OdM Juni 2022: IC1295 + NGC6712

  • Hallo Deep Sky Freunde,


    in diesem Monat möchte ich ein Deep-Sky-Objektpärchen vorstellen, welches bei mir unter der Kategorie „Außergewöhnliche Paare“ läuft. Außergewöhnlich deshalb, weil die beiden Objekte zwar räumlich eng beieinander stehen aber physikalisch zwei völlig unterschiedliche Objekte sind, die sich in ganz unterschiedlichen Entfernungen von uns befinden. Es geht um den planetarischen Nebel IC1295 in 3600 LJ Entfernung und den Kugelsternhaufen NGC6712 in 26400 LJ Entfernung, deren Abstand am Himmel weniger als ein Vollmonddurchmesser beträgt. Die beiden Objekte befinden sich unterhalb der Schildwolke innerhalb einer sehr sternreichen Region der Milchstraße und sind in mittleren bis großen Teleskopen ein toller Anblick!


    Dieses Objekt war das erste welches ich mit einer gekühlten Astrokamera aufgenommen habe und sicherlich ein würdiges, siehe hier:


    www.blackskynew.de/NGC6712_IC1295_200611.html


    Daten (Werte in Klammern für NGC 6712) [4]:


    Sternbild: Scutum

    Ra: 18h 54m 37,1s (18h 53m 4,9s)

    Dek: 08° 49‘ 37” (-08° 42‘ 20‘‘)

    Scheinbare visuelle Helligkeit: 12,5mag (8,1mag)

    Ausdehnung: 1,5‘ (9,8‘)


    Aufsuche:


    Die Aufsuche gestaltet sich relativ einfach, man denke sich ein gleichseitiges Dreieck, welches von den Sternen Alpha- und Beta-Scuti sowie dem OdM gebildet wird. Das OdM kann dann mit einem Peilsucher südöstlich der beiden Sterne angepeilt werden. Auch bildet das OdM mit den beiden o.g. Sternen und dem Stern Lambda-Aquilae ein etwa gleichseitiges Parallelogramm, welches ebenfalls als Aufsuchhilfe für den Peilsucher genutzt werden kann. Das OdM befindet sich etwa 1,5° südlich des bekannten Sternhaufens M11.


    Astrophysik:


    IC 1295 ist ein Sternüberrest in 3600 Lichtjahren Entfernung, der von mehreren Hüllen umgeben ist. Diese Blasen bestehen aus Gas, das ursprünglich die Atmosphäre des Sterns bildete und durch unregelmäßigem Sternwind in den umliegenden Raum geblasen wird. Die Gasblasen werden von der starken ultravioletten Strahlung des zentralen Sterns angeregt und dadurch zum Leuchten gebracht. Verschiedene chemische Elemente strahlen in unterschiedlichen Farben; der grüne Farbton in IC 1295, stammt von ionisiertem Sauerstoff. Der planetarische Nebel wurde am 28. August 1867 von dem amerikanischen Astronomen Truman Henry Safford entdeckt [1].


    NGC 6712 ist ein Kugelsternhaufen der Konzentrationsklasse IX, also relativ schwach konzentriert, in einer Entfernung von 26400 Lichtjahren. Entdeckt wurde das Objekt am 16. Juni 1784 von Wilhelm Herschel [2].


    Eigene Beobachtungen:


    In meinem Beobachtungsbuch findet sich nur ein Eintrag zu dem Pärchen, der unter nicht ganz optimalen Bedingungen auf meinem Balkon mit einem C11 gemacht wurde und leider nicht zu einer Sichtung von IC1295 führte:


    IC 1295

    Mommenheim, 05.06.13, 00:00-02:00 MESZ, D=3/5, U=3/5, fst >5m,5 C11 f/10

    PN, mit dem 56mm Plössl (50x) und 31mm Nagler (90x) nicht sichtbar. Auch mit OIII keine Sichtung möglich.


    NGC 6712

    Mommenheim, 05.06.13, 00:00-02:00 MESZ, D=3/5, U=3/5, fst >5m,5 C11 f/10

    GC, mit dem 56mm Plössl (50x) bereits deutlich als flächiger, kreisrunder Nebel zu erkennen. Im 31mm Nagler bei 90x keine Einzelsterne sichtbar, Haufen nicht aufgelöst.


    Der planetarische Nebel ist sehr flächenlichtschwach und erfordert einen dunklen Himmel ohne Störlicht. Teleskope mit mittlerer Öffnung ab etwa 12“, sollten den PN aber problemlos zeigen, mit größeren Öffnungen ab 18“ sollten auch die Schalen-Strukturen möglich sein. Der Kugelsternhaufen sollte ebenfalls ab etwa 12“ Öffnung Einzelsterne zeigen, braucht aber dann etwas mehr Vergrößerung, von mindestens 150x. Spannend zu wissen wäre, ab welcher Öffnung ihr den PN beobachten könnt und welche Details sich mit welcher Öffnung zeigen. Ebenso, ab welcher Öffnung und bei welcher Vergrößerung ihr den Kugelsternhaufen in Einzelsterne auflösen könnt.


