ich noch eine Dobson ins Auge gefasst der so zusammenschiebbar ist (spart auch Platz) Skywatcher Dobson Teleskop N 254/1200 Skyliner FlexTube BD DOB

    Aber ich denke da man damit keine Astrofotografie machen kann, würde ich dann ja letzten Endes doch wieder auf was anderes umschwenken.
    So bin ich dann auf ein Celestron C8 mit Goto gekommen "Celestron Schmidt-Cassegrain Teleskop SC 203/2032 AVX GoTo"

    Jetzt ist es so das man mir in der Sternenwarte gesagt hat, dass man damit aufgrund der Hohen Brennweite nie ganze Galaxien betrachten könne. Würdet Ihr dem Zustimmen oder würdet Ihr sagen mit einem Reducer ist das doch kein Problem? Ich finde halt so einen 8"SC halt sehr transportabel. Für Beobachtungen im Sonnensystem ist er so wie ich es jetzt verstanden sehr gut geeignet aufgrund der großen Brennweite.

    Ich stelle nun die Überlegung an ob es nicht doch sinnvoller wäre zum Beispiel auf ein Newton 200er oder 250er Newton mit f4 oder f5 zu gehen. Aber da ist dann für mich die Frage ob ich dann mit diesen noch Mond und Planten gut sehen kann. Also ob ich da gute Vergrösserungen hinbekomme die Brennweite ist hier ja eher gering. oder kann man hier Problemlos eine Barlowlinse verwenden?

    Dann ist da noch die Frage; müssen es zu beginn gleich teure 2" Okulare sein oder kann ich auch 1,25" zoll nehmen. Später würde ich dann mal noch ne spezielle Kamera kaufen, da ich ohnehin keine Canon habe.


    Wäre schön wenn Ihr mal da ein wenig Findungshilfe geben könntet. Meine Budget Obergrenze für jetzt wären o 3.500,- Kamera dann später.


    Vielen Dank für eure tipps

  • Servus und willkommen auf Astrotreff


    a) ein Dobson mit 200mm oder 250mm Öffnung ist für visuell schon sehr gut geeignet, nimmt aber im PKW beim Transport schon einiges an Platz in Anspruch. Tubus geht meinst gut quer auf die Rückbank oder wenn möglich, Rücksitz umklappen und dann in den Kofferraum. Bei der Rockerbox muss man da aber die Höhe beachten, geht nicht in jeden PKW rein. Deepsky-Fotografie ist mit einem Dobson kaum möglich.


    b) Ein 200/2000 SC ist transortabler, aber durch das langsame Öffnungsverhältnis von f/10 erzwingt es sehr lange Belichtungszeiten für Deepsky. Das sichtbare Blickfeld ist durch die hohe Brennweite recht klein, damit sind große Objekte nur teilweise sichtbar. Es gibt Reducer, aber viele funktionieren weniger gut und sind immer mehr eine Krücke. Für Planetenaufnahmen mit einer der kleinen Videokameras gut brachbar, für Deepsky würde ich abraten.

    Ich stelle nun die Überlegung an ob es nicht doch sinnvoller wäre zum Beispiel auf ein Newton 200er oder 250er Newton mit f4 oder f5 zu gehen. Aber da ist dann für mich die Frage ob ich dann mit diesen noch Mond und Planten gut sehen kann. Also ob ich da gute Vergrösserungen hinbekomme die Brennweite ist hier ja eher gering. oder kann man hier Problemlos eine Barlowlinse verwenden?

    Die Brennweite ist nicht entscheidend, wichtiger ist die Vergrößerung und die erreicht man problemlos durch die passende Wahl der Okulare. Für Planeten nutzt man z.B. Vergrößerungen um 200x, bei dem erwähnten SC wäre dafür ein Okular mit 10mm Brennweite nötig, für einen 200/1200 Newton ein Okular mit 6mm.

    Dann ist da noch die Frage; müssen es zu beginn gleich teure 2" Okulare sein oder kann ich auch 1,25" zoll nehmen.

    2" Steckgröße ist nur für Okulare mit langer Brennweite und großem Eigengesichtsfeld nötig, also für Übersichtsbeobachtung bei großen Objekten und als Hilfe zum Aufsuchen. Die kurzen Brennweiten gehen durchwegs mit 1,25", außer du nimmst Okulare mit 100° Eigengesichtsfeld, die benötigen teilweise alle 2".


