Mein erstes Bild der Sonne (aka "Wenn günstiges Equipment auf mittelmäßige handwerkliche Fähigkeiten trifft")

  • Hallo zusammen,


    bedingt durch eine etwas längere Krankheitspause hatte ich Zeit (und vor allem auch Lust) etwas mehr an meinem "Günstig-Teleskop" von Seben zu basteln. um zu sehen, was man aus der Sache rausholen kann.


    Dazu gehört unter anderem auch ein Sonnenfilter.


    Die Pläne waren schon eine Weile gemacht, die 3D Druckteile ebenfalls fertiggestellt. Kleinteile wurden im Laufe der Woche besorgt und am vergangenen Samstag wurde gewerkelt.

    Herausgekommen ist dabei ein Sonnenfilter (mit Baader Folie), der sehr angenehm fest auf das Seeben passt:


    Vorderansicht


    Rückseite



    Heute war dann "first light" der ganzen Aperatur von der Balkonwarte aus:


    Und hier das (vermutlich etwas zu heftig bearbeitete) "first light" Bild der ganzen Sache, geschossen mit der Handykamera bei 5MP freihändig vor einem 10mm Svbony "Goldkante" Okular:



    Klar ist das weit weg von "optimal" und einige Dinge konnte ich für zukünftige Projekte lernen - aber es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, das ganze von Anfang bis Ende hin zu bekommen, inklusive Vorüberlegungen, Design, Druck, Basteln, Spechteln und schließlich Foto.




    Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf weitere Bilder. Ggf. ja dann auch mal mit ordentlicher Kamera oder DSLR.


    Gruß!

  • Hi Ben,

    das ist doch gar nicht schlecht und an Deiner Bastelei ist nichts auszusetzen - das gibt es sicher in "Kaufversion" auch nicht besser - teilweise im Gegenteil. ;)

    2 Dinge fallen mir auf, die sicher einfach zu beheben sind:


    1) Du bist nicht ganz im Fokus, versuche mal, auf die Sonnenflecken zu fokussieren. Mit Handy ist das evt. schwierig.

    2) Die vielen Dust-Donuts. Die sollten verschwinden, wenn Du das Handy-Objektiv und/oder das Okular putzt. :)


    Ansonsten: für's erste und für "mit Handy durch Okular" - Top!


    CS, Jochen

  • Danke für eure Antworten.


    Wie gesagt ging es mir nicht um von Anfang an perfekte Fotos. Der Weg dorthin und das "einfach tun" war mir für den Moment wichtiger. Aber ich nehme gerne alles mit für die nächsten Male, an denen ich mich mit der Sonne beschäftige.


    Nächstes Projekt wird vermutlich erstmal eine einigermaßen passable Montierung werden, die zumindest leidlich automatisch nachführt, sodass das nicht mehr manuell tun muss und ich tatsächlich mal beide Hände eine Zeit lang frei habe für Dinge wie Fokus und/oder Fotos.


    Gruß!

  • Hallo Ben,

    das fokussieren gelingt mir beim visuellen Beobachten auch gut, sofern ich die Sonnenflecken als Orientierung nehme.

    Mit der Astrokamera als auch DSLR, selbst bei 10-facher Vergrößerung hatte ich die gleichen Probleme. Mals ehen, ob ich das gelöst bekomme.


    Mit welchem Mazerial hast Du den Halter 3D-gedruckt? Reicht da PETG? Bei der direkten Sonnenbestrahlung dürfte PLA überhaupt nicht gehen.


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Mit welchem Mazerial hast Du den Halter 3D-gedruckt? Reicht da PETG? Bei der direkten Sonnenbestrahlung dürfte PLA überhaupt nicht gehen.

    Hallo Hartmut,


    der Druck ist tatsächlich "nur" PLA.


    Ich habe bereits einige PLA Teile, die relativ lange bei Wind und Wetter draußen waren gesehen. Daher (und weil ich vermutlich nicht so häufig Sonnebeobachtung machen werde) wurde dieser Versuch einfach mit dem vorhandenen PLA gedruckt.