    Wer absolut kleine „Faint Fuzzies“ mag und entsprechend große Gerätschaften hat, um danach zu suchen, kann sich auch noch an dem sehr kleinen (0,7x0,64“) planetarischen Nebel Kohoutek 4-8 (Sanduleak 2-374, PN G 025.3–04.6) versuchen, der in etwa zwischen IC1295 und NGC6712 steht. Ein Foto, welches auch als Aufsuchhilfe genutzt werden kann findet sich in [3].


    Ich wünsche viel Spaß beim Beobachten!


    Clear Skies

    Thomas


    Referenzen:


    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/IC_1295

    [2] https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_6712

    [3] https://pbase.com/skybox/image/171923848

  • Hallo, Kollegen,


    zuletzt am 30.05.2020 habe ich das Pärchen mit dem kleinen bläulichen Stern (PN K 4-8, der gerade mal 2" groß sein soll) fotografisch mit einem 8" f/4 Newton und der Canon 77da Kamera aufgenommen, 33x3 min ohne Filter.

    Ein Stückchen weit rechts oben von IC 1295 befindet sich eine gebogene Sternkette von 5 Sternen. Der mittlere Stern der Kette sieht bläulich aus; das ist K 4-8.



    viele Grüße und häufig cs

    Andreas

  • ...damit man etwas mehr sieht und sich visuell von IC 1295 nach K 4-8 "hangeln" kann: hier noch mal ein kleiner Ausschnitt des größeren Ausschnitts (des vollen Feldes von 800mm) oben. Das sieht jetzt natürlich nicht mehr wirklich ästhetisch aus.



    viele Grüße und klaren Himmel

    Andreas

  • Hallo Zusammen!


    hobbyknipser : ein schönes Ergebnis! :thumbup:

    Ich selbst werde bei diesem OdM leider nicht mitspielen können - es ist erst ab ca. 3:15Uhr in meinem Sichtslot, da wird es schon wieder hell.


    Wünsche viel Erfolg bei der Jagd nach IC1295 und NGC6712 !


    CS, Jochen

  • Hallo Thomas,


    das ist eine sehr nette kleine Ecke zum Beobachten ! Mir fallen dazu Aufzeichnungen aus drei verschiedenen Nächten ein.


    Einmal mit 10- und 18-Zoll (Rhön 2015): "... Friedhelm stellte gleich mal das Paar NGC 6712 (Kugelhaufen) und IC 1295 (Planetarischer Nebel) im Sternbild Schild ein, zuerst in meinem 10-Zöller, und danach auch in Horia's 18-Zöller - ein interessanter Vergleich, ohne Filter konnte das Loch im Nebel aber nur vermutet werden."


    Dann im 20-Zöller (Südafrika 2018) - ich zitiere Haley: "... 6712 ist zwar Puderzucker, aber in dem dicken Klampfer recht gut aufgelöst und steht atemberaubend in dem dichten Sternfeld. Daneben ist der IC 1295, der erstmals richtig auffällt. Der PN ist mit 90“ relativ groß, zeigt im 6er Ethos eine leichte Verdunkelung, ist also ein Ringnebel."


    Schließlich noch dein dritter Vorschlag "Kohoutek 4-8" in meinem 16-Zöller (Eisentalhöhe 2015) - ich empfehle dazu die tollen obigen Aufnahmen von Andreas:


    "... Ein weiterer Exot ist der 14 mag helle, praktisch stellare planetarische Nebel Kohoutek 4-8 im Sternbild Schild. Der winzige Nebel liegt in einer gebogenen Sternkette, deren hellster Stern am Ostrand liegt. Der PN war auch im 16-Zöller nur schwer auszumachen, aber es gibt Hilfsmittel - den OIII-Filter ! Denn so winzig sternförmig Kohoutek 4-8 auch ist, er ist nun mal ein planetarischer Nebel, und emittiert damit typischerweise reichlich 'verbotene' Sauerstofflinien. Und siehe da: Mit dem OIII-Filter verblasste der Stern am Ostrand, und unser PN war mit einem Mal der deutlich hellste 'Stern' der Kette. Am besten ist so etwas mit einem Filterrad zu sehen, wenn man schnell hin und her switchen kann - das fehlt mir am 16-Zöller."


    Servus

    Ben

  • Hallo zusammen,


    das OdM habe ich mit 11" vom Balkon aus schon mehrfach beobachtet.

    Bei Mondschein (fst ca.5mag) ist NGC 6712 geradeso auflösbar.

    Ich hatte mir damals allerdings nicht notiert, ab welcher Vergrößerung ich den Haufen auflösen kann (vermutlich 175x).

    IC 1295 war bei den Bedingungen nur mit OIII-Filter sichtbar und strukturlos.


    Bei sehr guter Transparenz (Bortle 5) ist IC 1295 schon ohne Filter schwach erkennbar.

    Bei 112x mit OIII-Filter ist blickweise ein dunkler Mittelstreifen zu sehen.

    Die Ringform ist nicht erkennbar, der PN sieht für mich eher aus wie eine schwache Galaxie mit Staubband (ähnlich NGC 3628, nur weniger länglich).


    K 4-8 ist bei 280x ohne Filter sehr schwach sichtbar und erscheint stellar.


