Erstes Mondmosaik, Plato, Copernicus und Monte Caucasus bis Monte Apenninus

  • Guten Abend Zusammen


    Gestern Abend habe ich mich, nach ein bisschen Kugelsternhaufen beobachten, wieder mal fotografisch am Mond versucht. Das Seeing war leider nicht sehr gut.

    Eigesetzt habe ich meinen 6" F5 Newton und eine Omegon Pro Guide 1200M auf der CEM40. Aufgenommen mit der Omegon eigenen Software "AstroPhotoCapture".


    Zuerst habe ich mal ein Mosaik des gesamten Mondes aufgenommen:

    Gain 20 - Belichtungszeit 1.2mS - 8 Teile a je 1200 Bilder, 20% davon verwendet.



    Die acht Teile habe ich nach dem Stacken in Registax geschärft und dann mit dem ICE von Microsoft zusammensetzen lassen.


    Danach habe ich noch eine 2x Barlow eingesetzt und ein paar Detailaufnahmen gemacht.


    Region um Plato (Gain 40/3.2ms/20% von 1200 Frames):



    Monte Caucasus bis Monte Apenninus mit Archimedes, Autolycus und Aristillus (Gain 40/3.2ms/20% von 1200 Frames):



    Zum Abschluss noch Copericus (Gain 40/3.2ms/20% von 1200 Frames):



    Gestackt habe ich alle Aufnahmen mit Autostakkert, geschärft mit Registax und die finale Bearbeitung in Photoshop.


    Da ich noch ziemlich unerfahren bin mit der Mondfotografie, wäre ich sehr dankbar um Feedback!


    Liebe Grüsse, Seraphin

  • Moin Seraphin,


    seeehr cool geworden - besonders das Mosaik und die Plato-Region!

    Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt!


    Viele Grüß, Jochen

  • Hallo Seraphin,

    Die Aufnahmen sind, von der Belichtung her gesehen, sehr gut geworden. Solltest Du noch ein wenig mehr Schärfe reinzaubern wollen, schau mal auf meiner Webseite unter "Astronomisches" vorbei. Da habe ich meinen Workflow für Mondbilder detailliert reingestellt.


    http://www.hdds-mikrowelten.de/Astronomisches.html ...unter Bildbearbeitung mit AstraImage


    Viele Grüße und nicht aufgeben, es lohnt sich

    Horst-Dieter

  • Guten Morgen Seraphin !


    Klasse Bilder zum Frühstück, von wegen Seeing nicht sehr gut, die sind doch super. Bei der Mosaikgeschichte muss ich mich mal reinlesen, das klingt sehr interessant und das Ergebnis bei Dir ist wirklich gut. Meine Meinung. Bei uns hier oben war es die Tage so windig das ich selbst die Kabel am Stativ mit Klettbändern sichern mußte um die Vibrationen zu minimieren. Das stört sonst enorm. Weiter erst bei der nächsten Flaute.


    Gruß aus Kiel

    Helmut

    Manchmal erwische ich mich, wie ich mit mir selbst rede. . . . . . . dann lachen wir beide.

  • Hallo Seraphin,


    ja, es geht bei Dir wirklich in großen Schritten vorwärts. Ein schöner Mond, da kann ich nur wiederholen, was die andern schon gesagt haben. Aber ein paar kritische Anregungen hätte ich doch:


    1. Den Gesamtmond finde ich ein bisschen zu sehr geschärft. Da sehen die Ausschnitte deutlich natürlicher aus. Ich würde nicht alles über die Schärfung machen, sondern auch mal in PS die Regler Tiefen/Lichter unter Korrekturen einsetzen. Übertriebene Schärfung macht die Lichter sehr hell. Zu sehen beim Gesamtmond vor allem im südichen Hochland.


    2. Belichtungszeiten sind am Mond fast immer ein Kompromiss. Oft wird auf die streifend beleuchteten Details am Terminator verzichtet, damit die Krater im steil einfallenden Licht nicht überbelichtet werden. Wenn man kurz hintereinander zwei verschiedene Bel.zeiten verwendet, kann man die Summenbilder später fusionieren und bekommt ein ausgewogenes Gesamtbild, bei dem nichts fehlt.


