Mondsichel vom 2.6. 2022 - aus dem Vorzimmer aufgenommen

  • Liebe Sternfreunde,


    von meiner Dachterrassen-Sternwarte habe ich freien Blick nach Norden, Osten und Süden. Richtung Westen ist mir wegen der Hausmauer leider die Sicht versperrt. Obgleich der Wetterbericht nichts Gutes verheißen hatte, strahlte gestern Abend die 3 Tage junge Mondsichel beim Blick aus den westwärts gerichteten Fenstern aber so eindrucksvoll, dass ich nicht widerstehen konnte, meinen 127/1500 Maksutov im Vorzimmer aufzubauen, um den Mond zu beobachten bzw. zu fotografieren.


    Ich hatte ja ehrlich gesagt keine großen Hoffnungen, denn ich erwartete die ärgsten Turbulenzen, wenn ich das Teleskop durchs geöffnete Fenster auf den Mond richte, der sich noch dazu schon über die angrenzenden Hausdächer zum Untergehen neigte.

    Überraschenderweise erschienen die Mondstrukturen v.a. um das Mare Crisium in den Okularen (ES 30mm und ES 10mm) relativ scharf. Somit beschloss ich kurzerhand meine ZWO ASI 2600MC an den OAZ zu schrauben, um ein paar Aufnahmen zu machen. Dafür dass die ganze Aktion recht spontan und ungeplant erfolgte, bin ich mit dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden.


    Aufnahmedaten:

    Wien, 2. 6. 2022, 22:23 MESZ

    127/1500 Maksutov, Star Discovery AZ GoTo Montierung

    ZWO ASI 2600MC, SharpCap

    25% von 1000 Frames, 16,7 ms/Frame, Gain 300

    AutoStakkert, Registax, Photoshop



    Liebe Grüße


    Christian

  • Hallo Christian,


    ja, manchmal sind es gerade die ungeplant gewonnenen Bilder, die richtig schön sind. Und bei schmalen Sicheln ist die absolute Schärfe ohnehin schwer zu bekommen, weil sich der Bruder ja immer in geringer Höhe rumtreibt. Aber bei Dir muss das Seeing gestern gut gewesen sein, denn es zeichnet sich der breite gebogene Teil der Rimae Petavius ab – was willst du mehr bei einem Gesamtmond.


    Ich war gestern auch dran, hatte aber nur 11x in meinem aus M42-Objektiven gebauten Bino und hab das Teil am Mond kollimiert, was ziemlich frustrierend war. Erst als der Mond kurz vor 0 Uhr hinter den Fichtenspitzen unterging, war das Bino so weit und dann wurde es eine überraschend gute Deep-Sky-Nacht bei 21.10 mag/arcsec2 und einer trotz Mitternachtsdämmerung prächtig strukturierten Milchstraße. (Ich freu mich ja schon, wenn ich mal Bortle 4 habe.)


    CS, Jörg

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