    Gruß

    Ronny

  • Hallo zusammen,


    Thomas vielen Dank für Deine tolle Idee die Objekte NGC 6712 und IC 1295 als Pärchen vorzustellen. So bin gegen Samtag, 04.06.2022 um 00:30 Uhr in die Sternwarte und konnte mit den Beobachtungen um 00:50 Uhr beginnen.


    Beobachtet habe ich mit einem 14" F4.45 Selbstbau-Newton. Okulare sind Tele Vue Nagler 13mm (120x), 9mm (174x), 7mm (224x), 5mm (314x)und 3,5mm (448x).


    Ab 02:42 Uhr war NGC 6712 soweit in Richtung Süden gewandert, dass ich mit der Teleskopausrichtung nach Westen den Kugelsternhaufen anfahren konnte. Bis dahin habe ich wunderbar die Messier-Objekte 4 , 12 und 14 genießen können.


    Meine Beobachtungen dokumentiere ich neuerdings mit einem ZOOM H4nPro Aufnahmegerät - ich habe schon mehr Galaxien vergessen, als so mancher in seinem Leben gesehen hat 8o

    Mein Gequatsche hat zu dieser Zeit auch niemanden sonderlich gestört, so dass ich Euch meine Beobachtung des Pärchens gerne als Audio-Skript vorstellen:


    • NGC 6712 Kugelsternhaufen im Sternbild Schild (Scutum)
      • vH = + 8,1 mag
      • Entfernung = 26 400 Lj
      • 13er "es ist 02:42 Uhr und der Kugelsternhaufen ist drin - der Spalt der Kuppel wird nachgedreht - der Skorpion verschwindet schon, das ist ja der Wahnsinn!!!!! - der Sucher sagt nichts - Bumm, ja ....´bayerischer Kraftausdruck´ - im Sucher geht gerade ein Satellit durch - ich sehe nix - im Okular - toll - jetzt fahr ich mal ein bißchen hin- und her - es kommt der Wind - der Kugelsternhaufen ist wunderbar zu sehen - Einzelsterne sind jetzt schon zu sehen"
      • 9er "ja, wunderbar - toll - Zentrum ist dreieckig, die Spitze geht so auf 8 Uhr zu"
      • 7er "toll, deutliche dreieckige spitze Form - auf 8 Uhr hin - es sind Einzelsterne im indirekten Sehen aufzulösen"
      • 5er "hebt den Kontrast hervor - die dreieckige Form und die Dunkelwolke - der Wind ist jetzt sogar in der Sternwarte spürbar, das ist ja mal witzig - Dreiecksform - im indirekten Sehen kann ich Einzelsterne sehen"
      • 3,5er "im Zentrum ist ein spitzes Dreieck von Einzelsternen - zwei Doppelsterne - jetzt ist auch gerade das Seeing zu sehen"
      • 13er "bumm, da ist das schon klar.... das ist ein Kugelsternhaufen mit einer Dreiecksform"
    • IC 1295 planetarischer Nebel im Sternbild Schild (Scutum)
      • vH = + 12,5 mag
      • Entfernung = 3600 Lj
      • 13er "da ist der Kugelsternhaufen - jetzt fahr ich mal ... - ich glaube, ich weiß wo er ist - ich kann ihn indirekt sehen - gar nicht so klein - es sehe ihn als Blase"
      • 9er "mal kucken - hmm - aber ich sehe ihn da schon - ein bißerl noch zentrieren"
      • 7er "das ist ja eigentlich die OIII Linie, die ich leider nicht habe" Ich habe dann noch einmal am Rechner nachgesehen - "was haben wir denn da - eins, zwei, drei Sterne - also - diese Konstellation - ich weiß auch wo er ist - ich sehe ihn im 7er nicht"
      • 9er "ich gehe noch einmal zurück - hmm - ich sehe es schon, aber das ist echt grenzwertig, da sind auch die dreier Sterne - jetzt bin ich noch einmal auf NGC 6712" Fahre mit FS2 hin- und her "ich sehe IC 1295 definitiv mit indirektem Sehen"
      • 13er "kann das sein, dass es schon hell wird? - neeeee - oh Mann - aber ich schaue noch einmal nach (am PC) - hmm - eins, zwei, drei (Sterne - dank der Bilder von Euch) - das wird doch schon hell oder, kann das sein? - 03:20 Uhr"
      • 9er "Die Nacht ist bald vorbei - ich habe es am Anfang gesehen, ich weiß, dass ich an der richtigen Stelle bin, aber ich schaue mal aus der Sternwarte raus - 03:25 im Osten dämmert es schon - deswegen höre ich jetzt auf"

    Die Idee das Teleskop auf Westen zu richten und dann drauf zu warten, dass das gewünschte astronomische Objekt über den Meridian in das Teleskop wandert, hat eigentlich gut funktioniert. Jedoch nicht bei IC 1295 - da endete die astronomische Dunkelheit und es wurde schon wieder heller. Für dieses Objekt muss ich wirklich die Teleskopausrichtung nach Osten wählen und v.a. den OIII - Filter bereithalten und verwenden. IC 1295 konnte ich erkennen, aber die Verifizierung müsste schon noch einmal erfolgen - dann bin ich mir beim nächsten Mal ganz sicher. 8)


    viele Grüße

    René

  • Hallo René,


    danke für deinen schönen Bericht! Kannst du noch etwas zur Himmelsqualität an deinem Beobachtungsort sagen, damit deine Beobachtugen besser eingeordnet werden können? Eine AP von etwa 2mm scheint ja dann bei IC 1295 die Grenze der Wahrnehmbarkeit an deinem Standort zu sein.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo,


    für dieses OdM habe ich zweimal Anlauf genommen. Einmal in der Nacht 04./05.06 und später nochmal in der Nacht 18./19.06.2022.