    3. Wirklich sehr großen Wert auf genaue Fokussierung legen, das Seeing klaut schon genug an Schärfe.


    4. Ich sag‘s immer wieder: Leute beschriftet Eure Bilder! Auch wenn‘s manche locker sehen, dieses Hobby hat doch viel mit Wissenschaft zu tun, und da gehört eine nachvollziehbare Dokumentation der Aufnahmeumstände zum Geschäft. Wer das nicht macht, weiß nach einem Jahr nicht mehr, wann genau die Bilder entstanden sind. Klar, es steht viel in den Exifs und der Computer hängt auch ein Datum dran. Aber manchmal hat die Technik ihre Launen. Und nebenbei: Mond ist nicht gleich Mond. Der Kerl sieht mitnichten einen Umlauf später am Abend ganz genau so aus. Nicht nur wegen der Libration, sondern auch weil sich die Terminatorlage ändert.


    CS, Jörg

  • Hi Jörg


    Vielen herzlichen Dank für dein ausführliches Feedback.


    ja, es geht bei Dir wirklich in großen Schritten vorwärts. Ein schöner Mond, da kann ich nur wiederholen, was die andern schon gesagt haben. Aber ein paar kritische Anregungen hätte ich doch:

    Vielen Dank, das freut mich sehr. Die grossen Schritte spüre ich nicht so, aber es macht spass und schafft einen wunderbaren ausgleich zum Alltag!

    1. Den Gesamtmond finde ich ein bisschen zu sehr geschärft. Da sehen die Ausschnitte deutlich natürlicher aus. Ich würde nicht alles über die Schärfung machen, sondern auch mal in PS die Regler Tiefen/Lichter unter Korrekturen einsetzen. Übertriebene Schärfung macht die Lichter sehr hell. Zu sehen beim Gesamtmond vor allem im südichen Hochland.

    Ja, das Mosaik ist wohl überschärf. Vielleicht wäre es besser gewesen zuerst das Mosaik zusammen zuu setzen und erst dann zu schärfen. Dann kann man den Effekt auf die unterschiedlichen Lichtverhältnisse besser beurteilen. Das werde ich heute Abend versuchen.


    2. Belichtungszeiten sind am Mond fast immer ein Kompromiss. Oft wird auf die streifend beleuchteten Details am Terminator verzichtet, damit die Krater im steil einfallenden Licht nicht überbelichtet werden. Wenn man kurz hintereinander zwei verschiedene Bel.zeiten verwendet, kann man die Summenbilder später fusionieren und bekommt ein ausgewogenes Gesamtbild, bei dem nichts fehlt.

    Auch das ist ein toller Tipp, werde beim nächsten Mal versuchen ein HDR zu machen!

    3. Wirklich sehr großen Wert auf genaue Fokussierung legen, das Seeing klaut schon genug an Schärfe.

    Ich habe mir wirklich lange Zeitgenommen und per Motorfokus den Fokus versucht einzustellen. So hatte ich einen grossen Monitor zur Beurteilung.


    Auch wenn‘s manche locker sehen, dieses Hobby hat doch viel mit Wissenschaft zu tun, und da gehört eine nachvollziehbare Dokumentation der Aufnahmeumstände zum Geschäft.

    Da bin ich voll bei dir. Ich versuche mir während den Aufnahmen viele Notizen zu machen. Nach der Bearbeitung der Bilder erstelle ich ein Dokument welches ich als Dokumentation zum Bild verwende. Ich kann gerne mal ein solches Posten.

    Je nach dem was auf dem Bild zu sehen ist, stehen da dann auch ganz unterschiedliche Dinge drin und können gerne auch mal mehrere Seiten lang sein (Listen über Hintergrundgalaxien und so nerdiges Zeugs :) )


    CS und nochmals vielen Dank für die Tipps, Seraphin

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