    Zur Überlegung Fotografie- viele Nutzer gehen zweigleisig- ein möglichst großer Dobson für rein visuell, ein deutlich kleinerer Refraktor mit dazu passender Montierung für Fotografie. Man kann natürlich auch einen 200/1000 Newton auf eine Montierung schnallen, allerdings muss die Montierung dann ausreichend stabil und damit groß sein- und kostet entsprechend viel Geld

  • Hallo,

    ich würde Dir raten als erstes Stellarium oder eine App wie SkySafari zu nutzen. Damit kann man, durch Eingabe des Equipments, das FoV (Field of View) simulieren. So siehst Du erstmal welche Kombi Teleskop/Kamera/Okular für Dich geeignet wäre.

    Alternativ geht auch die Webseite Black Water Skies.

    Danach sollte es bei Deinem Budget definitiv möglich sein, gezielt die Ausrüstung zusammenstellen zu können.


    CS & VG

    Stefan


    PS: Alles andere macht den Thread nur unnötig lang - ich spreche da aus Erfahrung :D

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • An Stefanj9 vielen Dank für den Link ich habe da schon mal nachgeschaut und das ist wirklich sehr gut geeignet um eine Vorstellung zu bekommen von dem was da geht.


    An Stefan-h vielen Dank. Vom Transport her bin ich wenig eingeschränkt. Wir haben einen Bus, da sollte ein Dobson oder Newton Hochkant reinpassen. Da eine geringere Brennweite einer großen Vergrößerung nicht im Wege steht, tendiere ich eher zu einem Newton mit vernünftiger Montierung. Denkt Ihr ein 250er Newton mit f/4 iste uf einer EQ6 ausreichend Stabil oder würdet Ihr zu einer anderen Montierung greifen?

  • [...] einer EQ6 ausreichend Stabil oder würdet Ihr zu einer anderen Montierung greifen? [...]

    Mit der EQ6 bist du auf jeden Fall auf der richtigen Seite. Die Traglast reicht definitiv auch für weitere Teleskope, die auf jeden Fall folgen werden :P


    CS & VG

    Stefan


    PS: Wenn ich heute neu einsteigen würde, würde ich mir auch eine EQ6, statt der auch sehr guten CEM26 holen.

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Servus

    Denkt Ihr ein 250er Newton mit f/4 iste uf einer EQ6 ausreichend Stabil oder würdet Ihr zu einer anderen Montierung greifen?

    Mehrere Einwände


    a) der dicke Tubus verbunden mit dem Bewegungsverhalten einer parallaktischen Montierung ist für visuelle Nutzung äußerst unangenehm. Der Einblick ist vorne und je nach Stellung auch relativ hoch. Dazu kommt, bei jedem Schwenk von Ost nach West oder umgekehrt dreht sich der Tubus um seine Längsachse, dadurch befinden sich der Okularauszug und auch der Sucher je nach Ausrichtung an anderer Stelle. Das nervt und erschwert einen angenehmen Einblick.


    b) ein 250mm Newton mit f/4 zeigt stark ausgeprägt die nicht vermeidbare Koma eines Parabolspiegels und das führt zu unschöner Sternabbildung zunehmend zum Bildfeldrand hin. Das verlangt nach einem Komakorrektor und nach guten Okularkonstruktionen, damit bist du fast gezwungen, gute und damit teure Okulare zu erwerben. Der Komakorrektor wird für Fotografie bei so einem schnellen Newton regelrecht zur Pflicht.


    c) eine EQ-6 trägt rein vom Gewicht her einen 250/1000 problemlos, allerdings sitzt der Schwerpunkt bedingt durch den dicken Tubus schon sehr hoch über dem Montierungskopf und das führt zu einer größeren Schwingneigung.


    Ein 200/1200 oder ein 250/1250 als Dobson für rein visuell und dazu ein 150/750 Newton auf einer EQ5 dürfte nur geringfügig teurer kommen, wird dir auf Dauer aber visuell mehr Freude und fotografisch auch schneller gute Bilder bringen. Alternativ statt dem kleinen Newton einen ED-Refraktor mit 70-80mm Öffnung mit f/6 bis f/7 für Fotografie.


    Gruß Stefan

  • Servus,


    zu dem oben bereits vorgebrachten Vorschlägen / Einwänden / Empfehlungen auch von mir noch ein paar Gedanken.