    Die Bedingungen der ersten Nacht waren sehr gut, die Milchstraße war im Zenit sichtbar. Gegen 1:30 Uhr Ortszeit reichte die Strukturierung bis etwa 30° über den Horizont, die Transparenz war hoch und auch die Luftruhr, es flackerte fast nichts. Die Helligkeit ligt so um Bortle 4.


    NGC 6712 ist im 32mm (93x) Okular nur als nebeliger Fleck ohne Struktur aber deutlich erkennbar.

    Auch bei 176x (17mm) kann ich die Struktur nicht auflösen. IC 1295 konnte ich in dieser Nacht nicht auffinden.

    Ein paar Nächte später habe ich mich nochmal näher mit dem Objekt befasst und es in der Nacht 18/19.06.2022 nochmals in Angriff genommen. Die Bedingungen waren allerdings etwas schlechter.

    Die Transparenz war geringer, die Milchstraße nur im Zenit wirklich erkennbar. Es ging ein leichter sehr warmer Wind trotzdem war die Luft ruhig, kaum Flackern. Zum Horizont hin dunstig. Um 01:07Uhr Ortszeit begann die Beobachtung.

    Auch in dieser Nacht war NGC 6712 nicht auflösbar und zeigte sich nur als Nebelfleck. Die Position von IC1295 habe ich diesmal mit den Umgebungssternen genauer Lokalisieren können. Im 17mm hatte ich den Eindruck etwas zu sehen, sehr schemenhaft, extrem schwach und nur indirekt. Das aber auch getäuscht haben, wegen der Erwartung etwas zu sehen. Im 12mm Pössel (250x) war dann nichts mehr zu erkennen. Ich habe mir dieses Objekt deshalb als nicht gesehen vermerkt.


    Alle Beobachtungen wurden mit einem VMC260L 260/3000, f/11,5 gemacht.


    Viele Grüße und CS,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo Thomas,


    eine klasse Objektauswahl. Für jede Öffnung was dabei.


    NGC 6712 meine Beobachtungen mit Ferngläsern (guter Landhimmel), ich bin aber noch nicht am Ende (kleinste Öffnung/Vergrößerung) angelangt:

    FG 16x70 - westlich von einem schwachen Stern zeigt sich indirekt ein kleiner matter Nebel, nicht zu hell, nicht zu zart, einfach gut - leichter Helligkeitsanstieg zur Mitte hin

    FG 12x50 - direkt sichtbar - indirekt ein leichter Nebelhauch, zur Mitte leicht heller werdend - kompaktes Zentrum, diffuse Ränder

    FG 10x50 - der Weird Globular ist indirekt als zarter kleiner flächiger Nebelhauch erkennbar und kann leicht gehalten werden


    IC 1295 in Teleskopen:

    4" Linse - bei 64x und UHC ist der PN indirekt leicht als matter runder großer Nebelfleck erkennbar - [OIII] geht auch, aber bei UHC hat mir der PN besser gefallen

    12,5" Spiegel - bei 111x und UHC erscheint der PN riesengroß und deutlich - er leuchtet homogen und am Südwestrand ist indirekt ein Stern auszumachen - [OIII] funktioniert auch gut und bei 240x werden die Ränder etwas diffus - ohne Filter ist der PN nur sehr schwach


    Kohoutek 4-8

    Erstaunlich, was Uwe da gezeichnet hat! Ich bin ganz baff und begeistert. Unsereins ist froh, wenn er den PN überhaupt stellar erkennt ;)

    Hier mal meine Beobachtung:

    12,5" Spiegel - bei 72x ist die kleine feine Sternkette schnell gefunden, Einzelsterne sind noch nicht auflösbar - bei 111x wirkt der Bogen ein wenig wie der neblige Schweif von Leiter 15 - bei 160x ist der hellere östliche Stern auffällig und die anderen 4 Lichtpunkte sind indirekt erkennbar - bei 240x und [OIII] war das Bild schon zu dunkel und nichts mehr erkennbar - zurück auf 160x und mit [OIII] blitzen indirekt immer wieder zwei Lichtpunkte auf, der östliche helle Stern und eben K 4-8, der jetzt leicht heller als der östliche Stern erscheint - Beobachtung ohne Filter mittelschwer / mit Filter Grenzbeobachtung


    Beste Grüße


    René

  • Servus beinand,


    gestern Nacht konnte ich endlich das OdM des Monats Juni nachträglich in Angriff nehmen. Beobachtet habe ich mit dem 44cm-Newton der Volkssternwarte Buchloe (da meine Montierung noch in Reperatur ist). Da das Teleskop aber ab 1 Uhr bereits "gebucht" war (Kometenfotografie) hatte ich wenig Zeit. Beobachtet habe ich in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 2022 um ca. 0.30 Uhr. Um 1 Uhr zeigte das Messgerät einen sqm von 21m1. Um Halb 1 wird es noch etwas weniger gewesen sein, aber es hat ausgereicht.


