Roadtrip Korsika

  • Für StephanPsy.




    Eine vom Wind zerzauste Kiefer, die sich am Felsen festkrallt. Dahinter kräuselt sich wildes blaues Wasser, an kleinen aus dem Wasser ragenden Felsen aufbrandend. So führt mein Desktop zurück in den Urlaub. In den Kopfhörern düdelt „Spacenight“ – Noisecancelling sei Dank, nichts als sphärische Klänge, Felder, Hügelchen, Heimfahrt.


    Nicht von Korsika, sondern von Bayern gen Brandenburg. Endlich etwas Zeit und Muße, meinen letzten Urlaub aus Astrosicht schriftlich festzuhalten. Es wird ein kleiner Roadtrip quer durch Korsika, etwas im Stile von StephanPsy. Bisher schlummerte dies auf meiner Festplatte und wäre da wohl geblieben. Aus aktuellem Anlass findet es nun doch den Weg in die Öffentlichkeit. Stephan, ich hoffe, der Bericht hätte Dir gefallen.


    Ende bis Mitte August 2019 sollte es mal wieder eine kleine Reise werden, mit dem 12“-Dobson im Gepäck. In Abstimmung mit der holden Begleitung war Korsika zum Ziel auserkoren. Erste Woche Berge mit Option auf Astro, zweite Woche Strand. 8 kg Handgepäck galt es einzuhalten, die Spiegelbox brachte in der Laptoptasche 7,9 kg auf die Waage. Punktlandung...





    Wir treten aus dem Flugzeug. Ein auffallend mediterraner Duft hängt in der warmen Luft, blauer Abendhimmel, Urlaubsfeeling.


    Bald sitzen wir in einem knuffigen roten Flitzer, wo wir noch schnell vorhandene Kratzer dokumentiert haben, könnte mal von Bedeutung sein...

    Spoiler... mit genau dem bereits als zerkratzt bescheinigtem Heck sind wir später in einen Stacheldrahtzaun gerasselt :D


    Eine ruhige spätabendliche Fahrt auf leeren Straßen und einige Serpentinen später stehen wir vor einem schönen großen Tor, von allerlei mediterranen Pflanzen umrahmt, Kakteen, undefinierbare Büsche, Stauden. Vor allem: ein unverkennbarer Geruch, ätherisch, mediterran, frisch – ein wenig wie ... Curry...













    Es war mittlerweile zappenduster und wohl schon 23.30 Uhr herum.


    Wir haben versucht, uns auf Englisch und holprigem Französisch im Vorfeld zu dieser Zeit anzukündigen. Nun stapften wir etwas verunsichert im Haus herum, bis uns jemand in freiem Oberkörper überrascht gegenüberstand. Der Sohn des Hauses – wusste von nix... Aber war supernett und flexibel -und zum Glück noch wach...


    Wir bekamen auch ein anderes Zimmer als geplant, zu unserem Glück war es gar das beste von allen. Eigene Terrasse, mit schöner großer Balkontür mit Blick in den bunten Garten.



    Wir waren unweit von Corte, dem Zentrum der Bergsregion, heimliche Hauptstadt Korsikas, fündig geworden. Unsere Unterkunft lag auf ca. 900 m üNN, abseits von größeren Siedlungen, allerdings direkt an einer gut ausgebauten Straße.

    Die Straße an dem Anwesen wurde geziert von eins, zwei fetten unabgeschirmten Laternen. Na ma kiekn...Ein uns unbekannter Ruf eines Tieres hallte durch die Hügel in weiterer Ferne, beständig und die kommenden Nächte sich und für Korsika generell als charakteristisch herausstellend.


    Eine Zwergohreule ! :love: :

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.








    Am Frühstückstisch auf dem langen Balkon blicken wir in die sanften Berge, über denen ein strahlend blauer Himmel prankt. Das sollte die nächsten 7 Tage auch so bleiben. Was wir nicht wussten – dass wir uns genau in der Wetterscheide einquartiert haben. Wir waren noch knapp im Bereich, wo es am Nachmittag in aller Regelmäßigkeit schüttet, zumindest in dieser Jahreszeit. Irgendwie staute es sich da alles am Rand der Berge und während man nach kleiner Exkursion auf der Suche nach einem Lokal ist, wird man regelmäßig nass.