    Wenn du dich vorerst rein auf das visuelle Beobachten beschränken willst (was ich dir am Anfang auch empfehle), dann ist ein Dobson oder ein Mak oder SC ideal. Fürs Fotografieren von Deep Sky Objekten brauchst du eine parallaktische Montierung, für Planeten, Mond und Sonne reicht auch eine azimutale Montierung.


    Von einem 10" Newton rate ich dir jedenfalls ab, wenn du mobil sein willst. Dieses Teleskop ist schon sehr sperrig und schwer. Der gehört eigentlich schon auf eine EQ8 Klasse.

    Ich habe einen 8" f/5 Newton auf einer EQ6-R Pro. Damit ist man noch mobil, wobei ich mit dem Zubehör (Okulare, Kameras, Powertanks etc.) gut 80 kg ins Auto packe.

    Und mit einem 8" Newton kann man Planeten und Mond sehr gut beobachten.


    Zur parallaktischen Montierung: stimmt was Stefan oben schreibt. Aber wenn man die Objekte entsprechend auswählt bzw. vorab schon den Tubus entsprechend dreht, lässt sich das gut vermeiden. Ich habe meinen Tubus so in die Rohrschellen gegeben, dass ich bei Objekten von Ost bis kurz nach dem Meridian sehr gut visuell beobachten kann.

    Wenn ich die Kamera an den Okularauszug gebe, ist es mir ohnedies egal, wohin der OAZ schaut.


    Am Anfang kommst du ganz sicher auch mit 1,25" Okularen aus. Ein 2" mit langer Brennweite ist über kurz oder lang jedenfalls sinnvoll.


    Letztendlich entscheidet auch dein Budget, wofür du dich letztendlich entscheiden wirst. Bei Teleskopen mit den von dir erwähnten Objektivöffnungen kommt halt schnell einiges an notwendiger Ausrüstung zusammen - erst recht, wenn du mobil sein willst, z. B. Taschen, Koffer, PowerTanks ...


    LG Christian

  • Hallo,


    Aber wenn man die Objekte entsprechend auswählt bzw. vorab schon den Tubus entsprechend dreht, lässt sich das gut vermeiden.


    Das sehe ich ebenfalls so.

    Ich beobachte auf der Ostseite von meinem 12" f/4 Newton. Der Tubus liegt so in den Rohrschellen, so das der Okularauszug leicht nach oben zeigt. Ich suche mir die Objekte so heraus, das diese sich bei der Beobachtung vor dem Meridiandurchgang befinden. Ein Objekt kann ich so über zwei und mehr Stunden verfolgen, ohne das der Einblick unbequem wird.

    Für einem f/4 Newton gibt es gute und geeignete Okulare, die nicht mal so teuer sind. Ich selbst nutze die 82° Serie von Explore Scientific, die an diesem Teleskop gut abbilden. Einen Komakorrektor benutze ich in der Visuellen Beobachtung nicht und halte diesen auch nicht für erforderlich.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo Amargosa,


    was das Thema "Mobilität" angeht, möchte ich aus eigener Erfahrung noch etwas hinzufügen:


    Dazu zählt für mich nicht nur, ob die Ausrüstung ins Auto passt, sondern auch die Wohnsituation. Einen 250 mm Newton mit Vollrohrtubus würde ich bei mir zu Hause niemals über drei Etagen (2. Stock + Tiefgarage mit sperrigen Brandschutztüren) ins Auto transportieren. No Go.


    Sehr erhellend fand ich dazu den Besuch auf der Astronomiebörse ATT in Essen Anfang Mai, wo ich mir die unterschiedlichsten Geräte mal vor Ort anschauen konnte. Ich fand es jedenfalls sehr interessant, wie groß manche Teleskop-/Montierungskombinationen live waren, die auf dem Foto noch recht handlich aussahen.


    Ein 200/1200 oder ein 250/1250 als Dobson für rein visuell und dazu ein 150/750 Newton auf einer EQ5 dürfte nur geringfügig teurer kommen, wird dir auf Dauer aber visuell mehr Freude und fotografisch auch schneller gute Bilder bringen. Alternativ statt dem kleinen Newton einen ED-Refraktor mit 70-80mm Öffnung mit f/6 bis f/7 für Fotografie.