    NGC 6712 springt natürlich ins Auge. Im Übersichtsokular ist der Kugelsternhaufen sehr hell, und bereits klar granuliert. Bei 250x ist er schön bis in den Kern hin aufgelöst. Der Kugelsternhaufen steht in einem sternreichen Umfeld und ist selber wenig konzentriert. Die helleren Sterne des Haufens sind aber doch sehr hell und sehr klar erkennbar, die Lockerheit hilft beim Auflösen bis in den Zentralbereich, wobei ein Nebelhintergrund bleibt. Ich habe keine Sterne gezählt, es waren einfach "viele". Ein sehr schöner Anblick. Der Versuch, auf 800x zu gehen scheiterte, da plötzlich Wolken aufzogen. Gut, dass ich zuerst IC 1295 genauer unter die Lupe genommen habe bzw. unter den Reflektor.


    IC 1295 war überraschend einfach zu sehen (die knapp über 17" Öffnung ist da einfach groß genug). Ich habe folgendes notiert:

    Schon im Übersichtsokular ist ein sehr zarter Nebelfleck angedeutet; bei 250x ist er am besten zu beobachten gewesen. Auch da ist der Fleck sehr dezent, aber auffallend groß. Der sternreiche Hintergrund erschwert die Analyse und es ist mir nicht klar, ob einer der durchscheinenden Sterne der Zentralstern ist oder das alles Hinter-/Vordergrundsterne sind. Direkt betrachtet ist machbar, ihn zu erkennen, indirekt ist er schon sehr deutlich. Es fällt aber auch indirekt schwer, den genauen Rand zu erkennen, da er sehr schwach ausläuft. Der Vergleich mit Fotos zeigt dann, dass der schwach diffus auslaufende, schwer zu erkennende Rand eine schwächere, äußere Schale ist. Ich konnte den helleren, inneren Bereich nicht klar von der äußeren, diffusen Schale trennen, da ich keine klare Abstufung zwischen beiden Strukturen erkennen konnte, aber dass er außen schwächer ist, ist auffällig. Ein sehr zartes Objekt. Der gute Himmel hat hier sicher sehr geholfen.


    Da ich ja erst den PN, dann den KS angschaut habe und dann Wolken aufzogen, konnte ich den winzigen Nebel Kohoutek 4-8 nicht mehr probieren. Schade, denn das Seeing war gut genug, um 800× zu vergrößern (hatte vorher NGC 7026 angesehen, als es noch etwas heller war). Als die Wolken wieder weg zogen, habe ich dann das OdM Juli mit den 17" besucht und musste dann das Teleskop der Kometenkamera zur Verfügung stellen ;-).


    Ein sehr schönes OdM. So nah beieinander zwei so unterschiedliche Objekte zu sehen, hat was. Vor allem, wenn man im Übersichtsokular vom einem zum anderen fahren kann. Ich hätte IC 1295 aber im Übersichtsokular nicht erkennen können, wenn ich nicht genau gewusst hätte, wo es zu finden ist. Da helfen drei helle Sterne direkt nordöstlich von NGC 6712, die einen kleinen Bogen bilden. Geht man vom mittleren Stern in Richtung Kreisbogenmittelpunkt, dann hat man genau die Richtung, in die man das Teleskop verschieben muss, um IC 1295 zu finden. Und dort, etwas östlich des PN ist wieder ein recht heller Stern. Daher kann man auch bei einem spiegelverkehrtem, auf dem Kopf stehenden Anblick im Teleskop den Ort sehr leicht und exakt finden.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo zusammen,


    gestern hatte ich endlich mal wieder Gelegenheit, ein OdM zu beobachten: mit 25" f4 auf 750 Meter Höhe (fst. 6,4 mag; sehr trockene Luft, gutes Seeing).


    Der Kugelsternhaufen NGC 6712 erschien sehr kompakt und in der Form etwas unregelmäßig. Vor nebligem Hintergrund war eine Reihe von Einzelsternen erkennbar. Sie verteilten sich unregelmäßig über die Fläche des Haufens.


    IC 1295 erschien ohne Filter eher schwach und ringförmig, mit OIII Filter dagegen als kräftiger Wattebausch. Ich konnte keinen Zentralstern sehen.


    Der kleine PN K 4-8 reagiert sehr gut auf den OIII Filter. Wenn man nicht weiß, welcher der schwachen Sterne in der 5er-Kette der PN ist: Filter blinking zeigt es sofort. Details konnte ich in K 4-8 aber nicht erkennen.


    Viele Grüße

    Johannes

  • Hallo Sternfreunde,


    ich konnte zwar mittlerweile keine weitere visuelle Beobachtung des OdM machen, allerdings hatte ich vorgestern nochmal die Gelegenheit von meinem Balkon aus eine neue Aufnahme aufzunehmen:



    Die Aufnahme entstand mit einem Photon 8" f/4 Newton mit Maxfield-Korrektor auf einer HEQ5 Pro und einer ASI183MC Pro mit etwa 1,5 Stunden Belichtungszeit unter Verwendung eines L-Extreme-Filters. Ohne den L-Extreme-Filter ist der planetarische Nebel nur schwer rauszuarbeiten. Mit dem Filter wird aber schön die Schalenstruktur des Nebels deutlich. Man könnte denken, dass der Nebel eine Stundenglas-Struktur hat, auf die man von schräg oben draufschaut!? Der Kugelsternhaufen ist auch recht gut aufgelöst. Der kleine Kohoutek ist als grünes Sternchen in der Fünferkette rechts neben IC1295 sichtbar.