    Liest man sich im Netz ein wenig um, gibt es ebenfalls viele Meinungen, die PLA als "nicht so kritisch" einschätzen, was direkte Sonnen- oder UV-Bestrahlung angeht. Z. B. hier, hier und hier. Zumindest, wenn man sie nicht ständig den Elementen ausgesetzt hält, sondern (wie in meinem Fall) nur sporadisch, sollten sie zumindest ein paar Jahre halten.


    Gerne (hatte ich ja oben auch geschrieben), lerne ich hier aber auch dazu für zukünftige Projekte! Auch werde ich meinen Druck mal genauer im Blick halten die nächste Zeit.


    Gruß

  • Servus Ben,


    schön gelöst, aber doch drei Anmerkungen von mir dazu.


    - du hast einen dunklen Filz- oder Flies vorne auf den Rahmen geklebt, das hätte ich möglichst hell gelassen

    - die Folie hätte mit weniger "Faltenwurf" in die Halterung eingebracht werden können. Sie soll nicht straff gespannt sein, aber die Falten ließen sich trotzdem vermeiden

    - den Sucher solltest du bei Sonnenbeobachtungen unbedingt abnehmen. Man kann auch mal vergessen, dessen fronsteitige Abdeckung aufzusetzen und noch schlimmer wäre es, wenn ein Gast den Sucher benutzen will, um auf die Sonne nachzuführen. Kein Sucher dran- keine Gefahr


    Gruß Stefan

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank!


    Der Filz ist tatsächlich ein "Versehen" bzw. meiner zwei linken Hände geschuldet X/ Die hätte eigentlich nach innen gehört. Da aber die Durchgangslöcher nicht komplett 120° sind, sondern leicht versetzt, konnte ich es nicht einfach drehen. Ich verbuche es als "besser machen für's nächste Mal".


    Auch bei der Folie werde ich definitv nächstes Mal einen anderen Ablauf anwenden. Die Falten sind zum Glück nicht so tragisch - aber ja, es geht besser.


    Den Sucher möchte ich über kurz oder lang an eine andere Stelle verlegen bzw. gleich einen anderen drauf zu montieren, da dieser einfach nur "mau" ist. Dennoch vielen Dank für die Hinweise dazu!


    Gruß

  • der Druck ist tatsächlich "nur" PLA.


    Ich habe bereits einige PLA Teile, die relativ lange bei Wind und Wetter draußen waren gesehen. Daher (und weil ich vermutlich nicht so häufig Sonnebeobachtung machen werde) wurde dieser Versuch einfach mit dem vorhandenen PLA gedruckt.

    Liest man sich im Netz ein wenig um, gibt es ebenfalls viele Meinungen, die PLA als "nicht so kritisch" einschätzen, was direkte Sonnen- oder UV-Bestrahlung angeht. Z. B. hier, hier und hier. Zumindest, wenn man sie nicht ständig den Elementen ausgesetzt hält, sondern (wie in meinem Fall) nur sporadisch, sollten sie zumindest ein paar Jahre halten.

    Gerne (hatte ich ja oben auch geschrieben), lerne ich hier aber auch dazu für zukünftige Projekte! Auch werde ich meinen Druck mal genauer im Blick halten die nächste Zeit.

    Dann hast Du echt gutes Material erwischt! Mein billiges von "Filamentwerk" taugt dafür überhaupt nicht. Bin inzwischen auf Material umgestiegen, das 1/3 bis doppelt so teuer ist und das läßt sich auch besser verarbeiten. Hatte es aber nie mehr draussen versucht


    Ich habe anfangs PLA genutzt für ein paar Vogelfutterstellen. Die sind nicht direkt der der Sonnenbestrahlung ausgesetzt (Nordseite) und trotzdem haben sich die meisten Teile verzogen.

    Hab das meiste dann noch mal mit PETG gedruckt. Das hält nun.


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

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