Messier 51 Gestern bis Heute

  • Hallo zusammen,


    als ich vor 5 Jahren mit der Astrofotografie angefangen habe, war die Fotografie und die Bildbearbeitung schon lange mein


    Hobby. Meine Lieblingssendungen im TV waren auch seit jeher Weltraum-Dokus: Unser Kosmos, Strip the Cosmos, Spacetime, Terra X


    Faszination Weltraum, Das Universum, und wie sie alle heißen, habe ich doppelt und dreifach gesehen.


    Also, dache ich, was liegt näher als ein Teleskop zu kaufen und super Weltraum Bilder zu machen.


    Genau wie ich grundsätzlich nie eine Bedienungsanleitung lese, habe ich mich natürlich auch nicht vorher über Astrofotografie


    informiert.


    Also, was habe ich daraufhin gekauft:


    - Eine Montierung (keine Ahnung was EQ oder AZ bedeutet..) ..also eine die beides kann, die Skywatcher AZ-GTI !


    - Teleskop (das ist bestimmt alles ganz klein da oben im Weltraum..) ..also viel Brennweite, ORION Maksutov 127/1500mm !


    - Kamera (hatte ich ja schon) Canon EOS600D, EOS1000D also brauch ich ja nur so ein komischen Canon EOS T-Ring !


    Und los ging es..


    Die Ernüchterung kam schnell, f/12 und 1500mm da war nix zu sehen!


    Und wenn da was wahr, war es schier unmöglich darauf zu fokussieren !


    Irgendwann habe ich es dann doch halbwegs hingekriegt, und das war mein Ergebnis:



    Ich war stolz wie Bolle, das Bild auf mein Handy geladen und Freunden und Familie unter die Nase gehalten.


    Als die Begeisterung, bei denen allerdings relativ verhalten ausfiel, wachte ich auf.


    Von da an begann meine Lehrzeit, die immer noch anhält, und wahrscheinlich auch zu meine Lebzeiten nie enden wird.


    Hier also mein Etappenziel 2022:


    Bilddaten:

    Teleskop: GSO (TS-Photon) modifizierter Newton 200/1000 f/5

    Kamera: ZWO ASI294MC/MM Pro

    Filter: UHC,LUM,R,G,B,L-eXtreme

    Belichtungszeit: über 10Std.

    Montierung: Skywatcher AZEQ6

    Software: N.I.N.A., Fitswork, Siril, PSP9


    Ich wünsche noch ein schönes Wochenende.


    Grüße un CS

    Karsten

  • Moin Karsten,


    Ein schönes Etappenziel ist Dir da gelungen :thumbup:

    keine Ahnung was EQ oder AZ bedeutet..)

    das ist bestimmt alles ganz klein da oben im Weltraum..) ..also viel Brennweite

    Irgendwann habe ich es dann doch halbwegs hingekriegt

    Als die Begeisterung, bei denen allerdings relativ verhalten ausfiel

    :D :D :D


    Klingt genau wie bei mir! ^^ Mein "Erstlingswerk" war allerdings qualitativ deutlich unter Deinem - herumgezeigt habe ich es (natürlich) trotzdem - stolz wie Bolle! 8)

    Und ja - man lernt immer weiter.

    Ich selbst habe im Sommer 2020 mit dem Hobby begonnen (bin also jetzt 2 Jahre dabei) und noch lange nicht am Ende meiner Lernkurve angelangt.

    Meine aktuelles Wissen habe ich übrigens komplett aus diesem Forum, denn in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es niemanden, der so ein Hobby betreibt.

    So manches Mal hätte ich mir Beistand gewünscht - besonders Nachts um 3 allein auf dem Acker, wenn sich die komplexe Technik mal wieder verselbstständigt hatte und die Montierung in die falsche Richtung drehte. ;) Auf der anderen Seite - vielleicht war das sogar besser, dass keiner dabei war wenn ich wie Rumpelstilzchen wild fluchend um das Teleskop getanzt bin (evt. waren nicht alle Flüche jugendfrei...)