    Clear Skies

    Thomas

  • Hallo zusammen,


    kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag vorher. Nachbeobachtung NGC 6712


    NGC 6712

    FG 10x35 - indirekt erkennbar als schwache, neblige Aufhellung - der Nebel kann leicht gehalten werden


    Ich versuche demnächst mal mit noch kleinerer Öffnung drauf zu halten. Da sollte noch etwas nach unten gehen.


    Viele Grüße


    Rene

  • Kohoutek 4-8

    Erstaunlich, was Uwe da gezeichnet hat! Ich bin ganz baff und begeistert. Unsereins ist froh, wenn er den PN überhaupt stellar erkennt

    Das hatte mich auch etwas gewundert, deshalb habe ich mal genauer nachgesehen.

    Die verlinkte Zeichnung zeigt Sa 2-237, das ist ein anderer PN!

    K 4-8 heißt auch Sa 2-374.

    Vielleicht kann noch jemand diesen falschen Link oben entfernen.



    Letzte Nacht habe ich mir das OdM nochmal angesehen (11" SCT, Bortle 5).

    In NGC 6712 konnte ich bei 93x einen Stern, bei 127x etwa 5 Sternchen auflösen.

    Bei höherer Vergrößerung kamen seeingbedingt keine weiteren Einzelsterne dazu.


    Bei 127x mit UHC-Filter war die Ringform von IC 1295 vielleicht einmal kurz aufgeblitzt.

    Aber auch mit dem 4nm OIII-Filter war die Ringform nicht zweifelsfrei erkennbar.

    Bei anderen Objekten funktioniert der enge OIII-Filter besser, beispielsweise bei Sh 2-91, meinen Highlight letzte Nacht.


    Gruß

    Ronny

  • Hallo Ronny,


    danke für's Nachschauen, in der Tat stimmt die Sa# nicht, der verlinkte Nebel ist ein anderer! Hätte man eigentlich durch den Vergleich mit den Fotos merken müssen, da es sich bei dem Kohoutek 4-8 um einen runden Planetary handelt. Leider kann ich nicht mehr nachvollziehen, wie es zu dem Fehler kam. Ich habe allerdings den Link im Eingangsposting rausgenommen.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Ein so schönes Paar, so schöne Beobachtungen, so schöne Bilder... da muss ich auch - wenn auch etwas spät, zumal ich die beiden immer wieder aufgesucht habe.


    NGC 6712 im Scutum:

    Mit dem 10" f/5,4 Dobson. 35 km SW Berlin, Juli 1992 Gute Durchsicht, Horizont etwas nebelig, fst = 5,7 mag, Seeing 4 (Schulnotenskala 1-6):

    Schon im 80 mm Lumicon Super Finder als sehr kleiner, aber sehr heller Fleck zu sehen!. im 9 mm Nagler (153- fach) fast auflösbar, trotz dem ziemlich schlechtem Seeing. Westliche Seite heller und daher unsymmetrisch. Ein Stern ca. 9 mag 30' westlich.


    Mit dem 6" f/5,6 Reise Dobson. Elsass. August 1992. fst. besser 6,0 mag, Seeing 5 (Schulnotenskala 1-6):

    Der Kugelsternhaufen befindet sich ca. 2° (1,5 Gesichtsfelder mit dem 24 mm WF) SSO von M11. Sieht sehr smooth aus, überhaupt keine Zentralaufhellung. Mittenbereich homogen hell, am Rand diffus auslaufend. Keine Einzelsterne. Unrund, SW-Seite hat eine Abflachung. Sieht gar nicht wie ein Kugelhaufen aus.


    Zeichnung am 6" Reisedobson:


    Mit dem 17,5" f/4,5 Dobson auf dem Mte. Nebin, Italien, 2.300 m hoch. Aug 1995. Gute Durchsicht, aber kein richtiger Hochgebirgshimmel, fst = 6,0 mag, recht ordentliches Seeing 3, +6°C:

    Schon im 4" f/4,1 Newton Finder ist der Kugelhaufen NGC 6712 hell zu sehen. Am besten im 7 mm Nagler. Am Rand total in Einzelsterne aufgelöst, in der Mitte aufgelöst mit Restglow. S-W Seite abgeplattet. Dunkelbalken im SO des Haufens, SW-NO verlaufend.