    Der Dobson wird aufgebaut – und für mich praktisch – das blieb er auch. Denn einfach 5 Schritte auf die Terrasse, nach dem Beobachten wieder reintragen, fertig. Es gab einen Bewegungsmelder am Eingang, und direkt an unserem Terassentürchen. Letzteres wurde natürlich sofort mit einem schwarzen Oberteil verziert.



    Inspektion... Der Himmel vor Ort war schon gut. Es hing noch etwas Feuchte in der Luft. Die Laternen von der Straße waren brutal. Zum Glück waren sie nicht direktsichtig im Blickfeld. Der Himmel litt leider dennoch. Nichtsdestotrotz schien mir der Himmel schon hier besser als durchschnittlicher Landhimmel in Deutschland. Es zeigte sich schnell, das Seeing ist hier eher bescheiden... ich graste in der ersten Nacht ein paar Standards ab, v.a. Den Zirrusnebel.



    Hier war mehr die entspannte Beobachtung vor der „Haustür“ das Tolle, weniger das Ergebnis besonderer visueller Ziele...









    Geblitzdingst


    Es folgte eine besondere Nacht, in welcher es die ganze Nacht aufblitzte - vor sternenklarem Himmel.


    Zum Beobachten war die Nacht wegen dem Seeing kaum geeignet - aber ich wollte unbedingt ein paar Blitze erwischen und knipste wohl die halbe Nacht herum. Leider kann ich mich nicht erinnern, ob man auch was hörte, ich glaube nicht. Das ganze lief in weiter Ferne ab.


    Die bereits benannten Laternen hatten übrigens einen Vorteil... so hatte ich ein kleines Naturerlebnis der besonderen Art... es darf geraten werden, worum es sich handelt... :-))

    Die Laterne war genau hinter mir, sodass die Protagonisten angeleuchtet wurden, also der Titel des Kapitels stimmt insofern nicht ganz ;)














    Die Kulisse nochmal etwas schärfer und mit mehr Weite....







    Ohne es unnötig zu dehnen, die geplanten Beobachtungen von der Haustüre weg waren nicht ernsthaft zu gebrauchen, eine richtige Bergnacht musste mal her!


    Anregung lieferte hier von Anfang an, schon bei der Planung des Reiseziels, das Buch von Bernd Pröschold „Reiseziel Sternenhimmel“.


    Der berühmte Col du Vergio, einer Passhöhe von ca. 1500 m Höhe lag nicht aus Versehen gut erreichbar von unserer Unterkunft. Was Luftlinie ca. 60 km in der Realität bedeutet, wenn es sich um eine Strecke in den Bergen handelt, ist am besten mit einem Bild illustriert... oder Video..


    Praktischerweise gibt’s schon anderer Leute Videos im Netz, abgesehen davon, dass wir nicht aufm Motorrad oder Fahrrad saßen, sehen unsere Videos genauso aus...


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Ergo: das möchte man weder sich noch der Begleitung unter Müdigkeit zumuten zu fahren...


    Zum "Col du Vergio" ...






    Mir würde es reichen, einfach mal den Standort zu probieren, so 2-3 Stündchen gucken und wieder weg. Bei allem anderen hätte ich ein schlechtes Gewissen gehabt. War jetzt eher als Wanderurlaub gedacht und als I-Tüpfelchen zu betrachten, wenn astromäßig mal schön was herginge...Natürlich verknüpft man so ein Rumgefahre mit anderweitigen Erkundungen.

    Zunächst, vor Mitnahme jeden Equipments, jedoch wollte ich jedoch erstmal entspannt gucken, wie der Platz so ist, wo man sich aufstellen kann und einfach bissel drumrumspazieren. Das sollte für einen Tagesausflug erstmal genügen. Wir erreichten die Passhöhe, wo eine markante Statue über dem Platz prunkt, auffällig dabei – in unmittelbarer Nähe eine Imbisshütte.