    Da gehe ich mit und ich würde sogar noch weiter gehen: ein 150/750 Newton ist m.E. auch für Deep Sky schon ein ordentliches Einsteigerinstrument und in Kombination mit einer EQ5 dürfte er sehr gut transportabel sein. Ich hatte diese Kombination auf dem ATT gesehen, das sah schon sehr ordentlich aus. Die Optik von meinem alten 150/750 Newton kann ich mir jedenfalls noch locker unter einen Arm klemmen.


    Das hebt auch meine Bereitschaft, die Sachen mal schnell die Treppe runter zu transportieren und loszufahren. Und seitdem ich einen einigermaßen dunklen Beobachtungsplatz kenne, habe ich mit diesem vergleichsweise kleinen Gerät (im Vergleich mit manchem anderen Teleskop hier) soviel Spaß wie noch nie und lerne gerade viele neue Dinge kennen!


    Sind die ersten Erfahrungen gemacht und kommt dann tatsächlich der Wunsch nach "mehr" auf, d.h. nach einer größeren Öffnung, kannst du dir immer noch z.B. einen größeren Dobson dazu holen und den Sechszöller fotografisch weiter nutzen.


    Viele Grüße,

    Klaus

  • So bringe ich mein Zeugs vom 5. Stock mit dem Lift in die Tiefgarage zum Auto. I.d.R. muss ich 2x fahren - Teleskop ist auf diesem Foto noch nicht eingeladen.


    LG Christian

    Wohl dem, der einen Lift im Haus hat ;) Ich kann ja mal fragen, ob ich einen Treppenlift einbauen darf :D


    Viele Grüße,

    Klaus

  • Hallo Amargosa,


    herzlich Willkommen - hier findest Du sicherlich zahlreiche Anregungen - egal ob visuell oder fotografisch. Die Idee, dass Du mit der Beobachtung des Himmels beginnen möchtest, finde ich klasse und Dein dafür vorgesehenes Budget ist ja schon mal ´ne Ansage :thumbup:


    Grundsätzlich ist der Himmel für jedes Teleskop geeignet - Fernglas, Refraktor, Reflektor.... - aber eines ist sicher - die eierlegende Wollmilchsau, die gibt es leider nicht.


    Deine Aussage visuell und auch fotografieren ist sicherlich mit einem 8 bis 12 Zoll Newton gut möglich - da siehst Du so einiges! Bei der Frage der Nachführung - entweder Dobson (dann wird´s mit dem Foto eher nix) oder Montierung ist dann letztlich eine Preisfrage - das ausgesuchte Teleskop soll ja bestmöglich dem Objekt folgen können.


    Mein erstes Teleskop war ein Meade ETX 125 auf einem Stativ - später auf der OTE 150II, dann ein gebrauchter Selbstbaurefraktor mit 150mm/1200mm - alles nicht mehr von mir in Verwendung. Ich selber habe mich von meinen Erstanschaffungen bisher noch nie trennen können, aber sollte ein Kauf für Dich als sich nicht passend herausstellen, gibt es ja immer noch die Möglichkeit hier im Forum den "Unglückskauf" anzubieten. Gute Ware wechselt dann auch sicher seinen Besitzer ;)


    Ich wünsche Dir einen guten Kauf und schon sehr bald ein tolles Firstlight 8)


    viele Grüße


    René

  • Servus Amargosa (hier könnte dein Vorname stehen) ;)


    herzlich willkommen im Astrotreff!

    Visuell und fotografisch – genau das mache ich auch. Ich hatte aber vorher mit kleinem Setup zu fotografieren begonnen (ohne Teleskop) und wusste da schon, was auf mich zukommt, wenn ich das mit einem Teleskop versuche. Für visuell wäre – wie schon geschrieben wurde – ein Dobson ideal, denn da zählt für Deep Sky Öffnung, Öffnung und wieder Öffnung.


    Für's Fotografieren braucht man eben entweder eine gute und saubere Nachführung oder die PC-Voraussetzung, zigtausende sehr kurz belichtete Fotos zu verwerten (Lucky Imaging – da kann man auch mit einem Dobson fotografieren, eine Nachführplattform ist da aber mehr als hilfreich).


    Meist wird zu einem Newton oder SC geraten. Als Dobson natürlich Newton. Auf einer Montierung hingegen sind die, wenn etwas größer, schon sperrig. Ich habe einen RC, was die Stärken von Newton und SC vereinigt, wie ich finde. Wie beim Newton ein offener Tubus, sprich das Gerät kühlt schnell aus und keine Schmidtplatte beschlägt ständig, ist aber kurz und kompakt wie ein SC mit Einblick hinten, was sehr bequem ist.