    IC 1295 im Scutum:

    Mit dem 17,5" f/4,5 Dobson auf dem Mte. Nebin, Italien, 2.300 m hoch. Aug 1995. Gute Durchsicht, aber kein richtiger Hochgebirgshimmel, fst = 6,0 mag, recht ordentliches Seeing 3, +6°C:

    Direkt 30' westlich vom Kugelhaufen NGC 6712 im 32 mm WF sofort im gleichen Gesichtsfeld zu sehen! Den besten Kontrast im 7 mm Nagler (285- fach) + Lunicon UHC Filter. Ohne Filter recht diffuser Rand, mit Filter am Rand besser definiert, aber immer noch etwas weich auslaufend. Ein Loch in der Mitte, das deutlich sichtbar, aber nicht besonders ausgeprägt ist. Insgesamt leicht oval in O-W und riesengroß. Ohne Filter leuchtet die Scheibe manchmal unregelmäßig.


    Zeichnung am 17,5" Dobson:


    K 4-8 ist übrigens in SkySafari 6 pro zu weit südlich gezeigt - skandal!

  • Und hier mein aktuelles Bild frisch aus dem "Fixierbad":


    5029-planetaries-ic-1295-k4-8-kugelhaufen-ngc-6712-im-schild


    Der 2- Band Filter macht am Planetary gute Arbeit. Damit kommen auch die 2 Augen im Zentralteil sowie die Außenschale. Wie Thomas schreibt, ist er ohne den Filter doch recht blass. Dafür sind die Sterne ohne Filter schicker und tiefer. Z.B. ist der Zentralstern (16,8 g_mag aus GAIA) in der reinen Filteraufnahme kaum zu sehen, in der kombinierten Endversion jedoch schon. Winzling Kohoutek 4-8 verrät sich durch die schicke Türkisfärbung.


    Der Kugelhaufen zeigt die gerade SW Kante und den SO Dunkelbereich, wie damals mit dem 17,5" visuell gesehen.


    Die Aufnahmedaten:

    Planetarische Nebel IC 1295 + Kohoutek 4-8 + Kugelsternhaufen NGC 6712 in Schild.

    Teleskop: TS Photon Newton 200/1200 ohne Komakorrektor.

    Montierung: Losmandy G11

    Kamera: ZWO ASI 294MC Pro

    Guiding: PHD2 Sucherguiding

    Filter: Astronomik UV/IR Cut und Optolong L-Enhance Zweibandfilter

    Belichtung: 54x2 min mit Astronomik UV / IR Cut Filter für die Sterne. 80x2 min mit Optolong L-Enhance Zweibandfilter für etwas Sterne, aber hauptsächlich für den Nebel. Total 4h28m, Darks. Ohne Flats. Belichtung in 2 Nächten (27. und 30.08.2022)

    Bedingungen: Klarer Stadthimmel, Laternen, kein Mond. Bortle 7, fst ca. 4 mag

    Bearbeitung: Stacking mit DSS, Hintergrundabzug + Hystogrammstrecken mit Siril (Graxpert), weiter einebnen mit Fitswork. Die Filteraufnahme mit Starnet++ die Sterne entfernt und den Planetary weiter gestreckt. In Gimp die 3 Ebenen wieder übereinander gelegt.

    Sterngrenzgröße: ca. 17,5 mag


    Dies ist ein Crop von 37'x25'. Das volle Feld hat 55'x37'. Ich hatte fiese Gradienten durch meine Straßenlaternen wegzubügeln, daher haben wohl die Flats nicht funktioniert, ich habe sie weggelassen und den unebenen Randbereich weggeschnitten.

  • Moin,

    nachdem die Nächte bei uns im hohen Norden jetzt langsam wieder dunkler werden, habe ich mich mit meinem 16"-er am Juni-OdM versucht. Bei einer Luftfeuchtigkeit von ~ 90% ,

    einer visuellen Grenzgröße etwa besser als 4mag und großer Luftunruhe ging ich das Vorhaben an. NGC 6712 zeigte sich bei V= 90x als nebliger Fleck mit einer leichten Aufhellung zur Mitte hin. Einzelsterne waren auch mit höherer Vergrößerung nicht zu erkennen, wobei das schlechte Seeing bei V= 150x schon zuschlug. Nach einem kleinen Schwenk und dem Einsatz eines OIII- Filters konnte ich den PN IC1295 mit indirektem Sehen, wieder bei V=90x, sicher halten. Er zeigte sich als schwache Nebelscheibe ohne Struktur. Eine Steigerung der Vergrößerung brachte keine Verbesserung des Gesehenen. Den kleinen Kohoutek 4-8 habe ich nicht gefunden, weil ich wohl an der falschen Stelle gesucht habe. Das auffällige Sternenmuster wollte sich mir einfach nicht zeigen.

    Inzwischen war die Luftfeuchtigkeit weiter gestiegen und alles triefend nass. Trotz dieser Begleitumstände waren es am Ende wieder mal zwei schöne Stunden am Teleskop, die ich nach der langen Zwangspause mit den weißen Nächten richtig genossen habe.


    Viele Grüße aus Schleswig-Holstein

    Wolfgang

  • Guten morgen,


    Ich habe das OdM am 6.8 unter mäßigem Vorstadthimmel beobachtet, Dobson 22“

    SQM 20,60, Seeing 4-5 (Schulnoten)


    KS Ngc 6712 unregelmäßig, Einzelsterne sichtbar ab 170 x, für mich sah die Form eher wie ein Fünfeck aus… aud alle Fälle „weird“.