    Ich weiß nicht, ob dies jeden Tag so ist, jedenfalls war die mit einem Transformator verbunden, der mächtig Lärm gemacht hat. Idyllisch ist da leider was anderes. Mir kam der Gedanke an Reinhold Messner, der bei „Verstehen Sie Spaß“ mal an einem Berg kletterte, um nach der nächsten Seillänge auf eine Imbisshütte zu stoßen. Was da als Spaß gedacht war, ist zumindest auf dieser Passhöhe Realität – irgendwie muss halt offenbar jeder schöne Punkt auf Erden früher oder später für Busladungen an Fresssäcken zivilisiert werden... =O

    Am Col selbst aufbauen hätte ich also nicht gemocht, direkt an dieser sehr beliebten Straße.

    Wir stapften zielstrebig irgendwo in die Pampa, die Geräuschkulisse mehr und mehr hinter uns lassend. Überall Heidelbeeren. Richtig schön. Aber kein Beobachtungsplätzchen. Eine von der Straße weg weiter nach oben führende Piste führte in lichtere Gefilde, wo die Bäume mehr und mehr schwanden. Das war interessant... Wir gewonnen schnell an Höhe und der Parkplatz um den Col de Vergio verschwand. Es tat sich eine schöne urige halboffene Landschaft auf, der Hügel den wir erklommen, war wohl früher irgendeine Art von Stützpunkt. Es waren Fundamentreste und undefinierbare Anlagenreste vorhanden. An einer Stelle war eine breite Kehre, die prima geeignet wäre für ein Teleskop – schöner Blick nach den wichtigen Seiten und für ein- zwei Teleskope hinreichend ebener Boden:


    42°17'17.17"N

    8°52'41.52"E








    Als wir über die Bergstraße zurückfuhren, gab es eine schöne urige Lichtstimmung vom alltäglichen Nachmittagsgewitter...




    An den Straßen sollte man auf Begegnungen vorbereitet sein, oder es gibt schon wieder Wildschweinbraten... Wildschwein.... übrigens eine Spezialiät auf Korsika, in allen erdenklichen Formen...





    Um nicht unnötig rumzugurken, wollten wir die Anfahrt zur Astronacht mit einer Wanderung verknüpfen:




    Auf dem Weg zum Col de Vergio lag der berühmte Lac du Nino, der in einer Tour von ca. 5 Stunden o.ä. zu erreichen war. Das war schon eine ordentliche Bergtour und zum See selbst haben wir es leider nicht geschafft, die Zeit war etwas zu knapp mit der Helligkeit. Schön war es trotzdem und der Dobson wartete im schattig geparkten Auto, auf einem Parkplatz im Wald, der mitten auf der Route des berühmten Quer-über-die-Insel-Wanderweges R21 lag.


    Ein halbes Stündchen später passierten wir den Col du Vergio- nebelverhangen. Hä? Warum denn hier am höchsten Punkt? Das konnte interessant werden. Wir fuhren zur Dämmerung Richtung Meeresküste, um etwas zu essen.


    Der Blick auf den Sonnenuntergang war wieder frei von Nebel. Ob das öfter vorkommt keine Ahnung, aber man sollte offenbar etwas Geduld mit dem Standort einplanen... Wir ließen uns in dem niedlichen urigen Dorf mit schöner Aussicht auf die Meeresküste letztlich von einem netten Herren in ein Lokal mit Panorama-Verglasung lotsen – nur mal Terrasse gucken, wir müssten ja nichts bestellen. So ein bissel kam ich mir vor wie bei Hänsel und Gretel...Nunja, war wirklich schön und so saßen wir dann am Ende doch auf der rundumverglasten Balkonterrasse mit Blick in den feurigen Rest des kürzlichen Sonnenuntergangs. Das kulinarische Highlight war ein nur außen scheinbar durchgebratenes Steak, defakto war es ein blutiger gummöser Lappen, den ich wohl der nächstbesten Möwe zugeworfen hätte, wenn da nicht die Verglasung gewesen wäre. Nunja, bin halt kein Steak-Kenner, hätte ich wohl „welldone“ dazu sagen müssen.