    RCs sind noch nichtg weit verbreitet. Ich finde sie aber sehr praktisch. Die Justage ist auch nicht so schwierig. Jedenfalls nicht bei meinem.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo, ja das sind immer sehr viele Optionen das man in einen f/4 nicht so gut reinschauen kann, ja das denke ich ist noch evtl. das kleinere Übel. Zur Gewichtsreduzierung könnte man ja auch auf einen Carbontubus gehen ist halt etwas teurer.

    Mit Treppen und co. hab ich keine Probleme, wohnen in einem Bungalow und es gibt nicht eine Stufe zum Auto.

    Oder dann doch eine 2 Geräte Lösung. Ich werde mir mal nochmal Gedanken machen und dann entscheiden. Am Dienstag geht es dann zu APM ist bei uns in der Nähe.

    Vielen vielen Dank für eure Tipps ;)

    Bei weiteren Verwirrungen melde ich mich nochmal :)

  • SC...

    Jetzt ist es so das man mir in der Sternenwarte gesagt hat, dass man damit aufgrund der Hohen Brennweite nie ganze Galaxien betrachten könne.

    Moing,

    das ist Quark :) Das gilt höchstens für den Andromedanebel und die Magellanschen Wolken, ansonsten passen da alle Galaxien ins Sehfeld, mit genug drumrum.


    Im Grunde ist jedes Teleskop für den Einstieg gut geeignet,wenn man die eigenen Rahmenbedingungen abklopft, die vor allem den Transport betreffen. Je größer die Optik (Durchmesser Spiegel/ LInse), desto besser, solange man es eben bequem (!) bewegen kann.

    Der Rest ist Geschmack, so würde ich das mal zusammenfassen.


    Grüße

    Norman

  • @ renerabl

    bzgl. des Budget muss man halt realistisch sein. bei 8" oder 10" mit Goto + Zubehör für den Anfang braucht man dass, oder mal holt sich halt was kleineres. Ich würde mein Budget halt nur gerne so einsetzten, dass ich lange daran habe. Ich sehe es auch als Investition, außerdem hat meine Frau gesagt "gönn dir mal was" :) und danke schon mal fürs Firstlight.
    @ Lucifugus

    ich heiße im übrigen Florian. Amargosa finde ich witzig, so heißt u.a. das Observatium bei Startrek 7. Dank für den Tipp mit dem RC das schaue mich nochmal an. Ich hatte gedacht die sind nur für Astrofotographie geeignet.

    NormanG

    VIelen Dank für den Hinweis, da hatte ich die Leute in der Sternwarte falsch verstanden. Es ging da wirklich nur um Andromeda in diesem einen Gespräch. Es hatte mich auch gewundert, weil ja andere Galaxien viel weiter weg sind. Ich hatte es dann aber in meinen Gedanken so verstanden, dass man damit überhaupt keine anderen Galaxien im ganzen beobachten kann.


    Ihr seid echt Spitze :thumbup:


    Was mir im übrigen noch aufgefallen ist, es gibt relativ wenig Telekope auf Lager, liegt bestimmt an der Lieferkettengeschichte.

  • Servus Florian,


    hihi, jetzt weiß ich, warum mir der Name Amargosa so bekannt vorgekommen ist. :saint: Und nein, RCs sind nicht nur für die Fotografie geeignet. Es ist aber wie bei einem SC: die passen nicht in eine Rockerbox, können also nicht als Dobson verwendet werden. Deshalb haben rein visuelle Sternfreunde wohl meist einen öffnungsstarken Newton, eben als Dobson. Auf einer parallaktischen Montierung hingegen haben die kurzen, kompakten Teleskope eben ihre Vorteile. RCs sind nur deshalb ein bisserl breücxhtigt (vermute ich), weil sie exakt justiert sein müssen. Fang- und Hauptspiegel sind beide hyperbolisch geschliffen, weshalb sich Dejustage sehr stark bemerkbar macht. Aber auch einen Newton mit parabolischem Spiegel und planem Fangspiegel muss man justieren. Ich habe meinen RC jetzt seit einem Jahr und es hat bisher immer gereicht, nur den Fangspiegel am Stern mittesl dreier Schrauben nachzujustieren.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    ja das mit der Justiererei habe ich in den Produktkommentaren bei Astroshop gelesen. OK ja mit sowas muss man sich ja auseinander setzten eine Tod muss man sterben. Auch konnte man da lesen das dass nix für Anfänger ist. Aber auf dem Papier sind die Vorteile schon üppig ;-). Da ich ja noch kein Teleskop habe werde ich jetzt mal schlafen gehen....


    und vielen Dank.