    PN IC 1295 mit OIII deutlich sichtbar, die auf den Fotos sichtbare innere helle Schale mit der Hufeisenförmigen Öffnung konnte ich sehen, die äussere Schale nicht und auch keine Sterne innerhalb des Nebels.


    K 4-8 nicht gesichtet.


    Da muss ich nochmal an einer dunkleren Stelle bei besseren Bedingungen nachbeobachten.


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Hallo zusammen,


    hier noch ein verspäteter IC 1295 von vor 10 Tagen. Bin jetzt erst dazu gekommen, ihn ins Reine zu zeichnen.

    Ort: Schwäbische Alb, 750 Meter, Luft sehr trocken, gutes Seeing, gute Transparenz, fst. 6,4 mag.


    Ich habe den PN (wie immer, wenn möglich) ohne Filter beobachtet. Der Filter macht den PN zwar heller, nivelliert aber alles und läßt die schwachen Sterne verschwinden. Das Loch, das etwas aus der Mitte des PN verschoben ist, war gut zu erkennen. So stark wie auf der Zeichnung war der Kontrast zu den helleren Teilen allerdings nicht. Von dem äußeren Bogen war in der Nähe des hellen Sterns rechts ansatzsweise ein Stück zu erkennen.



    Viele Grüße

    Johannes

  • Hallo zusammen,


    heute waren mit Dämmerungsbeginn keine Wolken, d.h. ich konnte in die Sternwarte und endlich wieder einmal schauen. Eigentlich wollte ich das OdM Juli erforschen, aber alleine Deneb im Schwan war so weit im Zenit, dass ich echt Schwierigkeiten hatte einen freien Durchblick am Ende des Kuppelspalts zu haben. Die Klettereinlage am Ende der 3 Meter Leiter ... ach was, das war mir einfach zu hektisch.


    Die Bedingungen waren so gut, dass ich mir dachte - dann gehst halt ´nen Monat zurück und nimmst dir NGC 6712 und IC 1295 vor. Die Beobachtung in Südrichtung war schon deutlich komfortabler.


    Beobachtungszeitraum war von ca. 22:30 Uhr bis 23:15 Uhr. Die visuelle Helligkeit habe ich an Zeta Delphini mit +4,6 bestimmt. Gefühlt war´s vielleicht noch ein wenig besser.


    Beobachtet habe ich wieder mit einem 14 Zoll F4.45 Newton. Im Einsatz waren Tele Vue Nagler 13mm (120x), 9mm (174x), 7mm (224x), 5mm (314x) und ein OIII Filter.


    NGC 6712 war strukturreich zu sehen - Einzelsterne gut erkennbar.


    Nachdem ich beim letzten Mal meine Schwierigkeiten mit IC1295 hatte, bin ich recht schnell dort hin gewandert. Im 13er Okular war gleich deutlich der Fleck zu sehen. Im 9er und 7er konnte ich IC 1295 schön herausvergrößern, die Präsentation im 9er hat mir sehr gut gefallen. Mit dem 7er habe ich noch den OIII-Filter draufgeschraubt und das war herrlich - alles deutlich abgedunkelt - IC 1295 stand jedoch herrlich als Wattebausch da.


    Die 5er Sternenkette konnte ich gleich in Nähe von IC 1295 schon im 13er Okular erahnen. Hier habe ich dann bis zum 5er vergrößert. Die Sternenkette konnte z.T. mit indirekten Sehen wahrnehmen. K4-8 als mittlerer ´Stern´ habe ich sehen können. Jedoch hätte ich diesen Winzling niemals als einen planetarischen Nebel identifiziert.


    viele Grüße

    René

  • Hallo, René und Kollegen,


    könnte es sein, dass ich mich oben in meinem Beitrag #2 vertan habe und nicht der mittlere Stern der 5er Sternenkette der PN K4-8 ist, sondern der "grünliche" schwache Stern zw. dem 3. und 4. 5tern von links? :huh: ...oder ist mit Sicherheit der mittlere 3. Stern der PN?

    Die Sache hat sich erledigt: habe gerade gesehen, dass tatsächlich der mittl. Stern der PN ist: sorry!


    IC 1295 und NGC 6712 im Sternbild Schild (Scutum)


    viele Grüße und cs

    Andreas

  • Hallo Thomas




    Sehr schöne Auswahl zum OdM Juni22.

    Ich habe ein 3,5Std Zeitfenster am 22-23.August 22 genutzt. Die Luftfeuchtigkeit betrug

    etwa 60% bei guter Transparenz und mäßigem Seeing.

    Der schöne Kugelsternhaufen NGC6712 viel gleich ins Auge und konnte in Einzelsterne aufgelöst werden. Mit UHC Filter wurde die Position

    des PN auch gleich erkannt. Der planetare Nebel wabberte etwas und konnte nur strukturlos wahrgenommen werden (sogar ohne Filter).

    Der daneben liegende Kohoutek 4-8 konnte ich bei 400fach mit aufs Bild bringen. Vergrößerungen bis 600x zeigten aber keine

    auffälligen PN Merkmale des sehr kleinen PN. Mit Filter strahlten nur die drei Helleren der 5er Kette durch.




    Ein planetarisches Nebelpaar im Schild / IC1295 und Kotoutek 4-8




    Dank Dir fürs Einstellen


    Grüße an alle

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