    Als wir nach dem Essen oben ankamen, war es immer noch neblig, aber es zeigte sich Bewegung. Die Luftfeuchte lag bei an die 100%. Auf 1500 m Höhe. Schnell war für mich klar, oberhalb von 70% baue ich gar nichts auf und genieße einfach ein bissl die Szenerie. Für mittelmäßige Bedingungen braucht man sich nicht später gen 2 Uhr nachts die Serpentinen entlangquälen... So spazierten wir etwas den am anderen Tag entdeckten Weg hinauf und beobachteten den Untergang vom Mond.


    Am Horizont waberte noch etwas Nebel. Die Lichtverschmutzung in den essentiellen Richtungen war kaum erkennbar, die Milchstraße hob sich vor dunklem Horizont ab, die obligatorischen schwarzen Wolken zogen vor dem Sternenmeer vorüber.


    Nett für ein paar Bilder, wobei die mir irgendwie nicht richtig scharf geworden sind.




    Rechts unten im Bild: der untergehende Mond - das war Sekundensache, gerade so erwischt!



    Noch schnell ein Panorama, dann ging es wieder die ca. 50 Höhenmeter hinunter zu unserem Auto...





    Am Auto wartete ich noch ein wenig, was der Luftfeuchtemesser sagte – irgendwas um die 70%. Ganz nett zum Beobachten, aber die Sache hier und jetzt nicht wert befand ich. Gut so.

    Die Rückfahrt zog sich wie zääääääääääääääääähester Kaugummi, obwohl es nur an die 60 km waren. An die 2,5 Stunden haben wir gebraucht um heimzukommen. Das war also der Col de Vergio.

    Kann man hin, muss man aber nicht.


    Korsika ist vielseitig!


     

    Unter anderem eine wahnsinnig schöne Strandwanderung an der südwestlichen Küste, wo wie mindestens ein halbes Dutzend von Stränden abgeklappert haben, die laut einem Wanderführer sehenswert sind. Den ganzen Tag waren wir unterwegs, so lange, dass wir Wasser aus einer fraglichen alten Quelle schöpfen mussten, ging aber offenbar gut...


    Einen Tag wanderten wir entlang eines Flusses, der typisch ist für seine sogenannten Gumpen, kleine Vertiefungen inmitten glatterodierter dicker Felsen, die wie natürliche Rutschen und Badewannen
    daherkommen. Da haben wir auch einen kleinen Bewohner entdeckt...







    In den lichtdurchfluteten Wolken kreiste ein Rotmilan während es leicht tröpfelte :)

    Die Bergwoche ging zu Ende. Ein paar wunderschöne Wanderungen liegen hinter uns, nun wartete der Strand.





    Strandwoche


    Unsere Unterkunft lag 5 km entfernt vom nächsten. Das isoliert gelegene Anwesen war mal ein Stall und ist hochmodern und geschmackvoll umgerüstet/ saniert. Sandige Pisten führen uns durch Felder duftenden wilden Fenchels, die gelbgrün in der Abendsonne schimmern. Anzahl der in Sichtweite befindlichen Häuser: 0. Wolken: 0.



    Unser gemietetes Anwesen lag herrlich einsam, mit Blick um umliegende Hügel und Felder. Ein alter Olivenbaum zierte unsere Terrasse.

    Es kamen noch ein paar Nächte, wo wenigstens zu später Stunde der Mond nicht stören würde, mal gucken, was da so geht.

    Der nette Hausherr kam extra eine Stunde hergefahren um uns alles zu zeigen, bald waren wir allein auf einem zauberhaften Anwesen. Es wurde dunkel. Das korsische Käuzchen rief wieder, dieses mal waren es mehrere. Sie antworteten einander – quer durch die hügelige Landschaft hallend. Wuuundeeerschön.

    Seeingtest am Mond: Auauauauauauauauauau. Gar nicht schön. Also hunderte Kilometer weiter südlich auch nicht besser als bisher. Vorteil: mehr Zeit bei Tage. Die wir aber zunächst vor allem an Ort und Stelle nutzten – eigene Feigen- und Pfirsichbäume mit reifen Früchten – so lässt´s sich aushalten.

    In der Nacht zirpten die Grillen wie verrückt. Eine saß genau bei uns in einem Busch, wenn man da nah ranging, bekam man fast Ohrensausen so laut war das...