  • Hallo liebe Leute,


    ich wollte euch mal ein kleines Update geben. War ja bei APM und habe mich nun für eine Celestron Teleskop entschieden ein Newton Tubus f/5 200mm auf einer AVX Montierung. Das ist für Visuell ja ganz gut für den Anfang wie ich denke. Falls ich später mal mit Astrofotografie anfange kann ich auf die Montierung ja problemlos einen Refraktor oder eine APO darauf verwenden. Evtl. hole ich mir mal noch für Reisen so ein Reisedobson von Explore Scientific. Mal schauen. Aber in den Bus bekomme ich das Teleskop mit Stativ rein. Dazu hab ich mir noch das ganze zubehör geben lassen was man so braucht (diverse filter usw) . Hab ein 2" Okular mit 80° 30mm von TS. Und 1,25" in 4mm und 7mm Brennweite mit 82° von APM. Und noch ein Plössel mit 20mm (war beim Telesop dabei nicht besonderst toll).
    Bei der ersten Beobachtungsnacht habe ich das mit dem Aligment nicht hinbekommen. Ich habe mir dann die Anleitung in Deutsch heruntergeladen und schon hat es in der 2 Nacht geklappt. Leider konnte ich nicht viel sehen. Ich denke bei uns in der Stadt neben 3 Straßenlaternen ist das einfach kacke. Ich werde Heute Nacht oder Morgen Nacht mal rausfahren und dann schauen wir mal :)



    Kurze Frage könnten Ihr mir ein Objekt empfehlen was man jetzt gut beobachten kann, wäre da ein Kugelsternhaufen geeignet? Mond sehe ich leider von zu Hause aus im Moment nicht.

    VG

    Florian

  • Hallo Florian,


    gratuliere zum Kauf; ich denke das ist keine schlechte Wahl, die du getroffen hast.


    Gerade die helleren Kugelsternhaufen wie M 13 und M 3 dürften als Einstieg sehr gut geeignet sein - und natürlich mein neuer Favorit M 5 ;) Ansonsten z.B. der Ringnebel M 57, der berühmte Doppelstern Albireo im Schwan und (schwieriger) das Vierfach-Sternsystem Epsilon Lyrae.


    Wenn du freie Sicht in Richtung Süden hast, natürlich auch der Blick in Richtung galaktisches Zentrum zwischen Adler und Schützen (Lagunennebel M 8, Omeganebel, bzw. Schwanennebel M17, Wild Duck Cluster M 11), wobei dort wegen des niedrigen Winkels über dem Horizont die Aufhellung m.E. nicht zu extrem sein sollte.


    Würde mir aber für den Anfang nicht zu viel auf einmal vornehmen - wobei: da ist auch jeder anders. Ich selber nehme mir immer nur wenige neue Objekte vor, weil ich sonst schnell die Übersicht verliere. Kann gut sein, dass der erste Teil der Tour (M 13 bis Epsilon Lyrae) als Einstieg schon ausreicht. Morgens früh empfiehlt sich zum jetzigen Zeitpunkt natürlich auch die aktuelle Planetenparade oder einfach ein Mondspaziergang!


    Schau auch mal in die Beobachtungsberichte, da wirst du noch einige Anregungen finden:


    Z.B. für interstellare Objekte

    Beobachterforum Deepsky interstellare Objekte


    Christoph hat dort vor kurzem noch schön beschrieben, was auch mit Dauerdämmerung, Bewölkung und Mondschein möglich ist; zumindest bei helleren Deep Sky Objekten


    Für Planeten

    Beobachterforum Sonnensystem


    Zum Standort:

    Direkt neben Straßenlaternen ist natürlich ziemlich problematisch; wenn auch alleine zum Kennenlernen der Technik ausreichend. Zum Beobachten von Deep-Sky Objekten ist Rausfahren definitiv die bessere Alternative. Denke aber auch daran, dass für visuelle Beobachtung die Augen eine gewisse Anpassungszeit zum Sehen im Dunkeln brauchen. D.h. ab dem Aufbau am Besten nur noch Rotlicht einsetzen (wenn nicht gerade sowieso der Mond hell scheint - aber dann brauchst du auch nicht unbedingt rauszufahren, weil der selber ne helle Lampe ist ;) ).