    Es gab jedenfalls viel zu lernen - wenn Du Dir meine ersten Postings hier anschaust - Uiuiui...


    Mit den schönen Bilder erwacht übrigens auch langsam das Interesse am "astronomischen Background" bei mir - besonders, seit ich meine erste Supernova "auf dem Schirm" hatte.

    Mal schaun, wo die Reise hingeht - spannend bleibt es auf jeden Fall!


    Viele Grüße und CS, Jochen

  • Moin Jochen,


    vielen Dank !


    Das Hobby hat schon was Magisches, ganz egal wie "schlecht" die ersten Fotos aus dem Weltraum auch sind.


    Alleine der Gedanke, dass man etwas fotografiert, das so unglaublich weit weg ist, fasziniert so dermaßen, daß man weiter


    macht.


    Mit den schönen Bilder erwacht übrigens auch langsam das Interesse am "astronomischen Background" bei mir


    Dann wird man plötzlich vom Ehrgeiz gepackt, mit jedem fertigen Bild werden die selbst gesteckten Ziele höher (und das


    Ersparte wird weniger ;-)).



    Ich finde es ja sehr interessant, daß wir beide am Anfang den selben Fehler gemacht haben:


    (das ist bestimmt alles ganz klein da oben im Weltraum..) ..also viel Brennweite


    Ich hatte die Planetenkamera (mit einer 3fach-Barlow) am Okularauszug


    Die meisten unbedarften Leute glauben übrigens, daß ein Teleskop nur ein überdimensioniertes Vergrößerungsglas ist.


    Wenn man dann noch bei den beiden großen Teleskop Shops die "rundum-sorglos-pakete" mit 127/1500 Mak an einer AZ-GTI auf einer Säulenverlängerung!! sieht, ist das schon einigermaßen irreführend.


    Ein gutes einsteiger Teleskop soll nicht in erster Linie kleine Dinge groß machen, sondern es sollte dunkle Dinge hell machen !


    Grüße und CS

    Karsten

  • Hallo Karsten

    So wie du es schreibst haben wohl sehr viel jetzige Astronomen mal angefangen.

    ..Es gibt einen auslösenden Moment, und dann geht die Post ab.

    Das Schicksal bei den etwas Älteren ist das sie schon mehr Geld zur Verfügung haben.

    Bei den Jüngeren überwiegt dann meist der Selbstbau.

    (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regeln)

    Man liest wenig und vertraut auf die "Fachleute".....na klaro. 8o

    Dann mit dem Erwerb der ersten Ausrüstung geht doch die Party erst richtig los...Erfahrungen werden gesammelt, gute wie schlechte. Die ersten Erfolge lassen einen nach mehr streben. Vor allem zu mehr Ausgaben :D.

    usw...usw ..

    Ich sag ja immer ein Hobby das kein Geld kostet ist kein Hobby.

    Aber Schlussendlich ist es die Faszination die uns bei der Stange halt und uns in kalten Nächten nach draußen treibt 8) .

    Du hast zumindest schon Mal einen kleinen Vorteil in Bezug auf die Astrofotografie da du dich mit Photoshop schon Mal auskennst. Die Astrofotografie ist zwar noch einmal ein ganz anderes Kapitel der Fotografie, aber das hast du sicherlich auch schon bemerkt ;).

    Dein M51 schaut auf jeden Fall schon mal recht gut aus.

    10h Belichtungszeit ist schon Mal ne Hausnummer für das Objekt.

    Du kannst vielleicht noch kurz etwas zu deinem Standort bzw zu deiner Himmelqualität sagen. Dann ist es etwas leichter das Bild richtig zu beurteilen .

    Wie ich aus deiner Beschreibung lese hast du mit zwei Kameras gearbeitet und div. Filtern, was ja vollkommen ok ist. Nur der UHC Filter wundert mich etwas. :/ .

    Ich benutze unter meinem Bortel6 Himmel außer Schmalband und RGB Filter keine anderen Filter mehr.