    Wir begannen bald, einmal die Strände zu erkunden. Am schönsten war eine Küstenwanderung, wo man an zig verschiedenen Stränden langkam. Da eine Kollegin auf Arbeit schon mehrfach auf Korsika war, hatte sie einen tollen Tipps, welcher Strand praktisch leer ist – weil man eben erst über eine Anhöhe kraxeln muss. Tatsächlich war der Strand menschenleer, was aber auch damit zu tun hatte, dass es schon spät war... immerhin noch eine fette Welle im Sonnenuntergang erwischt. Dann mussten wir bald schon wieder los, ansonsten hieße es im Dunklen über Stock und Stein... besser nicht. Der Mond schien zwar, aber das fahle Licht diente mehr zur Stimmung als Beleuchtung.






    Astronomisch gibt es hier leider nichts mehr zu berichten, dennoch war es wunderschön. Was will man da erzählen, nachstehend einfach ein paar Eindrücke :)


       


    Diese Art Kultstätte ganz rechts war trotz erklärender Tafel schwer zu ergründen was das sein sollte, leider nichts astronomisches ;)


    Im folgenden Bilder einer wahnsinnig schöne Strandwanderung an der südwestlichen Küste, wo wie mindestens ein halbes Dutzend von Stränden abgeklappert haben, die laut einem Wanderführer sehenswert sind. Den ganzen Tag waren wir unterwegs, so lange, dass wir Wasser aus einer fraglichen alten Quelle schöpfen mussten, ging aber offenbar gut...





       


    Nachstehendes Bild ist ein Screenshot aus einem Video, es entstand unten am Strand, den man im Bild oben rechts sieht...




    Astronomisch gesehen würde ich Korsika nicht mehr ansteuern, da gibt’s unkompliziertere Ziele, aber für ein paar tolle Tage zum Wandern und Baden – hervorragend geeignet. Eben war man noch am Strand, ist man - so man will - eine Stunde später im Gebirge oder in kalten Flussgumpen.


    Allerdings sollte man sehr gerne Auto fahren und mit vielen Serpentinen und engen Straßen klarkommen, so kommt man manchmal an Passagen wo man zweifelt, auf der in der Karte dick und fett gelb eingetragenen Haupt-Straße zu sein, man sich aber eher auf entlegenen vergessenen Anliegerwegen wähnt... Hinter der nächsten Kurve kann auch eine Kuh stehen oder ein Wildschwein an der Straße liegen...


    Unsere Rückfahrt gen Flughafen planten wir so, dass wir noch an einem der bekanntesten und größten Wasserfälle der Insel langkommen. Der Weg dahin alleine war bereits ein Erlebnis...


     




    Am Ende der zwei Wochen haben wir so die Insel auf fast voller Länge gequert, Westküste, Ostküste, schöne verschlafene Bergdörfer, Sonne, Strand, kühle Gumpen, schroffe natürliche Bäche und das klarste Meereswasser was ich bisher erlebt hab. Auch wenn der Astroaspekt leider nicht so griff wie gehofft, wunderschön war es auf jeden Fall. Und ich habe meine absolute Lieblings-Nussnougat-Creme entdeckt, die selbst Nutella um Längen schlägt, so eine französische. Mach ich Werbung wenn ich die nenne? Nunja, die ist eh zu teuer - 13 Euro ein 700gr Glas, aber : leider geil...und 7 Gläser bestellt. Ironischerweise war eine Woche später Blackfriday und das ganze 40% billiger ^^


    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!


    Norman

  • Hallo Norman,


    ein wunderbarer Reisebericht. Beim Lesen sind die eigenen Erinnerungen wie der Duft der Macchia, die traumhaften Landschaften und die unglaublich aufregenden, nervtötenden Autofahrten wieder gegenwärtig geworden! Danke für´s Mitnehmen. :thumbup:

    Zum Raten ... ich tippe auf Batman ;)


    viele Grüße

    René

  • Hallo Norman,

    traumhaft ! Das macht richtig Lust auf Korsika - Danke für diesen schönen Bericht!


    CS, Jochen

  • Hallo Norman,


    ein sehr schöner Reisebericht ! Bei der mediterranen Landschaft denke ich selber an schöne Urlaube in Südfrankreich zurück, bei angenehm warmen Abenden.