    Die Nächte sind zwar leider recht hell um die Jahreszeit, aber ich habe für meine Gegend hier festgestellt, dass selbst mit quasi Dauerdämmerung die Bedingungen draussen oft besser sind, als aus der Stadt raus im tiefsten Winter. Am dunkelsten wird es aktuell zwischen ca. 1 und 2 Uhr sein.


    Im Internet gibt es eine ganz gut gemachte Webseite zum Sonnen- und Mondverlauf und Dämmerungszeiten

    Sonnenaufgang und Sonnenuntergang | | Saarbrücken

    Als App auf dem Smartphone habe ich dazu "LunaSolCal"


    Viel Erfolg und CS,

    Klaus

  • Hallo Klaus,


    ja vielen Lieben Dank für die Tipps, da werde ich mich durchlesen. Ich werde mal versuchen davon was vor die Linse zu bekommen. Und melde mich dann wieder.


    Viele Grüße

  • Hallo Leute,


    ich bin gestern rausgefahren auf einen Berg in der Nähe mit freiem Blick auf fast alle Horizonte. Es war leider nicht ganz so toll. Vor dem Mond waren Wolken. Die Lichtverschmutzung durch unsere Stadt war wunderbar zu sehen. Der Blick nach oben war eigentlich ganz gut. Allerdings war es etwas diesig. Mein Eigentlichen Problem war wieder das aligment. Ich hatte den Polaris gut anviesiert (habe einen Fadenkreuzsucher) . Das Stativ war auch sehr gut ausgerichet (habe eine kleine Digitale Wasserwaage) Als ich dann einen ersten Stern angefahren hatte fürs aligment, war dieser nicht wirklich getroffen. Wenn ich dann aber durch den Sucher schaue sehe ich so viele Sterne das es mir nicht möglich ist den richtigen anzufahren da ich keine ahnung habe welcher das sein könnte. Was das ganz noch erchwert ist das die Sterne die man mit bloßem Auge sieht, sich durch den Sucher nicht mehr so sehr abheben. Oder liege ich da falsch? Könnte da ein Leuchtpunktsucher helfen? Weil wenn ich da durch schaue sehe ich die Sterne doch so wie ich sie mit dem Auge sehe?

    Wäre cool wenn ihr da einen Rat hättet.

    Ich hatte es dann gestern jedenfalls gelassen das Teleskop auszurichten.


    VG


    Florian

  • Hallo Florian!


    Als ich dann einen ersten Stern angefahren hatte fürs aligment, war dieser nicht wirklich getroffen. Wenn ich dann aber durch den Sucher schaue sehe ich so viele Sterne das es mir nicht möglich ist den richtigen anzufahren da ich keine ahnung habe welcher das sein könnte.

    ja! Du hast Recht! Darüber stolpert jeder Einsteiger! Es klingt jetzt vielleicht doof und SchlauBauch-mäßig, aber da fehlt dir einfach die erforderliche Erfahrung.


    Zuerst Mal wäre es um Dir helfen zu können, interessant welchen Stern Dir das Alignment vorgeschlagen hat? Wie war der Name?


    Ich rate jetzt einfach Mal: Vega? Arktur? Oder war es Spica? Wie war der Name?


    Ich frage dehalb, normlerweise sind die vorgeschlagenen Sterne die hellsten Sterne am Himmel und wenn Du ein mal Vega im Okular gesehen hast und es Dir quasi ein Loch in die Netzhaut gebrannt hast, weißt Du ob Du Vega, Arktur oder irgendwas anderes, wesentlich weniger helles anschaust. Diese Sterne sind so hell, die sind nicht zu verwechseln! Da gibt es kein Vertun! Keine Verwechslung! Das ist, wenn man es einmal kapiert hat, so einfach wie Schokolade essen! Packung auf -> Süß! Es gibt keine Chance es mit Kartoffel Chips zu verwechseln!


    Aber als Einsteiger mußt Du Dich da rein fuchsen oder Du lässt Dir zum Einstieg von einem Astronomie-Freund/Freundin helfen! Es gibt natürlich viele Wege die Nach Rom führen. Gerne hilft man Dir hier.


    MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

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