    Ich finde die ganzen Lichtverschmutzung Filter verhageln die Farben schon Recht stark, und mit den neusten Gradationstools der Bearbeitungsprogramme bekommt man das auch ohne Filter hin.

    So...genug getippelt.

    Ich wünsche dir weiterhin gute Erfolge und viel Spaß bei der Astronomie :thumbup:...es bleibt Spannend.

    ....und wenn es Fragen gibt bist du hier im Forum immer an der richtigen Stelle.

    Beste Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Ich hoffe ich lasse jetzt keinen Punkt unbeantwortet. ;)


    Das mit dem höheren Budget im alter mag in den meisten Fällen stimmen.


    Ich bin ja mit meinen 47 Jahren auch nicht mehr ganz so taufrisch,


    dennoch bevorzuge ich manchmal eine eigene Bastellösung,


    anstatt die teilweise unerhörten Preise für, einige simple Bauteile, zu bezahlen.


    Zu dem Standort, ich bin ganz oben im Norden, kurz vor der dänischen Grenze, bei einem Bortle 4-5 Himmel.


    Das mit dem Filter sammelsurium kam zustande, weil ich die Galaxie ein bisschen als Lückenfüller,


    immer wieder zwischendurch aufgenommen habe.


    Vielleicht noch ein Wort zu den UHC Filter.


    Mir ist schon klar, daß der unter den "alten Astro-Hasen" einen sehr


    schlechten Ruf hat.


    Das hat mich allerdings noch nie davon abgehalten, meinen eigenen workflow zu entwickeln.


    Ich gebe dir recht, das die Farben, durch den Filter, bei einer OSC Kamera eher bescheiden sind.


    Darum nutze ich den UHC Filter auch ausschließlich in der mono Kamera als "LUM-Filter".


    Mir ist auch klar, daß ich dadurch natürlich etwas Signal verliere, aber im Umkehrschluß habe ich weniger Probleme mit


    Gradienten durch die Lichtverschmutzung und das subjektive Gefühl, daß einige Details in den Bildern besser rüberkommen.


    Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende.


    Grüße und CS

    Karsten

  • Servus Karsten,


    ich wäre nicht weniger begeistert gewesen, wenn mein erstes Foto so wie dein erstes Bild von M 51 gewesen wäre. Und schließlich kann man da ja auch wirklich viel erkennen. Was übrigens sogar viel besser als auf dem 10h-Foto zu erkennen ist, sind die extrem hellen Galaxienkerne. M 51 ist ja nicht von ungefähr eine Galxie mit aktivem Galaxienkern (Seyfert-Galaxie Typ II). Und NGC 5195 hat ebenfalls einen auffallend hellen Kern für eine Zwerggalaxie. Da sollte also auch die Post abgehen.


    Dein 10h-Foto zeigt natürlich viel mehr an Information, aber durch die nichtlineare Bildhelligkeit sind die Galaxienkerne hier stark runtergedrückt und die schwachen Bereiche der Galaxie(n) hochgezogen worden. Man kann da die Seyfert-Galaxie gar nicht mehr erkennen, dafür aber HII-Regionen und vieles mehr. Stell dein Erstlingswerk also nicht unter den Scheffel. ;)


    Dein aktuelles Etappenziel ist natürlich spektakulär und sehr gut geworden. Dein altes Fotos hat aber eben auch seinen Reiz.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    vielen Dank für deine tolle Bildbewertung.


    Ganz besonders hat mich die Beurteilung meines Anfangsbildes gefreut.


    Aber es stimmt natürlich auch, dass man bei sehr langen Belichtungen, die hellen Bereiche dämpfen muß, um die feinen Details


    hervorzuheben.


    Hier einen guten Kompromiss zu finden, ist sicherlich nicht leicht.


    Ich habe unter Berücksichtigung deines konstruktiven Hinweises das Bild noch einmal leicht Überarbeitet.





    Ich muss zugeben, dass mir die Version mit den hellen Galaxienkernen auch deutlich besser gefällt.


    Ich wünsche noch einen schönen Herrentag.


    Grüße und CS

    Karsten

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