    Und auf was ich immer gern schaue: Bei deiner nächtlichen "Kulisse mit mehr Weite" fällt die auch gegenüber Südbayern schon spürbar südlichere Breite auf. Ja, eine gute Beobachtungsnacht mit dem 12er oben am Pass wäre sicher toll gewesen, aber mit den vielen Wanderungen in großartiger Umgebung hattet ihr ja einen sehr schönen Ausgleich.


    In Südfrankreich haben wir übrigens auch sehr ähnliche Rufe einer Eule gehört, die von den Einheimischen als "très petite chouette" beschrieben wurde. Dein Video und ein nochmaliger Vergleich der Laute bestärken mich in der Vermutung, dass es bei uns auch die Zwergohreule, und nicht etwa der Steinkauz war.


    Servus

    Ben

  • Hallo Norman,


    was für eine schöne Wochenedlektüre und wie reich bebildert. Fantastische Stimmungen. Ich denke das hat nicht nru mir sehr gefallen, sondern hätte auch Stephan gefallen - welch eine schöne Assoziation mit seinen Berichten (die ich mal auch wieder aufsuchen sollte).


    CS,

    Walter


    PS, es erinnert mich auch an die Motorrad Reise meines Bruders mit seinen Kumpeln. Das Ergebnis habe ich als Dia Show genossen. In den frühen 90ern. Leider ist er wenige Jahre danach viel zu jung verstorben. Also auch hier hast Du meine persönliche, etwas ausgedünnten Synapsen-Drähte wieder belebt und aufgedickt. Ich war aber selbst nie da in Korsika.

  • Hallo Norman,

    Dankeschön für den sehr schönen Reisebericht den Du Stephan gewidmet hast!

    Ich bin auch sehr gerne im Süden unterwegs und nehme oft ein Teleskop mit.

    Reiseteleskope in verschiedenen Grössen machen es mir möglich.

    Der 8" F 5.7, ist handgepäcktauglich und fast über all mit dabei.

    Die dunklen Ecken müssen gesucht und gefunden werden, weil die Küstenregionen meist beleuchtet sind.

    Oft ist es von den Beobachtungsergebnissen nicht allzu spektakulär, aber das ist nicht so wichtig.

    Das Erlebnis und das Gefühl zählt.

    Stets ein Teleskop im Urlaub dabei und verfügbar zu haben , hat was 8)


    Liebe Grüsse von Gerd


  • Hallo Norman,


    danke für den tollen Bericht, genau im Stile von StephanPsy und gleichzeitig ein typischer Norman-Bericht!

    Hab ich mit Begeisterung gelesen, ebenso die vielen Fotos gesehen.


    Jetzt warte ich noch auf deinen ersten Bericht aus dem Nordosten... auf Berge musst du ja nicht steigen :)


    cs

    Timm

  • Hallo Gerd und Timm,


    vielen Dank euch :)

    Genau Gerd, das Gefühl zählt beim Beobachten für mich auch am meisten. So eine tolle Terrasse in lauer Sommernacht, das schreit nach entspanntem Beobachten und keinem akribischen Augenverleiern ;) Eine schöne Teleskopreihe hast gebastelt Gerd! Und je öfter ich durch den guten kleinen 7"er von meinem Kumpel gucke... mit einem Mal komme ich auch auf Ideen :D


    Ja Timm, erstmal ist hier Vollmond und Pollenterror und vor allem Piepmätzegucken angesagt. Und dann ruft recht fix der Sandmann ^^ Mal sehen wann sich von mir was einschleicht wieder :)


    Schöne Grüße und CS

    Norman

  • Hallo Norman,


    Ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken, und weiche nun etwas von Deinem Thema ab.


    Den 8" hat mir Dieter Martini freundlicherweise nach meinen Wünschen angefertigt.

    Eigentlich baut er erst ab 10 Zoll Öffnung aufwärts , aber ich hatte diesen wunderbaren 8" F5.7 Spiegel.

    Vor der Sofi 2019 kam ich aus beruflichen Gründen nicht mehr dazu den 8er selber zu bauen.

    Ich habe Ihn lediglich "Gerdifiziert" So konnte ich ein schönes Handgepäck Teleskop nach Chile mitnehmen. 8)


    LG Gerd.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!